Am vergangenen Freitag ist die Traditionsmannschaft des VfL Osnabrück einer besonderen Einladung gefolgt: Im Rahmen der „Woche der Gerechtigkeit“ bestritten die Oldies der Lila-Weißen ein Testspiel gegen ein Team von Inhaftierten der JVA Vechta. Auch wenn das Spielergebnis hätte erfolgreicher ausfallen können, gab es letztlich nur Gewinner.

Seit März 2023 kooperiert der VfL Osnabrück im Rahmen des Projekts „Anstoß für ein neues Leben“, eine Initiative der DFB-Stiftung Sepp Herberger, offiziell mit Justizvollzugsanstalt Vechta. Seither gab es verschiedene gemeinsame Aktionen im Rahmen dieser Kooperation, die einen kleinen Beitrag für die Resozialisierung der Inhaftierten leisten soll: Zum Auftakt der Kooperation fuhr die Traditionsmannschaft im Original-Mannschaftsbus vor und kickte in der Sporthalle, auch die U19 bestritt bereits ein Spiel gegen Inhaftierte. Die U16 war zu Gast in der JVA Hameln und spielte dort gegen den SV Werder Bremen und gemischt gegen Inhaftierte aus beiden Anstalten. Und auch Inhaftierte, deren Vollzug es ermöglichte, haben bereits in Begleitung einen Brückentag besucht.

Am vergangenen Freitag war die Traditionsmannschaft erneut Gast in Vechta und bestritt im Rahmen der „Woche der Gerechtigkeit“ ein Spiel über 2 x 30 Minuten gegen ein Team von Inhaftierten. Für Lila-Weißen traten unter anderem Ronald Maul, Christian Claaßen, Francky Sembolo und Artur Zimmermann an. Doch auch die ehemaligen Profis konnten die knappe 1:0-Niederlage nicht verhindern. Das Ergebnis mag zweitranging sein für die trotz dessen ehrgeizige Traditionsmannschaft, für die Inhaftierten jedoch war sowohl das Ergebnis als auch der Event an sich eine große Sache und willkommene Abwechslung zum Haftalltag. Zurecht holten sie sich den Applaus ab von den rund 50 Gästen und von weiteren Insassen, die über die Zellenfenster das Spiel im Innenhof verfolgten.

Neben dem Applaus erhielten beide Mannschaften jeweils einen Pokal, der von der niedersächsischen Justizministerin, Dr. Kathrin Wahlmann, sowie von Anstaltsleiter Dr. Manfred Krohn unter den Augen von einigen VfL-Mitgliedern, Frank Schmidt vom NFV sowie VfL-Präsident Holger Elixmann und Vizepräsident Christoph Determann übergeben wurden. Organisiert wurde die Veranstaltung maßgeblich von Melanie Janßen, Sozialdienst und Entlassungskoordinatorin in der JVA Vechta, und Andre Werneke als sportlicher Leiter der JVA Vechta, der seine Mannschaftoffensichtlich perfekt eingestellt hatte, um die Traditionsmannschaft vom VfL zu schlagen.


Text: Sebastian Rüther
Fotos: Middelbeck und Grieshop ( JVA Vechta)