Das letzte Pflichtspiel gegen den SC Freiburg liegt gut zwölfeinhalb Jahre zurück. Nun treffen beide Teams erstmals im DFB-Pokal aufeinander, es geht um den Einzug in die 3. Runde. Die Partie gegen die Gäste aus dem Breisgau wird am Dienstag um 20.45 Uhr angepfiffen.

Natürlich kann man Freiburg das Überraschungsteam der Saison nennen, würde dann aber Gefahr laufen, sich Jahr für Jahr zu wiederholen. Tatsächlich hat die Erfolgsgeschichte, die der Klub seit langer Zeit schreibt, System. Cheftrainer Christian Streich, der seit 2012 an der Seitenlinie Regie führt, ist es gelungen, sein Team kontinuierlich zu entwickeln. Viele Beobachter rechnen damit, dass sich der Klub perspektivisch unter den TOP 10 der Liga etabliert und auch für internationale Aufgaben infrage kommt.

Streich selber hält den berühmten Ball freilich immer flach. Nicht einmal die nagelneue Arena, die knapp 35.000 Zuschauern Platz bietet und jüngst mit dem Spiel gegen RB Leipzig eröffnet wurde, bringt den Kulttrainer aus der Ruhe: „Entscheidend wird sein, wenn wir rübergehen ins neue Stadion, ob wir die Demut mitnehmen können!“

Starke Saison

Anlass zur Demut besteht vielleicht immer, doch kleine Brötchen müssen die Freiburger nun wahrlich nicht backen. In der laufenden Saison sorgte der Klub, der mit Bremens Maximilian Eggestein nur einen externen Spieler verpflichtete, fast ausschließlich für positive Schlagzeilen. In den ersten neun Spielen kassierte man keine einzige Niederlage – aus Duellen mit den scheinbar übermächtigen Konkurrenten aus Dortmund (2:1), Leipzig (1:1) und zuletzt Wolfsburg (2:0) holte der Klub sieben von neun möglichen Punkten. Außerdem kassierte Freiburg nur sechs Gegentore – das ist der aktuelle Bundesliga-Bestwert!

Taktisches

Christian Streich setzt gerne auf ein 3-4-3-System und verlässt sich auf die hohe Lauf- und Einsatzbereitschaft seiner Schützlinge. In aller Regel zu Recht. Doch auch die Bank der Freiburger ist nicht zu unterschätzen. Gegen Hertha BSC erzielte Nils Petersen sein 30. Jokertor.
Außerdem gilt: Vorsicht bei Standardsituationen! Der Sportclub hat für ruhende Bälle aller Art eine Reihe von Spezialisten, die auch am vergangenen Samstag wieder in Aktion waren. Philipp Lienhart sorgte nach einem Freistoß von Vincenzo Grifo für das 1:0 in Wolfsburg.

Lila-Weiß gegen Rot-Weiß

Die Matchhistorie zwischen dem VfL Osnabrück und dem SC Freiburg weist 24 Begegnungen auf – bei der ersten im Oktober 1981 saß Lutz Hangartner auf der Bank der Breisgauer, der VfL-Trainer hieß Bernd Hoss. Der VfL gewann damals 1:0, konnte insgesamt aber nur sieben Partien für sich entscheiden. Freiburg ging zehnmal als Sieger vom Platz.

Wie es diesmal ausgeht, kann man an der Bremer Brücke aus nächster Nähe verfolgen. Tickets für den Pokalkrimi gibt es unter: www.vfl.de/ticketshop

Spieltag: 26.10.2021, 20.45 Uhr, Bremer Brücke
Spieltags-Hashtag: #OSNSCF

Text: Thorsten Stegemann

Bild: osnapix