VfL Osnabrück gegen VfL Bochum – das klingt nach einem echten Klassiker. Es ist aber keiner. Ganze dreimal trafen beide Vereine bislang in einer Liga aufeinander. Das vierte Duell wird am Samstag um 13.00 Uhr angepfiffen.

Seit dem 17. Februar (0:1 gegen Stuttgart) hat der VfL Bochum kein Zweitliga-Spiel mehr verloren. Die Schützlinge von Thomas Reis sammelten stattdessen 16 von 24 möglichen Punkten und ließen die Abstiegszone weit hinter sich. Dem zehnten Jahr in der 2. Bundesliga wird mit höchster Wahrscheinlichkeit mindestens ein weiteres folgen.

Riemann will den zweiten Sieg in Folge

Nach dem jüngsten 2:0 gegen St. Pauli war auch Keeper Manuel Riemann, der einst 69 Einsätze für die Lila-Weißen bestritt, guter Dinge. „So kann es weitergehen. Es ist einfach schön im Moment“, meinte der 31-Jährige und schickte gleich eine Ansage an seinen Ex-Verein: „Wir sind ja gerade dabei ein paar Serien zu durchbrechen, dann kann auch die reißen, dass wir endlich mal den zweiten Sieg in Serie holen.“ Das wäre dann ein Dreier an der Bremer Brücke, denn in den letzten acht Spielen gewann Bochum nie zweimal hintereinander.

93 Tore – hüben und drüben

Was Riemann nicht gefallen dürfte, ist die Defensivbilanz seines Teams. Bochums Nr.1 und sein Stellvertreter Patrick Drewes, der nur beim 1:3 gegen den HSV zwischen den Pfosten stand, kassierten bereits 46 Gegentreffer und damit weit mehr als die Spitzenteams der 2. Bundesliga.
Die eigene Torausbeute genügt dagegen durchaus höheren Ansprüchen. Mehr als 47 Treffer gelangen nur Klassenprimus Bielefeld und dem Hamburger SV. Diese beeindruckende Bilanz ist sicher auch der Tatsache geschuldet, dass Bochums beste Torschützen ebenso erstklassige Vorbereiter sind. Silvere Ganvoula traf dreizehnmal ins Schwarze und legte siebenmal auf. Der an einem Muskelfaserriss in der Wade laborierende Danny Blum erzielte neun Tore und bereitete zehn weitere vor. In der Scorerliste der 2. Liga belegen sie die Plätze 2 und 4.
Summa summarum fielen in 30 Bochum-Spielen 93 Tore – so viele wie sonst nur bei den Auftritten von Jahn Regensburg. Allein beim Hamburger SV landete das Runde noch öfter im Eckigen (96).

Taktisches

Die Kicker aus dem Ruhrgebiet agierten zuletzt sehr erfolgreich in einem 4-2-3-1-System. Gesperrt ist am Samstag kein Blau-Weißer, allerdings wird Thomas Reis auf zwei seiner besten Offensivkräfte, Danny Blum und den Ex-VfLer Simon Zoller, verletzungsbedingt verzichten müssen.

Lila-Weiß gegen Blau-Weiß

Osnabrück verlor zwei Zweitliga-Duelle gegen Bochum in der Saison 2010/11 und auch die beiden Aufstiegsspiele zur Bundesliga im Mai und Juni 1971. Der einzige Punktgewinn der Lila-Weißen datiert somit aus dem Hinspiel, als sich Thiounes Schützlinge einen Zähler (1:1) im Vonovia-Ruhrstadion erkämpften.

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Spieltag: 13.06.2020, 13.00 Uhr, Bremer Brücke
Spieltags-Hashtag: #OSNBOC

Autor: Thorsten Stegemann

Foto: Bochums Anthony Losilla, hier im Spiel gegen Erzgebirge Aue. Quelle: osnapix