„Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“. Unter diesem Motto haben sich am Donnerstagmorgen ca. 300 Schülerinnen und Schüler verschiedener Osnabrücker Schulen in der Sporthalle des OTB versammelt, um sich aktiv mit den Themen Rassismus und Diskriminierung auseinanderzusetzen. Mit dabei: Timo Beermann, Kapitän des VfL Osnabrück.

Auf Sabine Bertram waren heute alle Augen gerichtet. Als Moderatorin der Veranstaltung führte sie durch die Podiumsdiskussion mit Timo Beermann, Maike Kaufmann (Schülervertretungslehrerin der Domschule Osnabrück) und Alena, einer Vertreterin der Osnabrücker Ultras. Neben Fragen rund um das Thema Fußball aus der Zuhörerschaft galt der Fokus den Themen Rassismus und Diskriminierung.

Die vier Protagonisten auf dem Podium hatten eine unschöne Gemeinsamkeit, sie alle waren schon einmal dabei, als eine Person diskriminiert oder rassistisch angegriffen wurde. Umso wichtiger sei es ihnen, für das Thema zu sensibilisieren und diese Erfahrungen zu teilen.

Die negative Erfahrung von Timo Beermann im Zusammenhang mit einem rassistischen Vorfall passiert im Dezember 2021, als es während eines Auswärtsspiels des VfL Osnabrück in Duisburg zu rassistischen Beleidigungen gegen den damaligen VfL-Spieler Aaron Opoku kam. Der Mannschaft war eines direkt klar, als die Partie durch den Schiedsrichter aufgrund der Vorfälle zunächst unterbrochen wurde: „Wir kamen in die Kabine, haben Aaron gesehen und ihm direkt gesagt, dass wir für ihn da sind und er entscheiden soll, ob und wie es jetzt weitergeht.“ Letztendlich entschieden sich die Verantwortlichen des VfL nach Absprache mit Opoku dafür, die Partie nicht fortzuführen. Der Schiedsrichter hat das Spiel daraufhin abgebrochen. Für alle Beteiligten ein wichtiges Zeichen, denn der Mannschaft sei es wichtig gewesen, „Rassismus ganz klar zu verurteilen“, so Beermann.

In diesem Zusammenhang war es auch Alena, Vertreterin der Ultras, wichtig zu betonen, dass Rivalität nicht mit Diskriminierung gleichzusetzten sei. Trotz intensiver Rivalitäten akzeptiere man als Ultra keine Diskriminierung und kämpfe auch während eines Spiels gegen diese an, wenn nötig. Rassismus und Diskriminierung seien ohne jede Einschränkung nicht willkommen an der Bremer Brücke.

Maike Kaufmann, Projektleiterin von „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ an der Osnabrücker Domschule, freute sich über die Beteilung des VfL, denn „sowohl im Sport als auch in der Schule muss es ein Teamverständnis geben. Der im Sport vorhandene Teamgeist muss sich auch auf die Schulgemeinschaft übertragen, damit es zu einem Gemeinschaftsgefühl kommt und nicht schlecht behandelt oder ausgeschlossen wird.“


Text: Kiara Kromm