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Punkteteilung beim Heimspiel gegen Waldhof Mannheim

Der VfL Osnabrück trennte sich am Sonntagnachmittag vom Abstiegskonkurrenten Waldhof Mannheim mit einem 1:1-Unentschieden. Nach einem frühen Gegentreffer schlug der VfL in Person von Lars Kehl noch in der ersten Halbzeit zurück. Der Spielbericht.

Eine Veränderung nahm Cheftrainer Marco Antwerpen in der Startaufstellung vor. So rückte Verteidiger Niklas Wiemann nach seiner Gelbsperre zurück in die Anfangsformation. Auf der Gegenseite blieb die Mannschaft von Bernhard Trares im Vergleich zum letzten Spieltag unverändert. Erwartet intensiv ging es von der ersten Minute an im Stadion an der Bremer Brücke zu. Dabei konnten die Gäste schon nach dem ersten Eckball des Spiels jubeln. Standardspezialist Arianit Ferati führte den Eckball kurz auf dem im Rückraum freigestandenen Lukas Klünter aus. Dieser brachte daraufhin eine Flanke auf den zweiten Pfosten, wo sich Felix Lohkemper im Luftzweikampf gegen Niklas Kölle durchsetzen und den Ball per Kopfball im Tor unterbringen konnte (15‘). Die vermeintliche Osnabrücker Antwort dauerte allerdings nicht lange. Marcus Müller setzte sich im Zweikampf mit seinem Gegenspieler an der rechten Grundlinie stark durch und tunnelte den Gästekeeper Jan-Christoph Bartels daraufhin ansehnlich per Außenrist, wodurch der Ball im Tor der Mannheimer landete. Der Jubel der Osnabrücker dauerte jedoch nur wenige Sekunden. Schiedsrichter Eric Weisbach sah den Ball zuvor im Toraus und pfiff die Situation ab (19‘).

Nur wenige Minuten später verhinderte VfL-Keeper Lukas Jonsson das 2:0 der Mannheimer. Nach einem Freistoß von Ferati brachte Mittelstürmer André Becker den Ball per Kopf auf das Osnabrücker Tor. Lukas Jonsson war jedoch schnell genug in der Ecke und konnte die Situation entschärfen (27‘). In der 35. Minute gelang den Lila-Weißen dann der Ausgleich. Nach einem Steckpass von Bryang Kayo stand plötzlich Lars Kehl frei vor Keeper Bartels und schloss unhaltbar ins lange Eck ab (39‘). Der 22-Jährige konnte damit nicht nur den Ausgleich, sondern auch seinen fünften Saisontreffer feiern. Kurz vor der Pause zeichnete sich Lukas Jonsson nochmals aus, als dieser einen Distanzschuss von Adrian Fein stark parierte (45‘). Mit einem leistungsgerechten 1:1-Unentschieden ging es somit zur Halbzeitpause in die Kabinen.

In den zweiten 45 Minuten blieb es vor den beiden Toren lange ungefährlich. Dave Gnaase forderte den Gästekeeper mit einem direkten Freistoß fünf Minuten nach Wiederanpfiff heraus. Torwart Bartels war von dem Direktabschluss etwas überrascht, konnte den Ball aber dennoch rechtzeitig parieren (50‘). Zehn Minuten später sah Kapitän Dave Gnaase nach einem Foulspiel an Janne Sietan seine zehnte gelbe Karte und fällt dadurch für die Partie beim FC Energie Cottbus am kommenden Wochenende aus (60‘).

Ansonsten wurde es erst in den Schlussminuten in der Osnabrücker Offensive wieder etwas gefährlicher. Der eingewechselte Chance Simakala setzte nach einer Hereingabe von Robert Tesche zum Fallrückzieher an, konnte den Ball jedoch nicht richtig treffen, um für Torgefahr zu sorgen (86‘). Auch in der vierminütigen Nachspielzeit zeichnete sich keine der beiden Mannschaften mit einem aktiven Offensivspiel aus, sodass es beim 1:1-Endstand blieb.

Damit bleiben die Lila-Weißen mit 29 Punkten auf dem 15. Tabellenplatz. Am kommenden Samstag tritt man auswärts beim Tabellenführer FC Energie Cottbus an (Anpfiff: 14:00 Uhr). Dort will die Mannschaft von Marco Antwerpen die Ungeschlagen-Serie unter dem 53-Jährigen fortsetzen und auch im neunten Spiel in Folge Punkte einfahren.

 

 

Tore:
0:1 (Lohkemper 15‘), 1:1 (Kehl 39‘)

VfL Osnabrück
Jonsson – Karademir (Tesche 73‘), J. Müller, Wiemann – Niehoff, Amoako, N. Kölle (Simakala 82‘), Kayo (Henning 66‘), Kehl (Manu 66‘), Gnaase – M. Müller (Goguadze 73‘)

SV Waldhof Mannheim
Bartels – Matriciani, Sechelmann, Klünter, Voelcke – Fein (Arase 86‘), Sietan (Rieckmann 61‘), Thalhammer, Ferati (Benatelli 61‘) – Lohkemper (Abifade 86‘), A. Becker (Shipnoski 71‘)



Vorbericht für Brückentag gegen den SV Waldhof Mannheim

Für den VfL Osnabrück steht mit der Partie gegen den SV Waldhof Mannheim direkt das nächste Duell gegen einen direkten Abstiegskonkurrenten an (Anpfiff: 16:30 Uhr). Vor erneut über 14.000 Zuschauern möchten die Lila-Weißen die wichtigen drei Punkte auf dem Weg Richtung Klassenerhalt einfahren. Der Vorbericht.

Der Gegner
Mit dem SV Waldhof Mannheim ist ein echter Traditionsverein am Sonntag an der Bremer Brücke zu Gast. Im April 1907 gegründet entwickelten sich die Blau-Schwarzen im Laufe der Jahre zu einer festen Größe im deutschen Profifußball. Die erfolgreichste Zeit erlebte der Verein in den Achtzigerjahren, als man insgesamt sieben Saisons in der Bundesliga spielte. Erstmals an der Bremer Brücke zu Gast waren die Mannheimer im März 1982, als man sich in der 2. Bundesliga mit einem 0:0-Unentschieden trennte. Damals duellierten sich unter anderem Lothar Gans auf Seiten des VfL und ein gewisser Fritz Walter auf Seiten der Gäste auf dem Rasen im Osnabrücker Schinkel. Seit dem Aufstieg aus der Regionalliga Südwest in der Saison 2018/19 spielen die Mannheimer nun seit sechs Jahren durchgängig in der 3.Liga. In der abgelaufenen Saison konnte man sich nur haarscharf vor dem Abstieg in die Viertklassigkeit retten. Ein entscheidender Faktor war dabei der Wechsel auf der Trainerposition in der Schlussphase der Saison. So übernahm Marco Antwerpen am 24. Spieltag das Traineramt bei den Mannheimern und führte diese durch eine Ausbeute von 20 Punkten in 15 Spielen auf den rettenden 16. Platz. Nach einem durchwachsenden Start in die aktuelle Spielzeit trennten sich die Blau-Schwarzen nach fünf Spieltagen jedoch vom 53-Jährigen und präsentierten als Nachfolger Bernhard Trares. Marco Antwerpen wird am Sonntag also erstmals seit seiner Entlassung auf seinen Ex-Verein treffen.

Sein Nachfolger Bernhard Trares war bereits von Januar 2018 bis Juli 2020 Trainer des SVW und kehrte somit zu dem Verein, für den er bereits als aktiver Spieler aktiv war, zurück. Sein Comeback gab der 59-Jährige in der Hinrunde ausgerechnet gegen den VfL Osnabrück. In einer Partie, in der der VfL lange überlegen war, konnten die Mannheimer durch Terrence Boyd in der Nachspielzeit den 3:2-Siegtreffer erzielen. Daraufhin konnte Trares mit seinem Team den Aufwärtstrend bestätigen und in seinen ersten acht Spielen 15 Punkte einfahren. Ab November flachte die Formkurve der Mannheimer jedoch ab, sodass man momentan auf dem 17. Tabellenplatz steht.

Ein Schlüsselspieler beim SV Waldhof ist Toptorschütze Terrence Boyd. Sechsmal konnte der Mittelstürmer in der laufenden Saison treffen. Dabei fällt der 34-Jährige bereits seit dem 19. Spieltag mit einem Mittelfußbruch aus. Wie schwer der Ausfall des gebürtigen Bremers wiegt, zeigt ein Blick auf die Bilanz seit seinem Ausfall. Von den sechs Partien ohne dem ehemaligen US-Nationalspieler konnte der SVW nur eins gewinnen. Erst am vergangenen Spieltag fuhr man nach acht Spieltagen ohne Sieg mit dem 5:0 gegenüber Hansa Rostock wieder einen Erfolg ein. Dass die Mannschaft von Bernhard Trares eine solche Offensivpower an den Tag legen würde, kam ziemlich überraschend. Denn mit nur 23 geschossenen Toren bildete man vor dem letzten Spieltag die schlechteste Offensive der Liga. Diese Problematik erkannte auch der sportliche Leiter Anthony Loviso, der im Wintertransferfenster mit Mittelstürmer André Becker (Leihe von Arminia Bielefeld) und den zuletzt vereinslosen Mittelfeldspieler Arianit Ferati zwei neue Offensivkräfte präsentierte.

Für beide Spieler ist es dabei eine Rückkehr zum SVW. So spielte André Becker in der Jugend eine Saison und Arianit Ferati von 2019 bis 2021 zwei Jahre für die Mannheimer. Nicht verwunderlich also, dass die beiden wenig Eingewöhnungszeit brauchten und schon jeweils zwei Treffer erzielen konnten. Auch beim bereits angesprochenen 5:0-Heimsieg gegen Rostock brachten Becker und Ferati den SVW auf die Siegerstraße. So legte Ferati zunächst das zwischenzeitliche 2:0 von André Becker auf und erhöhte dann selbst, zwölf Minuten später nach einem Fehlpass von FCH-Torwart Uphoff, per Distanzschuss auf 3:0. Nach einer guten Stunde musste der Mittelfeldstratege jedoch verletzt ausgewechselt werden. Sein Einsatz am Sonntag ist also noch fraglich.

Die Ausgangslage
Wie bereits erwähnt, konnten die Mannheimer am vergangenen Wochenende nach langer Zeit endlich wieder ein Sieg feiern und dabei ebenso wie die Osnabrücker fünf Treffer erzielen. Damit verbesserte man auch die eigene Tordifferenz. So stellt man mit 28 eigenen Treffer vor Alemannia Aachen (23 Tore) nur noch die zweitschlechteste Offensive. Auf der Defensivseite gehören die Mannheimer dagegen zur Spitze der 3.Liga. Mit nur 29 Gegentoren stellt man die fünfbeste Defensivreihe aller Drittligamannschaften. Dass das Abwehrbollwerk der Waldhöfer in der Rückrunde nochmal stärker geworden ist, zeigt auch ein Blick auf die Torschussstatistik. 37 Torschüsse kamen in der laufenden Rückrunde bislang auf das Tor von Keeper Jan-Christoph Bartels. Kein anderer Torhüter hatte weniger zu tun. Aber auch der VfL stabilisierte zuletzt seine Abwehrkette. Mit 52 zugelassenen Torschüssen stehen die Lila-Weißen in dieser Statistik auf dem fünften Platz.

Im Offensivspiel der Mannheimer kristallisierte sich in den vergangenen Spielen eine favorisierte Angriffsseite heraus. 30 Torschüsse und vier Tore entstanden in der Rückrunde nach Situationen über die linke Seite. Auf der linken Außenbahn sorgte unter anderem Nicklas Shipnoski für viel Wirbel. Der 27-jährige gewann in der laufenden Saison 91,7% seiner Dribblings, wurde zuletzt aber nur sporadisch eingesetzt. Dies liegt auch an der Verpflichtung von Arianit Ferati, der sofort zum Spielmacher bei den Mannheimern avancierte. 35 Flanken schlug der gebürtige Stuttgarter in der Rückrunde.

Ähnlich wie bei den Mannheimern zeigte sich auch bei den Osnabrückern in den vergangenen Partien eine favorisierte Seite im Offensivspiel. So entstanden fünf Tore nach 39 Torschüssen über die rechte Außenbahn. Kein anderes Team konnte über rechts eine solche Torgefahr ausstrahlen. Nach dem deutlichen Sieg gegen die Zweitvertretung von Hannover 96 möchte der VfL sein Formhoch auch gegen die Mannheimer bestätigen und im dritten Heimspiel des Jahres ohne Punktverlust bleiben. Ein Erfolgsfaktor des Osnabrücker Spiels ist unter anderem die gesteigerte Zweikampfquote. Bereits in der Hinrunde konnte der VfL in dieser Statistik meist eine positive Bilanz vorweisen. In der Rückrunde jedoch konnte man 54,6% aller Zweikämpfe für sich entscheiden und damit die beste Quote aller Drittligateams an den Tag legen. Auch am Sonntag muss dann sicherlich eine solche intensive Zweikampfführung an den Tag gelegt werden, um am Ende die drei Punkte einfahren zu können.

Die Bilanz
Achtzehnmal gab es bereits das Duell zwischen den beiden Traditionsvereinen. Zehnmal traf man dabei in der 2.Bundesliga aufeinander. Fünfmal trug man die Partie in der 3.Liga aus und dreimal wurde im DFB-Pokal gegeneinander gespielt. Der VfL gewann fünf dieser Partien und konnte zwei Unentschieden einfahren. Elfmal gingen also bisher die Mannheimer als Sieger vom Platz.

Das Personal
Bei den Mannheimern muss Trainer Bernhard Trares auf Rico Benatelli (Sprunggelenksverletzung), Manuel Braun (muskuläre Probleme), Malte Karbstein (Muskelbündelriss) und den langzeitverletzten Terrence Boyd (Mittelfußbruch) verzichten. Der Einsatz von Arianit Ferati bleibt nach seiner verletzungsbedingten Auswechslung am vergangenen Spieltag noch fraglich.

Auf der Gegenseite fällt das Lazarett deutlich kleiner aus. Einzig Flügelspieler Ismail Badjie muss für die Partie am Sonntag pausieren. Der 19-jährige konnte erst am Freitag nach Krankheit wieder ins Mannschaftstraining einsteigen, sodass die Partie gegen Mannheim wohl noch zu früh kommt. Ansonsten kann VfL-Trainer Marco Antwerpen aus dem Vollen schöpfen. Auch Niklas Wiemann ist nach Gelbsperre und kurzer Krankheit wieder ein Kandidat für die Startelf.

Stimmen zum Spiel
VfL-Trainer Marco Antwerpen trifft am Sonntag auf viele bekannte Gesichter, die er noch in der laufenden Saison coachen durfte. „Ich kann schon jeden Spieler ganz gut einschätzen, auch wie der Einzelne mental tickt. Das ist dann glaube ich ein Vorteil“, erläuterte der 53-Jährige im Spieltagsinterview am Freitagvormittag.

Unter der Woche musste das Trainerteam zwischenzeitlich nur auf Niklas Wiemann (bis Donnerstag) und Ismail Badjie (bis Freitag) verzichten. In der Vorbereitung konzentrierte man sich dabei vorwiegend auf das eigene Spiel nach vorne. „Es geht auch immer darum, sich auf den Gegner einzustellen und was man letztendlich mit und ohne den Ball spielen möchte. Wir wollen uns im Umschaltspiel nach Ballgewinn und der Spieleröffnung verbessern, da wir davon ausgehen, dass wir Waldhof Mannheim auch gut bespielen müssen. Dementsprechend fühlen wir uns wieder gut vorbereitet.“

Angesprochen auf die Leistung der Mannheimer am vergangenen Wochenende erwiderte der Chefcoach mit den zuletzt positiven Leistungen des VfL, welche man auch am Sonntag erneut bestätigen möchte. „Wir treffen auf ein Team, dass sich letzte Woche in das Spiel reingekämpft und Hansa Rostock 5:0 besiegt hat. Dementsprechend werden sie mit viel Selbstbewusstsein zur Bremer Brücke kommen. Wir sind aber gerade auch gut in der Verfassung und in der Lage, über viele Spieler Tore zu erzielen, was immer ein sehr gutes Gefühl ist und so wollen wir es dann auch am Sonntag angehen!“

TV und Liveradio
Der Pay-TV Sender Magenta Sport überträgt die Partie ab 16:15 Uhr live. Zudem meldet sich wenige Minuten vor Anpfiff wie gewohnt das Liveradio unter www.vfl.de/liveradio. Ansonsten ist das Spiel auch im Liveticker in der App oder über die Website oder auf der Plattform X verfolgbar.



Standardsituationen entscheiden Testspiel gegen Drochtersen/Assel

Am Sonntagmittag entschied der VfL Osnabrück das Testspiel gegen die SV Drochtersen/Assel mit 3:1 für sich. Zwei Freistoßtore und ein gut ausgespielter Konter sorgten dafür, dass der VfL den zweiten Sieg des Wochenendes einfahren konnte. Der Spielbericht.

Anstelle einer Trainingseinheit für die Ersatzspieler stand bei den Lila-Weißen am heutigen Sonntag ein Testspiel gegen den Regionalligisten SV Drochtersen/Assel an. Der aktuell Zweitplatzierte der Regionalliga Nord startet am kommenden Wochenende in das neue Pflichtspieljahr und war somit zur Generalprobe im Stadion an der Bremer Brücke zu Gast. In der Anfangsformation des VfL standen mit Robert Tesche, Braydon Manu und Nikky Goguadze drei Spieler, die auch schon gestern beim 5:1-Auswärtssieg gegen Hannover 96 II zum Einsatz kamen. Torwart Niklas Sauter gab sein Testspieldebüt für den VfL.

In den Anfangsminuten kam es auf beiden Seiten zu keiner nennenswerten Torchance. Der VfL ließ den Ball teilweise minutenlang in den eigenen Reihen laufen, ohne jedoch gefährlich vor das gegnerische Tor zu kommen. Etwas aus dem Nichts fiel dann in der 28. Minute das erste Tor der Partie. Nach einem langen Einwurf der Gäste landete der zweite Ball beim aufgerückten Rechtsverteidiger Willi Reincke, der das Spielgerät mit einem strammen Schuss ins rechte untere Eck platzierte (28‘). VfL-Kepper Sauter blieb dabei chancenlos. Im Laufe der Partie versuchten die Gäste immer wieder mit Hilfe von langen Einwürfen für Gefahr im Osnabrücker Strafraum zu sorgen.

Kurz vor dem Halbzeitpfiff gab es dann noch einmal einen Freistoß für den VfL. So wurde Chance Simakala gut zwei Meter vor dem Sechszehner zu Boden gebracht. Der Gefoulte nahm sich zunächst selbst den Ball und ließ den Anschein erwecken, dass er den Freistoß schießen würde. Doch die Ausführung übernahm stattdessen Linksfuß Bastien Conus, der das Runde über die gegnerische Mauer hinweg ins linkere ober Eck beförderte und somit Gästekeeper Patrick Siefkes überwindete (45‘). Mit einem leistungsgerechten 1:1-Unentschieden ging es dann in die Pause.

Mit dem Wiederanpfiff und der zeitgleichen Einwechslung von Joel Zwarts und Lion Semic sorgten die Lila-Weißen für mehr Torgefahr im Strafraum der Spielvereinigung. Nach nur zwei Minuten war es U19-Spieler Rohin Shivani, der Siefkes erstmals herausforderte (47‘). Und auch Semic machte über die rechte Seite Druck, konnte seinen Schuss aber nur neben das Tor setzen (49‘). Trotz der erhöhten Intensität im Osnabrücker Offensivspiel war es erneut ein ruhender Ball, der für die Führung sorgte. Dabei war die Position des Freistoßes nahezu die Gleiche wie schon in der ersten Halbzeit. Diesmal führte Youngster Rohin Shivani den Freistoß aus und hämmerte diesen unhaltbar für den Sekunden zuvor eingewechselten Schlussmann Bennet Marquardt unter die Latte ins Tor (65‘). Damit krönte Shivani seine überzeugende Leistung also zusätzlich mit einem Torerfolg.

In der Schlussphase kamen auch Finn Cramer und Jonas Eilers in die Partie. Damit bestand die defensive Dreierkette in den letzten 15 Minuten aus den drei U19-Spielern Eilers, Langhammer und Kroll. Diese hielt auch den etwas erhöhten Druck des Regionalisten stand, wobei auch Torwart Luca Böggemann, der zur zweiten Halbzeit in die Partie kam, ein sicherer Rückhalt in der Defensive war. Fünf Minuten vor Schluss konnten die Osnabrücker nochmals erfolgreich nach einer Einwurfsituation der Gäste kontern. So machte zunächst Stürmer Joel Zwarts den Ball stark fest und schickte dann den aufgerückten Lion Semic in die Tiefe. Dieser umkurvte den herauskommenden Torwart Marquardt und schob nach einem kurzen weiteren Sprint den Ball ins leere Tor zum 3:1-Endstand.

Am Ende konnte der VfL Osnabrück also auch das zweite Spiel des Wochenendes für sich entscheiden. Dabei überzeugten nicht nur die Ersatzspieler, sondern auch die fünf Youngster aus der U19 der Lila-Weißen mit einer engagierten Leistung. Für den VfL wartet am nächsten Sonntag schon die nächste wichtige Aufgabe im Ligaalltag. Dann empfängt man an der Bremer Brücke den SV Waldhof Mannheim (Anpfiff: 16:30 Uhr).

 

Tore:
0:1 (Reincke 28‘), 1:1 (Conus 45‘), 2:1 (Shivani 65‘), 3:1 (Semic 86‘)

VfL Osnabrück
Sauter (Böggemann 46‘) – Conus, Langhammer, Beermann (Eilers 74‘), Kroll, Ajdini – Tesche (Semic 46‘), Shivani, Simakala – Manu (Cramer 67‘), Goguadze (Zwarts 46‘)

SV Drochtersen/Assel
Siefkes (Marquardt 65‘) – Mohr (Sattler 65‘), Serra, Coimbra Fernandez (Dallmann 77‘), Hyseni (Aue 77‘), von der Reith, Plautz (Bär 65‘), Nagel (Steffens 77‘), Reincke (Rosin 65‘), Geißen, Giwah



Osnabrück feiert 5:1-Kantersieg in Hannover

Am Samstagnachmittag konnte der VfL Osnabrück beim Abstiegskonkurrenten Hannover 96 II einen überlegenden 5:1-Auswärtserfolg feiern. Dabei konnten sich gleich zwei VfL-Akteure als Doppeltorschützen im Spielberichtsbogen eintragen. Der Spielbericht.

Cheftrainer Marco Antwerpen nahm in seiner Startaufstellung eine Veränderung vor. So ersetzte Maxwell Gyamfi den gelbgesperrten Niklas Wiemann in der Innenverteidigung. Ansonsten schenkte der 53-Jährige erneut der gleichen Formation wie schon in den letzten zwei Partien sein Vertrauen. Erstmals gefährlich vor das Tor der Hannoveraner kam der VfL in der 16. Spielminute, als Kofi Amoako nach einem Freistoß den zweiten Ball mit der Brust abfangen und per Volley auf das Tor von 96-Keeper Leon-Oumar Wechsel bringen konnte. Sein Versuch flog dabei nur knapp über die Querlatte (16‘). Immer wieder stießen die Osnabrücker gefährlich in die gegnerische Hälfte vor und machten zeitgleich die Offensivbemühungen der Hannoveraner mit einen kompakten Defensivreihe zunichte. Die Führung des VfL konnte Außenbahnspieler Niklas Niehoff nach einer guten halben Stunde erzielen. Erneut war es die Kombination zwischen der Leihgabe von Holstein Kiel und Lars Kehl, die die rund 2.500 Osnabrücker Fans jubeln ließ. So überlupfte Kehl die Abwehrkette der 96er und schickte somit Niehoff allein auf Keeper Wechsel zu. Eiskalt schob dieser den Ball ins lange Eck und feierte somit seinen zweiten Saisontreffer (29‘). Das Duo Kehl-Niehoff konnte im neuen Jahr nun also schon vier Saisontreffer zusammen erzielen.

Nach dem Führungstreffer waren die Lila-Weißen dann endgültig die spielbestimmende Mannschaft im Eilenriedestadion. Und acht Minuten später konnte Bryang Kayo aus Sicht der Osnabrücker auf 2:0 erhöhen. Der US-Amerikaner lief mit dem Ball die linke Außenbahn hoch und zog in die Mitte. Am Sechszehnerrand ließ er erst seinen Gegenspieler aussteigen und zog unhaltbar ins lange Eck (37‘). Kurz vor dem Pausenpfiff mussten die Gastgeber einen weiteren Rückschlag hinnehmen. Noel Aseko Nkili kam im Zweikampf mit Dave Gnaase zu spät und erhielt die zweite gelbe Karte im Spiel (43‘). Somit musste die Mannschaft von Trainer Daniel Stendel eine ganze Halbzeit mit einem Mann weniger absolvieren. Damit ging es nach einer starken ersten Halbzeit und einer 2:0-Führung der Osnabrücker in die Kabinen.

Zur zweiten Hälfte brachte Cheftrainer Marco Antwerpen zwei neue Kräfte in die Partie. Die beiden bereits gelbverwarnten Niklas Kölle und Marcus Müller blieben in der Kabine. Dafür kamen Braydon Manu und Nikky Goguadze neu ins Spiel. Die Anfangsphase der zweiten 45 Minuten war geprägt von vielen kurzen Unterbrechungen durch kleinere Foulspiele auf beiden Seiten. In der 53. Minute kamen die Gastgeber etwas aus dem Nichts zum Anschlusstreffer. Nach einem Freistoß der 96er fiel der Ball vor die Füße von Husseyn Chakroun. Dessen Abschluss landete vom linken Innenpfosten im Tor von VfL-Keeper Lukas Jonsson, der bis dahin einen ruhigen Arbeitstag hatte (53‘).

Nach dem Gegentreffer wirkten die Osnabrücker im Offensivspiel etwas ideenlos. Oft spielte man Kontersituation nicht konzentriert genug aus. Erst in der 75. Spielminute kam man wieder gefährlich und dann auch erfolgreich vor das Hannoveraner Tor. Der zuvor eingewechselte Bryan Henning, der nach seiner Einwechslung mit vier Torschussvorlagen auffiel, schickte Mittelstürmer Nikky Goguadze in die Tiefe. Trotz mehrerer Gegenspieler konnte sich der Niederländer im Zweikampf behaupten und den Ball im Tor unterbringen. Damit konnte der 26-Jährige seinen Premierentreffer für den VfL erzielen und feierte dies standardgemäß mit einem Rückwärtssalto als Torjubel (75‘). In der Schlussphase ließ die lila-weiße Offensive nochmals ihre Qualität aufblühen. Nach einem Eckball konnte sich erneut Goguadze durchsetzen und den Ball aufs Tor bringen. Torwart Wechsel hatte den Ball zunächst in den Armen, konnte diesen aber nicht festhalten, sodass das Spielgerät zum 1:4 ins Tor fiel (83‘).

Den Schlusspunkt der Partie setzte dann Bryang Kayo. Goguadze eroberte in der gegnerischen Hälfte den Ball und legte auf den links mitgelaufenen Manu ab, der bis zur Grundlinie durchlief und den Ball in die Mitte querlegte. Dort musste Kayo den Ball nur noch ins leere Tor schieben (88‘). Kurz danach pfiff Schiedsrichter Luca Jürgensen die Partie ab. Mit dem 5:1-Auswärtserfolg konnte der VfL den höchsten Sieg der Saison feiern. Schon morgen sind die Osnabrücker wieder aktiv. An der Bremer Brücke empfängt man unter Ausschluss der Öffentlichkeit den Regionalligisten SV Drochtersen/Assel zum Testspiel (Anpfiff: 13:00 Uhr). Das Spiel wird von der NOZ im Livestream übertragen. Außerdem wird es auf den Kanälen des VfL einen Liveticker der Partie geben.

 

Tore:
0:1 (Niehoff 29‘), 0:2 (Kayo 37‘), 1:2 (Chakroun 53‘), 1:3 (Goguadze 75‘), 1:4 (Goguadze 83‘), 1:5 (Kayo 88‘)

Besondere Vorkommnisse:
Platzverweis (Aseko 43‘)

VfL Osnabrück
Jonsson – Karademir, J. Müller, Gyamfi – Niehoff (Badjie 82‘), N. Kölle (Manu 46‘), Amoako (Tesche 69‘), Kayo, Gnaase (Henning 69‘) – Kehl, M. Müller (Goguadze 46‘)

Hannover 96 II
Wechsel – Arkenberg, Uhlmann, Wallner (Dominke 80‘), Aseko Nkili – Brandt, Chakroun (Westermeier 80‘), Abdullatif (Kalem 71‘), Matsuda – Busch (Husser 71‘), Stepantsev (Frauendorf 46‘)



Vorbericht für das Auswärtsspiel bei Hannover 96 II

Am Samstag steht für den VfL Osnabrück das nächste wichtige Spiel im Abstiegskampf an. Im Eilenriedestadion trifft man auf die Zweitvertretung von Hannover 96. Mit einem Sieg könnte man den Abstand auf die 96er auf sechs Punkte vergrößern. Der Vorbericht.

Der Gegner
Die U23 von Hannover 96 spielt nach dem Aufstieg ihre erste Drittligasaison der Vereinsgeschichte. Mit dem zweitjüngsten Kader der Liga (Durchschnittsalter 22,1 Jahre) startete man in die Saison und steht nach 23 Spieltagen auf dem 19. Und damit vorletzten Tabellenplatz. Im Aufgebot der Hannoveraner sind einige vielversprechende Talente wiederzufinden. So auch der 22-jährige Robin Kalem, welcher in der laufenden Spielzeit bereits mit vier Toren und vier Vorlagen überzeugen konnte. Damit ist der Sommerneuzugang vom Grasshopper Club Zürich sowohl Toptorjäger als auch Topvorlagengeber des Teams. Ansonsten ist die Offensive, beim kommenden Gegner des VfL, qualitativ ziemlich ausgeglichen. Gleich vier Spieler teilen sich mit jeweils drei Saisontoren den zweiten Platz in der internen Torjägerliste.

Im Wintertransferfenster wurden die Hannoveraner nur vereinzelt aktiv. Neuzugang Valmir Sulejmani kehrte Anfang des Monats zu seinem Jugendverein Hannover 96 zurück. Der 29-jährige war das letzte halbe Jahr vereinslos und zuvor beim TSV 1860 München unter Vertrag. Sein Neueinstand bei den Hannoveranern verlief allerdings alles anders als nach Plan. Zwar stand der Mittelstürmer nur einen Tag nach seiner Verpflichtung bereits in der Startelf, sah aber nach 56 Minuten für ein grobes Foulspiel die rote Karte und wurde für drei Spiele gesperrt. Der Ausfall von Sulejmani schmerzte den 96 einen Tag später umso mehr, als die Leihe von Stürmer Tom Sanne vorzeitig vom Hamburger SV beendet wurde. Der 20-Jährige lief in der Hinrunde 17-mal für die Hannoveraner auf und erzielte dabei drei Tore. Gegen Ende des letzten Jahres kam Sanne jedoch nur noch sporadisch zum Einsatz, sodass der Hamburger SV die Reißleine zog und das Leihgeschäft vorzeitig beendete. Neben Sanne verließen auch Linksaußen Marin Popovic und Stürmer Jorden Winter den Verein.

Trainer Daniel Stendel geht also mit einem nur minimal veränderten Kader in die zweite Saisonhälfte und hofft, am Ende mit diesem den Klassenerhalt feiern zu können. Der Start in die Rückrunde verlief für den 50-jährigen allerdings durchwachsen. Zwar startete man mit einem 2:1-Heimsieg gegen den FC Erzgebirge Aue, musste daraufhin aber eine bittere 1:5-Auswärtsniederlage beim Abstiegskonkurrenten Rot-Weiss Essen hinnehmen. Es folgten ein hart umkämpfter Punkt in Unterzahl gegen den SV Sandhausen (2:2) und am vergangenen Wochenende eine 0:1-Niederlage beim SC Verl. Am Samstag möchte Stendel mit seinem Team also endlich wieder einen Sieg einfahren und dreifach punkten.

Die Ausgangslage
Im Gegensatz zum durchwachsenen Rückrundenstart der Hannoveraner konnte der VfL mit drei Siegen und einem Remis ins neue Jahr starten. So führen die Lila-Weißen die Rückrundentabelle mit zehn Punkten auf dem ersten Platz an. Die 96er stehen dagegen in dieser Tabelle auf dem 14. Platz. Im Hinspiel zwischen den beiden Mannschaften konnten die Osnabrücker bereits in der zweiten Minute durch den Kopfballtreffer von Kapitän Timo Beermann in Führung gehen, jedoch nicht den 1:1-Endstand verhindern. Der 33-Jährige könnte durch den Ausfall von Innenverteidiger Niklas Wiemann (5. Gelbe Karte) auch am Samstag wichtig für den VfL werden.

Ein früher Rückstand ist in dieser Saison für Hannover keine Seltenheit. Schon acht Gegentore kassierte man in den ersten 15 Minuten eines Spiels. Nur Stuttgart II kassierte ebenfalls acht Tore in dieser Zeit. Keine Mannschaft der 3.Liga stellt eine schlechtere Defensive in den Anfangsminuten. Ein erneuter früher Führungstreffer könnte den Lila-Weißen am Wochenende also gut zu Gesicht stehen, um den zweiten Auswärtserfolg in Serie zu feiern. Nachdem man in Unterhaching vor zwei Wochen den ersten Sieg in Ferne in der laufenden Saison feiern konnte, möchte die Mannschaft nun in Hannover nachlegen. Dabei wird die Kulisse im 5.001 zuschauerfassenden Eilenriedestadion mit aller Voraussicht lila-weiß gestimmt sein. Rund 2.500 VfL-Fans werden vor Ort erwartet.

Während diese die Osnabrücker Mannschaft dann nach vorne peitschen werden, muss die Defensivreihe des VfL besonders auf Hayate Matsuda aufpassen. Der linke Außenbahnspieler ist der Aktivposten im Offensivspiel der Hannoveraner. Der 21-Jährige schlug nicht nur die sechstmeisten Flanken (64) aller Drittligaspieler, sondern ging auch in die viertmeisten Dribblings (39), wovon er 59% für sich entscheiden konnte. Mit einer Laufdistanz von 216,8km ist der Japaner zudem der laufstärkste Spieler des Teams. Besonders gerne sprintet er dabei die linke Außenbahn hoch und sorgt somit dafür, dass den gegnerischen Rechtsverteidigern nicht langweilig wird. In der eigenen Defensive können sich die 96er auf die Dienste von Kapitän Fynn Arkenberg verlassen, der mit 50 Befreiungen die meisten in seinem Team vorweisen kann. Außerdem sorgt der Österreicher Lukas Wallner dafür, dass die gegnerischen Flanken entschärft werden. 64,7% seiner Luftzweikämpfe konnte Wallner in dieser Saison für sich entscheiden.

Es wird also spannend zu beobachten sein, wie die Mannschaft von Daniel Stendel am Samstag auf die zuletzt, unter Trainer Marco Antwerpen, erfolgreichen Standardsituationen des VfL reagieren wird. Zwei der bislang zehn erzielten Treffer unter dem neuen Coach entstanden nach Eckstößen – insgesamt fielen 40% der Tore nach ruhenden Bällen. Zum Vergleich: Vor Antwerpen waren es lediglich 21,1%. Diese deutliche Steigerung lässt sich auch anhand eines Winterneuzugangs des VfL erklären. Linksverteidiger Niklas Kölle hat sich seit seiner Ankunft direkt als Standardschütze bei den Osnabrückern etabliert. Bereits 17 Ecken schlug der Linksfuß, welcher zusammen mit Dave Gnaase auch für die Freistöße beim VfL verantwortlich ist. 57,6% von Kölles Zuspielen aus Standardsituationen kamen bei dessen Mitspielern an. Wie akribisch die Mannschaft und das Trainerteam an den Standards arbeitet, verriet der Cheftrainer am vergangenen Sonntag nach der Partie gegen Borussia Dortmund II bei Magenta Sport. Angesprochen auf das Tor des Tages von Niklas Wiemann, welches nach einem Eckball fiel, erklärte Antwerpen: „Wir haben das mit dem Co-Trainer zusammen einstudiert, ein geiles Tor. Dafür trainieren wir das Ganze.“

Auch in der Defensive hat sich der VfL unter Marco Antwerpen stabilisiert. Mit nur fünf Gegentoren gehört die Lila-Weißen zu den besten Defensivreihen der Liga – lediglich Aachen, Verl und Cottbus kassierten in den sechs Spieltagen, seitdem Marco Antwerpen beim VfL im Amt ist, weniger Gegentore (jeweils vier). Dabei spiegelt sich die positive Entwicklung nicht nur in der Summe der kassierten Gegentore wider, auch die zugelassenen Torschüsse wurden unter Antwerpen reduziert.  Mit 71 Torschüssen ließ man unter dem 53-jährigen die drittwenigsten der Liga zu. Und wenn die Abwehrreihe des VfL die gegnerischen Stürmer dennoch überwunden wurde, konnte sich Torhüter Lukas Jonsson auszeichnen. Der Schwede trägt einen entscheidenden Anteil zur defensiven Stabilität bei. So wehrte er 80% der gegnerischen Torschüsse ab. Vor Antwerpens Amtsantritt lag diese Quote noch bei 56,3%.

Diese positive Serie sowohl in den persönlichen Entwicklungen der Spieler als auch in den Endresultaten der Partien möchte der VfL am Samstag also fortführen. Mit einem Sieg könnte man nicht nur den Abstand auf die Hannoveraner aus sechs Punkte vergrößern, sondern auch den Druck auf die anderen Mannschaften in der Abstiegszone erhöhen.

Die Bilanz
Erst zweimal gab es die Begegnung zwischen dem VfL Osnabrück und der Zweitvertretung von Hannover 96. Im Jahre 1966 verlor man mit 2:4 im damaligen Norddeutschen Pokal gegen die Hannoveraner und im Hinspiel der aktuellen Drittligasaison trennte man sich wie bereits erwähnt mit einem 1:1-Unentschieden.

Das Personal
Neben dem bereits erwähnten Ausfall von Valmir Sulejmani (Rotsperre) muss Trainer Daniel Stendel am Samstag auch auf Jacob Danquah (Meniskusverletzung), Mark Gevorgyan (muskuläre Probleme), Montell Ndikom (muskuläre Probleme), Husseyn Chakroun (Außebandriss), Alexander Babitsch (Meniskusverletzung) und Stefano Marino (Gelbsperre) verzichten.

Auf der Gegenseite muss VfL-Trainer Marco Antwerpen nur auf den gelbgesperrten Niklas Wiemann verzichten. Der 53-jährige ist sich aber sicher, dass der Ausfall des Stammspielers nicht allzu schwer ins Gewicht fallen wird. „Es ist immer schade, wenn ein Spieler ausfällt, aber wir wollen das gar nicht groß zum Thema machen. Wir haben andere Jungs, die diese Rolle problemlos übernehmen können.“ Ansonsten sind alle Spieler fit und einsatzbereit, sodass Antwerpen und sein Trainerteam erneuet die Qual der Wahl bei der Kadernominierung haben werden.

Stimmen zum Spiel
Trainer Marco Antwerpen stand am Donnerstagvormittag wie gewohnt bei VfL-TV im Spieltagsinterview und erklärte dort, was er vom kommenden Gegner erwartet: „Es ist eine sehr junge und talentierte Mannschaft, die uns versuchen wird, über das gesamte Spiel mit viel Pressing zu stressen und viel in die eigene Laufarbeit investiert. Du musst den Gegner jedes Mal ernst nehmen und auch sehen, was er spielen kann. Wir fühlen uns wieder sehr gut vorbereitet.“

Angesprochen auf die erneut grandiose Fan-Unterstützung vor Ort, entgegnete der 53-jährige der Aussage eines gefühlten Heimspiels: „Wir haben reichlich Unterstützung von unseren Fans wieder mit dabei. Es ist aber trotzdem ein Auswärtsspiel, weil du natürlich auch vorher eine Nacht im Hotel übernachtest und dich an die Begebenheiten vor Ort anpassen musst.“

TV und Liveradio
Der Pay-TV Sender Magenta Sport überträgt die Partie live ab 13:45 Uhr. Das Liveradio der Lila-Weißen meldet sich wie gewohnt wenige Minuten vor Anpfiff unter www.vfl.de/liveradio. Ansonsten können VfL-Fans das Spiel sowohl über den Liveticker in der App oder auf der Website als auch auf der Plattform X verfolgen.



Die Serie hält: VfL feiert wichtigen Heimsieg

Auch im dritten Heimspiel unter Trainer Marco Antwerpen kann der VfL Osnabrück einen Sieg feiern. Nach einer durchwachsenden ersten Halbzeit steigerten sich die Lila-Weißen in den zweiten 45 Minuten und konnten am Ende durch ein Standardtor verdient mit 1:0 gegen die U23 von Borussia Dortmund gewinnen. Der Spielbericht.

Personell unverändert im Vergleich zum 3:2-Auswärtssieg in Unterhaching schickte Coach Antwerpen seine Mannschaft ins Spiel. Diese konnten erstmals nach zehn Minuten gefährlich vor das Tor von Dortmund-Keeper Marcel Lotka kommen. Im Sechzehner der Gäste kam Stoßstürmer Marcus Müller dank einer missglückten Klärungsaktion vom Dortmunder Filippo Mané per Volley zum Abschluss. Allerdings platzierte der 22-Jährige den Schuss zu zentral, sodass Lotka den Ball problemlos parieren konnte (10‘). Danach kamen auch die Dortmunder, vor allem durch etliche Eckbälle, gefährlich vor das Osnabrücker Tor. Sechs Ecken schlug BVB-Standardspezialist Franz Roggow in der ersten Halbzeit in den Strafraum des VfL. Richtig gefährlich wurde es in der 15. Minute, als Jordi Paulina per Kopf an VfL-Schlussmann Lukas Jonsson scheiterte (15‘). Von dessen Händen landete der Ball an der Latte und dann ins Toraus, sodass Roggow erneut zur Ecke antrat. Der BVB-Kapitän flankte das Spielgerät erneut scharf in den Fünfmeterraum, wo Paulina zum wiederholten Male die Latte traf. Von dort landete der Ball bei Ben Hüning, der wiederum am Pfosten scheiterte, bevor Karademir die Situation endgültig entschärfen konnte (17‘).

Ansonsten verlief die erste Hälfte relativ ereignislos. Eine Aktion mit Folgen passierte jedoch in der 20. Minute, als Niklas Wiemann im Zweikampf Jordi Paulina von hinten umlief und die gelbe Karte sah. In der Summe war es für Wiemann die fünfte in der laufenden Saison, sodass der Verteidiger am nächsten Wochenende beim Auswärtsspiel bei der U23 von Hannover 96 gezwungenermaßen pausieren muss. Mit einem leistungsgerechten 0:0 ging es nach 45 Minuten in die Kabinen.

Nach dem Wiederanpfiff kamen die Osnabrücker etwas besser in die Partie. In der 53. Minute nutzen die Lila-Weißen einen Eckball der Gäste zum Konter. Den Steilpass von Kofi Amoako konnte Lars Kehl jedoch nicht richtig kontrollieren, sodass die Situation vom Dortmunder Baran Mogultay entschärft werden konnte (53‘). Nach gut einer Stunde durften die 14.381 Zuschauer an der Bremer Brücke dann endlich jubeln. Nach einem Eckball von Dave Gnaase stand der eingelaufene Niklas Wiemann am zweiten Pfosten völlig allein und köpfte das Spielgerät zum 1:0-Führungstreffer ins Netz (61‘). Der 25-Jährige knallte in der Aktion gegen den Pfosten, wodurch er seinen zweiten Saisontreffer nur bedingt feiern konnte. Nach einer kurzen Behandlungspause konnte er jedoch weitermachen.

Danach merkte man den Lila-Weißen das gesteigerte Selbstbewusstsein in den einzelnen Aktionen deutlich an. In der 71. Minute lief Niklas Niehoff bis zur Grundlinie und setzte dann die Flanke punktgenau auf den einlaufenden Braydon Manu, der nach seiner Einwechslung kurz zuvor sein Debüt für den VfL feierte. Sein Kopfball landete allerdings deutlich neben dem Tor. Immer wieder konnte sich der Last-Minute-Winterneuzugang in der Partie mit seinem Einsatzwillen auszeichnen, in dem er sich nicht nur spielerisch zeite, sondern auch in jeden Zweikampf warf.

Kurz vor Schluss hätte der VfL auf 2:0 stellen und damit für die Entscheidung sorgen müssen. Zuerst scheiterte Marcus Müller nach einer Hereingabe von Niklas Niehoff in der 83. Minute, dann legte Manu den Ball quer auf den ebenfalls eingewechselten Joel Zwarts, welcher nur noch Torwart Lotka vor sich hatte und an diesem auf Grund seiner Fußabwehr scheiterte (90‘). Diese fehlende Chancenverwertung rächte sich beinahe am Schluss. doch Torwart Lukas Jonsson hielt, wie schon gegen Unterhaching, kurz vor Abpfiff den Osnabrücker Sieg fest. Ein langer Ball von Lotka landete bei Prince Aning. Sein Schuss konnte Jonsson stark parieren und noch über den Querbalken des Osnabrückers Tor lenken (90+7‘).

Am Ende konnte der VfL den dritten Heimsieg in Folge feiern und klettert dank der daraus resultierenden drei Punkte erstmals seit dem 6. Spieltag wieder über den Strich. Am kommenden Wochenende steht die nächste wichtige Partie für die Lila-Weißen an. Am Samstagmittag trifft der VfL auswärts auf die Zweitvertretung von Hannover 96 (Anpfiff: 14:00 Uhr).

Tore:
1:0 (Wiemann 61‘)

VfL Osnabrück
Jonsson – Karademir, J. Müller (Gyamfi 75‘), Wiemann – Niehoff, Amoako, N. Kölle (Manu 62‘), Kayo (Zwarts 86‘), Gnaase (Henning 75‘), Kehl (Ajdini 75‘) – M. Müller

Borussia Dortmund II
Lotka – Mané (Jessen 14‘), Hüning, Lührs, Mogultay (Aning 85‘) – Roggow, Azhil (Besong 85‘), Eberwein, Foti (Reitz 85‘), Elongo-Yombo (Drakas 74‘) – Paulina



Vorbericht vor Brückenabend gegen Borussia Dortmund II

Zum Abschluss des 23. Spieltags empfängt der VfL Osnabrück am Sonntagabend die Zweitvertretung von Borussia Dortmund (Anpfiff: 19:30 Uhr) Die Lila-Weißen wollen im zweiten Heimspiel des Jahres an die bisherigen Leistungen anknüpfen und wie zuletzt in Unterhaching dreifach punkten. Der Vorbericht.

Der Gegner
Die U23 von Bundesligist Borussia Dortmund spielt seit 2021 durchgehend in der 3. Liga und hatte seitdem kaum etwas mit dem Abstiegskampf zu tun. So landete man am Ende der Saison stets auf einem komfortablen Mittelfeldplatz. Wie gewohnt ist das Durchschnittsalter des Kaders auch bei der Zweitvertretung der Borussen niedrig. Mit 22,1 Jahren steht man in dieser Statistik im Ligavergleich hinter den anderen beiden U23-Teams des VfB Stuttgart und von Hannover 96 auf dem dritten Platz. In der regulären Tabelle findet man sich aktuell nach 22 Spieltagen mit 29 Punkten an elfter Stelle wieder.

Trainiert werden die Schwarz-Gelben von Jan Zimmermann. Der 45-Jährige ist seit fast zwei Jahren bei den Dortmundern im Amt und trainierte zuvor in Havelse und seiner Heimatstadt Hannover. Nachdem er mit Havelse 2021 den Aufstieg in die 3.Liga schaffte, trat er die Cheftrainerstelle bei Hannover 96 an. Dort wurde er jedoch nach 15 Spieltagen und einem Punkteschnitt von 1,18 entlassen. In Dortmund kann der Hannoveraner an der Seite seiner beiden Co-Trainer Julian Koch und Marcel Schmelzer eine fast ausgeglichene Bilanz vorweisen (29 Siege, 20 Remis, 28 Niederlagen). Zimmermann, der als Spieler selbst im offensiven Mittelfeld auflief und 255 Karrieretore vorweisen kann, lässt auch seine aktuelle Mannschaft offensiv spielen. 37 Tore erzielte man in den bisher 22 Spieltagen und stellt damit die viertbeste Offensive der Liga. Überflieger ist dabei Julian Hettwer. Der 21-Jährige erzielte in der laufenden Saison elf Tore und legte sechs weitere Treffer seiner Mannschaft auf. Damit ist er nicht nur in seinem Team in beiden Kategorien der führende Mann, sondern auch der drittbeste Scorer der 3.Liga. Ansonsten sorgen bei den Schwarz-Gelben auch Michael Eberwein (vier Tore und fünf Vorlagen) und Jordi Paulina (fünf Tore und zwei Vorlagen) für Torgefahr.

Ähnlich wie beim VfL stellten auch die Dortmunder am letzten Tag der Transferperiode noch einen Neuzugang vor. Von der Zweitvertretung von Borussia Mönchengladbach wechselte Tony Reitz (Bruder von Gladbach-Profi Rocco Reitz) nach Dortmund. Der 20-Jährige ist am Anfang der Saison mit einer Knieverletzung ausgefallen und kommt daher auf erst 276 Spielminuten in der laufenden Spielzeit. In der Vorsaison war der 1,89m-große Mittelfeldmann allerdings unangefochtener Stammspieler und kam in 24 Partien in der Regionalliga West zum Einsatz. Am Sonntag könnte der gebürtige Duisburger an der Bremer Brücke also sein Debüt für den BVB feiern. Auch auf der Abgangsseite tätigte man bei der Borussia einige Transfers. So wechselte unter anderem Justin Butler zum Ligakonkurrenten SV Sandhausen und Leanardo Posadas zur Zweitvertretung vom Hamburger SV.

Die Ausgangslage
Die Gäste starteten durchwachsen ins neue Jahr. Nachdem man im ersten Spiel des Jahres mit 2:1 in Unterhaching gewinnen konnte, folgten zwei Niederlagen gegen Arminia Bielefeld (0:4) und Hansa Rostock (0:2). Dabei fiel der Ausfall von Toptorjäger Julian Hettwer, der auf Grund von Rückenproblemen pausieren musste, deutlich auf. Im Vergleich zu den bisherigen Saisonspielen schoss der BVB in den letzten vier Begegnungen im Schnitt ein Tor weniger und brachte ebenfalls 1,5 weniger Schüsse auf das gegnerische Tor. Auch in der Defensive befinden sich die Dortmunder in den letzten vier Partien im Formtief. 2,3 Gegentore kassierte der BVB und ließ im Schnitt 18,3 Schüsse pro Partie zu. Eine Statistik, in der die Mannschaft von Jan Zimmermann jedoch beständig Topwerte aufweist, sind die Laufwerte. So legte man in der aktuellen Saison die drittmeisten Sprints und intensiven Läufe hin. Stürmer Hettwer führt dabei mit einer Anzahl von 503 Sprints den Vergleich aller Drittligaakteure an.

Auf der Gegenseite ist seit Ende 2024 bei den Osnabrückern eine deutliche Leistungssteigerung zu erkennen. In den letzten vier Partien ließ man nur 32 Torschüsse zu und liefert damit den viertbesten Wert aller Drittligamannschaften. Auch in der Offensive steigerten sich die Lila-Weißen im neuen Jahr. Besonders über die rechte Offensivseite sorgte der VfL für Gefahr im gegnerischen Strafraum. So lieferte man die zweitmeisten Torschüsse nach Angriffen über die rechte Seite (21). Logischerweise kann dadurch auch Außenbahnspieler Niklas Niehoff Topwerte aufweisen. 64 Flanken lieferte der 20-Jährige bislang in den Sechzehner und damit den viertbesten Wert der Liga. Ein weiterer Spieler, der im Jahr 2025 im Osnabrücker Spiel auffällt, ist Lars Kehl. Der 22-Jährige wurde vom Trainer Marco Antwerpen seit dem Spiel gegen den SV Sandhausen als hängende Spitze neben Marcus Müller eingesetzt. Mit dieser taktischen Umstellung entwickelte sich Kehl für den VfL zum Goalgetter. Drei Tore und zwei Vorlagen konnte er im neuen Jahr bereits für sein Team beisteuern. Zudem lieferte er mit 13 Torschüssen in den letzten vier Spielen die meisten aller Drittligaakteure ab. Auch das Zusammenspiel zwischen Niehoff und Kehl ist besonders auffällig. So entstand die Hälfte aller VfL-Tore in diesem Jahr aus dem Zusammenspiel zwischen Kehl und Niehoff (drei von sechs Treffern). Gut möglich also, dass diese Kombination auch am Sonntagabend für Torgefahr im Stadion an der Bremer Brücke sorgen wird.

Ebenfalls für die offensive Torgefahr wurde am letzten Tag der Transferperiode Braydon Manu als Neuzugang beim VfL vorgestellt. Der 27-Jährige wird für die restliche Saison vom niederländischen Erstligisten PEC Zwolle ausgeliehen. Zuvor spielte der variabel einsetzbare Offensivspieler unter anderem für den SV Darmstadt, mit denen er 2023 den Aufstieg in die Bundesliga feiern konnte. Für die „Lilien“ konnte Manu in 66 Spielen elf Tore und 13 Vorlagen erzielen. VfL-Cheftrainer Antwerpen freut sich über den siebten Neuzugang des Wintertransferfensters, welcher noch mehr Variabilität für die Offensive der Lila-Weißen verspricht. „Es hat mich extrem gefreut, dass wir einen Spieler mit einer solchen Qualität verpflichten konnten. Ich kenne ihn schon sehr lange. Er hat seine Qualitäten schon in der zweiten Liga unter Beweis gestellt und kommt mit seiner offenen Art bei uns in der Mannschaft sehr gut an.“

Die Bilanz
Die Bilanz bei diesem Duell spricht klar für den VfL. Von insgesamt 19 Duellen konnten die Lila-Weißen zehn gewinnen. Siebenmal spielte man unentschieden und zweimal konnten die Schwarz-Gelben am Spielende jubeln. Die letzte Niederlage des VfL liegt dabei fast 19 Jahre zurück. Am 13. September 2006 verlor man in der Regionalliga Nord durch den Treffer von Kosi Saka mit 1:0 bei den Dortmundern. In der Hinrunde der aktuellen Saison trennte man sich mit einem 1:1 Unentschieden. Das Tor für den VfL erzielte dabei Chance Simakala, der mit fünf Toren auch der Toptorschütze der Osnabrücker bei diesem Duell ist.

Das Personal
Bei den Dortmundern muss Trainer Jan Zimmermann voraussichtlich auf vier Spieler verzichten. Mit Felix Paschke (Kreuzbandriss) fällt ein Aktuer definitiv aus. Die Einsätze von Patrick Göbel (Infekt), Felix Irorere (Trainingsrückstand) und Julian Hettwer (Rückenprobleme) sind zudem noch fraglich.

Beim VfL musste Marco Antwerpen unter der Woche weiterhin auf Robert Tesche im Mannschaftstraining verzichten. „Bei Robert ist es so, dass er momentan individuell trainiert, da er mit Fieber wirklich flachgelegen hat und wir ihn zunächst körperlich langsam ranführen werden.“ Auch Kofi Amoako trainierte in dieser Woche teilweise individuell, bei dem 19-Jährigen gab der Coach aber leichte Entwarnung. „Bei Kofi war es erstmal eine reine Vorsichtsmaßnahme, dass wir ihn gestern bei einer sehr intensiven Einheit rausgenommen haben.“ Ansonsten kann der 53-Jährige auf alle Akteure des Kaders zurückgreifen.

Stimmen zum Spiel
Im Spieltagsinterview am Freitagvormittag warnte VfL-Trainer Marco Antwerpen trotz der Formkrise der Schwarz-Gelben vor deren Offensivqualitäten: „Erstmal muss man berücksichtigen, dass die Dortmunder in den letzten zwei Spielen verloren haben, da wird das Selbstbewusstsein wahrscheinlich auch nicht gewachsen sein. Wir wissen aber auch, dass es eine sehr talentierte Truppe ist, die ihre Stärken vor allem im Umschaltspiel hat.“

Im eigenen Spielansatz möchte Antwerpen von seiner Mannschaft erneut ein fokussiertes und passsicheres Spiel sehen. „Wir wollen den Gegner erneut nicht die Möglichkeit bieten in Umschaltsituationen zu kommen. Dafür müssen wir sehr fokussiert sein, wenn es darum geht Passqualität an den Tag zu legen und keine Ballverluste in den kritischen Bereichen zu haben. Und dann kann man so einer zweiten Mannschaft auch den Zahn ziehen.“

Am Sonntagabend werden erneut über 14.000 Zuschauer im Stadion an der Bremer Brücke erwartet. Antwerpen und die Mannschaft haben dann ein klares Ziel vor Augen: „Wichtig ist das wir wieder ein Heimspiel haben und mit dem Publikum im Rücken wollen wir an der Bremer Brücke gewinnen.“

TV und Liveradio
Der Pay-TV Sender Magenta Sport überträgt die Partie live ab 19:15 Uhr. Das Liveradio der Lila-Weißen meldet sich wie gewohnt wenige Minuten vor Anpfiff unter www.vfl.de/liveradio. Ansonsten können VfL-Fans das Spiel sowohl über den Liveticker in der App oder auf der Website als auch auf der Plattform X verfolgen.



VfL holt wichtigen Auswärtssieg in Unterhaching

Der VfL Osnabrück konnte am Sonntagnachmittag gegen die SpVgg Unterhaching einen wichtigen 3:2-Auswärtssieg feiern. Nachdem man in den ersten 60 Minuten die klar überlegende Mannschaft war, trafen die Gastgeber in der Schlussphase doppelt und ließen so nochmal Spannung im uhlsportPark aufleben. Der Spielbericht.

Einen Wechsel nahm Marco Antwerpen in der Startelf vor. Kofi Amoako ersetzte den krank zu Hause weilenden Robert Tesche. Gleich zu Beginn der Partie ging es auf beiden Seiten heiß her. Schon in der dritten Minute konnten die Gastgeber gefährlich vor das Osnabrücker Tor kommen. Ein Steckpass der Hachinger landete auf den rechts durchstartenden Simon Skarlatidis. Der Außenbahnspieler zog mit dem Ball auf das Tor zu und versuchte den mitlaufenden Mitspieler anzuspielen. Im letzten Moment war jedoch Innenverteidiger Jannik Müller zur Stelle und klärte den Ball über das Tor (3‘). Nur eine Minute später wurde es dann auch auf der Gegenseite erstmals gefährlich. Bryang Kayo ließ zuerst seinen Gegenspieler auf der rechten Außenbahn aussteigen und spielte den Ball dann per Steckpass auf den einlaufenden Lars Kehl. Dessen Abschluss landete jedoch links neben dem Tor (4‘).

Nach weiteren guten Kombinationen der Osnabrücker in der Anfangsphase war es dann in der 17. Minute Bryang Kayo, der die knapp 500 mitgereisten VfL-Fans erstmals am Sonntagnachmittag jubeln ließ. Ein Fehlpass von Unterhaching-Torwart Konstantin Heide landete bei Lars Kehl, der direkt auf das Tor abzog. Heide war zwar schnell genug in der Ecke, konnte den Ball jedoch nicht festhalten, sodass dieser direkt vor die Füße vor dem goldrichtig gestandenen Kayo fiel. Aus fünf Metern musste dieser das Spielgerät nur noch im leeren Tor unterbringen (17‘).

Nach dem Führungstreffer waren die Lila-Weißen endgültig die spielbestimmende Mannschaft und kamen zudem immer wieder zu vielversprechenden Abschlüssen. Niklas Wiemann köpfte den Ball nach einem Eckball nur knapp über den Kasten (33‘) und Marcus Müller verwertete eine Flanke von Niklas Niehoff zunächst mit der Brust und brachte den Ball aus kurzer Distanz auf den Kasten von Heide, welcher jedoch per Fußabwehr zur Stelle war (35‘). Drei Minuten später war dieser allerdings chancenlos. So schoss Lars Kehl einen Freistoß aus gut 25 Metern direkt oben links in den Winkel und konnte somit seinen vierten Saisontreffer feiern (38‘). Der 22-Jährige war im Offensivspiel erneut Dreh- und Angelpunkt und brachte in den ersten 45 Minuten sechs Schüsse auf den Kasten von Konstantin Heide. Damit ging der VfL mit einer völlig verdienten 2:0-Führung in die Pause.

Auch zu Beginn der zweiten 45 Minuten kamen die Osnabrücker immer wieder zur vielversprechenden Abschlusschancen. In der 58. Minute kam Niklas Wiemann nach einem Eckball zum Abschluss, traf aber nur den Querbalken (58‘). Wenig später gab es dann noch eine Premiere. Nach einem Steckpass von Lars Kehl hatte Niklas Niehoff auf der rechten Seite am Ende nur noch Keeper Heide vor sich. Im Eins-gegen-Eins blieb der 20-Jährige eiskalt und schob den Ball rechts am Torwart vorbei zum 3:0 ins Tor. Somit feierte Niehoff nach sieben Vorlagen nun auch endlich sein erstes Tor für den VfL (66‘).

Die Antwort der Hachinger folgte allerdings prompt. Nach einer Ecke von Skarlatidis landete der Ball bei Timon Obermeier. Ansehnlich per Seitfallzieher beförderte der Innenverteidiger den Ball mit Wucht an Jonsson vorbei ins Tor (69‘). Durch den Anschlusstreffer spielten die Gastgeber nun entschlossener nach vorne und konnten durch den Ex-Osnabrücker Luc Ihorst erneut treffen. Nach einem Freistoß stand der Stürmer richtig und beförderte den Ball zum 2:3 in den Kasten von Jonsson, der zuvor am Ball vorbeiflog (79‘). Nur eine Minute später machte es sich die Spielvereinigung jedoch selbst schwer. Völlig unnötig ging der bereits verwarnte Manuel Stiefler in den Zweikampf an der linken Außenbahn und flog mit Gelb-rot zehn Minuten vor Schluss vom Platz (80‘). In den Schlussminuten versuchten die Hachinger mit vielen Hereingaben von beiden Seiten den Ausgleich zu erzielen. Doch die Osnabrücker Defensive hielt stand und konnte somit am Ende den ersten Auswärtssieg der Saison feiern.

Durch den Sieg steht man mit 22 Punkten nun nur einen Punkt hinter dem rettenden Ufer. Am nächsten Spieltag tritt man nach zwei Auswärtspartien in Folge wieder an der heimischen Bremer Brücke an. Am Sonntag, den 9. Februar, empfängt man unter Flutlicht die Zweitvertretung von Borussia Dortmund II (Anpfiff: 19:30 Uhr).

 

Tore:
0:1 (Kayo 17‘), 0:2 (Kehl 38‘), 0:3 (Niehoff 66’), 1:3 (Obermeier 69‘), 2:3 (Ihorst 80‘)

VfL Osnabrück:
Jonsson – Karademir, J. Müller (Beermann 73‘), Wiemann – Amoako, Niehoff (Ajdini 89‘), Kayo, Gnaase (Henning 70‘), N. Kölle – Kehl (Zwarts 70‘), M. Müller (Badjie 88‘)

SpVgg Unterhaching:
Heide – Schwabl (Maier 46‘), Obermeier, Knipping, Hennig – Skarlatidis (Ihorst 70‘), Stiefler, Waidner, Popp – Torsiello, Kügel


Vorbericht für das Auswärtsspiel bei der SpVgg Unterhaching

Am Sonntagnachmittag trifft der VfL Osnabrück im uhlsport Park auf die SpVgg Unterhaching und damit auf einen direkten Konkurrenten im Abstiegskampf. Ein Blick auf die Tabelle reicht also aus, um die Wichtigkeit der Partie erkennen zu können. Der Vorbericht.

Der Gegner
Seit dem letzten Aufeinandertreffen der beiden Mannschaften Ende September 2024 ist auf beiden Seiten viel passiert. So sitzen im Vergleich zur Partie am 3. Spieltag zwei neue Gesichter auf der jeweiligen Trainerbank. Nachdem beim VfL mittlerweile bekanntlich Marco Antwerpen die Cheftrainerposition bekleidet, wurde in Unterhaching am dritten Januar diesen Jahres Heiko Herrlich als neuer Chefcoach vorgestellt. Zuvor war Marc Unterberger in dieser Position tätig und erreichte mit seinem Team in der vergangenen Saison in der 3.Liga den neunten Tabellenplatz. Auch der Start in die aktuelle Spielzeit erfüllte zunächst die Erwartungen. So stand man nach vier Spieltagen mit zwei Siegen und sieben Punkten auf dem 10. Tabellenplatz. Seitdem wartet man jedoch vergeblich auf den dritten Saisonsieg bei den Hachingern. Einzig im Landespokal konnte man einen 3:1-Auswärtserfolg gegen den Rivalen 1860 München feiern. Im Ligaalltag folgten jedoch auch unter Sven Bender, der nach der Entlassung von Unterberger die Mannschaft interimsweise für drei Spiele vor der Winterpause übernahm, weiterhin Niederlagen und vereinzelte Unentschieden, sodass man sich seit dem 9. Spieltag tabellarisch in der Abstiegszone befindet.

Im Winter verstärkte man sich leihweise mit den beiden Mittelstürmern Leander Popp und Fabio Torsiello. Während Popp bei Greuther Fürth insgesamt 61 Einsatzminuten in der 2.Bundesliga vorweisen kann, stand Torsiello beim SV Darmstadt 98 in der Hinrunde lediglich viermal im Kader, wurde aber primär in der zweiten Mannschaft eingesetzt, wo er in 17 Partien neun Torbeteiligungen in der Hessenliga feiern konnte. Beide standen am vergangenen Wochenende bei der Partie gegen den FC Ingolstadt direkt in der Startelf. Im Vergleich zum Aufeinandertreffen in der Hinrunde ist zudem noch ein weiterer Spieler neu im Kader der Hachinger. Der zuletzt vereinslose Johannes Geis wechselte Mitte Oktober zu der Spielvereinigung und brachte für das defensive Mittelfeld die Erfahrung aus 155 Zweitliga- und 121 Bundesligaspielen mit. Seit seiner Ankunft avancierte der 31-Jährige direkt zum Stammspieler und stand in 92% der Fälle in der Anfangsformation. Pausieren musste Geis nur am vergangenen Spieltag, bei dem er leicht angeschlagen ausfiel. Ein weiterer Dauerbrenner beim kommenden Gegner des VfL ist Mittelstürmer Julian Kügel. Der 27-Jährige stand in allen 21 Drittligaspielen in der Startelf und konnte dabei neun Torbeteiligungen (5 Tore, 4 Vorlagen) für sein Team beisteuern. Damit führt Kügel nicht nur in beiden Kategorien die interne Rangliste an, sondern war auch an 38% der bisherigen Saisontore direkt beteiligt.

Beim 4:2-Heimspielsieg des VfL in der Hinrunde traf jedoch ein anderer Spieler gleich doppelt für die Hachinger. Ausgerechnet Ex-Osnabrücker Luc Ihorst erzielte seine einzigen beiden Saisontreffer an seiner alten Wirkungsstätte und sorgte damit für die zwischenzeitliche 2:1-Führung für seine Mannschaft. Durch die Treffer von Erik Engelhardt, Dave Gnaase und Joel Zwarts drehte der VfL jedoch die Partie und holte somit den ersten Saisonsieg. Daraufhin folgten jedoch bislang nur drei weitere Siege und sieben Unentschieden für den VfL, sodass die Partie bei der ebenfalls schwächelnden Spielvereinigung (2 Siege, 8 Unentschieden) am Sonntag ein echtes Abstiegskampfduell werden könnte.

Die Ausgangslage
Trotz der misslichen Tabellenlage befindet sich der VfL seit der Amtsübernahme von Marco Antwerpen im Aufschwung. Seit vier Spieltagen hat der 53-Jährige die Verantwortung bei den Lila-Weißen übernommen und ist seitdem, auch dank des 0:0-Unentscheiden in Aue am vergangenen Spieltag, immer noch ungeschlagen. In der Formtabelle der letzten vier Spieltage steht der VfL auf dem sechsten Tabellenplatz. Ein Erfolgsfaktor ist unter anderem die gestärkte Defensive. So spielte man zweimal zu null und lies im Vergleich zur restlichen Saison circa drei Torschüsse weniger pro Partie zu.

Auch die Winterneuzugänge stellten sich in den vergangenen zwei Partien bereits als Verstärkung heraus. In der Innenverteidigung überzeugte Jannik Müller bislang mit einer durchschnittlichen Passquote von 92,6%. Durch den bundesligaerfahrenden Defensivmann spielt der VfL nun auch in der Realformationen in der Verteidigung eine Dreierkette. Zuvor positionierte sich Kofi Amoako in den Spielen gegen Rot-Weiss Essen und dem SC Verl in der Position des Innenverteidigers etwas offensiver als der 31-Jährige Winterneuzugang. Dadurch konnten die beiden Außenverteidiger Niklas Niehoff und Niklas Kölle in den beiden Rückrundenspielen auf ihren Positionen offensiver agieren. Wie wichtig dies für das Osnabrücker Spiel ist, zeigte sich vor allem bei der Partie gegen den SV Sandhausen, in der Niehoff immer wieder die rechte Außenbahn hochsprintete und damit zweimal die Vorlage zum Torerfolg kreieren konnte. Dies versuchte auf der Gegenseite auch sein Kompagnon Kölle und kann somit nach zwei Einsätzen über die volle Distanz eine Gesamtlaufleistung von 22,4km und 121 Ballaktionen vorweisen.

Auch beim kommenden Gegner konnten die Winterneuzugänge direkt überzeugen. Leander Popp ging bei der 3:1-Auswärtsniederlage beim FC Ingolstadt am vergangenen Wochenende in die zweitmeisten Dribblings des Spieltags und schloss 75% davon erfolgreich ab. Nicht nur auf den 19-jährigen Neuzugang sollte die lila-weiße Defensive also am Sonntag aufpassen. Auch in der Luft sorgen die Hachinger für Gefahr. Siebenmal brachte man gegen die Schanzer letzten Sonntag den Ball per Kopf auf das gegnerische Tor. Keine andere Mannschaft konnte diesen Wert überbieten. Besondere Beachtung bedarf dabei Mittelstürmer Julian Kügel, nicht nur ist dieser, wie bereits erwähnt, der Toptorschütze der Spielvereinigung, sondern bestritt in dieser Spielzeit bisher auch die meisten Zweikämpfe aller Drittligaakteure (488). Insgesamt 197 davon führte der gebürtige Pförringer in der Luft aus und erzielte zwei seiner fünf Saisontore per Kopf.

Die größte Schwachstelle des Teams ist dagegen die Defensive. Torwart Konstantin Heide hat stets intensive Arbeitstage im Kasten der Hachinger. 322 Torschüsse gingen bislang auf das Tor des 19-Jährigen. Kein anderer Keeper wurde bislang so oft herausgefordert. Somit kommt es wenig überraschend, dass man ebenfalls die meisten Gegentoren (43) der Liga einstecken musste. Für Trainer Herrlich wird also die wichtigste Aufgabe sein, schnellstmöglich die Defensive zu stabilisieren. Ob dies bereits am Sonntag gelingt, wird sich ab 16:30 Uhr im 15.052 zuschauerfassendem uhlsport Park zeigen. Dabei fielen in der Historie des Duells stets viele Tore.

Die Bilanz
Der VfL kann in den Duellen mit der Spielvereinigung eine positive Bilanz vorweisen. Elf von insgesamt 21 Duellen konnte man gewinnen. Fünfmal trennte man sich mit einem Remis und genauso oft musste man eine Niederlage hinnehmen. Dabei sind bei diesem Duell Tore garantiert. Insgesamt 37 Treffer schossen die Lila-Weißen gegen Unterhaching bisher und mussten dabei 29 Gegentore hinnehmen. Keine Partie zwischen den beiden Vereinen ging bislang torlos aus.

Das Personal
Bei den Gastgebern muss Trainer Heiko Herrlich nur auf den angeschlagenen Boipelo Mashigo (Rückenverletzung) verzichten. Ansonsten kann er auf alle Akteure des 34-Mann großen Kaders zurückgreifen.

Beim VfL durfte Marco Antwerpen am Donnerstagvormittag ein neues Gesicht auf dem Trainingsplatz begrüßen. Torhüter Niklas Sauter komplettiert das Osnabrücker Torhüterteam. Antwerpen freut sich das der 21-Jährige Schlussmann zukünftig das lila-weiße Trikot trägt. „Er ist ein talentierter junger Torhüter, den wir jetzt auch weiterentwickeln möchten, der aber auch schon Erfahrungen in der 3. Liga gesammelt hat. Und dementsprechend freuen wir uns, dass er jetzt da ist.“ Verzichten muss Antwerpen am Sonntag auf die beiden erkrankten Robert Tesche und Felix Langhammer. Ansonsten sind alle Spieler fit und einsatzbereit.

Stimmen zum Spiel
Nach dem zuletzt positiven Lauf geht Antwerpen die anstehende Partie selbstbewusst an und ist zuversichtlich, dass die begonnene Serie auch am Sonntag fortgeführt wird. „Wir wissen, wie unsere aktuelle Situation ist und wir wollen Spiele gewinnen. Dementsprechend fahren wir jetzt auch nach Haching, um dort ein Fußballspiel zu gewinnen und die drei Punkte zu holen. Ich glaube wir haben die Qualität dazu und genauso wollen wir das Spiel dann auch angehen.“

Unter der Woche konzentrierte man sich in der Vorbereitung vor allem mit der eigenen Spielidee, mit der man die Hachinger vor Schwierigkeiten stellen will. „Ich glaube, dass es grundsätzlich erstmal so ist, dass wir dem Gegner auch sehr viel Probleme mit unserem eigenen Spiel bereiten und die Mannschaften wahrscheinlich sich auch auf uns einstellen müssen. Von daher freuen wir uns auf das Spiel, es wird eine Herausforderung, aber wir fahren nach Haching, um das Spiel zu gewinnen!“

TV und Liveradio
Der Pay-TV Sender Magentasport überträgt die Partie live ab 16:15 Uhr. Das Liveradio der Lila-Weißen meldet sich wie gewohnt wenige Minuten vor Anpfiff. Ansonsten können VfL-Fans das Spiel sowohl über den Liveticker in der App oder auf der Website als auch auf der Plattform X verfolgen.



Torloses Remis im Erzgebirgsstadion

Der VfL Osnabrück trennte sich am Samstagnachmittag vom FC Erzgebirge Aue mit 0:0. Trotz einiger Chancen auf beiden Seiten landete der Ball nicht im Tornetz. Damit bleibt der VfL unter Cheftrainer Marco Antwerpen weiterhin ungeschlagen. Der Spielbericht.

Der VfL startete in Aue ohne Veränderungen in der Startelf. Nur Bastien Conus ersetzte Lion Semic im Spieltagskader. In der Anfangsphase der Partie tasteten sich beide Mannschaften zunächst ab. Während die Gastgeber in ihren Offensivaktionen vor allem über hohe lange Bälle die Torgefahr suchten, probierte der VfL mit Flanken aus dem linken und rechten Halbfeld, Aue-Keeper Martin Männel und seiner Vordermänner in Bedrängnis zu bringen. Für Torgefahr sorgten in den ersten 45 Minuten zudem auch diverse Standardsituationen. So auch bei der ersten Chance des Spiels, bei dem Mika Clausen einen Eckball scharf in den Fünfmeterraum brachte und dort mit Boris Tashchy einen Abnehmer fand. Der 31-Jährige sprang höher als seine Gegenspieler und köpfte den Ball nur knapp über den Osnabrücker Querbalken (17‘)

Nach dieser Aktion nahm die Partie etwas mehr Fahrt auf und auch im Auer Strafraum wurde es zehn Minuten später erstmalig gefährlich. Aus dem rechten Halbraum brachte Lars Kehl den Ball in den Strafraum und fand dort am zweiten Pfosten den einlaufenden Niklas Kölle. Noch leicht gestört vom Gegenspieler flog sein Kopfball jedoch deutlich über das Tor (28‘). Danach versuchten die Osnabrücker weiter mit Flanken für Gefahr im Strafraum der Gastgeber zu sorgen. Dabei fehlte aber oftmals die nötige Präzision. Auf der Gegenseite wurde es kurz vor dem Halbzeitpfiff nochmals gefährlich, als Marcel Bär am ersten Pfosten eine Flanke von Mika Clausen per Kopf verlängerte und somit Omar Sijaric bediente. Völlig frei köpfte dieser den Ball nur knapp über den Kasten von VfL-Keeper Lukas Jonsson (40‘).

Zum Beginn der zweiten Hälfte zeichnete sich ein ähnliches Bild wie in den ersten 45 Minuten ab. Beide Mannschaften versuchten sich vermehrt, in Abschlusssituationen zu bringen. Die Torhüter waren jedoch stets zur Stelle wurden durch meist zentral geschossene Abschlüsse allerdings auch nicht besonders herausgefordert. Ein Abschluss von Lars Kehl stach dabei aber heraus. Aus dem linken Strafraum schlenzte er den Ball auf das lange Eck, doch Männel partierte mit den Fingerspitzen herausragend.

Richtig gefährlich wurde es dann erst in der 70. Spielminute. Nach einem Eckball der Gastgeber köpfte Erik Majetschak den Ball vom zweiten Pfosten zurück in den Rückraum, wo Marcel Bär nicht lange zögerte und direkt auf das Tor abzog. Vom rechten Pfosten prallte das Spielgerät zurück in das Spielfeld und konnte anschließend von den Osnabrückern geklärt werden (70‘). Danach kam es auf beiden Seiten zu keinen nennenswerten Chancen mehr, bis der FCE den Ball in der Nachspielzeit fast selbst ins eigene Tor beförderte. Nach einer Kopfballverlängerung vom eingewechseltem Chance Simakala, versuchte Rechtsverteidiger Pascal Fallmann den Ball per Kopf zurück zu Torwart Männel zu bringen. Dieser war von dieser Aktion jedoch etwas überrascht und konnte die Situation nur dank eines Hechtsprungs entschärfen und den Ball auf der Linie festhalten (90+2‘). Kurz darauf pfiff Schiedsrichter Nico Fuchs die Partie ab.

Damit spielten die Osnabrücker erstmals in dieser Drittligasaison 0:0. Cheftrainer Antwerpen erläuterte in der Pressekonferenz nach dem Spiel, dass er mit dem Ergebnis am Ende gut leben kann und richtete den Blick schon auf die nächste Aufgabe. „Im Summe haben wir ein ordentliches Auswärtsspiel gemacht. Es hat uns heute im Vergleich zum Heimspiel gegen Sandhausen die Präzision und die Schnelligkeit gefehlt. Am Ende fahren wir mit einem Remis nach Hause, was uns in der Tabelle nicht weiterbringt. Aber wir sind weiterhin ungeschlagen und haben nächste Woche eine interessante Aufgabe in Unterhaching.“

Dann spielen die Lila-Weißen am Sonntag, den 2. Februar, gegen das aktuelle Tabellenschlusslicht im Uhlsport Park (Anpfiff: 16:30 Uhr).

 

VfL Osnabrück
Jonsson – Karademir (Gyamfi 75‘), J. Müller, Wiemann – Tesche (Amoako 46‘), Niehoff, Kayo (Henning 68‘), Gnaase, N. Kölle, Kehl (Simakala 68‘) – M. Müller (Goguadze 89‘)

Erzgebirge Aue
Männel – Majetschak, Barylla, Vukancic, Rosenlöcher – Sijaric (Fallmann 79‘), Tashchy (Pepic 71‘), Fabisch, Clausen (Stefaniak 86‘) – Bär, Bornschein



Vorbericht für das Auswärtsspiel beim FC Erzgebirge Aue

Nach dem positiven Start ins neue Jahr möchte der VfL Osnabrück auch am Samstag beim FC Erzgebirge Aue drei Punkte einfahren. Dabei trifft man auf eine Mannschaft, die sich nach einem fulminanten Saisonstart mittlerweile im Tabellenmittelfeld gefestigt hat. Der Vorbericht.

Der Gegner
Der Fußballclub Erzgebirge Aue ist unter seinem heutigen Namen seit 1993 bekannt. Die Wurzeln des Vereins liegen im Jahr 1908 gegründeten FC Aue, welcher wiederum von 1951 bis 1993 unter den Namen BSG Wismut Aue und FC Wismut Aue spielte. In seiner Historie konnte der Verein dreimal die DDR-Meisterschaft feiern (1959, 1957, 1956) und einmal den DDR-Pokal (1955) gewinnen. In der jüngeren Vereinsgeschichte zählen die drei Aufstiege in die 2. Bundesliga (2003, 2010, 2016) zu den größten Vereinserfolgen. Dabei konnte man sich nach den Aufstiegen immer über mehrere Jahre hinweg in der Zweitklassigkeit halten und spielte somit im neuen Jahrtausend überwiegend in der 2. Bundesliga. In der Saison 2021/22 erfolgte der letzte Abstieg in die Drittklassigkeit, nachdem man nach 34 Spieltagen und 26 Punkten auf dem 17. Tabellenplatz der 2. Bundesliga landete. In der 3.Liga erreichte man in den vergangenen beiden Saisons mit 45 Punkten den 14. und im letzten Jahr mit 60 Zählern den 6. Tabellenplatz. In ähnlichen Tabellenregionen bewegt man sich auch in der aktuellen Spielzeit.

Nachdem man unter Chefcoach Pavel Dotchev vielversprechend in die Saison startete (vier Siege in den ersten vier Saisonspielen) ließ die sportliche Entwicklung im Laufe der Hinrunde jedoch nach, sodass sich der Vereinsvorstand Anfang Dezember dazu entschloss, den 59-Jährigen von seinem Amt zu entlassen. Zehn Tage zuvor verkündete man bereits, dass sich die Wege zwischen Dotchev und Aue spätestens nach der Saison im kommenden Sommer trennen sollten. Nach den Niederlagen gegen Dortmund II (1:3) und dem SC Verl (2:5) zog man also schon früher als ursprünglich geplant die Reißleine. Bis zur Winterpause übernahm der bisherige Co-Trainer Jörg Emmerich die sportliche Leitung und konnte in den drei Spielen durch die Siege beim SV Sandhausen (6:4) und zu Hause gegen den TSV 1860 München (3:1) sechs Punkte einfahren. Am 2. Januar dieses Jahres stellte man mit Jens Härtel einen drittligaerfahrenden Chefcoach im Erzgebirge vor. Der 55-Jährige war zuvor bereits unter anderem bei Eintracht Braunschweig, Hansa Rostock und dem 1.FC Magdeburg als Cheftrainer beschäftigt und stand bei insgesamt 209 Drittligapartien als Cheftrainer an der Seitenlinie.

Toptorschütze im Kader von Jens Härtel ist mit zehn Saisontoren Mittelstürmer Marcel Bär. Der 32-Jährige spielt seit Sommer 2023 im Erzgebirge und konnte in der laufenden Saison auch bereits vier weitere Treffer vorlegen. Nur Pascal Fallmann kann mit sechs Torvorlagen einen noch besseren Wert vorweisen. Der Österreicher kam vor der Saison von Rapid Wien nach Aue und etablierte sich im Laufe der Hinrunde zum Stammspieler als Rechtsverteidiger. Auf der Torhüterposition setzt man in Aue weiterhin auf Beständigkeit: Schlussmann Martin Männel ist auch in der aktuellen Saison ein sicherer Rückhalt und stand in allen 20 Ligapartien in der Anfangsformation. Insgesamt blickt der 36-Jährige bereits auf 547 Einsätze im Dress der Veilchen zurück, womit der gebürtige Henningsdörfer mit weitem Abstand der Rekordspieler des Vereins ist. Ausgebildet wurde Männel beim FC Energie Cottbus, bevor er im Juli 2008 im Alter von 20 Jahren nach Aue wechselte und seit 2015 die Mannschaft als Kapitän auf den Rasen führt. Spielmacher im Auer Mittelfeld ist die Nummer zehn, Mirnes Pepic. Der 29-Jährige spielte mit 1.151 Pässen nicht nur die sechstmeisten aller Drittligaspieler in der laufenden Saison, sondern brachte von diesen auch 91% erfolgreich an den Mitspieler. Zudem ist Pepic, der in dieser Spielzeit bislang ein Tor schießen und zwei vorlegen konnte, der laufstärkste Spieler der 3.Liga. Eine Gesamtdistanz von 235,2 Kilometern legte Pepic in 19 Spielen hin.

Trotz der bereits drei Cheftrainer, die beim FC Erzgebirge in der laufenden Saison aktiv waren, hielt man bislang stets an einer 4-2-3-1-Formation fest. Neben denen bereits angesprochenen Männel, Fallmann, Pepic und Bär nehmen in dieser Formation in der Offensive auch Boris Tashchy und Omar Sijaric eine zentrale Rolle ein. Während Tashchy in allen 20 Ligapartien zum Einsatz kam und dabei vier Torbeteiligungen feiern konnte, blickt der Rechtsaußen Sijaric auf 19 Einsätze und fünf Torbeteiligungen zurück. Die beiden könnten also auch am Sonnabend wieder für Gefahr im Osnabrücker Strafraum sorgen.

Die Ausgangslage
In der Hinrunde ging das Duell der beiden Mannschaften aus Sicht des VfL mit 0:2 verloren. Damals trafen Mika Clausen und Boris Tashchy an der Bremer Brücke für die “Veilchen”. Die Osnabrücker haben dementsprechend also noch eine Rechnung offen und wollen unter Cheftrainer Marco Antwerpen weiterhin ungeschlagen bleiben. Die Gastgeber dagegen verloren ihr erstes Spiel unter Neutrainer Härtel am vergangenen Spieltag mit 1:2 bei der Zweitvertretung von Hannover 96. Dabei musste man aufgrund einer Grippewelle innerhalb der Mannschaft auf mehrere Stammspieler verzichten. Diese kehrten zwar unter Woche nach und nach wieder ins Mannschaftstraining zurück, ob sie jedoch wieder hundertprozentig einsatzfähig bis zum Spielbeginn und damit eine Option für die Startelf werden, blieb noch unklar.

Beim VfL konnte Trainer Antwerpen Joel Zwarts nach seiner Knöchelverletzung unter der Woche wieder zurück im Mannschaftstraining begrüßen. Somit konnte der 53-Jährige mit dem kompletten Kader die Spieltagsvorbereitung gestalten. Die Osnabrücker wollen wie bereits erwähnt den positiven Lauf unter Chefcoach Antwerpen auch gegen Aue fortführen. Beim 3:2-Heimsieg am vergangenen Spieltag konnte man in einigen Statistiken Topwerte aufrufen. So feuerte man die zweitmeisten Torschüsse des Spieltags (25) auf den Kasten der Sandhäuser ab und gewann am Ende 58,9% der geführten Zweikämpfe, was ebenfalls einen Topwert des Spieltags darstellt. Die spielerische Überlegenheit spiegelte sich auch im Ballbesitz wider. So stand am Ende ein Ballbesitzanteil von 60,5% zugunsten der Osnabrücker in den Spieldaten. Im Vergleich zu den anderen Mannschaften landete man damit am vergangenen Spieltag knapp vor Erzgebirge Aue (59,7%) auf dem ersten Platz. Es wird also spannend zu beobachten sein, wie die beiden Teams das Spiel am Samstag angehen werden und wer letztendlich die spielbestimmende Mannschaft im Erzgebirgsstadion sein wird.

Die Bilanz
In insgesamt 23 Duellen standen sich die beiden Vereine bislang gegenüber. Neunmal konnte der VfL dabei gegen Aue gewinnen. Sechsmal endete das Duell mit einem Unentschieden. In den anderen acht Duellen mussten die Osnabrücker eine Niederlage hinnehmen. Neben Spielen in der zweiten und dritten Liga traf man auch in der Regionalliga Nord und dem DFB-Pokal aufeinander. In den beiden Pokalduellen konnten die Lila-Weißen am 21. August 2004 mit 3:2 und am 02. August 2013 mit 3:0 jeweils in der ersten Runde des Wettbewerbs gewinnen.

Das Personal
Bei den Gastgebern sind Linksverteidiger Kilian Jakob (Gelbrotsperre) und Rechtsverteidiger Pascal Fallmann (Gelbsperre) für die Partie am Samstag gesperrt. Außerdem muss Aue-Trainer Jens Härtel auch auf den verletzten Can Özkan (Kreuzbandriss) verzichten.

Beim VfL kann Antwerpen auf den kompletten Kader zurückgreifen und hat somit beim ersten Auswärtsspiel im neuen Jahr freie Wahl bei der Kadernominierung.

Stimmen zum Spiel
Im Spieltagsinterview vor der Partie in Aue lobte VfL-Cheftrainer Antwerpen seine Mannschaft für die Leistung am vergangenen Wochenende, betonte aber auch, dass dies nur ein erster von vielen Schritten war, um am Ende das Ziel des Klassenerhalts erreichen zu können. „Wir sind unter Zugzwang, das haben wir nicht vergessen. Wir sind angehalten zu punkten und das weiß die Mannschaft auch. Dementsprechend fahren wir auch wieder nach Aue, um dort drei Punkte zu holen, ein gutes Spiel zu machen und die Leistung der vergangenen Woche zu konservieren.“

Angesprochen auf den kommenden Gegner erwartet der 53-Jährige eine schwierige Aufgabe, ist sich aber sicher, dass seine Mannschaft auch auswärts ein gutes Spiel machen wird. „Es ist eine spielerisch gute Mannschaft, die jetzt auch vielleicht ein bisschen anderes System spielen soll, welches sie vielleicht noch nicht so gut verinnerlicht haben. Und da müssen wir sehen, dass wir gute Lösungen finden.“

TV und Liveradio
Der Pay-TV Sender Magentasport überträgt die Partie live ab 13:45 Uhr. Das Liveradio der Lila-Weißen meldet sich wie gewohnt wenige Minuten vor Anpfiff. Ansonsten können VfL-Fans das Spiel ebenso über den Liveticker in der App oder auf der Website, sowie auf der Plattform X verfolgen.


Überzeugende Debütanten und Doppelpacker Kehl sorgen für Heimsieg gegen Sandhausen

Der VfL Osnabrück gewann am Samstagnachmittag nach einer überzeugenden Leistung zum Auftakt der Rückrunde mit 3:2 gegen den SV Sandhausen. Trotz eines frühen Gegentreffers ließ die Mannschaft von Marco Antwerpen nicht von ihren Matchplan ab und brachte die Defensive des SVS immer wieder in Bedrängnis. Der Spielbericht.

Entschlossen starteten die Osnabrücker in die Partie und mussten dennoch einen frühen Gegentreffer hinnehmen. Bereits in der achten Spielminute landete der Ball im Kasten von VfL-Keeper Lukas Jonsson. Nach einem Steckpass setzte sich Emmanuel Iwe gegen Yigit Karademir durch und legte den Ball von links quer auf den einlaufenden Dominic Baumann. Der Toptorschütze des SVS musste diesen nur noch ins Tor schieben und feierte somit schon früh im Spiel seinen neunten Saisontreffer (8‘). Davon ließen sich die Lila-Weißen aber nicht beirren und kamen im Laufe der ersten Halbzeit immer wieder gefährlich vor das Sandhäuser Tor. So auch in der 20. Spielminute, als Niklas Niehoff eine Flanke von rechts zielgenau auf den Kopf von Kapitän Dave Gnaase brachte und dessen Abschluss nur knapp neben das Tor flog (20‘). Drei Minuten später landete der Ball dann aber im Kasten von SVS-Keeper Nikolai Rehnen. Nachdem Yigit Karademir einen Klärungsversuch der Gäste abfing und Niehoff über rechts auf die Reise schickte, lief der 20-Jährige bis zur Grundlinie und sah den im Rückraum freistehenden Lars Kehl. Dieser schloss direkt ab und traf in der 23. Minute zum 1:1-Ausgleichstreffer.

Danach waren die Osnabrücker endgültig die spielbestimmende Mannschaft und belohnten sich für ihren Aufwand kurz vor Schluss erneut nach einem Zusammenspiel von Niehoff und Kehl. Fast identisch wie beim ersten Treffer, lief Niehoff die rechte Außenbahn entlang und spielte in den Rückraum, wo Kehl den Ball diesmal flach im Tor unterbringen konnte (45+2‘). Mit einer verdienten Führung ging es für die Lila-Weißen dann in die Halbzeitpause.

Nicht weniger intensiv startete der VfL auch in der zweiten Halbzeit und brachte die schwarz-weiße Defensivreihe immer wieder vor Probleme. Einer der Hauptakteure im Osnabrücker Offensivspiel war auch in den zweiten 45 Minuten Rechtsverteidiger Niklas Niehoff. Dieser lieferte nicht nur die meisten Flanken aus dem Spiel (8) ab, sondern legte auch die meisten Torschussvorlagen (5) für seine Mitspieler auf. Fünf Minuten nach Wiederanpfiff schloss die Leihgabe von Holstein Kiel dann aber mal selbst auf das Tor ab. Sein abgefälschter Schuss flog dabei nur knapp am linken Pfosten vorbei (50‘). Die lila-weiße Drangphase fand in dieser Zeit kein Ende, nur eine Minute später versuchte Lars Kehl per Flugkopfball den Dreierpack perfekt zu machen, scheiterte jedoch an Torwart Rehnen (51‘). Ein dritter VfL-Treffer lag also in der Luft und wurde in der 66. Minute Wirklichkeit. Kehls fünfter Torschuss (Topwert des Spiels) flog diesmal nur an den Pfosten, von diesem aber genau vor die Füße von Routinier Robert Tesche, der den Ball per Grätsche zum 3:1 ins Tor beförderte.

Eintrag in die lila-weißen Geschichtsbücher

Der 37-Jährige schoss sich damit auch in die Vereinsgeschichtsbücher des VfL. So ist er nun, nach Matthias Billen, der zweitälteste Torschütze der Vereinsgeschichte. Nach dem Treffer waren die Osnabrücker weiterhin drückend überlegen und feierten für wenige Sekunden das vermeintliche 4:1, als Marcus Müller nach einer Flanke von Niehoff per Kopf ins Tor traf. Dabei stand der zweikampfstarke jedoch im Abseits (72‘). Zuvor scheiterten die Lila-Weißen immer wieder vor dem Tor der Gäste, so auch Neuzugang Jannik Müller, der in der Defensive mit einer Zweikampfquote von 85,7% überzeugte.

Gegen Ende der Partie ließen die Großchancen des VfL nach und den Schlusspunkt setzten die Gäste aus Sandhausen. Nachdem David Otto eine Flanke quer auf Jeremias Lorch legte, schob der Innenverteidiger den Ball flach ins rechte Eck (90+5‘). Mit dem Wiederanstoß pfiff Schiedsrichter Dr. Robin Braun die Partie ab. Somit feierte der VfL zum Rückrundenauftakt einen verdienten 3:2-Heimsieg vor 14.353 Zuschauern an der Bremer Brücke.

In der nächsten Woche reist die Mannschaft von Cheftrainer Marco Antwerpen zum FC Erzgebirge Aue (Anpfiff: 14:00 Uhr). Dort wollen die Lila-Weißen dann an die heutige Leistung anknüpfen und endlich den ersten Auswärtssieg einfahren.

 

Tore:
0:1 (Baumann 8‘), 1:1 (Kehl 23‘), 2:1 (Kehl 45+2‘), 3:1 (Tesche 66‘), 3:2 (Lorch 90+5‘)

VfL Osnabrück
Jonsson – Karademir, J. Müller, Wiemann (Beermann 90+2) – Kayo (Simakala 82‘), N. Kölle, Tesche (Amoako 90+2‘), Kehl (Henning 69‘), Gnaase – Niehoff, M. Müller (Goguadze 82‘)

SV Sandhausen
Rehnen – Kreuzer (Ehrlich 81‘), Lorch, Lewald, Carls (Girdvainis 29‘) – Stolze (Butler 46‘), Schikora, Mühling (Fuchs 46‘) – D. Otto, Baumann (Greil 63‘), Iwe



Vorbericht für den Rückrundenauftakt gegen den SV Sandhausen

Als ersten Gegner im Jahre 2025 begrüßt der VfL Osnabrück am Samstagmittag den SV Sandhausen an der Bremer Brücke (Anpfiff: 14:00 Uhr). Nach einer intensiven Vorbereitung wollen die Lila-Weißen die ersten drei Punkte des Jahres einfahren und damit die Aufholjagd in der Rückrunde starten. Der Vorbericht.

Der Gegner
Der SV Sandhausen 1916 e.V. ist ein 950 Mitglieder starker Verein aus der Kurpfalz. Zum größten Vereinserfolg zählt der Aufstieg in die 2. Bundesliga, welcher im Jahre 2012 erfolgte. In der zweithöchsten deutschen Spielklasse konnten sich die Schwarz-Weißen insgesamt elf Jahre halten, mussten aber 2023 den Gang in die Drittklassigkeit hinnehmen, nachdem man mit nur 18 Punkten auf dem letzten Tabellenplatz abstieg. Den direkten Wiederaufstieg verpasste man in der Folgesaison. Mit sieben Punkten auf dem Relegationsplatz beendete man die Saison 2023/24 auf dem achten Platz. In ähnlichen Sphären bewegt man sich auch in der aktuellen Saison, in der man trotz eines guten Saisonstarts, auch aufgrund von verletzungsbedingten Ausfällen, nachließ und aktuell auf dem zehnten Tabellenplatz steht.

Vom Verletzungspech geplagt war unter anderem der designierte Stammtorwart Nikolai Rehnen. Der 27-Jährige stand zu Beginn der Saison beim Sportverein zwischen den Pfosten, zog sich allerdings schon nach drei Spieltagen eine Meniskusverletzung zu. Nach einer notwendigen Operation und der anschließenden Reha ist Rehnen mittlerweile wieder voll im Mannschaftstraining zurück und stand auch bei den beiden Testspielen in der Winterpause auf dem Feld. Da sich allerdings auch Ersatztorhüter Timo Königsmann im Laufe der Saison mit einem Kreuzbandriss schwer verletzte, verstärkte sich Sandhausen in der Winterpause auf der Torwartposition mit dem Ex-Osnabrücker David Richter. Der 25-Jährige kam erst im vergangenen Sommer vom TSV 1860 München nach Osnabrück und stand in den ersten zehn Spielen der Saison im Kasten der Lila-Weißen. Danach blieb Richter allerdings nur noch der Platz auf der Bank, sodass er sich mit dem Wunsch auf mehr Spielzeit nach einem halben Jahr schon wieder vom VfL verabschiedete. Nun hofft der gebürtige Berliner, am Samstag erneut im Stadion an der Bremer Brücke auf dem Platz zu stehen. Diesmal aber auf den Seiten der Gästemannschaft.

Neben David Richter stellte man am Hardtwald zwei weitere Neuzugänge im Wintertransferfenster vor. Aus der Regionalliga Bayern leiht man für 18 Monate den Mittelstürmer Lucas Ehrlich aus. Der 20-Jährige konnte in der bisherigen Regionalligasaison für die Zweitvertretung vom FC Augsburg in 21 Partien sechs Tore erzielen. Ebenfalls für die Offensive verpflichtete man zudem den Außenbahnspieler Justin Butler vom Ligakonkurrenten Borussia Dortmund II. Dort kam der 23-Jährige in der aktuellen Spielzeit kaum zum Zug und konnte nur sechs Kurzeinsätze und eine Gesamtspielzeit von 44 Minuten vorweisen. Dadurch, dass man auf der Abgangsseite noch keine Neuigkeiten verkündete, hat der SVS mit seinem Aufgebot von 33 Spielern den aktuell viertgrößten Kader der Liga.

Über eine zu kleine Trainingsgruppe dürfte sich der neue Trainer Kenan Kocak also nicht beschweren. Nachdem die Verantwortlichen mit dem sportlichen Negativlauf (nur ein Sieg aus den letzten zehn Spielen) nicht zufrieden waren, zog man kurz vor Weihnachten die Reißleine und entließ den damaligen Cheftrainer Sreto Ristic aus seinem Amt. Nur wenige Tage später wurde dann die Rückkehr von Kenan Kocak verkündet. Der Deutsch-Türke trainierte bereits von Juli 2016 bis Oktober 2018 am Hardtwald und führte in der 2.Bundesliga 2017 auf dem zehnten und 2018 auf den elften Tabellenplatz. Nach seiner Entlassung war der 44-Jährige von 2019 bis 2021 Cheftrainer von Hannover 96 und daraufhin unter Stefan Kuntz Co-Trainer der türkischen Nationalmannschaft. Nach einem kürzeren Intermezzo beim türkischen Erstligisten MKE Ankaragücü ist Kocak also nun zurück in Sandhausen.

Die Ausgangslage
Toptorjäger des SVS ist Dominic Baumann. Der Mittelstürmer, der im Sommer ablösefrei vom Hallescher FC nach Sandhausen kam, konnte in der laufenden Saison bereits acht Saisontreffer erzielen. Dabei stand der 29-Jährige in allen 19 Saisonspielen in der Startelf. Ebenfalls für Offensivgefahr bei den Schwarz-Weißen sorgt Rechtsverteidiger Sebastian Stolze. Der 29-Jährige bereitete in der aktuellen Saison vier Tore für seine Mannschaftskameraden vor und ist damit der Topvorlagengeber seines Teams. Dabei dürfte die Offensivstärke von Stolze nicht überraschen. So lief er zu Beginn seiner Profikarriere als Mittelstürmer sowie Rechtsaußen auf und wechselte erst im späteren Alter auf die Rechtsverteidigerposition.

Generell erlebte Sandhausen kurz vor der Winterpause besonders torreiche Partien. In den letzten vier Spielen fielen insgesamt 19 Tore. Allerdings zeigte dabei die Defensive Schwächen auf.  Durchschnittlich drei Gegentore musste der SVS hinnehmen. Das waren doppelt so viel wie im Vergleich zur restlichen Saison. Den Leistungsabfall im Vergleich zum Saisonstart zeigt auch der Blick auf den letzten Auswärtssieg der Schwarz-Weißen. Dieser liegt nämlich fast vier Monate zurück, als man am sechsten Spieltag der Saison beim SV Wehen Wiesbaden mit 3:1 gewann.

In der Winterpause legte man, wie der VfL Osnabrück, ein Trainingslager in Spanien ein. Dort bereitete man sich unter anderem mit zwei Testspielen auf die nun startende Rückrunde vor. Jedoch blieb man sowohl gegen den Regionalligisten MSV Duisburg (0:1) als auch gegen den Zweitligisten Hertha BSC (0:2) torlos. Die Lila-Weißen spielten in ihrem Trainingslager ein Testspiel gegen den kroatischen Erstligisten HNK Hajduk Split, welches man ebenfalls mit 0:1 verlor. Ein geplantes Testspiel gegen die Sportfreunde Lotte musste aufgrund des schneebedeckten Rasens abgesagt werden. Dennoch zeigte sich VfL-Trainer Marco Antwerpen mit der Vorbereitung zufrieden. In dieser durfte der 53-Jährige mit Niklas Kölle, Jannik Müller, Bryan Henning und Nikky Goguadze vier Neuzugänge und zudem mit Ismail Badjie einen vorzeitigen Leih-Rückkehrer begrüßen. Nachdem unter Antwerpen in den bisherigen zwei Partien als Cheftrainer eine positive Entwicklung (2:0-Sieg gegen RW Essen, 1:1-Remis gegen SC Verl) erkennbar war, soll diese auch im neuen Jahr fortgesetzt werden.

Dafür stand im Trainingslager unter anderem die defensive Stabilität im Fokus. Denn mit 36 Gegentoren stellte man die zweitschlechteste Defensive der Hinrunde. Zudem arbeitete das Trainerteam in den Trainingseinheiten auch an der Chancenverwertung. Mit 272 Torschüssen schloss der VfL zwar in den ersten 19 Spielen der Saison mehr Torschüsse als die kommenden Gäste aus Sandhausen (268 Torschüsse) ab, konnte aber deutlich weniger Tore (22 Tore) als die Kurpfälzer (29 Tore) erzielen. Für Torgefahr könnte am Wochenende auch Rechtsverteidiger Bashkim Ajdini sorgen. Der 32-Jährige spielte von 2021 bis 2023 zwei Jahre für die Schwarz-Weißen und trifft besonders gerne gegen seinen Ex-Verein. In den fünf Spielen, in denen er im lila-weißen Dress gegen den SVS antrat, konnte Ajdini zweimal treffen. So sorgte er am 29. Januar 2020 bei einer 1:3-Heimspielniederlage für den zwischenzeitlichen Ausgleich und neun Monate später, beim 2:1-Heimsieg für das zwischenzeitliche 2:0 gegen sein Ex-Verein. Ajdini könnte seine Torserie in Heimspielen gegen den SV Sandhausen am Samstag also ausbauen.

Die Bilanz
Die Bilanz zwischen den beiden Teams ist komplett ausgeglichen. Neunmal stand man sich in der zweiten und dritten Liga gegenüber. Viermal waren die Lila-Weißen dabei siegreich. Genauso oft konnte der SVS dabei als Sieger den Platz verlassen. Ein einziges Mal ging das Duell torlos und damit unentschieden aus. Ein gutes Omen für das kommende Spiel könnte für die Osnabrücker der Spielort sein. Drei der vier Siege gegen den SV Sandhausen holte man vor heimischer Kulisse.

Das Personal
SVS-Trainer Kenan Kocak muss am Samstag auf insgesamt sieben Spieler verzichten. Torwart Timo Königsmann (Kreuzbandriss), Jonas Weik (Kreuzbandriss), Christoph Ehlich (Sprunggelenksverletzung), Lucas Wolf (Schulterverletzung) und Richard Meier (Innenbandverletzung) fallen verletzt aus. Außerdem sind Niklas Lang (Gelbrotsperre) und Besar Halimi (Rotsperre) gegen den VfL nicht spielberechtigt.

Auf der Gegenseite blickt VfL-Trainer Marco Antwerpen entspannter auf die Lazarettliste seiner Mannschaft. Der 53-Jährige muss nur auf den noch verletzten Joel Zwarts verzichten, der im Trainingslager eine leichte Knöchelblessur erlitt und für Samstag noch ausfällt.

In seinem Trainerteam durfte Antwerpen am gestrigen Donnerstag seinen langjährigen Weggefährten Frank Döpper an der Bremer Brücke begrüßen. Dieser wird neben Frithjof Hansen das Trainerteam als weiterer Co-Trainer komplettieren. Antwerpen und Döpper arbeiteten schon beim 1.FC Kaiserslautern und dem SV Waldhof Mannheim erfolgreich zusammen. Dementsprechend freut sich Antwerpen über die Neuverpflichtung in seinem Trainerstab: „Er weiß genau, was wir für einen Fußball spielen wollen und besitzt die nötige Erfahrung, um das letztendlich auch in die Mannschaft einfließen zulassen. Dazu bringt er uns in den Spielen wahrscheinlich auch nochmal die nötige Emotionalität mit. Deshalb bin ich froh, dass er jetzt hier ist.“

Stimmen zum Spiel
Nach dem einwöchigen Trainingslager in spanischen Alicante ist die Mannschaft seit dieser Woche wieder zurück in Osnabrück. Cheftrainer Antwerpen zog ein durchweg positives Fazit aus dieser Zeit: „Ich bin zufrieden. Wir haben das Trainingslager sehr gut nutzen können, um die Inhalte, die wir verbessern wollen, trainieren zu können. Dabei haben uns natürlich die Bedingungen vor Ort extrem in die Karten gespielt. Wir fühlen uns gut vorbereitet für das Spiel gegen Sandhausen.“

Mit dem SV Sandhausen wird am Wochenende eine Mannschaft zu Gast sein, die zuletzt einen Negativlauf hatte und mit Kenan Kocak einen neuen Chef an der Seitenlinie hat. Antwerpen ist sich dementsprechend der besonderen Vorbereitung auf das Spiel bewusst: „Nach einem Trainerwechsel musst du erstmal die nötigen Informationen sammeln, damit du weißt, wie Sandhausen letztendlich spielt und dass wir uns auch gut darauf vorbereiten, was da auf uns zukommt. Aber ich habe den Eindruck, dass wir wissen, was Sandhausen am Samstag spielen möchte.“

Die beiden Trainer Marco Antwerpen und Kenan Kocak haben zusammen einen Trainerlehrgang absolviert und kennen sich dementsprechend gut. In der Pressekonferenz vor dem Spiel ließ SVS-Trainer Kocak durchblicken, was er am Samstag vom VfL erwartet. „Ich erwarte eine kompakte Osnabrücker Mannschaft, die nicht nur verteidigen, sondern auch situativ oder sogar von Beginn an stören wird. Wir sind auf alles vorbereitet. Insofern wird es ein sehr wichtiges Duell und wir freuen uns auf die Partie.“

Zum Start der Rückrunde wollen also beide Mannschaften direkt im ersten Spiel dreifach punkten, um zum einen den Negativlauf der Hinrunde zu beenden und auf der anderen Seite den Abstand auf das rettende Ufer zu verkürzen. Marco Antwerpen lässt sich von den Außenfaktoren in seiner Spieltagsvorbereitung aber nicht beirren. „Wir gehen davon aus, dass wir das Spiel positiv gestalten und die drei Punkte an der Bremer Brücke behalten werden. Alles andere rückt erstmal nicht in den Fokus. Ich bin sehr positiv, dass wir das Spiel am Ende auch gewinnen werden.

TV und Liveradio
Der Pay-TV Sender Magentasport überträgt die Partie live ab 13:45 Uhr. Das Liveradio der Lila-Weißen meldet sich wie gewohnt wenige Minuten vor Anpfiff. Ansonsten können VfL-Fans das Spiel ebenso über den Liveticker in der App oder auf der Website, sowie auf der Plattform X verfolgen.


Traumtor aus 45 Metern entscheidet Testspiel

Im Testspiel gegen Hajduk Split musste der VfL Osnabrück zwar mit einer Niederlage leben, doch viele Aspekte dürften dem Trainerteam gefallen haben. Dem Gegner wurden kaum Torchancen gewehrt, mit etwas mehr Präzision wären eigene Tore möglich gewesen. So entschied ein Traumtor ein Testspiel, das sich auf insgesamt ordentlichem Niveau bewegte.

Anders als zunächst besprochen wurde die Partie nicht in Überlänge mit 120 Minuten gespielt, sondern klassisch mit zwei Halbzeiten á 45 Minuten. Cheftrainer Marco Antwerpen bot seine erste Elf, in der sich mit Niklas Kölle und Jannik Müller zwei der insgesamt vier Neuzugänge wiederfanden, im 3-5-2-System auf. Das sollte sich als durchaus widerstandsfähig Formation herausstellen. Der kroatische Erstligist kam bis auf einen Torschuss, den Lukas Jonsson abzuwehren wusste, zu keiner echten Torchance. Das blieb auch in der zweiten Halbzeit so, auch hier blieb es bei Gelegentlichen Fernschüssen.

Und dennoch ging die Mannschaft von Italiens Weltmeister Gennaro Gattuso, der am heutigen Tag seinen 47. Geburtstag feierte, mit 1:0 in Führung. Als Torchance konnte man die Aktion in der 24. Spielminute nicht wirklich bezeichnen, eher als Kunststück. Aus 45 Metern schoss Marko Livaja ansatzlos den Ball aufs Tor, das Leder senkte sich in einer solch perfekten Flugkurve, dass man VfL-Keeper Jonsson keinen echten Vorwurf machen kann – er kann ja nicht auf der Linie kleben, wenn sich der Ball an der Mittelinie befindet.

Auch wenn die Spielanteile eher zu Gunsten der Kroaten verteilt waren, der VfL hielt stabil dagegen und fand immer wieder mit Tempo und Tiefgang Lücken. Um die 20. Minute hätte dies in zwei Szenen zur Osnabrücker Führung reichen können. Markus Müller wurde zentral kurz hinter der Mittelinie geschickt, er kreuzte perfekt den Laufweg seines Gegenspielers, war so den entscheidenden Meter vor ihm, legte sich dann aber den Ball etwas zu weit vor, so das Splits Schlussmann herauseilen und den Ball unter sich begraben konnte. Nur Augenblicke später verpasset Müller einen hervorragend von Joel Zwarts gespielten Kettenball von der linken Seite.

Coach Antwerpen wechselte in der Halbzeit zwei Mal: Bryang Kayo ersetzte Lars Kehl auf der Achterposition, Winterneuzugang Nikky Goguadze kam für Markus Müller in die Partie. Bei Split kam unter anderem Weltstar Ivan Rakitic ins Spiel. Die größere Wechselprozedur auf Osnabrücker Seite folgte ab der 60. Minute. Dann kamen alle anderen Kaderspieler in die Partie außer Luca Böggemann (kam in der 75. Minute für Jonsson) und Joschka Kroll (bleib als Ersatz auf der Bank) sowie Bashkim Ajdini und Ismail Badjie (beide noch angeschlagen).

Die Lila-Weiße brauchten, bis sie so gut im zweiten Durchgang etabliert waren wie im ersten. Der große personelle Umschwung wurde indes schnell adaptiert. So kamen die eingewechselten Chance Simakala und Bryan Henning je zu Torabschlüssen nach Eckbällen – beide jedoch aus äußerst spitzem Winkel und daher mit hohem Anspruch. Lion Semic bediente mit einer scharfe, flachen Hereingabe Nikky Goguadze, der trotz Grätsche den Ball hauchzart um Millimeter verpasste. Das galt auch für den Kopfball von Timo Beermann Sekunden vor dem Schlusspfiff. Chance Simakal legte fand den Kopfballspezialisten am zweiten Pfosten. „Eule“ war perfekt eingelaufen, platzierte den Ball eigentlich perfekt für das lange Eck, verpasste selbiges denkbar knapp.

Insgesamt wusste der VfL mit einer stabilen Grundordnung, aggressivem Zweikampfverhalten, einer Idee mit dem Ball und Tempogegenstößen zu gefallen. Dem spielstarken und ballsicheren Gegner wurden kaum Lücken geboten und vorne fehlte nicht viel. Die Neuzugänge haben sich nahtlos integriert.

 

Aufstellung:

VfL: Jonsson (75. Böggemann)– Karademir (60. Gyamfi) , J. Müller (60. Beermann), Wiemann (60. Langhammer) – Niehoff (60. Semic), Kehl (46. Kayo), Tesche (60. Amoako), Gnaase (60. Henning), Kölle (60. Conus)– Zwarts (60. Simakala), M. Müller (46. Goguadze)

Split (1. Halbzeit): Buljan, Prpic, Diallo, Zaper, Kalik, Sigur, Livaja, Brajkovic, Sarlija, Hrgovic, Durdov


Vorbericht für das Testspiel gegen HNK Hajduk Split

Am Donnerstagnachmittag kommt es für den VfL Osnabrück im Trainingslager im spanischen Alicante zu einem Testspiel gegen den kroatischen Erstligisten HNK Hajduk Split (Anpfiff: 14:00 Uhr). Die Lila-Weißen treffen damit auf eine Mannschaft, die nicht nur mit vielversprechenden Talenten, sondern auch mit einigen bekannten Namen geschmückt ist. Der Vorbericht.

Der Gegner
Hajduk Split, vollständig „Hrvatski nogometni klub Hajduk Split“ (Kroatischer Fußballklub Hajduk Split), ist ein traditionsreicher Fußballverein aus der Stadt Split in Kroatien direkt am Mittelmeer. Hajduk Split ist einer der bekanntesten und erfolgreichsten Vereine des Landes. Mit insgesamt neun Meistertiteln und acht Pokalsiegen ist man nach Dinamo Zagreb der zweiterfolgreichste Verein des Landes. Im ehemaligen Jugoslawien war Hajduk Split mit ebenfalls neun Meisterschaften und neun Pokalsiegen der erfolgreichste kroatische Verein. Zuletzt gewann der Verein in der Saison 2004/05 die kroatische Meisterschaft und 2023 zum achten Mal den kroatischen Pokal.

Topstar der Mannschaft ist zweifelsohne Ivan Rakitić. Der 36-Jährige wechselte im Sommer 2024 in die zweitgrößte Stadt Kroatiens. Der 106-fache kroatische Nationalspieler, der jedoch in der Schweiz geboren und aufgewachsen ist, spielt damit erstmalig im Heimatland seiner Eltern. In der bisherigen Saison verpasste Rakitić nur ein einziges Spiel und konnte in 17 Partien ein Tor erzielen und drei weitere vorlegen. Ansonsten ist der Kader mit einigen jungen Talenten, aber auch dem ein oder anderen erfahrenden Spieler, gespickt. Insgesamt weist der Kader von Hajduk ein Durchschnittsalter von 25,2 Jahren auf und hat damit einen ähnlichen Durchschnitt wie der Kader des VfL Osnabrück (25,8 Jahre). In der Offensive von Split gibt es einen herausragenden Mann. Mittelstürmer Marko Livaja war in dieser Saison bereits an 18 Toren (10 Tore, 8 Vorlagen) beteiligt. Der heute 31-Jährige begann seine Karriere bei Hajduk Split und wechselte dann im Jahre 2010 zum damals aktuellen Champions Legaue-Sieger Inter Mailand. Dort konnte er sich jedoch nicht durchsetzen und kam auf nur 13 Einsätze, bei denen er allerdings viermal ins Tor traf. Nach Stationen bei unter anderem Atalanta Bergamo, Rubin Kazan, UD Las Palmas und AEK Athen kehrte Livaja im Februar 2021 zurück nach Split und konnte sich seitdem zweimal als Torschützenkönig in der heimischen Liga krönen.

Ein vielversprechendes Talent im Kader von Split ist zum Beispiel der erst 17-Jährige Bruno Durdov. Dieser ist seit dieser Saison Teil des Profikaders und konnte in vierzehn Partien bereits dreimal treffen. Die ausgezeichnete Jugendarbeit bildet sich auch in den Leistungen von Simun Hrgovic wieder. Der 20-Jährige Linksverteidiger kann in dieser Saison ebenfalls vierzehn Einsätze vorweisen, in denen er nicht nur seine Defensivqualitäten nachweisen konnte, sondern mit drei Torvorlagen auch in der Offensive sein Talent unter Beweis stellte. In der Sturmspitze von Split ist außerdem ein Deutsch-Kosovoraner aktiv. Der 23-Jährige Leon Dajaku wurde beim VfB Stuttgart und FC Bayern München ausgebildet und fand über Union Berlin, Sunderland und St. Gallen den Weg zu Hajduk Split. Seit Sommer 2023 ist Dajaku in Split aktiv und konnte seitdem in 38 Partien vier Tore erzielen und vier weitere vorlegen.

Trainer bei Hajduk Split ist seit vergangenem Sommer Gennaro Gattuso. Der 46-Jährige ist bereits seit über zehn Jahren im Trainergeschäft tätig und trainierte zuletzt bei Napoli, dem FC Valencia und Olympique Marseille. Bei seinem aktuellen Arbeitgeber kann der Italiener nach 24 Spielen eine Punkteschnitt von 1,96 vorweisen. Damit ist Hajduk Split nach seiner Tätigkeit bei der U19 vom AC Mailand bislang die zweitbeste Station seiner Trainerkarriere.

Die Ausgangslage
Hajduk Split spielte eine sehr gute Hinrunde sowohl in der Liga als auch im kroatischen Pokal. So verlor man insgesamt nur drei Partien und steht nach 18 Spieltagen mit 36 Punkten auf dem zweiten Tabellenplatz. Dabei trennt Split nur das schlechtere Torverhältnis vom Tabellenführer HNK Rijeka. Auf diese trifft man auch im Viertelfinale des Pokals, welches Ende Februar ausgetragen wird. Insgesamt ist man also sehr zufrieden mit der ersten Saisonhälfte in Split, ist das große Ziel doch nach über zehn Jahren wieder einmal kroatischer Meister zu werden.

In anderen Sphären befindet sich dagegen der VfL Osnabrück. Nach einem enttäuschenden Saisonstart fand man zuletzt oder Neu-Coach Marco Antwerpen wieder besser in die Spur und konnte, durch den 2:0-Heimsieg gegen Rot-Weiss Essen und dem 1:1-Unentschieden beim SC Verl, den Abstand auf das rettende Ufer auf fünf Punkte verkürzen. In der bisherigen Winterpause waren die Lila-Weißen nicht nur auf dem Trainingsplatz, sondern auch auf dem Transfermarkt sehr aktiv. Nachdem man die Abgänge von David Richter, Brian Beyer, Lirodon Mulaj, Erik Engelhardt, sowie die Leihe von Kevin Wiethaup verkündete, konnte man auch auf der Zugangsseite einige neue Namen vermelden.

So reiste der VfL mit insgesamt vier neuen Gesichtern in das Trainingslager nach Alicante. Kurz vor Weihnachten wurde bereits die Leihe von Niklas Kölle bekannt gegeben, der zunächst für ein halbes Jahr für die Osnabrücker auflaufen wird. Der Linksverteidiger kam in der Hinrunde beim Zweitligisten SSV Ulm nur zu einem Einsatz, bringt aber dennoch aus seiner Zeit beim MSV Duisburg die Erfahrung aus 55 Drittligaspielen mit in die Hasestadt. Als zweiter Neuzugang des Winters stelle Michael Welling den Innenverteidiger Jannik Müller vor. Der 30-Jährige spielte in der letzten Saison noch mit dem SV Darmstadt in der Bundesliga und kam dort insgesamt 16-mal zum Einsatz. Zudem lief Müller für Darmstadt 98 und Dynamo Dresden bereits 134-mal in der 2.Bundesliga auf. Der Rechtsfuß war seit Sommer vereinslos und kam somit ablösefrei zum VfL.

Neben den beiden Defensivakteuren wurde auch etwas offensive Qualität dazugeholt. Mit Bryan Henning konnte der VfL einen Rückkehrer an der Bremer Brücke begrüßen. Der 29-Jährige spielte bereits von 2019 bis 2021 für die Osnabrücker und kam nun vom Ligakonkurrenten Viktoria Köln zurück zum VfL. In der bisherigen Saison kommt Henning bereits auf 16 Einsätze, in denen ihm fünf Torbeteiligungen (zwei Tore, drei Vorlagen) gelangen. Noch torgefährlicher ist der vierte Winterneuzugang des VfL. Nikky Goguadze kam vom Regionalligisten Bremer SV erst am vergangenen Samstag nach Osnabrück. Der Niederländer konnte sich in den vergangenen Jahren stets weiterentwickeln und diese Saison in der Regionalliga Nord in 19 Partien insgesamt 18 Tore erzielen. Dabei profitiert der 1,77m große Stürmer unter anderem von seiner Beidfüßigkeit, wodurch er in der Offensive variabel einsetzbar ist. Alle vier neuen Gesichter werden aller Voraussicht nach am Donnerstag gegen Hajduk Split beim Testspiel im „La Finca Football Center“ erstmals im lila-weißen Dress zum Einsatz kommen. Dabei wird die Partie in zweimal sechzig Minuten ausgetragen, sodass möglichst viele Spieler viele Einsatzminuten bekommen können.

Das Personal
Bei Hajduk Split muss Gattuso auf den defensiven Mittelfeldspieler Mihael Zaper verzichten. Dessen Rückkehr nach einer Knie-OP noch unbekannt ist.

Beim VfL trainierte im Trainingslager bislang Bashkim Ajdini nur individuell, er fällt morgen aus. Anders als Bastien Conus, der angeschlagen war, aber morgen einsatzfähig ist.

Stimmen zum Spiel
VfL-Cheftrainer Marco Antwerpen möchte im morgigen Testspiel vor allem defensive Stabilität von seiner Mannschaft sehen. „Es ist unser einziges Testspiel, also wir wollen defensiv gutstehen. Ich glaube, wir werden besonders in der Defensive gefordert sein, aber das wollen wir gut machen. Und letztendlich geht es morgen auch darum, das Spiel zu gewinnen. Die Jungs sollen zeigen, wer gegen Sandhausen auf dem Platz stehen möchte.“

Außerdem freut sich Antwerpen über die Ansetzung des Testspiels auf 120 Minuten: „Es ist gut, dass wir so viele Spieler wie möglich dann auch noch mal im Einsatz haben. Wir wollen vielen Spielern die Möglichkeit geben können, sich nochmal unter Wettkampfbedingungen gegen einen wirklich guten Gegner zu zeigen.“

Livestream und Liveticker
Das Spiel kann wie gewohnt im Liveticker in der App oder auf der Website verfolgt werden. Zudem bietet die NOZ einen Livestream an.



Erstes Spiel des Jahres: Vorbericht vor Lotte-Test

Nachdem der VfL Osnabrück am Donnerstag in die Vorbereitung auf die Rückrunde der 3. Liga gestartet ist, trifft man am Sonntagmittag in einem Testspiel auf die Sportfreunde Lotte (Anpfiff verschoben auf 14:00 Uhr). Dabei werden auch die Osnabrücker Neuzugänge erstmals im lila-weißen Dress auflaufen. Der Vorbericht.

Der Gegner
Der Verein für Laufspiele Sportfreunde Lotte wurde 1929 zunächst unter dem Namen „Turnverein Lotte“ gegründet und 1946 in seinen heutigen Namen unbenannt. Seit 1946 sind neben dem Turnen auch die Sportarten Fußball und Handball im Verein vertreten. Nachdem der Verein in seiner Historie lange in der Fünftklassigkeit spielte, schaffte man Anfang der 2000er Jahre erstmals den Aufstieg in die Viertklassigkeit und 2016 den langersehnten Sprung in die 3.Liga. Zuvor war man jahrelang immer wieder knapp am Aufstieg, unter anderem in der Relegation 2013 gegen RB Leipzig, gescheitert. Drei Saisons konnte man sich im drittklassigen Profifußball halten, bis man 2019 erneut in die Viertklassigkeit rutschte. Drei Jahre später im Sommer 2022 erfolgte der erneute Abstieg in die Oberliga Westfalen.

Seitdem ist Fabian Lübbers Trainer der Sportfreunde. Der 33-Jährige agiert dabei in Doppelfunktion zusätzlich als Sportlicher Leiter. Zuvor war der gebürtige Paderborner als Co-Trainer bei Schalke 04 II und dem SV Lippstadt 08 aktiv. In den bisherigen 95 Spielen, bei denen Lübbers an der Seitenlinie stand, kann er einen Punkteschnitt von 1,99 vorweisen. Nach dem Abstieg in die Oberliga Westfalen konnte Lübbers in seiner zweiten Saison souverän als Meister den Wiederaufstieg in die Regionalliga West feiern und führte auch dort in der aktuellen Saison seinen erfolgreichen Lauf weiter.

Sein Team ist dabei von vielen Ex-Osnabrückern geprägt. Insgesamt sechs Spieler des aktuellen Kaders haben eine VfL-Vergangenheit. Neben Torhüter Laurenz Beckemeyer spielten auch Elario Ghassan, Tugay Gündogan und Niklas Determan für den VfL. Die bekanntesten Ex-Osnabrücker bei Lotte sind jedoch Kamer Krasniqi und vor allem Marc Heider. Krasniqi wurde in Osnabrück geboren und schnürte insgesamt zehn Jahre lang seine Fußballschuhe für die Lila-Weißen. Nachdem er sämtliche Jugendmannschaften des VfL durchlief, schaffte Krasniqi auch den Sprung zu den Profis und machte insgesamt 40 Partien für den VfL. Marc Heider spielte ebenfalls bereits in der Jugend für den VfL und gab sein Profidebüt für die Lila-Weißen im September 2005. Nach Zwischenstationen bei Werder Bremen II und Holstein Kiel kehrte er 2016 nach Osnabrück zurück und verließ den Verein nach weiteren sieben Jahren im Sommer 2023 Richtung Lotte. Dabei konnte Heider in 263 Spielen insgesamt 54 Tore für den VfL erzielen.

Das Tore schießen hat der heute 38-Jährige auch in Lotte nicht verlernt. In der aktuellen Saison konnte Heider bereits sechs Tore erzielen und sieben weitere für seine Teamkollegen vorlegen. Damit ist er der Topscorer seiner Mannschaft. Toptorjäger der Sportfreunde ist allerdings Kapitän Fatlum Elezi, der bereits siebenmal einnetzen konnte. Der 26-Jährige stand bislang in allen Partien der Saison in der Startelf.

Die Ausgangslage
Nach dem bereits angesprochenen Aufstieg in die Regionalliga West befinden sich die Sportfreunde nach einer sehr guten Hinrunde momentan auf dem dritten Tabellenplatz. Nach 18 Spielen kann Lotte insgesamt 35 Punkte vorweisen und bildet zudem mit 40 geschossenen Toren die beste Offensive der Liga. Genau wie der VfL starteten auch die Sportfreunde am Donnerstag in die Vorbereitung auf die Rückserie. Während es in Osnabrück schon viel Bewegung sowohl auf der Zu- als auch Abgangsseite im Wintertransferfenster gab, tätigten man in Lotte noch keinen Transfer.

Mit Niklas Kölle und Jannik Müller konnte VfL-Cheftrainer Marco Antwerpen am Donnerstag bereits zwei defensive Neuzugänge auf dem Trainingsplatz begrüßen. Am Freitagmittag wurde dann auch noch Bryan Henning offiziell als Neuzugang vorgestellt. Der 29-Jährige spielte bereits von 2019 bis 2021 für den VfL und kehrt somit an seine alte Wirkungsstätte zurück. Ob Henning allerdings bereits beim Testspiel gegen Lotte auf dem Platz stehen wird, ist noch fraglich. So oder so möchte Coach Antwerpen eine positive Leistung im ersten Spiel des Jahres sehen. Schließlich muss der VfL in der Rückrunde einen Abstand von fünf Punkten auf das rettende Ufer aufholen. Die Weichen für den sportlichen Erfolg in der Rückrunde sollen also in der jetzigen Vorbereitung gelegt werden. Dafür reisen die Lila-Weißen nach dem Testspiel am Sonntag, einen Tag später, in ein Trainingslager im spanischen Alicante, wo neben intensiven Trainingseinheiten auch ein weiteres Testspiel gegen den kroatischen Erstligisten HNK Hajduk Split auf dem Programm stehen wird.

Die Bilanz
Bislang gab es acht Duelle zwischen den beiden Mannschaften. Davon fanden sechs Partien in der 3.Liga statt, in denen der VfL viermal gewann und man zweimal Unentschieden spielte. Außerdem traf man zweimal bei einem Testspiel aufeinander. Beide Testspiele konnten die Lila-Weißen jeweils mit 5:0 und 9:0 für sich entscheiden.

Das Personal
Bei den Sportfreunden gibt es derzeit keine verletzungsbedingten Ausfälle zu verzeichnen. Somit kann Trainer Fabian Lübbers auf alle Spieler für das Testspiel am Sonntag zurückgreifen.

Beim VfL trainierten Bastien Conus und Bashkim Ajdini am Freitag noch individuell. Dementsprechend sind die Einsätze der beiden Außenverteidiger am Sonntag noch fraglich.

Stimmen zum Spiel
Nach der ersten Trainingseinheit des Jahres meldete sich auch Trainer Antwerpen zu Wort und gab seinen ersten Eindruck von den beiden Neuzugängen Niklas Kölle und Jannik Müller wieder: „Wir wollten definitiv Qualität dazugewinnen und ich glaube, das haben wir mit beiden Spielern erreicht. Niklas Kölle kommt von einem Zweitligisten und ist voll im Saft gewesen und Jannik Müller ist ein sehr guter Spieler, was er in der Vergangenheit immer unter Beweis gestellt hat. Deswegen bin ich sehr froh, dass wir die beiden zu uns holen konnten.“

Der Chefcoach nutze die freien Tage zusammen mit seinem Trainerteam für eine ausführliche Analyse seines Teams und möchte im Testspiel gegen Lotte bereits am Sonntag erste Fortschritte sehen. „Wir wollen die Inhalte aus dem Training auch im Spiel dann auf den Platz kriegen. Und es ist wichtig, das hat unsere Analyse ergeben, dass wir mit Ball wesentlich konzentrierter spielen und mutiger werden müssen, gerade auch in den Auswärtspartien.“

Liveticker
Das Spiel kann wie gewohnt im Liveticker in der App oder auf der Website verfolgt werden. Außerdem sind noch Tickets für die Partie verfügbar. Diese sind auf der Website der Sportfreunde Lotte verfügbar.



1:1-Remis zum Jahresabschluss beim SC Verl

Der VfL Osnabrück zeigte am vierten Advent erneut eine kämpferische Leistung beim SC Verl und trennte sich am Ende mit einem 1:1-Unentschieden. Nachdem man durch ein Eigentor in Rückstand geriet, konnte man in der zweiten Halbzeit den verdienten Ausgleich erzielen. Der Spielbericht.

In der Anfangsphase der Partie tasteten sich beide Mannschaften ab. Sinnbildlich war es dann die erste nennenswerte Toraktion des Spiels, die zum 1:0 führte. Dabei hatten die Verler an der eigenen Führung nur wenig eigenen Anteil. So war es Niklas Wiemann, der nach einem Verler Freistoß den Ball mit seinem Hinterkopf über VfL-Keeper Lukas Jonsson hinweg ins eigene Tor beförderte (15‘). Ein bitteres Gegentor für den VfL, der nun früh einen Rückstand hinterherlaufen musste.

Davon ließen sich die Lila-Weißen aber nicht beirren und suchten immer wieder den Weg nach vorne. So auch in der 22. Spielminute, als eine Flanke von Niklas Niehoff im Sechzehner zunächst Erik Engelhardt als Abnehmer fand. Dieser verlängerte das Spielgerät per Kopf an den zweiten Pfosten, an dem Lars Kehl stand und den Ball an die Oberkante der Latte schoss (22‘). Aber auch die Verler kamen gefährlich vor das Tor vom VfL, unter anderem durch Lars Lokotsch, der Abschlusschancen hatte. Dieser setzte sich im Sechzehner gegen Niklas Wiemann durch und schloss dann aus der Drehung auf das Tor ab. Der Ball flog nur knapp am rechten Pfosten vorbei. Ansonsten war die Partie in der fast ausverkauften SPORTCLUB Arena in den ersten 45 Minuten durch viele kleinere Fouls und damit verbundenen Unterbrechungen geprägt.

In der Halbzeitansprache machte VfL-Trainer Marco Antwerpen seiner Mannschaft dann wohl deutlich klar, dass er mehr Mut von seinem Team erwarte. Nur Sekunden nachdem Schiedsrichter Michael Bacher die zweite Halbzeit angepfiffen hatte, stand Marcus Müller nach einem langen Ball plötzlich frei vor SCV-Keeper Schulze. Sein Abschluss landete jedoch in den Armen des Verler Schlussmanns (46‘). Wenige Augenblicke später kam es dann erneut zu einer großen Abschlusschance, nachdem Marcus Müller von Kofi Amoako in die Tiefe geschickt wurde und auf den besser gestandenen Lars Kehl querlegte. Dessen Abschluss aus rund elf Metern konnte aber von der Verler Abwehrreihe geblockt werden (46‘). Müller war in der Partie immer wieder Dreh- und Angelpunkt im Osnabrücker Offensivspiel und schoss nicht nur viermal selbst auf das Tor, sondern legte auch dreimal für seinen Teamkollegen auf.

Nur drei Minuten später kamen auch die Verler in der zweiten Hälfte erstmals gefährlich vor das Osnabrücker Tor. Berkan Taz konnte erst zwei Gegenspieler aussteigen lassen und schloss dann mit rechts an der Strafraumkante ab. Vorbei an Keeper Lukas Jonsson flog der Ball an den Innenpfosten und von diesen wieder ins Spielfeld (49‘). Die turbulente Anfangsphase in der zweiten Halbzeit flachte daraufhin wieder etwas ab und trotzdem suchten beide Mannschaften immer wieder Abschusssituationen. Ins Tor traf dann der zur Halbzeit eingewechselte Joel Zwarts, als er einen langen Ball verarbeitete, sich gegen seinen Gegenspieler durchsetzen konnte und dann eiskalt vor Keeper Philipp Schulze blieb. Flack links unten schob der Niederländer die Kugel ins Tor und brachte damit die knapp 2.000 mitgereisten VfL-Fans zum Jubeln (60‘). Daraufhin waren die Osnabrücker gewillt, schnell nachzulegen, konnten sich aber keine nennenswerten Torchancen herausspielen.

Erst in der Nachspielzeit wurde es dann nochmal hektisch. So sah der erst zur zweiten Halbzeit eingewechselte Julian Stark die gelbrote Karte, nachdem er Joel Zwarts am Trikot zog (90+3). Am Schluss kam es noch zu einigen Eckbällen für die Lila-Weißen, die jedoch nur einmal richtig gefährlich wurde, als Kofi Amoako aus der zweiten Reihe auf das Tor abzog und Schulze in Bedrängnis bringen konnte (90+5‘).

Am Ende stand ein leistungsgerechtes 1:1-Unentschieden auf der Anzeigetafel. Nachdem der VfL unglücklich in Rückstand geriet, konnte man vor allem in der zweiten Hälfte auch offensiv überzeugen und den verdienten Ausgleich erzielen.

Mit dem heutigen Punktgewinn überwintern die Lila-Weißen auf dem 19. Tabellenplatz und stehen fünf Punkte hinter dem rettenden Ufer. Nachdem nun die Feiertage anstehen, ist der Trainingsauftakt auf den 02. Januar 2025 datiert. Dann beginnt die Vorbereitung auf die Rückrunde der 3.Liga, in der unter anderem auch ein Trainingslager im spanischen Alicante ansteht. Der erste Pflichtspielgegner im kommenden Jahr ist dann der SV Sandhausen, den man am 18. Januar 2024 an der Bremer Brücke empfängt (Anpfiff: 14:00 Uhr).

 

Tore:
1:0 (ET Wiemann 15‘), 1:1 (Zwarts 60‘)

VfL Osnabrück
Jonsson – Karademir, Amoako, Wiemann – Ajdini (Semic 60‘), Tesche (Gyamfi 46‘), Niehoff, Kehl (Wulff 60‘), Gnaase – Engelhardt (Zwarts 46‘), M. Müller (Kayo 79‘)

SC Verl
Schulze – P. Kammerbauer, Gruber (Mikic 58‘), F. Otto, Kijewski – Baack, Y. Otto (Stark 46‘), Gayret (Benger 58‘), Taz (Arweiler 90+6‘) – Lokotsch, Steczyk (Onuoha 68‘)



Vorbericht für die Auswärtspartie beim SC Verl

Zum letzten Spiel des Jahres geht es für den VfL Osnabrück zum Sportclub Verl nach Ostwestfalen. Nach dem erfolgreichen Einstand unter Neu-Trainer Marco Antwerpen wollen die Lila-Weißen am vierten Advent auswärts nachlegen und drei Punkte mit nach Osnabrück nehmen. Der Vorbericht.

Der Gegner
Der Sportclub Verl von 1924 spielte 2020 erstmalig in der 3.Liga und konnte seitdem stets die Klasse halten. Rettete man sich in der Saison 2021/22 haarscharf auf dem 16. Tabellenplatz, konnte man in den anderen Spielzeiten schon frühzeitig den Klassenerhalt feiern und landete am Ende der Saison im Tabellenmittelfeld. Mit der SPORTCLUB Arena (Kapazität: 5207) verfügt der Verein über das aktuell kleinste Stadion in der 3.Liga. Zwar spielt die Zweitvertretung von Hannover 96 im noch kleineren Eilenriedestadion (Kapazität: 2500), zieht aber für Partien mit zuschauerstarken Gegnern in die große Heinz von Heiden-Arena. Die Verler tragen ihre Heimspiele seit der Saison 2023/24 dauerhaft in der SPORTCLUB Arena aus. Zuvor musste der SCV aufgrund der Auflagen des DFB unter anderem in Paderborn oder Lotte spielen. Dadurch ist es auch für den VfL Osnabrück nach zwölf Jahren die erste Partie gegen den SC Verl, die in der SPORTCLUB Arena stattfinden wird.

Trainer des Sportclubs ist Alexander Ende. Der 45-Jährige war schon als Spieler für die Verler aktiv und begann seine Trainerkarriere 2015 im Jugendbereich von Borussia Mönchengladbach. Nach einem zweijährigen Intermezzo als Chefcoach von Fortuna Köln landete er im Januar 2023 wieder zurück bei den Fohlen und trainierte dort die U19. Im Juli 2023 entschied sich Ende dann die Traineraufgabe beim SC Verl anzunehmen und konnte dort bislang in 65 Spielen einen Punkteschnitt von 1,57 vorweisen. Sein bevorzugtes System ist das 4-3-1-2. Die Position des Spielmachers übernimmt dabei Berkan Taz. Der Deutsch-Türke spielte bereits von 2020 bis 2021 eine Saison für die Ostwestfalen und kehrte im Januar dieses Jahres nach Stationen bei Dortmund II und Waldhof Mannheim zurück nach Verl. In der laufenden Saison ist der 26-Jährige der Schlüsselspieler in der Verler Offensive. So konnte der 26-Jährige bereits sieben Treffer für seine Mitspieler vorlegen und zwei weitere selbst erzielen. Toptorjäger der Schwarz-Weißen ist Dominik Steczyk, der in dieser Saison viermal ins gegnerische Tor traf. Dabei wird der Pole allerdings gleich von vier Teamkollegen in der teaminternen Rangliste verfolgt. So können Lars Lokotsch, Chilohem Onuoha, Timur Gayret und Jonas Arweiler allesamt drei Saisontreffer vorweisen. Die Verler besitzen also eine gewisse Flexibilität in ihrer Offensive.

Auf das Feld geführt wird die Mannschaft vom 22-Jährigen Kapitän Fabio Gruber. Seit Juli 2023 läuft der gebürtige Augsburger für die Verler auf und führte in dieser Saison als Innenverteidiger standardgemäß mit Abstand die meisten Luftzweikämpfe (133). Nur aufgrund einer Gelbrotsperre verpasste Gruber in dieser Saison bislang Spielminuten. Für die Verler ist der Abwehrchef also unersetzbar.

Die Ausgangslage
Während die Schwarz-Weißen seit fünf Spielen in der 3.Liga ungeschlagen sind, konnten die Osnabrücker beim Debüt vom Neu-Coach Marco Antwerpen am vergangenen Sonntag nach acht sieglosen Spielen endlich wieder ein Erfolgserlebnis verbuchen. Mit dem 2:0-Sieg gegen Rot-Weiss Essen verkürzte man den Abstand auf das rettende Ufer auf fünf Punkte, blieb aber weiterhin auf dem letzten Tabellenplatz. Der SC Verl steht mit 25 Punkten derzeit auf dem elften Platz und konnte allein in den letzten vier Partien zwölf Tore erzielen. Einen so genannten Lauf hatte dabei der bereits erwähnte Dominik Steczyk. Der 25-Jährige konnte in den letzten drei Partien stets ein Tor erzielen und findet nach Anfangsschwierigkeiten immer besser in die Saison.

Das Pardon auf der Gegenseite bildet dabei Mittelfeldspieler Dave Gnaase. Der 28-Jährige erzielte ebenfalls in seinen letzten drei Partien stets ein Tor, musste aber bei der Partie gegen Alemannia Aachen gelbgesperrt aussetzen. Die Vorlage für seinen Treffer gegen Rot-Weiss Essen lieferte Niklas Niehoff, der damit seinen dritten Assist in der laufenden Saison feierte. Nur Erik Engelhardt legte öfters für seine Teamkollegen auf (4). Damit der Ball auch am kommenden Sonntag wieder im gegnerischen Tor landet, könnte das offensive Kopfballspiel wichtig werden. Denn beim SC Verl landete bereits jeder fünfte zugelassene Torschuss, der aus einem Kopfball resultierte, letztendlich im Kasten von Verl-Keeper Philipp Schulze. Und mit bisher 58 Torschüssen aus Kopfbällen ist der VfL besonders aktiv in dieser Kategorie. Allerdings sollten die Lila-Weißen auch in der Defensive behutsam sein. Schließlich sind die Ostwestfalen die Mannschaft, die in dieser Saison die zweitmeisten Torschüsse abgeliefert hat. 286-mal feuerten die Schwarz-Weißen das Spielgerät auf den gegnerischen Kasten und konnten dabei 29 Tore erzielen.

Die Bilanz
Bislang trafen die beiden Teams in erst acht Duellen aufeinander. Dabei behielt meistens der VfL die Überhand und konnte fünf Siege einfahren. Dreimal gewannen die Schwarz-Weißen aus Verl. Ein Unentschieden gab es bisher noch nie. Die letzte Auswärtspartie konnte der VfL mit 1;0 für sich entscheiden, als Noel Niemann den entscheidenden Treffer nach Vorarbeit von Erik Engelhardt erzielte.

Das Personal
Bei den Gastgebern fallen Mittelfeldspieler Marcel Benger (Muskelfaserriss im Oberschenkel) und Lukas Demming (Muskelriss) für die Partie am Sonntag verletzt aus.

Die Lila-Weißen müssen auf den gesperrten Chance Simakala (Gelbsperre) verzichten. Zudem fällt Linksverteidiger Bastien Conus nach einem medizinischen Eingriff unter der Woche aus. Wieder mit dabei ist dagegen Kapitän Timo Beermann, der seine Rotsperre erfolgreich abgesessen hat und in Verl wieder im Spieltagskader stehen könnte.

Stimmen zum Spiel
Marco Antwerpen konnte für die Vorbereitung auf das Spiel gegen Verl, nach seinem Amtsantritt am vergangenen Freitag, erstmals die komplette Trainingswoche nutzen und die Mannschaft noch besser kennenlernen. So benannte der 53-Jährige am Freitagvormittag die Kernpunkte, die ganz oben auf dem Trainingsplan standen: „Ziel war, uns in unserem Spielsystem, das wir gewählt haben, noch besser zurechtzufinden. Wir müssen aber natürlich auch sehen, dass wir die Intensität wieder ins Spiel bekommen und auch im Ballbesitz stärker werden.“

Den kommenden Gegner schätzt Antwerpen unter anderem für dessen sorgenfreie Spielweise: „Es ist eine Mannschaft, die immer ohne Druck spielen kann. Das ist für Spieler immer eine schöne Situation. Es ist eine gute Mannschaft, die die Eingespieltheit als großen Vorteil vorweist.  Und wir müssen sehen, dass wir mit unseren Dingen, die wir uns überlegen, da bestehen können.“

TV und Liveradio
Der Pay-TV Sender Magentasport überträgt die Partie live ab 16:15 Uhr. Das Liveradio der Lila-Weißen meldet sich wie gewohnt wenige Minuten vor Anpfiff. Ansonsten können VfL-Fans das Spiel ebenso über den Liveticker in der App oder auf der Website, sowie auf der Plattform X verfolgen.


Debüt, Rückkehr, Platzverweis, Elfmeter: Antwerpen-Debüt geglückt

Beim Debüt von Neu-Cheftrainer Marco Antwerpen überzeugten die Lila-Weißen am Sonntagabend mit einer kämpferischen Leistung und belohnten sich mit dem 2:0-Heimsieg gegen Rot-Weiss Essen. Die finale Entscheidung fiel dabei erst durch ein Elfmetertor spät in der Nachspielzeit. Der Spielbericht.

Schon von Beginn an merkte man beiden Mannschaften die Wichtigkeit des Spiels an. Die neuen Cheftrainer auf beiden Seiten hatten demnach wohl keine Probleme, ihre Mannschaften für die Partie zu motivieren. Während beim VfL Marco Antwerpen sein Debüt als Cheftrainer feierte, reiste der RWE ebenfalls mit einem neuen Trainer an, welcher jedoch kein Unbekannter an der Bremer Brücke ist. Uwe Koschinat übernahm das Amt des Cheftrainers bei den Essenern unter der Woche. Der 53-Jährige startete mit den Osnabrückern in die neue Saison und kehrte nach der Entlassung am sechsten Spieltag am Sonntagnachmittag nur 84 Tage später zurück an die Brücke.

Die erste Chance des Spiels hatte die Gäste aus Essen, als man einen Fehlpass von Kofi Amoako zur Kontergelegenheit nutzten konnte und Thomas Eisfeld im Sechzehner zum Abschluss kam. Aus spitzem Winkel konnte VfL-Kepper Lukas Jonsson allerdings per Fußabwehr parieren (4‘). Danach kamen auch die Osnabrücker besser ins Spiel und gingen nach 16 Minuten durch Dave Gnaase in Führung. Nachdem Erik Engelhardt im Zweikampf den Ball stark behaupten konnte, brachte der das Spielgerät auf Niklas Niehoff, der als Linksverteidiger in der Fünferkette agierte. Der 20-Jährige sah den im Sechzehner freistehenden Gnaase, welcher erst den Essener Verteidiger Mustafa Kourouma aussteigen ließ und den Ball dann unter die Latte ins Tor von Jakob Golz brachte (16‘).

Nach dem Führungstreffer übernahmen die Essener wieder vermehrt das Spielgeschehen, doch die Osnabrücker Defensive hielt immer wieder stark dagegen. Unter anderem Niklas Wiemann glänzte immer wieder in den Luftzweikämpfen und konnte von diesen 60 Prozent der Duelle gewinnen. Auch Lukas Jonsson passte einige Male sehr gut auf und entschärfte lange Bälle der Essener dadurch, dass er die Situation früh genug antizipierte und somit den Ball abfangen konnte. Richtig gefährlich kamen dann aber nochmal die Lila-Weißen vor das Tor der Essener. Kurz vor dem Halbzeitpfiff war es Erik Engelhardt, der nach einer Ecke den Ball per Kopf auf das Tor brachte. In aller letzter Not konnte Jimmy Kaparos auf der Linie klären und dafür sorgen, dass sein Team nur mit einem Tor Rückstand in die Kabine ging (45+2‘).

Mit dem Wiederanpfiff ging es dann auf beiden Seiten hin und her. Ein Indiz: In der 47. Minute bekam Chance Simakala für ein Foul im Mittelfeld seine fünfte gelbe Karte und ist somit für das Spiel gegen den SC Verl gesperrt. Beide Mannschaften kamen immer wieder vor das gegnerische Tor, ohne jedoch die jeweiligen Schlussmänner in Bedrängnis zu bringen. Richtig gefährlich wurde es erst wieder in der 66. Spielminute, als die Osnabrücker einen Freistoß im Mittelkreis schnell ausführten und damit den eingewechselten Marcus Müller über die rechte Außenbahn losschickten. Dieser zog mit dem Ball in den Strafraum und probierte den Abschluss auf den Kasten von Jakob Golz. Dabei rutsche ihm der Ball jedoch etwas über den Spann, sodass der Versuch rechts am Tor vorbeiflog (66‘). Immer wieder kam es auf beiden Seiten zu Kontergelegenheiten, bei denen der letzte Pass allerdings oftmals misslang. Somit ging es mit der knappen 1:0-Führung in die Nachspielzeit, in der Schiedsrichter Cristian Ballweg noch einige Aktionen in den Spielbericht eintragen musste.

Nach einem Osnabrücker Konter, welcher vom ebenfalls eingewechselten Bryang Kayo angeführt wurde, versuchte dieser den Ball quer auf den besser gestandenen Joel Zwarts zu legen. Außenbahnspieler Ramien Safi zeigte jedoch Einsatz und vollendete seinen Sprint nach hinten mit der Grätsche, die die Situation entschärfen und den Ball zum Eckball klären konnte (90+3‘). Die anschließende Ecke wurde von den Osnabrücker mit Blick auf den Spielstand und der verbliebenden Zeit standardgemäß kurz ausgeführt. Marcus Müller setzte an der Eckfahne seine wuchtigen Körper stark ein und konnte eine weitere Ecke für sein Team herausholen. Müllers Zweikampfverhalten missfiel offenbar dem Essener Mustafa Kourouma, welcher daraufhin Müller schubste und in der Folge die gelb-rote Karte sah und vom Platz flog (90+4‘). Den Schlusspunkt setzte jedoch Bashkim Ajdini, der durch einen Foulelfmeter für den 2:0-Endstand sorgte. Nachdem Müller nach einem langen Ball frei durch war, konnte Verteidiger Michael Schultz diesen nur noch mit einem Foulspiel am Abschluss hindern und sorgte damit für den fälligen Strafstoß. Bashkim Ajdini nahm sich das Spielgerät und schloss links unten ab (90+9‘).

Mit dem Treffer pfiff Schiedsrichter Ballweg die Partie ab und der VfL konnte den dritten Heimsieg in der aktuellen Saison feiern. Marco Antwerpen lobte in der Pressekonferenz nach dem Spiel vor allem die mannschaftliche Geschlossenheit: „Man hat gesehen, was die Mannschaft in der Lage ist zu leisten. Gerade auch die Jungs, die reingekommen sind, haben sofort eine unfassbare Energie auf dem Platz gebracht. Und so muss es letztendlich sein. Gerade auch als Signal, das wir hier an der Bremer Brücke noch leben. Und das sich keiner sicher sein soll, das wir nicht noch zurückkommen.“ In der kommenden Woche kann Marco Antwerpen dann seine Mannschaft in einer kompletten Trainingswoche auf das letzte Spiel des Jahres am vierten Advent beim SC Verl (Anpfiff: 16:30 Uhr) vorbereiten.

 

Tore:
1:0 (Gnaase 16‘), 2:0 (FE Ajdini 90+9‘)

VfL Osnabrück:
Jonsson – Karademir, Amoako, Wiemann – Ajdini, Gnaase, Niehoff (Conus 90+1‘), Kehl (Kayo 71‘), Tesche (Gyamfi 71‘) – Simakala (Zwarts 65‘), Engelhardt (Müller 65‘)

Rot-Weiss Essen:
Golz – Eitschberger (Voufack 84‘), Schultz, Kourouma, Brumme – Kaparos (Berisha 84‘), Moustier, Safi, Eisfeld (D’Haese 72‘), Boyamba – Vonic (Doumbouya 72‘)


Vorbericht für den Brückentag gegen Rot-Weiss Essen

Am Sonntagnachmittag erwartet der VfL Osnabrück mit Rot-Weiss Essen einen Mitkonkurrenten im Abstiegskampf der 3. Liga (Anpfiff: 16:30 Uhr). Auf beiden Seiten werden dabei neue Gesichter auf den Trainerbänken Platz nehmen. Es wird also ein hitziges Duell an der Bremer Brücke erwartet. Der Vorbericht.

Der Gegner
Rot-Weiss Essen wurde am 1. Februar 1907 zunächst unter dem Namen SV Vogelheim gegründet. Nach mehreren Zusammenschlüssen mit anderen Vereinen lautet der Name des Vereins seit 1923 Rot-Weiss Essen. Zu den größten Vereinserfolgen gehören der Gewinn des DFB-Pokals im Jahre 1953, sowie der Deutschen Meisterschaft 1955. Die erfolgreichste Zeit der Vereinshistorie erfolgte also in den 1950er Jahren. Nach dem Sieg der Meisterschaft qualifizierte man sich außerdem als erster deutscher Verein in der Saison 1955/56 für den Europapokal der Landesmeister, schied jedoch bereits in der ersten Runde gegen den schottischen Vertreter Hibernian Edinburgh aus.

In der Gegenwart ist man von solchen Ereignissen ein Stück weitentfernt. Jahrelang pendelte man zwischen der Zweit- und Drittklassigkeit und konnte letztmals 1977 in der Bundesliga spielen. Nachdem man in den späten 90er und frühen 2000er Jahren mehrmals knapp der Insolvenz entging, konnte man diese im Jahre 2010 endgültig nicht mehr verhindern. Zur Aufrechterhaltung des Spielbetriebs fehlten zwei Millionen Euro, sodass der Vorstand im Juni 2010 entschloss, in der kommenden Saison in der fünftklassigen NRW-Liga anzutreten. In der fünften Liga formierte sich der Verein neu und konnte am Ende mit 71 Punkten aus 32 Spielen souverän den Wiederaufstieg feiern. Daraufhin folgten elf lange Jahre in der Regionalliga West. Nachdem man in den Saison 2019/20 mit dem dritten und der Saison 2020/21 mit dem zweiten Platz knapp den Aufstieg verpasste, war es 2022 endlich so weit. Nur aufgrund des drei Tore besseren Torverhältnisses stieg RWE punktgleich vor Preußen Münster in die 3. Liga auf.  Mit Jakob Golz, José-Enrique Ríos Alonso, Mustafa Kourouma, Thomas Eisfeld und Nils Kaiser waren damals schon fünf Akteure am Aufstieg beteiligt, die auch heute noch für die Rot-Weißen auflaufen.

Mit dem Aufstieg in die dritte Liga übernahm Christoph Dabrowski das Traineramt bei den Essenern und führte diese in den ersten beiden Saisons auf den 15. und siebten Tabellenplatz. Zusätzlich gewann er 2023 und 2024 zweimal den Niederrheinpokal und sicherte somit auch die Teilnahme am DFB-Pokal. Der 46-Jährige war als Spieler für Werder Bremen, Arminia Bielefeld, Hannover 96 und dem VfL Bochum aktiv und startete seine Trainerkarriere bei den Hannoveranern im Jahre 2013. Nachdem er die ersten Schritte als Co- und Cheftrainer im Jugendbereich der Niedersachsen absolvierte, wurde er im Dezember 2021 zum Cheftrainer der Profis befördert und stand dabei in 21 Spielen an der Seitenlinie. Daraufhin zog es ihn im Juli 2021 im direkten Anschluss zu den Essenern. Nachdem Dabrowski seine Mannschaft in der laufenden Saison in 17 Spielen zu nur vier Siegen coachen konnte und man von den letzten acht Spielen nur eins gewann, zog die Vereinsführung am Montagvormittag die Reisleine und entließ den Deutsch-Polen von seinem Amt.

Am Donnerstagvormittag stellte der Verein dann mit Uwe Koschinat seinen neuen Cheftrainer vor. Damit kehrt der 53-Jährige direkt im ersten Spiel seines neuen Vereins an seine alte Wirkungsstätte zurück. Koschinat hatte die Osnabrücker als Cheftrainer in die laufende Saison geführt, musste diese aber nach dem enttäuschenden Saisonstart nach sechs Spieltagen wieder verlassen. Am Sonntag trifft er also bereits nach 84 Tagen auf viele bekannte Gesichter.

Wenn am Sonntag die Partie um 16:30 Uhr angepfiffen wird, werden neben Uwe Koschinat auch zwei weitere ehemalige Osnabrücker an der Bremer Brücke zu Gast sein. Während Thomas Eisfeld nur in jungen Jahren für den VfL kickte und bereits 2005 im Alter von zwölf Jahren zu Borussia Dortmund wechselte, kehrt mit Ahmet Arslan ein Akteur mit größerer lila-weißer Vergangenheit an die Bremer Brücke zurück. Der 30-Jährige spielte von 2016 bis 2018 zwei Jahre für den VfL und feierte in 57 Partien sieben Torbeteiligungen für die Osnabrücker.

Die Ausgangslange
Mit Rot-Weiss Essen ist am Sonntag die zweikampfstärkste Mannschaft der 3. Liga an der Bremer Brücke zu Gast. 52,4% der Zweikämpfe konnten die Essener bisher für sich entscheiden. Aber auch die Osnabrücker müssen sich in dieser Statistik nicht verstecken. Mit einer Zweikampfquote von 51,3% steht man nur knapp hinter RWE auf Platz drei im Ligavergleich. Ebenfalls im oberen Bereich der Liga stehen die Essener in der Torschussstatistik. Schon 256-mal zielten die Rot-Weissen in der laufenden Saison auf das gegnerische Tor. Jedoch waren diese nur selten von Erfolg gekrönt. 21 Tore konnte man derzeit verzeichnen. Zudem stellt die Defensive die Essener vor große Probleme. RWE-Torwart Jakob Golz bekam in der laufenden Saison bereits 275 Schüsse auf sein Tor. Nur die Zweitvertretung von Borussia Dortmund ließen bislang mehr Schüsse zu. Trotz einer starken Abwehrquote von 67,7% des Torhüters kassierten die Essener bislang 30 Gegentore und stellen damit die drittschlechteste Defensive der Liga.

In der Essener Offensive sorgt dagegen Ahmet Arslan für Gefahr. Der Sommerneuzugang, der ablösefrei vom 1. FC Magdeburg nach Essen kam, konnte in dieser Saison bereits vier Tore selbst erzielen und vier weitere vorbereiten. Zudem kann er auch die meisten Torschüsse (51) in seinem Team vorweisen und steht mit dieser Anzahl zeitgleich auch im Ligavergleich auf dem dritten Platz. Bemerkenswert ist dabei, das nur 15 seiner Torschüsse innerhalb des Strafraums erfolgten. Ebenfalls für Essener Torgefahr sorgte in dieser Saison bereits Leonardo Vonic. Der 21-Jährige traf in dieser Saison viermal, wobei bei seinen beiden Toren gegen Alemannia Aachen und Hannover 96 II Ahmet Arslan die Vorlage lieferte. Vonic ist im Gegensatz zu Arslan ein klassischer Strafraumstürmer und feuerte von seinen insgesamt 28 Torschüssen 26 innerhalb des gegnerischen Strafraums auf das Tor.

Für Gefahr im gegnerischen Strafraum sorgt beim VfL unter anderem Niklas Niehoff. Der Außenbahnspieler ist zwar selbst weniger im Sechzehner zu finden, sorgt aber oftmals dafür, dass der Ball in der Gefahrenzone landet. Schon vierzigmal lieferte der 20-Jährige Flanken aus dem laufendem Spiel und konnte dabei 42,5% an einen seiner Mitspieler bringen. Damit liefert die Leihgabe von Holstein Kiel einen Topwert unter den Flankengebern der Liga ab. Kein anderer Spieler aus den Top 20 der Statistik kann eine solche Erfolgsquote vorweisen.

Nachdem die Essener nach der 0:3-Niederlage gegen den TSV 1860 München am vergangenen Spieltag ihren Trainer entließen, zogen auch die Osnabrücker nach der 0:2-Pleite beim FC Viktoria Köln die Reißleine und entließen nach zuletzt acht sieglosen Partien sowohl den Geschäftsführer Sport Philipp Kaufmann als auch das Trainerteam rund um Pit Reimers. Als Nachfolger auf der Trainerposition präsentierte Michael Welling, der nach Kaufmanns Entlassung nun wieder mehr Verantwortung im sportlichen Bereich übernimmt, am Donnerstagabend den drittligaerfahrenden Marco Antwerpen. Der 53-Jährige stand bereits in 152 Drittligaspielen als Cheftrainer an der Seitenlinie und rettete unter anderem den SV Waldhof Mannheim in der vergangenen Saison vor dem Abstieg in die Viertklassigkeit. Selbiges hat Antwerpen nun auch mit den Osnabrückern vor.

Die Bilanz
Das Duell zwischen den beiden Traditionsvereinen gab es bereits 41-mal. Zwölfmal konnten die Lila-Weißen dabei den Platz als Sieger verlassen. In 16 Spielen gewannen die Essener. In den restlichen 13 Partien trennte man sich mit einem Remis. Das allererste Duell fand bereits vor 72 Jahren statt. In der Deutschen Meisterschaft traf man vor 32.500 Zuschauern im Mai 1952 an der Bremer Brücke aufeinander. Dabei konnte der VfL die Partie mit 3:2 für sich entscheiden. Das letzte Heimspiel gegen die Essener konnten die Osnabrücker ebenfalls für sich entscheiden. Am 9. September 2022 gewann man dank des Treffers von Chance Simakala mit 1:0.

Das Personal
Bei RWE fallen Nils Kaiser (Innenbandriss), Manuel Wintzheimer (Syndesmosebandriss) und Ekin Celebi (Oberschenkelverletzung) verletzt aus. Nachdem José-Enrique Ríos Alonso die fünfte gelbe Karte und Tobias Kraulich die rote Karte im Spiel gegen den TSV 1860 München sahen, müssen die Essener auch auf die beiden Innenverteidiger am Sonntag verzichten.

Beim VfL muss Kapitän Timo Beermann weiterhin seine Rotsperre aussitzen und fällt für das Spiel gegen Rot-Weiss Essen aus.

Stimmen zum Spiel
Der neue RWE-Trainer Uwe Koschinat warnte vor der Partie am Sonntag trotz der aktuellen Tabellensituation vor der Qualität seines Ex-Teams. „Insgesamt ist es aus meiner Sicht eine Truppe, die insgesamt in der Achse aus sehr viel Zweitligaerfahrung besteht und ehrlicherweise muss man sagen, dass die Problematik dieses Kaders darin besteht, dass unheimlich viele Spieler ihre Leistungs-PS noch nicht auf den Platz gebracht haben. Aber ich bin mir sicher, dass das im Verlaufe der Saison irgendwann der Fall sein wird. Und ein Trainerwechsel kann logischerweise auch da einen Effekt haben.“

Desweiteren erläuterte Koschinat, was es aus seiner Sicht braucht, um am Sonntag erfolgreich an der Bremer Brücke zu sein: „Ich glaube, dass wir eine sehr couragierte und mutige Leistung benötigen, um dort etwas mitzunehmen. Deswegen fokussiere ich mich voll darauf die Mannschaft optimal vorzubereiten, die richtige Personalentscheidungen zu treffen und ein gutes Gefühl für meine neue Mannschaft zu bekommen. Das sind so die Dinge, die ich in den Vordergrund stellen möchte.

Auf der Vorstellungs-Pressekonferenz von Neu-Coach Marco Antwerpen erklärte dieser, welchen Plan er mit seiner neuen Mannschaft und der aktuellen schwierigen Ausgangslage verfolgt: „Es ist möglich, diesen Punkterückstand, aufzuholen. Und ich glaube, wenn man die Anzahl der Spiele sieht, ist es möglich. Natürlich müssen wir dafür die Qualität der Mannschaft noch erhöhen. Wir wollen intensive Trainingseinheiten, eine Positivität und einen Zusammenhalt in die Mannschaft bekommen. Und nach meiner Erfahrung funktionieren diese Dinge.”

Angesprochen auf seinen ersten Eindruck der Mannschaft äußerte sich Antwerpen wie folgt: „Die Mannschaft macht für mich nicht den Eindruck, dass sie sich aufgegeben hat. Und genau so werden wir in die Partie gegen Rot-Weiss Essen gehen, die enorm wichtig für uns ist. Und natürlich wollen wir versuchen, den ersten Sieg zu holen.“

TV und Liveradio
Der Pay-TV Sender Magentasport überträgt die Partie live ab 16:15 Uhr. Das Liveradio der Lila-Weißen meldet sich wie gewohnt wenige Minuten vor Anpfiff. Ansonsten können VfL-Fans das Spiel ebenso über den Liveticker in der App oder auf der Website, sowie auf der Plattform X verfolgen.


Auswärtsniederlage in Köln

Der VfL Osnabrück hat am Sonntagabend beim FC Viktoria Köln mit 0:2 (0:1) verloren. Dabei wurde die Partie, in der die Osnabrücker gut starteten, durch einen strittigen Elfmeter und einen individuellen Fehler im Aufbauspiel entschieden. Der Spielbericht.

In den Anfangsminuten des Spiels kamen die Osnabrücker besser ins Spiel und durch Erik Engelhardt in der achten Minute zu der ersten Torchance. Nach einer Flanke von Niklas Wiemann versuchte der Stürmer den Ball per Direktabnahme auf den Kasten von Viktoria-Keeper Dudu zu bringen. Das Spielgerät landete knapp neben dem Tor (8‘). Auch danach zeigten sich die Lila-Weißen als aktivere Mannschaft und liefen die Kölner in deren Aufbauspiel hoch an.

Mit der ersten gefährlichen Offensivaktion konnten die Gastgeber dann aber den Führungstreffer erzielen. Ein langer Ball der Kölner landete bei Mittelstürmer Lex-Tyger Lobinger. Dieser versuchte von links in den Strafraum zu flanken und traf Kofi Amoako am Körper. Schiedsrichter Daniel Bartnitzki entschied auf Elfmeter nach einem vermeintlichen Handball und Ex-Osnabrücker Lobinger verwandelte sicher ins rechte Eck zum 1:0 (24‘). Völlig aus dem Nichts war Viktoria also in Führung. Und auch nach dem Treffer waren es erneut die Osnabrücker, die die spielbestimmende Mannschaft war. Dennoch forderten die Lila-Weißen den Schlussmann der Gastgeber nicht wirklich heraus. Am Ende der ersten Halbzeit musste der VfL also trotz deutlicher Spielüberlegenheit mit einem Rückstand in die Kabine gehen.

Mit dem Wiederanpfiff kamen die Kölner deutlich aktiver ins Spiel und liefen die Osnabrücker deutlich höher an. Diese höhere Intensität im Offensivspiel zahlte sich dann beim 2:0 aus, als VfL-Keeper Lukas Jonsson im Aufbauspiel ein Fehlpass unterläuft, der beim Torschützen Lobinger landete. Uneigennützig spielte dieser dann den Querpass auf den mitstartenden Serhat Güler. Osnabrücker Dave Gnaase versuchte in allerhöchste Not noch mit der Grätsche die Situation zu entschärfen, sorgte damit allerdings dafür, dass der Ball von ihm aus ins eigene Tor rutschte und die Gastgeber schon früh in der zweiten Halbzeit das 2:0 feiern konnten (54‘). Kurz danach hatten die Kölner sogar die Entscheidung auf dem Fuß, als Güler am zweiten Pfosten völlig frei zum Abschluss kam, aber deutlich verzog und der Ball somit über das Tor ging (57‘).

VfL-Trainer Pit Reimers reagierte auf den Gegentreffer mit einem Dreifachwechsel und brachte mit Joel Zwarts und Chance Simakala frische Offensivkräfte, sowie mit dem 37-Jährigen Robert Tesche einen Spieler mit jeder Menge Erfahrung (60‘). Aber auch die drei Neuen konnten nicht die erhoffte Offensivstärke erbringen. Erst in der 80. Minute wurde es in der zweiten Hälfte gefährlich vor dem Kölner Tor. Zehn Minuten vor Schluss kam Simakala am zweiten Pfosten frei zum Abschluss und zielte flach auf die linke Torwartecke. Doch Dudu konnte sich durch eine starke Fußabwehr erstmal in der Partie auszeichnen und verhinderte den Osnabrücker Anschlusstreffer (80‘).

In der Schlussphase der Partie wurden die Lila-Weißen wieder aktiver, konnten sich allerdings nicht die zwingenden Abschlusschancen erspielen, sodass man am Ende im Sportpark Höhenberg mit 0:2 unterlag. Letztendlich entscheiden eine zweifelhafte Elfmeterentscheidung und ein individueller Fehler die Partie, in der die Osnabrücker eigentlich gut gestartet war, sich jedoch zu wenig zwingende Torchancen erspielen konnten. Weiter geht es für die Lila-Weißen am kommenden Sonntag mit einem Heimspiel an der Bremer Brücke. Dann erwartet man mit Rot-Weiss Essen einen direkten Konkurrenten im Abstiegskampf (Anpfiff: 16:30 Uhr).

 

Tore:
1:0 (HE Lobinger 24‘), 2:0 (Eigentor Gnaase 54‘)

VfL Osnabrück
Jonsson – Ajdini, Gyamfi, Karademir, Wiemann – Gnaase, Amoako (Tesche 60‘), Kayo (Zwarts 60‘), J. Wulff (Simakala 60‘), Niehoff (Kehl 85‘) – Engelhardt (Müller 76‘)

FC Viktoria Köln
Dudu – Handle, L. Dietz, Greger, N. May (Schulz 85‘) – Lofolomo, Engelhardt (Fritz 88‘), Güler (Vrenezi 71‘), Br. Henning, S. El Mala (Sticker 71‘) – Lobinger


Vorbericht vor Auswärtsspiel beim FC Viktoria Köln

Am Sonntagabend trifft der VfL Osnabrück im Sportpark Höhenberg auf den FC Viktoria Köln. Auch die Gastgeber erlebten in den vergangenen Wochen eine Durststrecke und warten seit über einen Monat auf einen Sieg. Am zweiten Advent wollen also beide Teams unbedingt drei Punkte. Der Vorbericht.

Der Gegner
Der FC Viktoria Köln 1904 wurde am 22. Juni 2010 als Nachfolgerverein des damals insolventen SCB Viktoria Köln gegründet. Der Verein, der im Kölner Stadtteil Höhenberg beheimatet ist, trägt seine Heimspiele im Sportpark Höhenberg aus, welcher für 8.343 Zuschauer Platz bietet. Mit Gründung des Vereins übernahm man neben den Jugendmannschaften des Vorgängervereins auch die Seniorenfußballabteilung des FC Junkersdorf. Damit startete man in der ersten Saison der Vereinshistorie 2010/11 in der fünftklassigen NRW-Liga. Fortan förderte der Unternehmer und Mäzen Franz-Josef Wernze den Verein finanziell und sorgte mit seiner Unterstützung auch dafür, dass man direkt in der ersten Saison den Aufstieg in die Regionalliga West feiern konnte. In den nächsten acht Jahren verpasste man immer wieder knapp den Aufstieg in die 3. Liga. Erst 2019 wurde man unter dem damaligen Trainer Jürgen Kohler mit drei Punkten Abstand Meister und konnte damit erstmalig in den deutschen Profifußball aufsteigen. Seitdem spielt man ununterbrochen drittklassig und hatte in keiner Saison bislang etwas mit dem Abstieg zu tun. Nur der TSV 1860 München ist länger in der 3.Liga ansässig.

Im Sommer musste Viktoria einige Leistungsträger ziehen lassen. So verließ beispielsweise Stammtorhüter Ben Voll den Verein und wechselte zum Bundesligaaufsteiger FC St. Pauli. Auch in der Offensive musste man mit David Philipp (TSV 1860 München) und Luca Marseiler (SV Darmstadt 98) zwei schmerzhafte Abgänge verzeichnen. Auf der Gegenseite verpflichtete man acht Neuzugänge. Auf der Torwartposition wurde Eduardo dos Santos Haesler, auch „Dudu“ genannt, ablösefrei von Werder Bremen unter Vertrag genommen. Dort agierte der 25-Jährige zuletzt als dritter Torwart und kam nur sporadisch in der zweiten Mannschaft der Bremer zum Einsatz, die in der vergangenen Saison in der fünftklassigen Bremenliga kickten. Für die Profis lief der Deutsch-Brasilianer dagegen nie auf. Bei seinem neuen Arbeitgeber avancierte „Dudu“ direkt zur Stammkraft und absolvierte in der aktuellen Drittliga-Spielzeit 15 von möglichen 16 Partien. Das Geschwisterpaar Said und Malek El Mala wechselte im Sommer zwar auf dem Papier gemeinsam zum großen Stadtnachbarn 1. FC Köln, wurde jedoch direkt wieder zurück zur Viktoria verliehen, um weiter Spielpraxis zu sammeln.

Toptorschütze der Viktoria ist Serhat-Semih Güler. Der gebürtige Kölner traf in dieser Saison bereits achtmal ins gegnerische Tor und konnte zusätzlich einen weiteren Treffer vorlegen. Dabei absolvierte der Sommerneuzugang (kam vom TSV 1860 München) nur ein Spiel über die volle Distanz und stand in vier Spielen in der Startelf. Denn im vom Trainer Olaf Janßen bevorzugten 4-2-3-1-System bekam in dieser Saison bislang mit Lex-Tyger Tobinger ein Ex-Osnabrücker den Vorzug auf der Mittelstürmerposition. Der 25-Jährige stand bislang in jedem Spiel in der Startelf und konnte das Vertrauen mit sieben Toren und zwei Vorlagen zurückzahlen. Lobinger, der im vergangenen Winter für ein halbes Jahr leihweise für den VfL spielte und dabei 14-mal zum Einsatz kam, wechselte im Sommer vom 1. FC Kaiserslautern nach Köln.

Der bereits angesprochenen Trainer der Kölner Olaf Janßen ist seit Februar 2021 im Verein. Damit ist der 58-Jährige der dienstälteste Chefcoach der 3. Liga. Bereits von Januar bis Juni 2018 stand Janßen als Trainer an der Seitenlinie im Sportpark Höhenberg. Zuvor trainierte er unter anderem den FC St. Pauli, Dynamo Dresden und interimsweise den VfB Stuttgart und Rot-Weiss Essen. Ansonsten war der gebürtige Krefelder bei verschiedenen Stationen auch als Scout oder Co-Trainer tätig. Die größten Erfolge seiner Trainerkarriere sind die vier Landespokalsiege, die er allesamt mit Viktoria Köln feiern konnte. Mit 20 Punkten aus 16 Spielen steht seine Mannschaft aktuell im Mittelfeld der Liga auf dem 13. Platz. Als einziges Team der Liga können die Domstädter ein neutrales Torverhältnis vorweisen (25:25). Das letzte Erfolgserlebnis ist allerdings schon über einen Monat her. Am ersten November gewann man mit 2:0 zu Hause gegen die zweite Mannschaft des VfB Stuttgart. Daraufhin folgten Niederlagen gegen Arminia Bielefeld (0:2), Energie Cottbus (0:1) und zuletzt gegen Wehen Wiesbaden (1:3). Die Viktoria hat dementsprechend einiges vor, wenn es am Sonntagabend gegen den VfL Osnabrück gehen wird.

Die Ausgangslage
Einer der Schlüsselspieler im Kölner Spiel ist der bereits erwähnte Lex-Tyger Lobinger. Nicht nur wurde kein anderer Spieler von Olaf Janßen so häufig eingesetzt, auch lieferte der Stürmer die meisten Torschüsse (39) und Luftzweikämpfe (126) ab. Außerdem überzeugt Lobinger auch mit seiner Einsatzbereitschaft in Form der Laufdistanz. Insgesamt 168,5 km lief er in dieser Saison in seinen 16 Einsätzen bereits, das ist der Topwert seines Teams.

Enrique Lofolomo, welcher allerdings ebenfalls ein wichtiger Bestandteil im Kölner Spiel ist und im Sommer vom Drittligaabsteiger Hallescher FC nach Köln kam, spielte bereits 886 Pässe und brachte davon 88,8% an seine Mitspieler. In der Offensive sorgt zudem Said El Mala für Furore. Neben seinen vier Toren und zwei Vorlagen überzeugt der 18-Jährige auch durch seine Dribbelstärke. Zu 51 Dribblings setzte der Linksaußen in dieser Saison bereits an, knapp 55% konnte er davon erfolgreich abschließen.

Beim VfL fielen in den vergangenen Spielen zwei Akteure auf, die in ihren Anfangswochen bei den Lila-Weißen zunächst Schwierigkeiten hatten. Nachdem Marcus Müller nach seinem späten Transfer zum VfL Ende August am Anfang oft nur Kurzeinsätze feiern konnte, steht der 22-Jährige seit drei Spielen ununterbrochen in der Startelf. Dabei sticht der Mittelstürmer vor allem durch seine Zweikampfführung hervor. Mit 95 geführten Zweikämpfen in den letzten vier Spielen führt Müller mit großem Abstand die interne Zweikampftabelle der Osnabrücker an. Trotz seiner 1,88 m Körpergröße führte der gebürtige Augsburger 73 davon am Boden. Neben seiner Torvorlage im Spiel gegen Ingolstadt konnte er zudem sechs eigene Torabschlüsse in den letzten vier Spielen vorweisen und lief mit 28,1 km so viel wie kein anderer seines Teams. Ein weiterer Osnabrücker, der nach seiner Ankunft im Sommer zunächst eine schwierige Phase durchmachen musste, ist Bryang Kayo. Nachdem der US-Amerikaner sich im Spiel gegen Dortmund II eine Bänderverletzung zuzog und vier Spiele ausfiel, ist er seit Oktober wieder fester Bestandteil des Teams und seit sieben Spielen stets in der Anfangsformation vertreten. Ein Prunkstück seines Spiels ist seine Sprintfähigkeit. So absolvierte der 22-Jährige in den letzten vier Spielen 62 Sprints. Während die Kölner ihre letzten drei Spiele allesamt verloren haben, konnte der VfL am vergangenen Wochenenden nach den Niederlagen gegen Dynamo Dresden (0:3) und dem FC Ingolstadt (2:4) gegen Alemannia Aachen beim 1:1 zumindest einen Punkt einfahren. Um im Abstiegsplätze Plätze gutzumachen, reichte das Remis jedoch nicht aus, sodass am kommenden Sonntag auch der VfL auf Sieg spielen wird.

Die Bilanz
Erst viermal gab es ein Aufeinandertreffen zwischen dem VfL und Viktoria Köln. Dabei hatten meistens die Lila-Weißen die Überhand in den Duellen. Dreimal konnten die Osnabrücker einen Sieg einfahren, bei einem Remis zwischen den Teams. Das letzte Auswärtsspiel im Sportpark Höhenberg gewann der VfL im Mai 2023 mit 2:0 dank den Toren von Henry Rorig und Robert Tesche. Letzterer trifft besonders gerne gegen den kommenden Gegner. So schoss der 37-Jährige zwei seiner elf Tore für den VfL gegen die Kölner. Gegen keinen anderen Verein traf der Routinier doppelt in Diensten der Osnabrücker.

Das Personal
Bei den Gastgebern fallen mit Donny Bogicevic (Bänderriss), Zoumana Keita (Muskelverletzung), Sidny Lopes Cabral (Muskelverletzung) und Robin Velasco (Aufbautraining nach Syndesmoseriss) vier Spieler verletzungsbedingt aus.

Der VfL muss mit Kapitän Timo Beermann (Rotsperre) nur auf einen Akteur verzichten. Chefcoach Pit Reimers kann damit ansonsten auf den gesamten Kader zurückgreifen, da auch die zuletzt gesperrten Dave Gnaase und Joël Zwarts wieder spielberechtigt sind.

Stimmen zum Spiel
Vor dem Spiel gegen Viktoria Köln richtete VfL-Trainer Reimers seinen Blick auch über das kommende Spiel hinaus und stellte das Ziel bis zum Ende des Jahres klar: „Wir haben die klare Zielsetzung, den Abstand auf die Nicht-Abstiegsplätze zu verkürzen. Und wir wollen damit am Sonntag in Köln anfangen.”

Um diese Zielsetzung zu erfüllen, sind die drei Punkte am Sonntag zwingend notwendig. Reimers erwartet im Sportpark Höhenberg am Sonntag erneut eine kämpferische Leistung seiner Mannschaft und hofft auch auf die nötige Effizienz in den Offensivkationen seiner Jungs. „Beide Mannschaften sind in der Pflicht. Nicht nur wir, sondern auch die Kölner nach den letzten drei Spielen. Es ist eine Mannschaft, die sich auch über Ballbesitz definiert. Für uns wird es sowohl wichtig sein, in allen Phasen gut zu verteidigen, als auch selbst Akzente zu setzen. Zudem müssen wir auch an die Grundtugenden denken, die wir letzte Woche gegen Aachen auf den Platz gebracht haben.“

TV und Liveradio
Der Pay-TV Sender Magentasport überträgt die Partie live ab 19:15 Uhr. Das Liveradio der Lila-Weißen meldet sich wie gewohnt wenige Minuten vor Anpfiff. Ansonsten können VfL-Fans das Spiel ebenso über den Liveticker in der App oder auf der Website, sowie auf der Plattform X verfolgen.


Hohe Intensität nur teilweise belohnt

Der VfL Osnabrück muss ich beim Brückentag gegen Alemannia Aachen am Ende eines von hoher Intensität geprägten Drittligaspiels mit einem Punkt begnügen. Niklas Wiemann erzielte die Führung für die Lila-Weißen, die in vielen guten Phasen den zweiten Treffer verpassten und drei Mal Aluminium-Glück hatten.

VfL-Coach Pit Reimers schickte seine Mannschaft in veränderter Formation auf den Rasen. Timo Beermann (Rote Karte) und Dave Gnaase (5. Gelbe Karte) fehlten gesperrt, Lars Kehl, Bashkim Ajdini und Ba-Muaka Simakala nahmen zunächst auf der Bank Platz. Dafür rückte Maxwell Gyamfi nach abgesessener Gelbsperre zurück in die Startelf, genau wie Erik Engelhardt, Robert Tesche und Lion Semic. Mit dem Ball sortierte sich das Personal in ein 4-3-3, gegen die Kugel wurde mit einem 3-5-2 das System des Gegners gespiegelt.

All das hätte nach wenigen Sekunden – die Partie begann aufgrund einer verletzungsbedingten Behandlung des Schiedsrichters Felix Weller mit 5-minütiger Verspätung – schon Makulatur sein können, als Niklas Niehoff mustergültig von Bryang Kayo bedient wurde, der sich energisch auf der Grundlinie durchsetze. Niehoff hätte den Ball nur noch wenige Zentimeter über die Torlinie befördern müssen, verpasste aber das Lede um Millimeter. Es wäre der Selbstvertrauen schaffende Moment direkt zu Beginn des Spiels gewesen. Und Niehoff war auch kurz vor dem Halbzeitpfiff wieder vom Pech verfolgt. Mit einem Traumpass von Robert Tesche in den Strafraum freigespielt, scheiterte der 20-Jährige am langen Bein von Aachens Schlussmann Marcel Johnen (48.).

Die Gäste hatten ihrerseits nach anfänglichen Schwierigkeiten zwei Aluminium-Treffer. Erst landete ein abgefälschter Schuss auf dem Lattenkreuz. Im weiteren Verlauf der ersten Halbzeit streifte ein Flachschuss nach einer ebenfalls flachen Hereingabe von der rechten Angriffsseite den Außenpfosten. Eine Viertelstunde vor Ende der Partie traf Aachens Angreifer Kevin Goden beim Stand von 1:1 das dritte Mal Aluminium. Nach einer Bogenlampe kam er an den Ball und hob diesen über den herauseilenden VfL-Keeper Lukas Jonsson auf den Querbalken ins Toraus.

Zwei Treffer standen am Ende zu Buche. Der erste fiel für den VfL. Die Aktion auf der rechten Seite der Lila-Weißen schien fast erledigt, als Niklas Niehoff weit in den Aachener Strafraum flankte. Gäste-Torwart Johnen konnte den Ball nicht kontrollieren, faustete die Kugel mit einem Hechtsprung vor die Füße von Niklas Wiemann, der entschlossen zum 1:0 ins dadurch leere Tor traf (21.).

Kurios war auch der Gegentreffer, bei dem Sasa Strujic in der 30. Spielminute als Torschütze eingetragen wurde. Bei seinem Klärungsversuch wurde er so unglücklich von Maxwell Gyamfi angeschossen, dass der Ball von dort unhaltbar für Jonsson im langen Eck landete.

Pit Reimers sagte nach dem Spiel: „Es ging heute nicht darum, einen Schönheitspreis zu gewinnen, sondern ehrlichen Arbeiterfussball zu bieten. Die Haltung meiner Mannschaft, entspricht dem, was wir uns vorstellen. Trotzdem ist ein Punkt in unserer Situation zu wenig. Und dennoch gab es heute einige Dinge, auf die wir aufbauen können.“ Osnabrück Cheftrainer hatte Recht, der VfL war über die gesamten 90 Minuten intensiv da und bot eine leidenschaftliche Leistung – erneut angetrieben von einem fantastischen Publikum bei einer mal wieder so gut wie ausverkauften Bremer Brücke. Beide Mannschaften hatten in Anbetracht der Torchancen die Möglichkeit zum Sieg, am Ende teilen sich beide Klubs die Punkte, obwohl der VfL in vielen statischen Werten wie Torschüsse (17 zu 12) oder gewonnene Zweikämpfe (52,5%) vorn lag.

Nach dem 1. Advent folgt am kommenden Sonntag der 2. Advent und damit das Auswärtsspiel des VfL bei Viktoria Köln. Beide Teams machen mit der Partie im Sportpark Höhenberg, die um 19:30 Uhr angepfiffen wird, den 17. Spieltag der Saison zu. Wer den VfL in die Domstadt begleiten möchte, findet die Infos zum Ticketing hier: www.vfl.de/ticketinfos-koeln-essen/.


„Angriffslustig“ gegen Alemannia Aachen

Am kommenden Sonntag trifft der VfL Osnabrück an der Bremer Brücke auf den Aufsteiger Alemannia Aachen (Anpfiff: 13:30 Uhr). Nach einer hitzigen Trainingswoche erwartet Cheftrainer Pit Reimers diese „Angriffslust“ auch am Sonntag auf dem Platz, um die wichtigen drei Punkte an der Brücke behalten zu können. Der Vorbericht.

Der Gegner
Mit dem Aachener Turn- und Sportverein Alemannia 1900 e.V., besser bekannt als Alemannia Aachen, trifft der VfL am kommenden Sonntag auf einen altbekannten Gast an der Bremer Brücke. Bereits 44-mal traf man in Pflichtspielen aufeinander. Das letzte Duell ist jedoch schon elf Jahre her. Dies liegt vor allem an der langen Durststrecke der Aachener, welche lange Dauergast in der 2. Bundesliga waren, doch nach finanziellen Schwierigkeiten zwei aufeinanderfolgende Abstiege verkraften und sich in der Saison 2013/14 in der Regionalliga West wiederfinden mussten. Es folgten zehn lange Jahre in der Viertklassigkeit, in denen man immer wieder oben mitspielen, jedoch nie die Meisterschaft und dem damit verbundenen Aufstieg feiern konnte. In der vergangenen Saison war es dann jedoch soweit: Mit 75 Punkten wurde man vor dem 1. FC Bocholt souverän Meister und feierte vor über 30.000 Zuschauern den Aufstieg in die 3. Liga am Tivoli. Damit konnte man neben den bisher sechs Pokalsiegen im Landespokal Mittelrhein und dem Sieg des damaligen Westdeutschen Pokals im Jahre 1967 den insgesamt achten Vereinstitel einfahren.

Zu den weiteren Vereinserfolgen gehören zudem die Vizemeisterschaften in der Bundesliga im Jahre 1969 und in der 2. Bundesliga im Jahre 2006. Zwei Jahre zuvor erreichte man das DFB-Pokalfinale in Berlin, bei dem man 2:3 gegen Werder Bremen verlor. Dadurch das Werder Bremen allerdings durch den Gewinn der Meisterschaft bereits für das internationale Geschäft qualifiziert war, spielte die Alemannia in der darauffolgenden Saison erstmals in der UEFA-Cup, in der man sensationell das Sechzehntelfinale erreichte.

In die aktuelle Saison startete man mit vier Siegen, sieben Unentschieden und vier Niederlagen. Damit steht man nach 15 Spieltagen mit 19 Punkten auf dem 14. Tabellenplatz. Einer der Erfolgsgaranten ist dabei Chefcoach Heiner Backhaus. Der 42-Jährige übernahm das Traineramt bei der Alemannia im September 2023. Mit ihm feierte man nicht nur den Aufstieg, sondern auch den Gewinn des Landespokal Mittelrhein, als man im Finale den Bonner SC mit 4:2 besiegte. Im Kader von Backhaus, der in seiner aktiven Spielerkarriere unter anderem in Tunesien, Zypern und Malta spielte, stehen auch zwei Ex-Osnabrücker. Seit Januar 2023 läuft Ulrich Bapoh im gelb-schwarzen Trikot auf. Zuvor bestritt der gebürtige Kameruner von 2020 bis 2022 insgesamt 34 Spiele für die Lila-Weißen. Für die Alemannia kann der 25-Jährige bisher in 35 Spielen zwei Tore und zwei Vorlagen vorweisen. Der zweite Ex-Osnabrücker bei den Aachenern ist Leandro Putaro. Der 27-Jährige wechselte erst im Sommer ablösefrei von der Hasestadt nach Aachen. Der Außenbahnspieler lief 27-mal im VfL-Trikot auf und konnte dabei ein Tor im Niedersachsenpokal erzielen. Für die Alemannia stand er bislang achtmal auf dem Rasen, konnte jedoch noch kein Startelfeinsatz feiern.

Die Ausgangslage
Alemannia Aachen geht mit einigen Herausforderungen in die nächste Partie. Die Schwarz-Gelben stellen aktuell die schwächste Offensive der 3. Liga. Lediglich 14 Tore aus 15 Spielen konnten sie bisher erzielen. Auch im Spielaufbau hapert es, was sich im geringsten Ballbesitzwert der Liga von nur 40,7 Prozent widerspiegelt. Die Lila-Weißen dagegen haben in der bisherigen Saison öfter den Ball in den eigenen Reihen und können einen Ballbesitzanteil von 50,7% vorweisen. Auffällig ist zudem, dass die interne Torjägerliste der Aachener von einem Abwehrspieler angeführt wird. Linksverteidiger Sasa Strujic traf bereits viermal und ist damit der erfolgreichste Schütze seines Teams. Knapp dahinter folgt Rechtsaußen Anton Heinz mit drei Treffern. Im letzten Ligaspiel erkämpfte sich Aachen vor ausverkauftem Haus ein 1:1 gegen den TSV 1860 München. Unter der Woche folgte ein Testspiel gegen den Bundesligisten 1. FC Köln, das mit 0:2 verloren ging.

Der VfL musste hingegen zuletzt eine 2:4-Niederlage beim FC Ingolstadt hinnehmen. Dabei war Cheftrainer Pit Reimers bereits gesundheitlich angeschlagen und konnte sein Team nur eingeschränkt betreuen. Zudem verpassten mehrere Spieler krankheitsbedingt einige Einheiten in der vergangenen Trainingswoche. Erneut torgefährlich zeigte sich jedoch Offensivspieler Chance Simakala, der mit seinem Treffer gegen Ingolstadt seine 50. Torbeteiligung im VfL-Trikot feierte. Kein anderer Spieler im Kader ist so torgefährlich wie der 27-Jährige. Auch im kommenden Spiel möchte Simakala seine Quote ausbauen, trifft er doch auf einen seiner Ex-Vereine. Der gebürtige Eschweiler begann seine Fußballkarriere in der Jugend der Alemannia, bevor er mit 14 Jahren zu Borussia Mönchengladbach wechselte.

Die Bilanz
Von den bislang 44 Duellen konnte der VfL 13 für sich entscheiden. Zehnmal trennte man sich mit einem Unentschieden und 21-mal verließen die Aachener den Platz als Siegermannschaft. Dabei erzielten die Lila-Weißen 55 Tore und mussten 66 Gegentreffer hinnehmen. Das letzte Duell fand im Mai 2013 statt. Durch den 4:0-Heimsieg am letzten Spieltag der Saison konnten die Lila-Weißen den dritten Tabellenplatz und damit das Erreichen der Relegation feiern.

Das Personal
Beim TSV fallen mit Luca Schmidt (Kahnbeinbruch), Julius Schell (Knie-OP), Leroy Zeller (Verletzung) und Gianluca Gaudino (Rotsperre) definitiv vier Spieler aus. Außerdem sind die Einsätze von Sascha Marquet, Lars Oeßwein, Julian Schwermann und Dustin Willms auf Grund von Krankheit fraglich.

Beim VfL fallen mit Joël Zwarts (Rotsperre), Timo Beermann (Rotsperre) und Dave Gnaase (Gelbsperre) drei Spieler für die Partie am Sonntag aus. Inwiefern die Krankheitswelle unter der Woche das Aufgebot am Sonntag beeinflusst, lässt sich noch nicht sagen.

Stimmen zum Spiel
Nach einer intensiven Trainingswoche erwartet der Osnabrücker Cheftrainer Reimers von Anfang an eine kämpferische Leistung seiner Mannschaft: „Wir sind alle angriffslustig. Ich kann auf jeden Fall bestätigen, das in den letzten Tagen viel geredet wurde. Aber irgendwann ist dann auch mal Feierabend damit. Spätestens am Sonntag um 13:30 Uhr braucht keiner mehr reden und irgendwelche Ankündigungen machen, was wir uns vornehmen. Es zählt nur eins, dass wir unsere Leistung mit Anpfiff auf den Platz bringen. Das ist auch genau meine Erwartungshaltung an unsere Mannschaft und den Staff. Sobald es losgeht, müssen wir auch loslegen.“

Trotz der Personalsituation und der Krankheitswelle, die seine Mannschaft unter der Woche heimsuchte, sieht Reimers darin keine Ausrede für die kommende Partie: „Das spielt am Sonntag nicht die ganz große Rolle. Letztendlich werden wir mit elf Mann auf dem Platz sein und haben dazu noch Spieler auf der Bank. Wir wollen ein Ausrufezeichen setzen.“

TV und Liveradio
Der Pay-TV-Sender MagentaSport zeigt das Spiel ab 13:15 Uhr live. Das Liveradio der Lila-Weißen ist ebenfalls kurz vor Spielbeginn auf www.vfl.de/liveradio verfügbar.


„Ernüchternder Tag“ in Ingolstadt

Am Sonntagnachmittag musste der VfL Osnabrück eine deutliche 2:4-Auswärtsniederlage beim FC Ingolstadt 04 hinnehmen. Nachdem man nach einer Stunde schon vier Gegentreffer kassierte, kam das Aufbäumen der Mannschaft Mitte der zweiten Halbzeit zu spät, um Punkte aus dem Audi-Sportpark nach Osnabrück nehmen zu können. Der Spielbericht.

Nach ereignislosen ersten zehn Minuten waren es die Osnabrücker durch Kapitän Timo Beermann, die den ersten Torabschluss verzeichnen konnten. Nach einem Einwurf legte Marcus Müller den Ball auf den aufgerückten Kapitän zurück. Der Abschluss des 33-Jährigen ging allerdings deutlich über das Tor (13‘). Nur einige Augenblicke später tauchten auch die Schanzer erstmals gefährlich vor dem Tor von VfL-Keeper Lukas Jonsson auf. Nach einem Foul von Dave Gnaase am linken Sechszehnerrand bekamen die Schanzer einen Freistoß zugesprochen. Gnaase sah dafür seine fünfte gelbe Karte in der laufenden Saison und ist somit für das Spiel gegen Alemannia Aachen am kommenden Sonntag gesperrt. Der Freistoß landete bei Simon Lorenz, dessen Kopfball Jonsson mit einer Glanztat stark parieren konnte (17‘). Drei Minuten später war der Schwede dann aber chancenlos. Nach einer Flanke von David Kopacz landete der Ball bei Sebastian Grönning, der aus der Drehung abschloss und zur 1:0-Führung ins Tor der Osnabrücker traf (20‘).

Mit der Führung im Rücken kamen die Gastgeber nun besser ins Spiel und trotzdem hatte der VfL durch Kofi Amoako die Chance zum Ausgleich. Nach einer Ecke landete der zweite Ball beim 19-Jährigen, der am zweiten Pfosten auf seine Chance lauerte. Sein Direktabnahme kam eigentlich gut auf das Tor, doch Rechtsverteidiger Marcel Costly passte auf und konnte per Kopf im letzten Moment noch auf der Linie klären (33‘). Im direkten Gegenzug mussten die Lila-Weißen den erneuten Gegentreffer hinnehmen. Torschütze Grönning gelang es zunächst seinen Mitspieler Zeitler durch einen gelungenen Steilpass in Szene zu bringen. Dieser scheiterte allerdings an der Fußabwehr von Jonsson. Zum Pech der Osnabrücker landete das Spielgerät direkt vor die Füße von Grönning, der den Ball eiskalt im leeren Tor unterbringen konnte (34‘). Mit einem 0:2-Rückstand ging es für die Lila-Weißen nach 45 Minuten also in die Kabine.

Zu Beginn der zweiten Halbzeit brachte Cheftrainer Pit Reimers mit Erik Engelhardt eine frische Offensivkraft. Dennoch waren es die Schanzer, die auch das erste Tor der zweiten Hälfte erzielen konnten. Nur drei Minuten nach Wiederanpfiff schnürte Grönning den Dreierpack, nachdem Zeitler ihm den Ball im Sechzehner per Hacke zurücklegte (48‘). Auch nach dem 3:0 waren die Gastgeber die spielbestimme Mannschaft und pressten die Osnabrücker Abwehrreihe weiter hoch an. In der 56. Spielminute wurde Rechtsverteidiger Costly vom VfL nach einem Seitenwechsel völlig frei gelassen, sodass dieser die Linie hochsprinten und die Hereingabe in den Sechzehner bringen konnte. Dort fand er mit Kopacz am zweiten Pfosten einen Abnehmer, der damit sein drittes Saisontor erzielen konnte (56‘).

Trotz des 0:4-Rückstands wurde die Partie dann nochmal hitzig. Mit einem Doppelschlag konnte der VfL den Rückstand aus dem Nichts auf zwei Tore verkürzen. So brachte der eingewechselte Semic einen Freistoß vom linken Strafraumrand vor das Tor, wo er mit Chance Simakala einen Abnehmer fand und dieser ins Tor einnicken konnte (73‘). Nur eine Minute später kam der VfL dann erneut gefährlich vor das Tor: Marcus Müller machte den Ball im gegnerischen fest und legte auf Dave Gnaase ab, der vom Sechszehnerrand ins rechte untere Eck zum 2:4 treffen konnte (74‘). Die Drangphase des VfL wurde nur zwei Minuten später aber gestoppt. Schiedsrichterin Fabienne Michel zog die rote Karte, nachdem Timo Beermann im Zweikampf mit Lukas Fröde mit der Sohle voraus ging (76‘). Die letzte Viertelstunde mussten die Lila-Weißen also ohne ihren Kapitän und zu zehnt zu Ende bringen. Damit war die Niederlage nun endgültig besiegelt. In der Pressekonferenz nach dem Spiel zog Co-Trainer Tim Danneberg, der den erkrankten Cheftrainer Pit Reimers ersetzte, folgendes Fazit: „Für uns es ein insgesamt ein ernüchternder Tag und ein ernüchterndes Ergebnis. In den letzten zwei Wochen ist bei uns viel passiert. Trotzdem müssen wir uns heute vorwerfen lassen, dass gerade die Basics in vielen Momenten nicht gepasst haben.“

Für den VfL geht es am kommenden Sonntag weiter. Dann empfängt man an der Bremer Brücke den Aufsteiger Alemannia Aachen (Anpfiff 13:30 Uhr).

Tore:
1:0 (Grönning 20‘), 2:0 (Grönning 34‘), 3:0 (Grönning 48’), 4:0 (Kopacz 56’), 4:1 (Simakala 73’), 4:2 (Gnaase 74’)

Besondere Vorkommnisse:
Platzverweis Timo Beermann (76‘)

 

VfL Osnabrück:
Jonsson – Ajdini, Karademir, Beermann, Gnaase – Amoako (Tesche 62‘), Kehl (Wulff 62‘), Simakala, Kayo (Engelhardt 46‘), Niehoff (Semic 62‘) – M. Müller

FC Ingolstadt 04:
M. Funk – Costly, Cvjetinovic, Lorenz, Keidel – Fröde, Plath, Kanuric (Öztürk 61‘), Kopacz – Grönning (Decker 90+1‘), Zeitler (Borkowski 61‘)


Vorbericht vor Auswärtsspiel beim FC Ingolstadt

Am Sonntag gastiert der VfL Osnabrück im Audi-Sportpark beim FC Ingolstadt (Anpfiff: 16:30 Uhr). Der VfL möchte nach der Länderspielpause bei den formstarken Schanzern dreifach punkten. Der Vorbericht.

Der Gegner
Der Fußballclub Ingolstadt 04 entstand am 5. Februar 2004, als die Fußballabteilungen der beiden Vereine MTV Ingolstadt und ESV Ingolstadt ausgegliedert wurden. Zu den größten Vereinserfolgen in der noch kurzen Historie gehört der Gewinn der Meisterschaft in der 2.Bundesliga in der Saison 2014/15. Dank diesem konnte man erstmals in der Bundesliga spielen und sich dort sensationell zwei Jahre halten. Nachdem man im ersten Jahr an keinem einzigen Spieltag auf einem Abstiegsplatz stand, musste man in der Saison 2016/17 mit nur 32 Punkten auf Platz 17 den Gang zurück in die 2.Bundesliga antreten. Auch dort hielt man sich erneut nur zwei Jahre und landete 2019 in der 3.Liga. Nach einem zwischenzeitlichen Intermezzo zurück in der Zweitklassigkeit in der Saison 2021/22 ist man nun seit zwei Jahren erneut drittklassig. Seit 2013 ist die Audi Sport GmbH mit 19,94% an der Lizenzspielerabteilung des Vereins beteiligt. Außerdem ist Audi, dessen Hauptsitz in Ingolstadt liegt, ebenfalls im Besitz der Heimspielstätte der Schanzer, dem Audi-Sportpark. Seit 2010 werden die Heimspiele des Vereins in dem 15.200 Zuschauer fassenden Stadion ausgetragen.

Mit Sabrina Wittmann hat der FC Ingolstadt die erste Cheftrainerin im deutschen Profifußball. Die gebürtige Ingolstädterin ist schon seit 2017 im Verein tätig. So trainierte die 33-Jährige bereits mehrere Jahre die U17 und U19 der Schanzer und war zusätzlich als Sportliche Leiterin beschäftigt. Im Mai 2024 wurde sie nach der Entlassung von Michael Köllner erst Interimstrainerin und nach vier Spielen, in denen sie unbesiegt blieb, im Juni dieses Jahres zur Cheftrainerin ernannt. Und auch in der neuen Saison konnte Wittmann den positiven Lauf mit ihrer Mannschaft fortführen. Mit 20 Punkten nach 14 Spielen steht man aktuell auf dem achten Tabellenplatz. Zusätzlich ist man seit sieben Spielen ungeschlagen und kann die zweitbeste Offensive der Liga vorweisen.

Bei den Ingolstädtern befindet sich im aktuellen Kader mit Pascal Testroet ein Ex-Osnabrücker. Der 34-Jährige spielte von 2013 bis 2014 ein Jahr für den VfL und konnte dabei in 28 Partien neun Treffer erzielen. Für den FCI geht er seit Juli 2022 auf Torejagd und war dabei in 78 Partien bereits 37-mal erfolgreich. Zusätzlich sorgte er 19-mal per Vorlage für den Torerfolg eines Mitspielers. Mit Bryang Kayo ist aktuell ein VfL-Akteur vom FCI ausgeliehen. Der US-Amerikaner bestritt in der vergangenen Saison 28 Partien für die Schanzer und wechselte im Sommer nach Osnabrück. Bislang war der 22-Jährige in zehn Partien für die Lila-Weißen im Einsatz.

Die Ausgangslage
Mit Sebastian Gröning haben die Schanzer einen der effektivsten Joker der Liga in ihren Reihen. Der Angreifer wurde bisher achtmal eingewechselt und konnte dabei vier Tore erzielen sowie eine Torvorlage beisteuern. Insgesamt ist Gröning mit sieben Treffern der Toptorschütze des FC Ingolstadt und zeigt sich als absoluter Strafraumstürmer: 27 seiner 29 Torschüsse gab er innerhalb des gegnerischen Sechzehners ab.

Die Passgenauigkeit im Team der Schanzer wird maßgeblich von Simon Lorenz geprägt. Mit 718 gespielten Pässen und einer Erfolgsquote von 91,2 Prozent zählt er zu den passpräzisesten Spielern der Liga. Auch in der Luft zeigt Lorenz seine Qualitäten: Mit 135 bestrittenen Luftduellen liegt er ligaweit auf dem zweiten Platz. Marcel Costly rundet das Profil der Mannschaft ab und belegt mit 45 geschlagenen Flanken den fünften Platz im Ligavergleich. Dabei konnte der Rechtsverteidiger bereits vier Tore auflegen. Zwei seiner Vorlagen wurde nach einer Hereingabe vom Stürmer per Kopf vollendet. Die Schanzer haben ohnehin mit 12 erzielten Kopfballtoren die meisten der Liga und bestritten bereits 135 Luftzweikämpfe.

Damit der VfL am Samstag gegen die Ingolstädter-Lufthoheit dagegenhalten kann, ist die Rückkehr vom zuletzt angeschlagenen Kapitän Timo Beermann wichtig. Der 33-Jährige hat die zweitbeste Luftzweikampfquote der Liga und konnte 71,9% der Duelle für sich entscheiden.

Insgesamt ist der FC Ingolstadt seit sieben Spielen ungeschlagen und belegt in der Formtabelle der letzten fünf Spieltage den dritten Rang. Offensiv präsentiert sich das Team äußerst variabel. Schon zwölf verschiedene Spieler konnten in dieser Saison treffen – eine Zahl, die nur Arminia Bielefeld ebenfalls vorweisen kann. Mit 32 geschossenen Toren und 225 Torschüssen belegen die Schanzer den zweiten Platz im Ligavergleich. Diese offensive Durchschlagskraft wird jedoch durch eine anfällige Defensive relativiert. Denn mit 27 Gegentoren haben die Schanzer nur ein Tor weniger als der VfL kassiert. Damit liegt man ligaweit auf Platz 18 in dieser Kategorie. Die jüngste Länderspielpause nutzen die Ingolstädter für ein Testspiel gegen den Bundesligisten FC Augsburg. Während man selbst verletzungsgeplagt unter anderem mit mehreren Spielern aus der U19 antrat, konnten die Augsburger aus den vollen Schöpfen und die Partie deutlich mit 7:0 gewinnen.

Der VfL nutzte die Pause ebenfalls für ein Freundschaftsspiel gegen den Regionalligisten SV Rödinghausen. Auch Trainer Pit Reimers musste dabei auf einige Stammkräfte verzichten und testete in den 90 Minuten verschiedene Systemvarianten aus. Am Ende mussten sich die Lila-Weißen mit 2:3 unter Ausschluss der Öffentlichkeit geschlagen geben. In der Liga verlor man zuletzt zu Hause gegen den Tabellenzweiten Dynamo Dresden mit 0:3. Gegen die “Schanzer” möchte man nach der Länderspielpause, in der auch der Fandialog stattfand, wieder dreifach punkten.

In der Offensive wird dann unter anderem Chance Simakala entscheidend für den Torerfolg sein. Der 27-Jährige ist mit einem Anteil von 37,5 Prozent an den gesamten VfL-Toren der zentrale Akteur in der Lila-Weißen-Offensive. Kein anderer Spieler der 3. Liga hat einen so hohen Toranteil bei seinem Team. Mittelfeldmann Dave Gnaase bringt darüber hinaus eine bemerkenswerte Konstanz ins Spiel. Mit 288 bestrittenen Zweikämpfen, 183,3 gelaufenen Kilometern und 673 gespielten Pässen ist er der Aktivposten der Mannschaft und glänzt mit der zweitbesten Passquote im Team von 87,5 Prozent. Letztendlich muss die Mannschaft von Cheftrainer Pit Reimers aber gemeinsam eine geschlossene Leistung auf den Platz bringen, um die Serie der “Schanzer” zu brechen und den Sieg mit in die Hasestadt bringen zu können.

Dabei helfen sollen auch drei neue Gesichter im Funktionsteam der Lila-Weißen. Heiko Flottmann und Ferhat Findik sind seit dieser Woche Teil des Trainerteams. Flottmann, der bereits in zwei früheren Amtszeiten als Trainer und Nachwuchskoordinator beim VfL tätig war, komplettiert das Trainerteam als Assistent von Reimers. Findik ist als Videoanalyst tätig. Beide kamen im Zuge der Freistellung vom ehemaligen Co-Trainer Maniyel Nergiz, der den VfL in der letzten Woche auf eigenen Wunsch verlassen hat. Hilfreich ist auch, dass Reimers die beiden bereits aus seiner früheren Zeit beim Hamburger SV kennt. Zusätzlich ist auch Benjamin Berg seit dieser Woche Teil des Teams. Der 32-Jährige fungiert dabei als Mental-Coach und begleitet die Mannschaften unter anderem während der Trainingseinheiten. Alle drei bezeichnet Reimers als „gute Bausteine“ für das Team.

Die Bilanz
Bislang gab es zehn Duelle zwischen den beiden Vereinen. Sechsmal konnte der VfL gewinnen, einmal gab es ein Remis und dreimal gingen die “Schanzer” als Sieger vom Platz. Zu zwei besonderen Aufeinandertreffen kam es 2021, als man in der Relegation zur 2. Bundesliga gegeneinander spielte. Nach einem 0:3 im Hinspiel konnte der VfL zwar das Rückspiel mit 3:1 an der heimischen Bremer Brücke gewinnen, musste aber dennoch den Abstieg in die 3. Liga hinnehmen. Der letzte Auswärtssieg der Lila-Weißen bei den Ingolstädtern war gleichzeitig auch der höchste in der Historie des Duells. Mit 4:1 gewann man im Februar 2023 im Audi-Sportpark, dank den Toren von Sven Köhler, Omar Traoré und Erik Engelhardt, welcher doppelt traf.

Das Personal
Beim FCI herrschen momentan große Verletzungssorgen. Mit Ryan Malone (Knie-OP), Moritz Seiffert (Oberschenkelverletzung), Mattis Hoppe (Knieverletzung), Max Besuschkow (Wadenverletzung), Yannick Deichmann (Sprunggelenksverletzung), Maximilian Dittgen (Oberschenkelverletzung), Pascal Testroet (Oberschenkelverletzung) und Tim Heinke (Wadenverletzung) fallen insgesamt acht Spieler verletzungsbedingt aus.

Bei den Lila-Weißen muss Cheftrainer Pit Reimers durch die Sperren von Maxwell Gyamfi (Gelbsperre) und Joël Zwarts (Rotsperre) auf zwei Spieler für das kommende Spiel verzichten.

Stimmen zum Spiel
Reimers legte vor der Partie im Spieltagsinterview den Fokus vom Gegner weg und vollkommen auf die eigenen Ziele der Mannschaft: „Ich erwarte ein offenes Spiel. Aber wie ich auch schon in den letzten Wochen gesagt habe: In unserer jetzigen Situation tun wir sehr gut daran, uns auf unsere Stärken zu besinnen und auf das, was wir auf den Platz bringen wollen. Und das ist maximaler Einsatz, maximale Bereitschaft und maximale Laufintensität. Aus meiner Sicht sind das auch die Grundbotschaften von letzter Woche aus dem Fandialog. Und dem wollen wir natürlich absolut gerecht werden.“

TV und Liveradio
Der Pay-TV-Sender MagentaSport zeigt das Spiel ab 16:15 Uhr live. Das Liveradio der Lila-Weißen ist ebenfalls kurz vor Spielbeginn auf www.vfl.de/liveradio verfügbar.


VfL testet gegen Rödinghausen Systeme und Personal

Im Testspiel gegen den SV Rödinghausen am Donnerstagmittag an der Brücke prüfte VfL-Coach Pit Reimers mit Blick auf die Personalsituation vor dem nächsten Ligaspiel in Ingolstadt sowohl eine Vierer- als auch eine Dreierkette. Zudem kamen 19 Spieler in den 90 Minuten zum Einsatz, auch drei Spieler aus der U19 durften sich zeigen. Am Ende der 90 Minuten setzten sich die Gäste mit 3:2 durch.

Nicht im Aufgebot für das Testspiel in der Länderpause standen: Timo Beermann, Chance Simakala, Niklas Niehoff, Bastien Conus, Jannes Wulff, Joel Zwarts, Erik Engelhardt und Kofi Amoako. Teils wurde das Stammpersonal geschont oder stand krank bzw. verletzt/angeschlagen nicht zur Verfügung. Der VfL fand trotz der Personalrochade im Vergleich zum letzten Ligaspiel ordentlich in die Partie. „In puncto Kommunikation und Griffigkeit haben mir insbesondere weite Teile der ersten Halbzeit gut gefallen“, sagte Pit Reimers. Bryang Kayo hätte den VfL schon früh in der Partie in Führung bringen können. Nach einer sehenswerten Passstafette landete der Ball vor den Füßen des US-Amerikaners, der den Ball jedoch zu unplatziert auf das Tor und damit SVR-Keeper Albers nicht ernsthaft in Bedrängnis brachte (13‘). Im direkten Gegenangriff wurde es dann auch vor dem VfL-Tor erstmalig gefährlich, als Jonathan Riemer aus halblinker Position knapp zwanzig Meter vor dem Tor abzog und mit seinem Sonntagsschuss das Lattenkreuz traf (15‘). Danach wurde es auf beiden Seiten etwas ruhiger.

Der VfL kam nach einer knappen halben Stunde jedoch immer wieder zu vereinzelten Torchancen. So auch in der 27. Minute, als Kevin Wiethaup einen starken Steilpass auf Lars Kehl spielte und dieser aus der Drehung den besser postierten Brian Beyer fand. Der Franzose suchte im Sechzehner direkt den Abschluss, verfehlte das Tor aber knapp am linken Pfosten (27‘). Zwei Minuten später zwang der VfL durch gute Pressingarbeit den Gästekeeper zu einem Fehlpass. Wiethaup fing diesen ab und legte quer auf Kayo. Mit einer sehenswerten Fußabwehr vereitelte SVR-Verteidiger Maximilian Hippe das quasi sicher geglaubte 1:0. Danach kam es auf beiden Seiten vermehrt zu Torabschlüssen, ohne jedoch, dass die Torwarte groß herausgefordert wurden. Kurz vor der Halbzeitpause durfte sich VfL-Keeper Lukas Jonsson dann doch nochmal auszeichnen. Den Schuss von Ansgar Kuhlmann, der im Strafraum zum Abschluss kam, konnte der Schwede stark parieren (44‘). Letztendlich ging es nach intensiven 45 Minuten torlos in die Kabinen.

Zur zweiten Halbzeit wechselte der VfL von einer Viererkette auf eine Dreierkette. Beide Trainer brachten einige frische Kräfte. Einer davon war Robert Tesche, der das Spiel der Osnabrücker mit seinem Treffer zum 1:0 direkt positiv beeinflussen konnte. Nach einer Ecke setzte sich der Routinier im Strafraum durch und nickte ins rechte Eck ein (52‘). Die Führung für den VfL hielt allerdings nicht lange. Nur eine Minute später wurde Simon Engelmann im Strafraum freigespielt und zielte gekonnt von der linken Strafraumecke zum 1:1-Ausgleich ins lange Eck (53‘). „Die Führung sollte uns eigentlich mehr Sicherheit geben. Dass wir direkt im Gegenzug den Ausgleich kassieren, darf uns natürlich nicht passieren“, so Reimers nach dem Spiel. Vom direkten Gegenschlag ließen sich die Lila-Weißen aber nicht von der Spielidee abbringen und pressten den Gegner weiterhin hoch an. In der 66. Minuten zwangen sie somit erneut Torwart Karl Albers zu einem Fehlpass, den Marcus Müller diesmal zum 2:1-Führungstreffer nutzen konnte. Nach seinem Ballgewinn musste dieser den Ball nur noch aus 25 Metern in das leere Tor unterbringen (66‘). Dasselbe Duell wiederholte sich auch in der 74. Minute. Nachdem Müller nach einem Steckpass frei vor Albers stand, konnte letzterer den Abschluss jedoch stark per Fußabwehr parieren (74‘).

In der Schlussphase brachte Reimers dann nochmals frische Kräfte und mit Felix Langhammer, Finn Cramer und Joschka Kroll einige Talente aus der U19 des VfL in die Partie. Auch Gästetrainer Farat Toku wechselte im Laufe des Spiels immer wieder durch und brachte unter anderem den 22-Jährigen Ole Hoch. Dieser war dann maßgeblich am Doppelschlag der Gäste kurz vor Ende der Partie beteiligt. In der 83. Minute schlenzte Hoch den Ball von der rechten Strafraumkante in die linkere obere Ecke unhaltbar für den in der Halbzeit eingewechselten David Richter ins Tor (83‘). Nur eine Minute später war es erneut Hoch, der aus ähnlicher Position nach einem Eckball auf das Tor abzog. Kurz vor der Linie kommt dann aber noch der Toptorschütze des SVR, Michael Seaton, an den Ball und trug sich somit in die Torjägerliste des Spiels ein (84‘). Nach dem späten Doppelschlag versuchten die Lila-Weißen noch den Ausgleich zu erzielen, konnten die Defensive der Gäste aber nicht mehr groß in Bedrängnis bringen.

Am Ende verliert der VfL das Testspiel unter Ausschluss der Öffentlichkeit knapp mit 2:3. Reimers zog nach der Partie ein gemischtes Fazit: „Mit dem Ergebnis und den drei Gegentore sind wir alles andere als zufrieden, dennoch haben wir uns deutlich mehr Tormöglichkeiten als in den Spielen zuletzt herausgespielt.“ Für den VfL geht es nach der Länderspielpause am 24. November auswärts beim FC Ingolstadt (Anpfiff: 16:30 Uhr) weiter.

 

Tore:
1:0 (Tesche 52‘), 1:1 (Engelmann 53‘), 2:1 (Müller 66‘), 2:2 (Hoch 83‘), 2:3 (Seaton 84‘)

VfL Osnabrück:
Jonsson (Richter 46‘) – Semic (Kroll 85‘), Wiemann, Karademir, Ajdini (Gyamfi 63‘) – Gnaase (Tesche 46‘), Kehl, Kayo (Ercan 46‘) – Beyer (Langhammer 63‘), Müller (Cramer 85‘), Wiethaup (Mulaj 63‘)

SV Rödinghausen:
Albers – Hippe, Kurzen (Chato 46‘), Engelmann (Hoch 72‘), Rohlfing (Wolff 46‘), Tia (Corsten 46‘), Kuhlmann (Horn 64‘), Ndure, Adetula (Seaton 46‘), Hober (Bajric 46‘), Riemer (Alassane 72‘)