In einer erneut spannenden Schlussphase steht der VfL dieses Mal am besseren Ende und sichert sich durch den späten Treffer von Erik Engelhardt einen wichtigen Punkt in Düsseldorf. Der Spielbericht

Durch den krankheitsbedingten Ausfall von Christian Conteh musste der VfL seine Aufstellung kurzfristig ändern. Noel Niemann rückte für den schnellen Flügelspieler in die Startaufstellung. Niklas Wiemann, der seine Rotsperre abgesessen hatte, kam für den an der Schulter verletzten Diakhite in die Startelf.

Doch das sportliche Geschehen rückte komplett in den Hintergrund. Ein VfL-Fan war weit vor Anpfiff im Gästeblock über eine Absperrung in die Tiefe gestürzt und musste mit dem Krankenwagen ins Krankenhaus gebracht werden. Sein Zustand war zunächst kritisch. So verzichteten beide Fanlager auf den aktiven Support und es entwickelte sich eine ungewohnte Ruhe im Stadion.

In den ersten Minuten der Partie tasteten sich beide Mannschaften ab. Der VfL kombinierte spielsicher in den ersten zwei Dritteln des Spielfeldes, doch fand keine Lücke im Strafraum des Teams aus der Landeshauptstadt Nordrhein-Westfalens. Im Anschluss kam es immer wieder zu Kontermöglichkeiten auf beiden Seiten, die oftmals durch taktische Fouls unterbunden wurden. Insgesamt wurden drei solcher gelben Karten bis zur 28. Minute verteilt.

Düsseldorf fand im Laufe des Spiels immer besser rein. Der bärenstarke Dave Gnaase sowie das Innenverteidiger-Duo um Gyamfi und Wiemann beackerten den Strafraum und verteidigten viele gefährliche Situationen. Zudem rettete einmal der Pfosten beim Weitschuss von Iyoha (39.). Vor dem Halbzeitpfiff hatte der VfL die große Möglichkeit in Führung zu gehen, als Tesche nach einer Kopfballverlängerung von Engelhardt frei vor dem Tor zum Kopfball kam (45.). Der Ball prallte allerdings am Torwart ab. Kurz darauf pfiff Schiedsrichter Robert Kampka zur Halbzeit.

Während beide Fanlager nach der Halbzeit zunächst wieder schwiegen, kam kurz nach der Pause die gute Nachricht im Gästeblock an, dass der verletzte Fan außer Lebensgefahr war. Die wohl beste Nachricht des Abends. Infolge dessen entwickelte sich die Stimmung, auf die sich alle Fans so gefreut hatten.

Nach Wiederanpfiff waren es vor allem die Hausherren, die Druck auf das Tor von Lennart Grill machten. Nach mehreren vereitelten Chancen musste der Osnabrücker Keeper hinter sich greifen. Ein präziser Weitschuss von Iyoha fand das rechte untere Eck, in dem der Ball letztlich zur Führung Düsseldorfs einschlug (60.). In Folge darauf kontrollierte Fortuna die Partie.

Mit der Einwechslung von Makridis und Kehl wendete sich das Blatt. Zuerst schloss der eingewechselte Makridis selber ab (77.). Nur eine Minute später war es der unermüdliche Engelhardt, dessen Schuss nur die Hände von Torwart Kastenmeier fand (78.). In der 87. Minute wurden alle Register gezogen und Otschi Wriedt, sowie John Verhoek eingewechselt. Die Aufgabe des Trainers an die Mannschaft war deutlich: alles in die Waagschale werfen. Dieser Aufgabe wurde das Team gerecht. Im Strafraum kam es zu einer unübersichtlichen Situation, in der Wriedt den Ball an Makridis weitergab, dessen Abschluss zu Engelhaft abgelenkt wurde, der die Chance nutzte und eiskalt abzog und traf (90.). Nach dem Last-Minute-Gegentreffer letzte Woche, war es diesmal ein Last-Minute-Treffer des VfL, der für einen Punkt sorgte. Genugtuung für die Mannschaft von Tobias Schweinsteiger.

Mit viel Willen, klugem Defensivverhalten, sowie dem nötigen Glück sicherten sich die Lila-Weißen erneut einen Punkt gegen einen starken Gegner und konnten den Trend der letzten Wochen bestätigen.

Tore: 1:0 Iyoha (60. Minute), 1:1 Engelhardt (90. Minute)

Aufstellung VfL: Grill- Ajdini, Gyamfi, Wiemann, Kleinhansl – Gnaase (87. Verhoek), Cuisance, Tesche (69. Kehl) – J. Wulff (69. Makridis), Engelhardt (90+3 Kunze), Niemann (87. Wriedt)


Text: Paul Dornbusch

Fotos: osnapix