Gegen die seit fünf Spielen ungeschlagenen Hannoveraner erkämpfte sich der VfL Osnabrück am Samstagmittag mit viel Leidenschaft drei verdiente Punkte. Den entscheidenden Treffer erzielte Erik Engelhardt nach Vorlage von Robert Tesche. Der Spielbericht.
Chefcoach Uwe Koschinat nahm vor der Partie drei Wechsel in der Startaufstellung vor. Noel Niemann, Bashkim Ajdini und Jannes Wulff durften von Beginn an aufs Feld. Dafür nahmen Chris Conteh und Thomas Goiginger auf der Bank Platz. Athanasios Androuts verpasste die Partie aufgrund eines grippalen Infekts.
Zu Beginn des Spiels nahmen die Gäste die Zügel in die Hände und pressten auf das Tor von Philipp Kühn. Der VfL wurde mit der Zeit immer ruhiger und konnte nach einer durchwachsenen Anfangsphase mehr und mehr mit in die Partie eingreifen. Insbesondere Erik Engelhardt machte Druck auf den Kasten von Weltmeister Ron-Robert Zieler. Zwei Schüsse des Stürmers waren allerdings zu harmlos für den erfahrenen Keeper. In der Folge verschanzten sich die Gäste in der eigenen Hälfte und überließen den Lila-Weißen das Spiel. Dennoch hatte auch die 96er eine Gelegenheit zur Führung. Nach einer Flanke stieg Nicolo Tresoldi unbedrängt zum Kopfball hoch, setzte diesen allerdings neben das Tor.
Diese Gelegenheit schüchterte die VfL-Spieler nicht ein. In der letzten Viertelstunde der ersten Halbzeit dominierten die Lila-Weißen die Partie. Zwingende Chancen konnten allerdings nicht kreiert werden. Dabei sah Lukas Kunze in seinem 100. Pflichtspiel für den VfL die gelbe Karte und musste nach einem weiteren harten Einsteigen kurz vor der Pause taktisch bedingt durch Robert Tesche ersetzt werden. Mit einem 0:0 gingen beide Mannschaften in ihre Kabinen.
Zur zweiten Hälfte gab es keine personellen Wechsel durch Cheftrainer Koschinat. Die Hannoveraner kamen mit deutlich mehr Elan zurück und erspielten sich weitaus mehr gefährlichere Chancen als noch in den ersten 45 Minuten. Zuerst verpasste Havard Nielsen nach zwei Chancen innerhalb weniger Sekunden den Führungstreffer, wenige Minuten später klärten die Lila-Weißen zweimal die Kugel auf der eigenen Torlinie. Aus der Drangphase der Gäste kam der VfL unbeschadet davon. Eine Ecke zugunsten der Osnabrücker ermöglichte schließlich den lang ersehnten Treffer an der Bremer Brücke. Einen Kopfball von Maxwell Gyamfi klärte Zieler mit einem starken Reflex, doch der eingewechselte Robert Tesche flankte den Ball per Volleyabnahme zurück in den Fünfer, wo Erik Engelhardt in Stürmer-Manier die Kugel ins Tor einnickte (61.).
Kurz nach dem Treffer hatte Chris Conteh die Möglichkeit zur Vorentscheidung. Nach einem Tanz von Michael Cuisance an der äußeren Strafraumkante brachte er den Ball hoch in die Mitte, wo der eingewechselte Flügelspieler zum Kopfball ansetzte. Dieser war zu mittig angesetzt und machte Ron-Robert Zieler keine Probleme. Aus diesen Möglichkeiten heraus entwickelte sich das Spiel zu einer Mittelfeld-Schlacht. Insbesondere in den letzten Spielminuten überließ der VfL den „Roten“ das Spiel und den Ballbesitz. Die Hannoveraner konnten damit nichts anfangen, auch weil immer wieder ein Osnabrücker Fuß zwischen den Pässen stand und diese abfing. Auch die Nachspielzeit von fünf Minuten überstand der VfL unbeschadet. Ein letzter Freistoß ging am Tor vorbei, kurz darauf ertönte der Schlusspfiff und ein großer Jubelschrei an der Bremer Brücke. Der VfL holte mit einem 1:0-Erfolg gegen Hannover 96 den zweiten Dreier der Saison.
Tore: 1:0 Engelhardt (61.)
Aufstellung: Kühn – Kleinhansl, Diakhite, Gyamfi, Ajdini (Wiemann, 89.) – Kunze (Tesche, 45+2.), Gnaase, Cuisance – Niemann (Conteh, 63.), Engelhardt (Lobinger, 89.), Wulff (Makridis, 63.)
Text: Paul Dornbusch
Bild: Philip Dauwe