Zum Auftakt der Rückrunde in der DFB-Nachwuchsliga konnte die U19 des VfL Osnabrück einen 1:0-Heimsieg gegen den FC Rot-Weiß Erfurt feiern. In einer Partie, in der die Lila-Weißen über weite Strecken spielbestimmend waren, entschied am Ende ein Elfmetertor das Spiel. Am kommenden Donnerstag spielt man dann in der ersten Runde des Niedersachsenpokals gegen den FC Verden 04.

Zum Start der Rückrunde wartete auf die U19 des VfL das Tabellenschlusslicht aus Erfurt. Die Lila-Weißen konnten bereits zum Auftakt der Saison, auswärts bei den Thüringern, einen 4:0-Sieg einfahren und wollten nun auch im Rückspiel ein Erfolgserlebnis verzeichnen. Vor dem Spiel musste Trainer Frithjof Hansen auf den Ausfall von Kapitän Joschka Kroll reagieren. Dieser war auf Grund seiner roten Karte im letzten Spiel gesperrt. Für ihn feierte Fabian Albrecht sein Startelfdebüt für den VfL. Außerdem rückte Jakob Völkerding für Elia Zucht zurück in die Startformation.

Von Beginn an übernahm der VfL die Spielkontrolle und drängte Erfurt in die Defensive. Die Gäste fanden erst nach etwa 25 Minuten besser ins Spiel, blieben aber ohne konkrete Torchancen. Der VfL versuchte wiederholt, die Erfurter Abwehrreihe zu durchbrechen, zunächst ohne Erfolg. In einer Kontersituation nach Ballverlust im Mittelfeld zeigte VfL-Keeper Mats Remberg sein Können. Der 19-Jährige entschärfte die gefährliche Situation mit einer Glanzparade. Abgesehen von diesem Moment blieben die Gäste offensiv harmlos. Die Gastgeber behielten die Spielkontrolle und erarbeiteten sich mehrere Abschlussmöglichkeiten. Trotz der Überlegenheit gelang es dem VfL nicht, diese in Tore umzumünzen. So ging es mit einem torlosen Unentschieden in die Halbzeitpause.

In der zweiten Halbzeit nahm Trainer Frithjof Hansen eine taktische Änderung vor, um die Abwehrreihe der Erfurter weiter auseinanderzuziehen. Ziel war es, die Lücken im Zentrum der Gäste zu vergrößern und so das Offensivspiel der Lila-Weißen zu beleben. Der Plan des VfL ging dann vor dem Elfmeterpfiff in der 53. Spielminute direkt auf. Ryan Acar setzte sich im Zweikampf mit seinem Gegenspieler durch und spielte den Ball auf den einlaufenden Finn Cramer, der im Sechszehner nur noch mit einem Foul zu stoppen war. Den anschließenden Strafstoß verwandelte der Gefoulte dann selbst zum 1:0 (53‘). Mit seinem fünften Saisontor ist Finn Cramer nicht nur der torstärkste Spieler im VfL-Kader, sondern auch auf Platz fünf der ligaweiten Torjägerliste. Trainer Frithjof Hansen freute sich vor allem über die Entstehung des Tores: „Es war, besonders beim 1:0, sehr schön zu sehen, dass die Sachen, die wir unter der Woche trainiert haben, dann auch im Spiel umgesetzt werden konnten. Unter der Woche waren die Tiefenlaufwege, die uns Räume in der Defensive der Gegner verschaffen sollten, Schwerpunkt unserer Trainingseinheiten. Dass das dann im Spiel gegen Erfurt schon so gut funktioniert hat, freut mich wirklich sehr.“

Nach dem Führungstor waren die Lila-Weißen dann endgültig die spielbestimme Mannschaft. Durch gute Spielkombinationen konnte man sich mehrere hochkarätige Torchancen herausspielen, die jedoch ungenutzt blieben. Dies wurde beinahe durch die Gäste bestraft, als nach einer Standardsituation der Erfurter der Ball fast zum 1:1 ins Tor flog, am Ende jedoch nur die Latte traf. In der Schlussphase der Partie feierte dann noch Tom Ganter sein Debüt für den VfL Osnabrück. Der erst 16-jährige Linksverteidiger kam im Sommer vom Blumenthaler SV zu den Lila-Weißen.

Auch in der Nachspielzeit hätte der VfL die Führung ausbauen können, doch zum Schluss der Partie konnten die Lila-Weißen ihre Chancen abermals nicht nutzen. Am Ende gewann der VfL zum Auftakt der Rückrunde die Partie gegen Rot-Weiß Erfurt verdient mit 1:0, kann sich aber definitiv vorwerfen lassen, die vielen Torchancen nicht genutzt zu haben. Trainer Hansen freute sich nicht nur über den Sieg, sondern auch darüber, dass die Mannschaft die personellen Veränderungen gegenüber dem Spiel gegen Paderborn so gut kompensieren konnte: „Insgesamt freue ich mir sehr über den Sieg. Auch weil wir innerhalb der Mannschaft personell eine deutliche Veränderung hatten und drei neue Positionen besetzt haben. Auch im Kader hatten wir drei neue Leute mit dabeigehabt. Auch die neu eingesetzten Spieler haben bewiesen, dass wir auf sie vertrauen können.“

Schon am Donnerstag steht für die U19 das nächste Pflichtspiel an. In der ersten Runde des Niedersachsenpokals ist man bei der U19 vom FC Verden 04 im Stadion am Berliner Ring zu Gast (Anpfiff: 15:00 Uhr). Die Gastgeber spielen in der A-Junioren-Niedersachsenliga und können dort nach sechs Spielen drei Punkte vorweisen. In der Vorrunde des Pokalwettbewerbs konnte man sich mit 6:2 gegen die U19 vom JFV Unterweser durchsetzen. VfL-Trainer Hansen erwartet eine Mannschaft, die sich vor allem auf die Defensivarbeit konzentrieren wird und freut sich, dass seine Mannschaft neben dem Ligaalltag nun ein K.O.-Spiel bestreiten darf. „Wir wollen für die Partie auf jeden Fall das Selbstbewusstsein aus dem Spiel gegen Erfurt mitnehmen und unserer Favoritenrolle gerecht werden. Wir erwarten einen Gegner, der das Tor mit aller Macht verteidigen wird und das Spiel lange offenhalten will. Dem müssen wir eine bessere Torchancenverwertung entgehen stellen. Ich freue mich, dass die Jungs ein Do-or-Die-Spiel bestreiten können, wodurch auch nochmal eine andere Drucksituation auf dem Spiel stehen wird.“

In der Liga geht es erst am 20. Oktober weiter. Nach einer erneuten Länderspielpause ist man dann beim noch ungeschlagenen Tabellenführer VfL Bochum zu Gast.


Text: Jendrik Greiwe
Foto: osnapix