Alle Erst- und Zweitligisten sind durch die Lizenzordnung der DFL Deutsche Fußball Liga zur Teilnahme an der Virtual Bundesliga (VBL) verpflichtet. Also muss auch der VfL Osnabrück mit einem eFootball-Team an dem im November beginnenden Wettbewerb teilnehmen. Dafür suchen die Lila-Weißen ab sofort ein Team der besonderen Art. Der VfL will mit der Teilnahme an der VBL ein Zeichen für mehr Vielfalt im eSport setzen.

Die Verpflichtung zum Einstieg in die Virtual Bundesliga wird der VfL nutzen, um von Beginn an Diversität und Vielfalt zu fördern und setzt dazu auf ein Team aus rein weiblichen und non-binären Spielenden. In einem Scoutingturnier sollen die besten Talente, möglichst aus der Region, ausgewählt werden. Professionelle Unterstützung erhält der VfL dabei von der esport player foundation.

Ab November tritt der VfL Osnabrück in der VBL an und erweitert damit nach der Kooperation mit dem SV Viktoria Gesmold in Bezug auf den Fußball der Frauen und Mädchen seine Fußballteams in die digitale Welt. Die Lila-Weißen werden eine einzigartige Mannschaft aufstellen, welche ausschließlich aus talentierten weiblichen und non-binären Spielenden bestehenden soll. Dieser Meilenstein wird durch die Unterstützung der esport player foundation ermöglicht, die sich in Zusammenwirken mit der Initiative Equal Esport professionell um die Betreuung und Förderung der Spielerinnen kümmern wird. Die von der esport player foundation ins Leben gerufene Equal Esports Initiative soll die Gleichberechtigung, Diversität und somit auch die Inklusion im eSports nachhaltig voranbringen. Die Initiative wurde von der Deutschen Telekom, SK Gaming und der esports player foundation 2021 ins Leben gerufen. Einer der vier zentralen Hauptstränge ist die Förderung von weiblichen und nicht-binären eSports-Talenten durch die esports player foundation – unter anderem mit einem einjährigen Stipendium zum Beispiel für individuelle Coachings für ihr Spiel, Fitness- und Ernährungstrainings, psychologischer Unterstützung oder technischer Ausstattung.

In dieser Kooperation wird der VfL die Chance nutzen, um einen bedeutsamen Schritt in Richtung Geschlechtergerechtigkeit im eSport zu gehen und explizit talentierte Spielerinnen und non-binären Spielenden zu fördern. Diese sind bisher im (professionellen) eSport unterrepräsentiert, obwohl der eSport aufgrund seiner besonderen Verfasstheit prädestiniert ist, geschlechterübergreifend und jenseits körperlicher Unterschiede betrieben zu werden. „Von Beginn an anders, von Beginn an richtig“ ist das Motto, mit dem der VfL Osnabrück hier aktiv sein will, damit sich Strukturen nicht wie beim konventionellen Fußball verfestigen.

„Der Entscheidung über den Einstieg in den eSport wird uns als Klub durch die Lizenzordnung der DFL abgenommen. Das Thema eSport polarisiert in den bestehenden Strukturen des herkömmlichen Fußballs durchaus, hat aber insbesondere bei der jüngeren Generation eine große Relevanz. Mit unserer Teilnahme in der VBL wollen wir versuchen, die bisher stark männlich dominierte Szene ein wenig aufzubrechen und ein Statement für Vielfalt zu setzen“, sagt VfL-Geschäftsführer Dr. Michael Welling. „Gerade beim eSport spielt das Geschlecht keine Rolle im Wettbewerb selbst. Entsprechend hoffen wir, dass wir mit unserem Ansatz dazu beitragen, dass zukünftig auch die Anzahl an Spielerinnen und Spielern ausgeglichen ist. Wenn es in wenigen Jahren in der VBL Gang und Gebe ist, dass gemischte Teams gegeneinander und miteinander antreten, dann würde uns das freuen – auch wenn wir als VfL Osnabrück dann möglicherweise aufgrund der besonderen, aus unserer Sicht die Idee von sportlichem Wettbewerb aushebelnden Umstände, nicht mehr als Teilnehmer zugelassen sein sollten.“

Für talentierte Spielerinnen, die sich dieser einzigartigen Initiative des VfL Osnabrück anschließen möchten, bietet der VfL die Möglichkeit, sich für das bevorstehende Scoutingturnier zu bewerben, das in der Esport Factory in Osnabrück ausgetragen wird. Interessierte Spielerinnen können sich ab sofort über ein Online-Formular anmelden!

Hier geht's zur Bewerbung!

Die Esport Factory liegt im Osnabrücker Stadtteil Fledder und bietet Gaming-Enthusiasten, über Profisportlern bis hin zu Freizeit-Spielern eine Location auf internationalem Top-Niveau! Die Esport Factory wird auch die zukünftige Heimspielstätte des eFootball-Teams des VfL Osnabrück sein. Diejenigen Spielerinnen, die dann final ausgewählt werden, erhalten einen entsprechenden Arbeitsvertrag beim VfL Osnabrück gemäß der (Mindest-)Vorgaben der VBL-Lizenzordnung. Zusätzlich erhalten die drei Spielerinnen ein entsprechendes Stipendium der Equal Esports Initiative, das aus einer Liste von über 100 Förderbausteinen individuell mit den für die jeweilige Sportlerin relevanten Aspekten zusammengestellt wird. Das Förderprogramm ist dynamisch und kann neben Coaching, Ernährungsberatung oder einer sportpsychologischen Betreuung auch finanzielle Unterstützung beinhalten. Und wer weiß, vielleicht wird die erste weibliche Weltmeisterin in FIFA irgendwann auf ihre Karriere zurückblicken, die untrennbar mit dem VfL verbunden ist.

Über die Esports Player Foundation: Die Esports Player Foundation widmet sich der Unterstützung und Förderung aufstrebender Esportlerinnen und Esportler in Deutschland. Ihr Ziel ist es, talentierten Spielerinnen und Spielern eine Plattform zu bieten und sie auf ihrem Weg zum Erfolg zu begleiten.

Über die Esport Factory:  Unter dem Dach der Marke Esport Factory finden sich diverse Firmen, welche sowohl einzeln für sich als auch in der Zusammenarbeit den nationalen und internationalen Markt im Bereich Gaming und Esport bedienen. Die Skillshot Consulting GmbH ist eine Agentur mit den Fachbereichen Konzeption, Markenplatzierung und Kampagnenumsetzung sowie Gamified HR, während die Maze GmbH vor allem die Bereiche Trainingslager, Event und Contentproduktion bedient.

Über die Virtual Bundesliga: Die Virtual Bundesliga (kurz VBL) ist ein Online-Spielmodus bei der Spieleserie FIFA für den deutschsprachigen Raum. Einzelspieler, und seit FIFA 19 auch Clubs, spielen in der VBL um die Deutsche Meisterschaft. Alle Vereine der ersten und zweiten Fußball-Bundesliga sind durch die Statuten der DFL zur Teilnahme an der VBL verpflichtet.


Text: Sebastian Rüther
Foto: VfL Osnabrück