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1:1-Remis zum Jahresabschluss beim SC Verl
Der VfL Osnabrück zeigte am vierten Advent erneut eine kämpferische Leistung beim SC Verl und trennte sich am Ende mit einem 1:1-Unentschieden. Nachdem man durch ein Eigentor in Rückstand geriet, konnte man in der zweiten Halbzeit den verdienten Ausgleich erzielen. Der Spielbericht.
In der Anfangsphase der Partie tasteten sich beide Mannschaften ab. Sinnbildlich war es dann die erste nennenswerte Toraktion des Spiels, die zum 1:0 führte. Dabei hatten die Verler an der eigenen Führung nur wenig eigenen Anteil. So war es Niklas Wiemann, der nach einem Verler Freistoß den Ball mit seinem Hinterkopf über VfL-Keeper Lukas Jonsson hinweg ins eigene Tor beförderte (15‘). Ein bitteres Gegentor für den VfL, der nun früh einen Rückstand hinterherlaufen musste.
Davon ließen sich die Lila-Weißen aber nicht beirren und suchten immer wieder den Weg nach vorne. So auch in der 22. Spielminute, als eine Flanke von Niklas Niehoff im Sechzehner zunächst Erik Engelhardt als Abnehmer fand. Dieser verlängerte das Spielgerät per Kopf an den zweiten Pfosten, an dem Lars Kehl stand und den Ball an die Oberkante der Latte schoss (22‘). Aber auch die Verler kamen gefährlich vor das Tor vom VfL, unter anderem durch Lars Lokotsch, der Abschlusschancen hatte. Dieser setzte sich im Sechzehner gegen Niklas Wiemann durch und schloss dann aus der Drehung auf das Tor ab. Der Ball flog nur knapp am rechten Pfosten vorbei. Ansonsten war die Partie in der fast ausverkauften SPORTCLUB Arena in den ersten 45 Minuten durch viele kleinere Fouls und damit verbundenen Unterbrechungen geprägt.
In der Halbzeitansprache machte VfL-Trainer Marco Antwerpen seiner Mannschaft dann wohl deutlich klar, dass er mehr Mut von seinem Team erwarte. Nur Sekunden nachdem Schiedsrichter Michael Bacher die zweite Halbzeit angepfiffen hatte, stand Marcus Müller nach einem langen Ball plötzlich frei vor SCV-Keeper Schulze. Sein Abschluss landete jedoch in den Armen des Verler Schlussmanns (46‘). Wenige Augenblicke später kam es dann erneut zu einer großen Abschlusschance, nachdem Marcus Müller von Kofi Amoako in die Tiefe geschickt wurde und auf den besser gestandenen Lars Kehl querlegte. Dessen Abschluss aus rund elf Metern konnte aber von der Verler Abwehrreihe geblockt werden (46‘). Müller war in der Partie immer wieder Dreh- und Angelpunkt im Osnabrücker Offensivspiel und schoss nicht nur viermal selbst auf das Tor, sondern legte auch dreimal für seinen Teamkollegen auf.
Nur drei Minuten später kamen auch die Verler in der zweiten Hälfte erstmals gefährlich vor das Osnabrücker Tor. Berkan Taz konnte erst zwei Gegenspieler aussteigen lassen und schloss dann mit rechts an der Strafraumkante ab. Vorbei an Keeper Lukas Jonsson flog der Ball an den Innenpfosten und von diesen wieder ins Spielfeld (49‘). Die turbulente Anfangsphase in der zweiten Halbzeit flachte daraufhin wieder etwas ab und trotzdem suchten beide Mannschaften immer wieder Abschusssituationen. Ins Tor traf dann der zur Halbzeit eingewechselte Joel Zwarts, als er einen langen Ball verarbeitete, sich gegen seinen Gegenspieler durchsetzen konnte und dann eiskalt vor Keeper Philipp Schulze blieb. Flack links unten schob der Niederländer die Kugel ins Tor und brachte damit die knapp 2.000 mitgereisten VfL-Fans zum Jubeln (60‘). Daraufhin waren die Osnabrücker gewillt, schnell nachzulegen, konnten sich aber keine nennenswerten Torchancen herausspielen.
Erst in der Nachspielzeit wurde es dann nochmal hektisch. So sah der erst zur zweiten Halbzeit eingewechselte Julian Stark die gelbrote Karte, nachdem er Joel Zwarts am Trikot zog (90+3). Am Schluss kam es noch zu einigen Eckbällen für die Lila-Weißen, die jedoch nur einmal richtig gefährlich wurde, als Kofi Amoako aus der zweiten Reihe auf das Tor abzog und Schulze in Bedrängnis bringen konnte (90+5‘).
Am Ende stand ein leistungsgerechtes 1:1-Unentschieden auf der Anzeigetafel. Nachdem der VfL unglücklich in Rückstand geriet, konnte man vor allem in der zweiten Hälfte auch offensiv überzeugen und den verdienten Ausgleich erzielen.
Mit dem heutigen Punktgewinn überwintern die Lila-Weißen auf dem 19. Tabellenplatz und stehen fünf Punkte hinter dem rettenden Ufer. Nachdem nun die Feiertage anstehen, ist der Trainingsauftakt auf den 02. Januar 2025 datiert. Dann beginnt die Vorbereitung auf die Rückrunde der 3.Liga, in der unter anderem auch ein Trainingslager im spanischen Alicante ansteht. Der erste Pflichtspielgegner im kommenden Jahr ist dann der SV Sandhausen, den man am 18. Januar 2024 an der Bremer Brücke empfängt (Anpfiff: 14:00 Uhr).
Tore:
1:0 (ET Wiemann 15‘), 1:1 (Zwarts 60‘)
VfL Osnabrück
Jonsson – Karademir, Amoako, Wiemann – Ajdini (Semic 60‘), Tesche (Gyamfi 46‘), Niehoff, Kehl (Wulff 60‘), Gnaase – Engelhardt (Zwarts 46‘), M. Müller (Kayo 79‘)
SC Verl
Schulze – P. Kammerbauer, Gruber (Mikic 58‘), F. Otto, Kijewski – Baack, Y. Otto (Stark 46‘), Gayret (Benger 58‘), Taz (Arweiler 90+6‘) – Lokotsch, Steczyk (Onuoha 68‘)
Vorbericht für die Auswärtspartie beim SC Verl
Zum letzten Spiel des Jahres geht es für den VfL Osnabrück zum Sportclub Verl nach Ostwestfalen. Nach dem erfolgreichen Einstand unter Neu-Trainer Marco Antwerpen wollen die Lila-Weißen am vierten Advent auswärts nachlegen und drei Punkte mit nach Osnabrück nehmen. Der Vorbericht.
Der Gegner
Der Sportclub Verl von 1924 spielte 2020 erstmalig in der 3.Liga und konnte seitdem stets die Klasse halten. Rettete man sich in der Saison 2021/22 haarscharf auf dem 16. Tabellenplatz, konnte man in den anderen Spielzeiten schon frühzeitig den Klassenerhalt feiern und landete am Ende der Saison im Tabellenmittelfeld. Mit der SPORTCLUB Arena (Kapazität: 5207) verfügt der Verein über das aktuell kleinste Stadion in der 3.Liga. Zwar spielt die Zweitvertretung von Hannover 96 im noch kleineren Eilenriedestadion (Kapazität: 2500), zieht aber für Partien mit zuschauerstarken Gegnern in die große Heinz von Heiden-Arena. Die Verler tragen ihre Heimspiele seit der Saison 2023/24 dauerhaft in der SPORTCLUB Arena aus. Zuvor musste der SCV aufgrund der Auflagen des DFB unter anderem in Paderborn oder Lotte spielen. Dadurch ist es auch für den VfL Osnabrück nach zwölf Jahren die erste Partie gegen den SC Verl, die in der SPORTCLUB Arena stattfinden wird.
Trainer des Sportclubs ist Alexander Ende. Der 45-Jährige war schon als Spieler für die Verler aktiv und begann seine Trainerkarriere 2015 im Jugendbereich von Borussia Mönchengladbach. Nach einem zweijährigen Intermezzo als Chefcoach von Fortuna Köln landete er im Januar 2023 wieder zurück bei den Fohlen und trainierte dort die U19. Im Juli 2023 entschied sich Ende dann die Traineraufgabe beim SC Verl anzunehmen und konnte dort bislang in 65 Spielen einen Punkteschnitt von 1,57 vorweisen. Sein bevorzugtes System ist das 4-3-1-2. Die Position des Spielmachers übernimmt dabei Berkan Taz. Der Deutsch-Türke spielte bereits von 2020 bis 2021 eine Saison für die Ostwestfalen und kehrte im Januar dieses Jahres nach Stationen bei Dortmund II und Waldhof Mannheim zurück nach Verl. In der laufenden Saison ist der 26-Jährige der Schlüsselspieler in der Verler Offensive. So konnte der 26-Jährige bereits sieben Treffer für seine Mitspieler vorlegen und zwei weitere selbst erzielen. Toptorjäger der Schwarz-Weißen ist Dominik Steczyk, der in dieser Saison viermal ins gegnerische Tor traf. Dabei wird der Pole allerdings gleich von vier Teamkollegen in der teaminternen Rangliste verfolgt. So können Lars Lokotsch, Chilohem Onuoha, Timur Gayret und Jonas Arweiler allesamt drei Saisontreffer vorweisen. Die Verler besitzen also eine gewisse Flexibilität in ihrer Offensive.
Auf das Feld geführt wird die Mannschaft vom 22-Jährigen Kapitän Fabio Gruber. Seit Juli 2023 läuft der gebürtige Augsburger für die Verler auf und führte in dieser Saison als Innenverteidiger standardgemäß mit Abstand die meisten Luftzweikämpfe (133). Nur aufgrund einer Gelbrotsperre verpasste Gruber in dieser Saison bislang Spielminuten. Für die Verler ist der Abwehrchef also unersetzbar.
Die Ausgangslage
Während die Schwarz-Weißen seit fünf Spielen in der 3.Liga ungeschlagen sind, konnten die Osnabrücker beim Debüt vom Neu-Coach Marco Antwerpen am vergangenen Sonntag nach acht sieglosen Spielen endlich wieder ein Erfolgserlebnis verbuchen. Mit dem 2:0-Sieg gegen Rot-Weiss Essen verkürzte man den Abstand auf das rettende Ufer auf fünf Punkte, blieb aber weiterhin auf dem letzten Tabellenplatz. Der SC Verl steht mit 25 Punkten derzeit auf dem elften Platz und konnte allein in den letzten vier Partien zwölf Tore erzielen. Einen so genannten Lauf hatte dabei der bereits erwähnte Dominik Steczyk. Der 25-Jährige konnte in den letzten drei Partien stets ein Tor erzielen und findet nach Anfangsschwierigkeiten immer besser in die Saison.
Das Pardon auf der Gegenseite bildet dabei Mittelfeldspieler Dave Gnaase. Der 28-Jährige erzielte ebenfalls in seinen letzten drei Partien stets ein Tor, musste aber bei der Partie gegen Alemannia Aachen gelbgesperrt aussetzen. Die Vorlage für seinen Treffer gegen Rot-Weiss Essen lieferte Niklas Niehoff, der damit seinen dritten Assist in der laufenden Saison feierte. Nur Erik Engelhardt legte öfters für seine Teamkollegen auf (4). Damit der Ball auch am kommenden Sonntag wieder im gegnerischen Tor landet, könnte das offensive Kopfballspiel wichtig werden. Denn beim SC Verl landete bereits jeder fünfte zugelassene Torschuss, der aus einem Kopfball resultierte, letztendlich im Kasten von Verl-Keeper Philipp Schulze. Und mit bisher 58 Torschüssen aus Kopfbällen ist der VfL besonders aktiv in dieser Kategorie. Allerdings sollten die Lila-Weißen auch in der Defensive behutsam sein. Schließlich sind die Ostwestfalen die Mannschaft, die in dieser Saison die zweitmeisten Torschüsse abgeliefert hat. 286-mal feuerten die Schwarz-Weißen das Spielgerät auf den gegnerischen Kasten und konnten dabei 29 Tore erzielen.
Die Bilanz
Bislang trafen die beiden Teams in erst acht Duellen aufeinander. Dabei behielt meistens der VfL die Überhand und konnte fünf Siege einfahren. Dreimal gewannen die Schwarz-Weißen aus Verl. Ein Unentschieden gab es bisher noch nie. Die letzte Auswärtspartie konnte der VfL mit 1;0 für sich entscheiden, als Noel Niemann den entscheidenden Treffer nach Vorarbeit von Erik Engelhardt erzielte.
Das Personal
Bei den Gastgebern fallen Mittelfeldspieler Marcel Benger (Muskelfaserriss im Oberschenkel) und Lukas Demming (Muskelriss) für die Partie am Sonntag verletzt aus.
Die Lila-Weißen müssen auf den gesperrten Chance Simakala (Gelbsperre) verzichten. Zudem fällt Linksverteidiger Bastien Conus nach einem medizinischen Eingriff unter der Woche aus. Wieder mit dabei ist dagegen Kapitän Timo Beermann, der seine Rotsperre erfolgreich abgesessen hat und in Verl wieder im Spieltagskader stehen könnte.
Stimmen zum Spiel
Marco Antwerpen konnte für die Vorbereitung auf das Spiel gegen Verl, nach seinem Amtsantritt am vergangenen Freitag, erstmals die komplette Trainingswoche nutzen und die Mannschaft noch besser kennenlernen. So benannte der 53-Jährige am Freitagvormittag die Kernpunkte, die ganz oben auf dem Trainingsplan standen: „Ziel war, uns in unserem Spielsystem, das wir gewählt haben, noch besser zurechtzufinden. Wir müssen aber natürlich auch sehen, dass wir die Intensität wieder ins Spiel bekommen und auch im Ballbesitz stärker werden.“
Den kommenden Gegner schätzt Antwerpen unter anderem für dessen sorgenfreie Spielweise: „Es ist eine Mannschaft, die immer ohne Druck spielen kann. Das ist für Spieler immer eine schöne Situation. Es ist eine gute Mannschaft, die die Eingespieltheit als großen Vorteil vorweist. Und wir müssen sehen, dass wir mit unseren Dingen, die wir uns überlegen, da bestehen können.“
TV und Liveradio
Der Pay-TV Sender Magentasport überträgt die Partie live ab 16:15 Uhr. Das Liveradio der Lila-Weißen meldet sich wie gewohnt wenige Minuten vor Anpfiff. Ansonsten können VfL-Fans das Spiel ebenso über den Liveticker in der App oder auf der Website, sowie auf der Plattform X verfolgen.
Debüt, Rückkehr, Platzverweis, Elfmeter: Antwerpen-Debüt geglückt
Beim Debüt von Neu-Cheftrainer Marco Antwerpen überzeugten die Lila-Weißen am Sonntagabend mit einer kämpferischen Leistung und belohnten sich mit dem 2:0-Heimsieg gegen Rot-Weiss Essen. Die finale Entscheidung fiel dabei erst durch ein Elfmetertor spät in der Nachspielzeit. Der Spielbericht.
Schon von Beginn an merkte man beiden Mannschaften die Wichtigkeit des Spiels an. Die neuen Cheftrainer auf beiden Seiten hatten demnach wohl keine Probleme, ihre Mannschaften für die Partie zu motivieren. Während beim VfL Marco Antwerpen sein Debüt als Cheftrainer feierte, reiste der RWE ebenfalls mit einem neuen Trainer an, welcher jedoch kein Unbekannter an der Bremer Brücke ist. Uwe Koschinat übernahm das Amt des Cheftrainers bei den Essenern unter der Woche. Der 53-Jährige startete mit den Osnabrückern in die neue Saison und kehrte nach der Entlassung am sechsten Spieltag am Sonntagnachmittag nur 84 Tage später zurück an die Brücke.
Die erste Chance des Spiels hatte die Gäste aus Essen, als man einen Fehlpass von Kofi Amoako zur Kontergelegenheit nutzten konnte und Thomas Eisfeld im Sechzehner zum Abschluss kam. Aus spitzem Winkel konnte VfL-Kepper Lukas Jonsson allerdings per Fußabwehr parieren (4‘). Danach kamen auch die Osnabrücker besser ins Spiel und gingen nach 16 Minuten durch Dave Gnaase in Führung. Nachdem Erik Engelhardt im Zweikampf den Ball stark behaupten konnte, brachte der das Spielgerät auf Niklas Niehoff, der als Linksverteidiger in der Fünferkette agierte. Der 20-Jährige sah den im Sechzehner freistehenden Gnaase, welcher erst den Essener Verteidiger Mustafa Kourouma aussteigen ließ und den Ball dann unter die Latte ins Tor von Jakob Golz brachte (16‘).
Nach dem Führungstreffer übernahmen die Essener wieder vermehrt das Spielgeschehen, doch die Osnabrücker Defensive hielt immer wieder stark dagegen. Unter anderem Niklas Wiemann glänzte immer wieder in den Luftzweikämpfen und konnte von diesen 60 Prozent der Duelle gewinnen. Auch Lukas Jonsson passte einige Male sehr gut auf und entschärfte lange Bälle der Essener dadurch, dass er die Situation früh genug antizipierte und somit den Ball abfangen konnte. Richtig gefährlich kamen dann aber nochmal die Lila-Weißen vor das Tor der Essener. Kurz vor dem Halbzeitpfiff war es Erik Engelhardt, der nach einer Ecke den Ball per Kopf auf das Tor brachte. In aller letzter Not konnte Jimmy Kaparos auf der Linie klären und dafür sorgen, dass sein Team nur mit einem Tor Rückstand in die Kabine ging (45+2‘).
Mit dem Wiederanpfiff ging es dann auf beiden Seiten hin und her. Ein Indiz: In der 47. Minute bekam Chance Simakala für ein Foul im Mittelfeld seine fünfte gelbe Karte und ist somit für das Spiel gegen den SC Verl gesperrt. Beide Mannschaften kamen immer wieder vor das gegnerische Tor, ohne jedoch die jeweiligen Schlussmänner in Bedrängnis zu bringen. Richtig gefährlich wurde es erst wieder in der 66. Spielminute, als die Osnabrücker einen Freistoß im Mittelkreis schnell ausführten und damit den eingewechselten Marcus Müller über die rechte Außenbahn losschickten. Dieser zog mit dem Ball in den Strafraum und probierte den Abschluss auf den Kasten von Jakob Golz. Dabei rutsche ihm der Ball jedoch etwas über den Spann, sodass der Versuch rechts am Tor vorbeiflog (66‘). Immer wieder kam es auf beiden Seiten zu Kontergelegenheiten, bei denen der letzte Pass allerdings oftmals misslang. Somit ging es mit der knappen 1:0-Führung in die Nachspielzeit, in der Schiedsrichter Cristian Ballweg noch einige Aktionen in den Spielbericht eintragen musste.
Nach einem Osnabrücker Konter, welcher vom ebenfalls eingewechselten Bryang Kayo angeführt wurde, versuchte dieser den Ball quer auf den besser gestandenen Joel Zwarts zu legen. Außenbahnspieler Ramien Safi zeigte jedoch Einsatz und vollendete seinen Sprint nach hinten mit der Grätsche, die die Situation entschärfen und den Ball zum Eckball klären konnte (90+3‘). Die anschließende Ecke wurde von den Osnabrücker mit Blick auf den Spielstand und der verbliebenden Zeit standardgemäß kurz ausgeführt. Marcus Müller setzte an der Eckfahne seine wuchtigen Körper stark ein und konnte eine weitere Ecke für sein Team herausholen. Müllers Zweikampfverhalten missfiel offenbar dem Essener Mustafa Kourouma, welcher daraufhin Müller schubste und in der Folge die gelb-rote Karte sah und vom Platz flog (90+4‘). Den Schlusspunkt setzte jedoch Bashkim Ajdini, der durch einen Foulelfmeter für den 2:0-Endstand sorgte. Nachdem Müller nach einem langen Ball frei durch war, konnte Verteidiger Michael Schultz diesen nur noch mit einem Foulspiel am Abschluss hindern und sorgte damit für den fälligen Strafstoß. Bashkim Ajdini nahm sich das Spielgerät und schloss links unten ab (90+9‘).
Mit dem Treffer pfiff Schiedsrichter Ballweg die Partie ab und der VfL konnte den dritten Heimsieg in der aktuellen Saison feiern. Marco Antwerpen lobte in der Pressekonferenz nach dem Spiel vor allem die mannschaftliche Geschlossenheit: „Man hat gesehen, was die Mannschaft in der Lage ist zu leisten. Gerade auch die Jungs, die reingekommen sind, haben sofort eine unfassbare Energie auf dem Platz gebracht. Und so muss es letztendlich sein. Gerade auch als Signal, das wir hier an der Bremer Brücke noch leben. Und das sich keiner sicher sein soll, das wir nicht noch zurückkommen.“ In der kommenden Woche kann Marco Antwerpen dann seine Mannschaft in einer kompletten Trainingswoche auf das letzte Spiel des Jahres am vierten Advent beim SC Verl (Anpfiff: 16:30 Uhr) vorbereiten.
Tore:
1:0 (Gnaase 16‘), 2:0 (FE Ajdini 90+9‘)
VfL Osnabrück:
Jonsson – Karademir, Amoako, Wiemann – Ajdini, Gnaase, Niehoff (Conus 90+1‘), Kehl (Kayo 71‘), Tesche (Gyamfi 71‘) – Simakala (Zwarts 65‘), Engelhardt (Müller 65‘)
Rot-Weiss Essen:
Golz – Eitschberger (Voufack 84‘), Schultz, Kourouma, Brumme – Kaparos (Berisha 84‘), Moustier, Safi, Eisfeld (D’Haese 72‘), Boyamba – Vonic (Doumbouya 72‘)
Vorbericht für den Brückentag gegen Rot-Weiss Essen
Am Sonntagnachmittag erwartet der VfL Osnabrück mit Rot-Weiss Essen einen Mitkonkurrenten im Abstiegskampf der 3. Liga (Anpfiff: 16:30 Uhr). Auf beiden Seiten werden dabei neue Gesichter auf den Trainerbänken Platz nehmen. Es wird also ein hitziges Duell an der Bremer Brücke erwartet. Der Vorbericht.
Der Gegner
Rot-Weiss Essen wurde am 1. Februar 1907 zunächst unter dem Namen SV Vogelheim gegründet. Nach mehreren Zusammenschlüssen mit anderen Vereinen lautet der Name des Vereins seit 1923 Rot-Weiss Essen. Zu den größten Vereinserfolgen gehören der Gewinn des DFB-Pokals im Jahre 1953, sowie der Deutschen Meisterschaft 1955. Die erfolgreichste Zeit der Vereinshistorie erfolgte also in den 1950er Jahren. Nach dem Sieg der Meisterschaft qualifizierte man sich außerdem als erster deutscher Verein in der Saison 1955/56 für den Europapokal der Landesmeister, schied jedoch bereits in der ersten Runde gegen den schottischen Vertreter Hibernian Edinburgh aus.
In der Gegenwart ist man von solchen Ereignissen ein Stück weitentfernt. Jahrelang pendelte man zwischen der Zweit- und Drittklassigkeit und konnte letztmals 1977 in der Bundesliga spielen. Nachdem man in den späten 90er und frühen 2000er Jahren mehrmals knapp der Insolvenz entging, konnte man diese im Jahre 2010 endgültig nicht mehr verhindern. Zur Aufrechterhaltung des Spielbetriebs fehlten zwei Millionen Euro, sodass der Vorstand im Juni 2010 entschloss, in der kommenden Saison in der fünftklassigen NRW-Liga anzutreten. In der fünften Liga formierte sich der Verein neu und konnte am Ende mit 71 Punkten aus 32 Spielen souverän den Wiederaufstieg feiern. Daraufhin folgten elf lange Jahre in der Regionalliga West. Nachdem man in den Saison 2019/20 mit dem dritten und der Saison 2020/21 mit dem zweiten Platz knapp den Aufstieg verpasste, war es 2022 endlich so weit. Nur aufgrund des drei Tore besseren Torverhältnisses stieg RWE punktgleich vor Preußen Münster in die 3. Liga auf. Mit Jakob Golz, José-Enrique Ríos Alonso, Mustafa Kourouma, Thomas Eisfeld und Nils Kaiser waren damals schon fünf Akteure am Aufstieg beteiligt, die auch heute noch für die Rot-Weißen auflaufen.
Mit dem Aufstieg in die dritte Liga übernahm Christoph Dabrowski das Traineramt bei den Essenern und führte diese in den ersten beiden Saisons auf den 15. und siebten Tabellenplatz. Zusätzlich gewann er 2023 und 2024 zweimal den Niederrheinpokal und sicherte somit auch die Teilnahme am DFB-Pokal. Der 46-Jährige war als Spieler für Werder Bremen, Arminia Bielefeld, Hannover 96 und dem VfL Bochum aktiv und startete seine Trainerkarriere bei den Hannoveranern im Jahre 2013. Nachdem er die ersten Schritte als Co- und Cheftrainer im Jugendbereich der Niedersachsen absolvierte, wurde er im Dezember 2021 zum Cheftrainer der Profis befördert und stand dabei in 21 Spielen an der Seitenlinie. Daraufhin zog es ihn im Juli 2021 im direkten Anschluss zu den Essenern. Nachdem Dabrowski seine Mannschaft in der laufenden Saison in 17 Spielen zu nur vier Siegen coachen konnte und man von den letzten acht Spielen nur eins gewann, zog die Vereinsführung am Montagvormittag die Reisleine und entließ den Deutsch-Polen von seinem Amt.
Am Donnerstagvormittag stellte der Verein dann mit Uwe Koschinat seinen neuen Cheftrainer vor. Damit kehrt der 53-Jährige direkt im ersten Spiel seines neuen Vereins an seine alte Wirkungsstätte zurück. Koschinat hatte die Osnabrücker als Cheftrainer in die laufende Saison geführt, musste diese aber nach dem enttäuschenden Saisonstart nach sechs Spieltagen wieder verlassen. Am Sonntag trifft er also bereits nach 84 Tagen auf viele bekannte Gesichter.
Wenn am Sonntag die Partie um 16:30 Uhr angepfiffen wird, werden neben Uwe Koschinat auch zwei weitere ehemalige Osnabrücker an der Bremer Brücke zu Gast sein. Während Thomas Eisfeld nur in jungen Jahren für den VfL kickte und bereits 2005 im Alter von zwölf Jahren zu Borussia Dortmund wechselte, kehrt mit Ahmet Arslan ein Akteur mit größerer lila-weißer Vergangenheit an die Bremer Brücke zurück. Der 30-Jährige spielte von 2016 bis 2018 zwei Jahre für den VfL und feierte in 57 Partien sieben Torbeteiligungen für die Osnabrücker.
Die Ausgangslange
Mit Rot-Weiss Essen ist am Sonntag die zweikampfstärkste Mannschaft der 3. Liga an der Bremer Brücke zu Gast. 52,4% der Zweikämpfe konnten die Essener bisher für sich entscheiden. Aber auch die Osnabrücker müssen sich in dieser Statistik nicht verstecken. Mit einer Zweikampfquote von 51,3% steht man nur knapp hinter RWE auf Platz drei im Ligavergleich. Ebenfalls im oberen Bereich der Liga stehen die Essener in der Torschussstatistik. Schon 256-mal zielten die Rot-Weissen in der laufenden Saison auf das gegnerische Tor. Jedoch waren diese nur selten von Erfolg gekrönt. 21 Tore konnte man derzeit verzeichnen. Zudem stellt die Defensive die Essener vor große Probleme. RWE-Torwart Jakob Golz bekam in der laufenden Saison bereits 275 Schüsse auf sein Tor. Nur die Zweitvertretung von Borussia Dortmund ließen bislang mehr Schüsse zu. Trotz einer starken Abwehrquote von 67,7% des Torhüters kassierten die Essener bislang 30 Gegentore und stellen damit die drittschlechteste Defensive der Liga.
In der Essener Offensive sorgt dagegen Ahmet Arslan für Gefahr. Der Sommerneuzugang, der ablösefrei vom 1. FC Magdeburg nach Essen kam, konnte in dieser Saison bereits vier Tore selbst erzielen und vier weitere vorbereiten. Zudem kann er auch die meisten Torschüsse (51) in seinem Team vorweisen und steht mit dieser Anzahl zeitgleich auch im Ligavergleich auf dem dritten Platz. Bemerkenswert ist dabei, das nur 15 seiner Torschüsse innerhalb des Strafraums erfolgten. Ebenfalls für Essener Torgefahr sorgte in dieser Saison bereits Leonardo Vonic. Der 21-Jährige traf in dieser Saison viermal, wobei bei seinen beiden Toren gegen Alemannia Aachen und Hannover 96 II Ahmet Arslan die Vorlage lieferte. Vonic ist im Gegensatz zu Arslan ein klassischer Strafraumstürmer und feuerte von seinen insgesamt 28 Torschüssen 26 innerhalb des gegnerischen Strafraums auf das Tor.
Für Gefahr im gegnerischen Strafraum sorgt beim VfL unter anderem Niklas Niehoff. Der Außenbahnspieler ist zwar selbst weniger im Sechzehner zu finden, sorgt aber oftmals dafür, dass der Ball in der Gefahrenzone landet. Schon vierzigmal lieferte der 20-Jährige Flanken aus dem laufendem Spiel und konnte dabei 42,5% an einen seiner Mitspieler bringen. Damit liefert die Leihgabe von Holstein Kiel einen Topwert unter den Flankengebern der Liga ab. Kein anderer Spieler aus den Top 20 der Statistik kann eine solche Erfolgsquote vorweisen.
Nachdem die Essener nach der 0:3-Niederlage gegen den TSV 1860 München am vergangenen Spieltag ihren Trainer entließen, zogen auch die Osnabrücker nach der 0:2-Pleite beim FC Viktoria Köln die Reißleine und entließen nach zuletzt acht sieglosen Partien sowohl den Geschäftsführer Sport Philipp Kaufmann als auch das Trainerteam rund um Pit Reimers. Als Nachfolger auf der Trainerposition präsentierte Michael Welling, der nach Kaufmanns Entlassung nun wieder mehr Verantwortung im sportlichen Bereich übernimmt, am Donnerstagabend den drittligaerfahrenden Marco Antwerpen. Der 53-Jährige stand bereits in 152 Drittligaspielen als Cheftrainer an der Seitenlinie und rettete unter anderem den SV Waldhof Mannheim in der vergangenen Saison vor dem Abstieg in die Viertklassigkeit. Selbiges hat Antwerpen nun auch mit den Osnabrückern vor.
Die Bilanz
Das Duell zwischen den beiden Traditionsvereinen gab es bereits 41-mal. Zwölfmal konnten die Lila-Weißen dabei den Platz als Sieger verlassen. In 16 Spielen gewannen die Essener. In den restlichen 13 Partien trennte man sich mit einem Remis. Das allererste Duell fand bereits vor 72 Jahren statt. In der Deutschen Meisterschaft traf man vor 32.500 Zuschauern im Mai 1952 an der Bremer Brücke aufeinander. Dabei konnte der VfL die Partie mit 3:2 für sich entscheiden. Das letzte Heimspiel gegen die Essener konnten die Osnabrücker ebenfalls für sich entscheiden. Am 9. September 2022 gewann man dank des Treffers von Chance Simakala mit 1:0.
Das Personal
Bei RWE fallen Nils Kaiser (Innenbandriss), Manuel Wintzheimer (Syndesmosebandriss) und Ekin Celebi (Oberschenkelverletzung) verletzt aus. Nachdem José-Enrique Ríos Alonso die fünfte gelbe Karte und Tobias Kraulich die rote Karte im Spiel gegen den TSV 1860 München sahen, müssen die Essener auch auf die beiden Innenverteidiger am Sonntag verzichten.
Beim VfL muss Kapitän Timo Beermann weiterhin seine Rotsperre aussitzen und fällt für das Spiel gegen Rot-Weiss Essen aus.
Stimmen zum Spiel
Der neue RWE-Trainer Uwe Koschinat warnte vor der Partie am Sonntag trotz der aktuellen Tabellensituation vor der Qualität seines Ex-Teams. „Insgesamt ist es aus meiner Sicht eine Truppe, die insgesamt in der Achse aus sehr viel Zweitligaerfahrung besteht und ehrlicherweise muss man sagen, dass die Problematik dieses Kaders darin besteht, dass unheimlich viele Spieler ihre Leistungs-PS noch nicht auf den Platz gebracht haben. Aber ich bin mir sicher, dass das im Verlaufe der Saison irgendwann der Fall sein wird. Und ein Trainerwechsel kann logischerweise auch da einen Effekt haben.“
Desweiteren erläuterte Koschinat, was es aus seiner Sicht braucht, um am Sonntag erfolgreich an der Bremer Brücke zu sein: „Ich glaube, dass wir eine sehr couragierte und mutige Leistung benötigen, um dort etwas mitzunehmen. Deswegen fokussiere ich mich voll darauf die Mannschaft optimal vorzubereiten, die richtige Personalentscheidungen zu treffen und ein gutes Gefühl für meine neue Mannschaft zu bekommen. Das sind so die Dinge, die ich in den Vordergrund stellen möchte.
Auf der Vorstellungs-Pressekonferenz von Neu-Coach Marco Antwerpen erklärte dieser, welchen Plan er mit seiner neuen Mannschaft und der aktuellen schwierigen Ausgangslage verfolgt: „Es ist möglich, diesen Punkterückstand, aufzuholen. Und ich glaube, wenn man die Anzahl der Spiele sieht, ist es möglich. Natürlich müssen wir dafür die Qualität der Mannschaft noch erhöhen. Wir wollen intensive Trainingseinheiten, eine Positivität und einen Zusammenhalt in die Mannschaft bekommen. Und nach meiner Erfahrung funktionieren diese Dinge.”
Angesprochen auf seinen ersten Eindruck der Mannschaft äußerte sich Antwerpen wie folgt: „Die Mannschaft macht für mich nicht den Eindruck, dass sie sich aufgegeben hat. Und genau so werden wir in die Partie gegen Rot-Weiss Essen gehen, die enorm wichtig für uns ist. Und natürlich wollen wir versuchen, den ersten Sieg zu holen.“
TV und Liveradio
Der Pay-TV Sender Magentasport überträgt die Partie live ab 16:15 Uhr. Das Liveradio der Lila-Weißen meldet sich wie gewohnt wenige Minuten vor Anpfiff. Ansonsten können VfL-Fans das Spiel ebenso über den Liveticker in der App oder auf der Website, sowie auf der Plattform X verfolgen.
Auswärtsniederlage in Köln
Der VfL Osnabrück hat am Sonntagabend beim FC Viktoria Köln mit 0:2 (0:1) verloren. Dabei wurde die Partie, in der die Osnabrücker gut starteten, durch einen strittigen Elfmeter und einen individuellen Fehler im Aufbauspiel entschieden. Der Spielbericht.
In den Anfangsminuten des Spiels kamen die Osnabrücker besser ins Spiel und durch Erik Engelhardt in der achten Minute zu der ersten Torchance. Nach einer Flanke von Niklas Wiemann versuchte der Stürmer den Ball per Direktabnahme auf den Kasten von Viktoria-Keeper Dudu zu bringen. Das Spielgerät landete knapp neben dem Tor (8‘). Auch danach zeigten sich die Lila-Weißen als aktivere Mannschaft und liefen die Kölner in deren Aufbauspiel hoch an.
Mit der ersten gefährlichen Offensivaktion konnten die Gastgeber dann aber den Führungstreffer erzielen. Ein langer Ball der Kölner landete bei Mittelstürmer Lex-Tyger Lobinger. Dieser versuchte von links in den Strafraum zu flanken und traf Kofi Amoako am Körper. Schiedsrichter Daniel Bartnitzki entschied auf Elfmeter nach einem vermeintlichen Handball und Ex-Osnabrücker Lobinger verwandelte sicher ins rechte Eck zum 1:0 (24‘). Völlig aus dem Nichts war Viktoria also in Führung. Und auch nach dem Treffer waren es erneut die Osnabrücker, die die spielbestimmende Mannschaft war. Dennoch forderten die Lila-Weißen den Schlussmann der Gastgeber nicht wirklich heraus. Am Ende der ersten Halbzeit musste der VfL also trotz deutlicher Spielüberlegenheit mit einem Rückstand in die Kabine gehen.
Mit dem Wiederanpfiff kamen die Kölner deutlich aktiver ins Spiel und liefen die Osnabrücker deutlich höher an. Diese höhere Intensität im Offensivspiel zahlte sich dann beim 2:0 aus, als VfL-Keeper Lukas Jonsson im Aufbauspiel ein Fehlpass unterläuft, der beim Torschützen Lobinger landete. Uneigennützig spielte dieser dann den Querpass auf den mitstartenden Serhat Güler. Osnabrücker Dave Gnaase versuchte in allerhöchste Not noch mit der Grätsche die Situation zu entschärfen, sorgte damit allerdings dafür, dass der Ball von ihm aus ins eigene Tor rutschte und die Gastgeber schon früh in der zweiten Halbzeit das 2:0 feiern konnten (54‘). Kurz danach hatten die Kölner sogar die Entscheidung auf dem Fuß, als Güler am zweiten Pfosten völlig frei zum Abschluss kam, aber deutlich verzog und der Ball somit über das Tor ging (57‘).
VfL-Trainer Pit Reimers reagierte auf den Gegentreffer mit einem Dreifachwechsel und brachte mit Joel Zwarts und Chance Simakala frische Offensivkräfte, sowie mit dem 37-Jährigen Robert Tesche einen Spieler mit jeder Menge Erfahrung (60‘). Aber auch die drei Neuen konnten nicht die erhoffte Offensivstärke erbringen. Erst in der 80. Minute wurde es in der zweiten Hälfte gefährlich vor dem Kölner Tor. Zehn Minuten vor Schluss kam Simakala am zweiten Pfosten frei zum Abschluss und zielte flach auf die linke Torwartecke. Doch Dudu konnte sich durch eine starke Fußabwehr erstmal in der Partie auszeichnen und verhinderte den Osnabrücker Anschlusstreffer (80‘).
In der Schlussphase der Partie wurden die Lila-Weißen wieder aktiver, konnten sich allerdings nicht die zwingenden Abschlusschancen erspielen, sodass man am Ende im Sportpark Höhenberg mit 0:2 unterlag. Letztendlich entscheiden eine zweifelhafte Elfmeterentscheidung und ein individueller Fehler die Partie, in der die Osnabrücker eigentlich gut gestartet war, sich jedoch zu wenig zwingende Torchancen erspielen konnten. Weiter geht es für die Lila-Weißen am kommenden Sonntag mit einem Heimspiel an der Bremer Brücke. Dann erwartet man mit Rot-Weiss Essen einen direkten Konkurrenten im Abstiegskampf (Anpfiff: 16:30 Uhr).
Tore:
1:0 (HE Lobinger 24‘), 2:0 (Eigentor Gnaase 54‘)
VfL Osnabrück
Jonsson – Ajdini, Gyamfi, Karademir, Wiemann – Gnaase, Amoako (Tesche 60‘), Kayo (Zwarts 60‘), J. Wulff (Simakala 60‘), Niehoff (Kehl 85‘) – Engelhardt (Müller 76‘)
FC Viktoria Köln
Dudu – Handle, L. Dietz, Greger, N. May (Schulz 85‘) – Lofolomo, Engelhardt (Fritz 88‘), Güler (Vrenezi 71‘), Br. Henning, S. El Mala (Sticker 71‘) – Lobinger
Vorbericht vor Auswärtsspiel beim FC Viktoria Köln
Am Sonntagabend trifft der VfL Osnabrück im Sportpark Höhenberg auf den FC Viktoria Köln. Auch die Gastgeber erlebten in den vergangenen Wochen eine Durststrecke und warten seit über einen Monat auf einen Sieg. Am zweiten Advent wollen also beide Teams unbedingt drei Punkte. Der Vorbericht.
Der Gegner
Der FC Viktoria Köln 1904 wurde am 22. Juni 2010 als Nachfolgerverein des damals insolventen SCB Viktoria Köln gegründet. Der Verein, der im Kölner Stadtteil Höhenberg beheimatet ist, trägt seine Heimspiele im Sportpark Höhenberg aus, welcher für 8.343 Zuschauer Platz bietet. Mit Gründung des Vereins übernahm man neben den Jugendmannschaften des Vorgängervereins auch die Seniorenfußballabteilung des FC Junkersdorf. Damit startete man in der ersten Saison der Vereinshistorie 2010/11 in der fünftklassigen NRW-Liga. Fortan förderte der Unternehmer und Mäzen Franz-Josef Wernze den Verein finanziell und sorgte mit seiner Unterstützung auch dafür, dass man direkt in der ersten Saison den Aufstieg in die Regionalliga West feiern konnte. In den nächsten acht Jahren verpasste man immer wieder knapp den Aufstieg in die 3. Liga. Erst 2019 wurde man unter dem damaligen Trainer Jürgen Kohler mit drei Punkten Abstand Meister und konnte damit erstmalig in den deutschen Profifußball aufsteigen. Seitdem spielt man ununterbrochen drittklassig und hatte in keiner Saison bislang etwas mit dem Abstieg zu tun. Nur der TSV 1860 München ist länger in der 3.Liga ansässig.
Im Sommer musste Viktoria einige Leistungsträger ziehen lassen. So verließ beispielsweise Stammtorhüter Ben Voll den Verein und wechselte zum Bundesligaaufsteiger FC St. Pauli. Auch in der Offensive musste man mit David Philipp (TSV 1860 München) und Luca Marseiler (SV Darmstadt 98) zwei schmerzhafte Abgänge verzeichnen. Auf der Gegenseite verpflichtete man acht Neuzugänge. Auf der Torwartposition wurde Eduardo dos Santos Haesler, auch „Dudu“ genannt, ablösefrei von Werder Bremen unter Vertrag genommen. Dort agierte der 25-Jährige zuletzt als dritter Torwart und kam nur sporadisch in der zweiten Mannschaft der Bremer zum Einsatz, die in der vergangenen Saison in der fünftklassigen Bremenliga kickten. Für die Profis lief der Deutsch-Brasilianer dagegen nie auf. Bei seinem neuen Arbeitgeber avancierte „Dudu“ direkt zur Stammkraft und absolvierte in der aktuellen Drittliga-Spielzeit 15 von möglichen 16 Partien. Das Geschwisterpaar Said und Malek El Mala wechselte im Sommer zwar auf dem Papier gemeinsam zum großen Stadtnachbarn 1. FC Köln, wurde jedoch direkt wieder zurück zur Viktoria verliehen, um weiter Spielpraxis zu sammeln.
Toptorschütze der Viktoria ist Serhat-Semih Güler. Der gebürtige Kölner traf in dieser Saison bereits achtmal ins gegnerische Tor und konnte zusätzlich einen weiteren Treffer vorlegen. Dabei absolvierte der Sommerneuzugang (kam vom TSV 1860 München) nur ein Spiel über die volle Distanz und stand in vier Spielen in der Startelf. Denn im vom Trainer Olaf Janßen bevorzugten 4-2-3-1-System bekam in dieser Saison bislang mit Lex-Tyger Tobinger ein Ex-Osnabrücker den Vorzug auf der Mittelstürmerposition. Der 25-Jährige stand bislang in jedem Spiel in der Startelf und konnte das Vertrauen mit sieben Toren und zwei Vorlagen zurückzahlen. Lobinger, der im vergangenen Winter für ein halbes Jahr leihweise für den VfL spielte und dabei 14-mal zum Einsatz kam, wechselte im Sommer vom 1. FC Kaiserslautern nach Köln.
Der bereits angesprochenen Trainer der Kölner Olaf Janßen ist seit Februar 2021 im Verein. Damit ist der 58-Jährige der dienstälteste Chefcoach der 3. Liga. Bereits von Januar bis Juni 2018 stand Janßen als Trainer an der Seitenlinie im Sportpark Höhenberg. Zuvor trainierte er unter anderem den FC St. Pauli, Dynamo Dresden und interimsweise den VfB Stuttgart und Rot-Weiss Essen. Ansonsten war der gebürtige Krefelder bei verschiedenen Stationen auch als Scout oder Co-Trainer tätig. Die größten Erfolge seiner Trainerkarriere sind die vier Landespokalsiege, die er allesamt mit Viktoria Köln feiern konnte. Mit 20 Punkten aus 16 Spielen steht seine Mannschaft aktuell im Mittelfeld der Liga auf dem 13. Platz. Als einziges Team der Liga können die Domstädter ein neutrales Torverhältnis vorweisen (25:25). Das letzte Erfolgserlebnis ist allerdings schon über einen Monat her. Am ersten November gewann man mit 2:0 zu Hause gegen die zweite Mannschaft des VfB Stuttgart. Daraufhin folgten Niederlagen gegen Arminia Bielefeld (0:2), Energie Cottbus (0:1) und zuletzt gegen Wehen Wiesbaden (1:3). Die Viktoria hat dementsprechend einiges vor, wenn es am Sonntagabend gegen den VfL Osnabrück gehen wird.
Die Ausgangslage
Einer der Schlüsselspieler im Kölner Spiel ist der bereits erwähnte Lex-Tyger Lobinger. Nicht nur wurde kein anderer Spieler von Olaf Janßen so häufig eingesetzt, auch lieferte der Stürmer die meisten Torschüsse (39) und Luftzweikämpfe (126) ab. Außerdem überzeugt Lobinger auch mit seiner Einsatzbereitschaft in Form der Laufdistanz. Insgesamt 168,5 km lief er in dieser Saison in seinen 16 Einsätzen bereits, das ist der Topwert seines Teams.
Enrique Lofolomo, welcher allerdings ebenfalls ein wichtiger Bestandteil im Kölner Spiel ist und im Sommer vom Drittligaabsteiger Hallescher FC nach Köln kam, spielte bereits 886 Pässe und brachte davon 88,8% an seine Mitspieler. In der Offensive sorgt zudem Said El Mala für Furore. Neben seinen vier Toren und zwei Vorlagen überzeugt der 18-Jährige auch durch seine Dribbelstärke. Zu 51 Dribblings setzte der Linksaußen in dieser Saison bereits an, knapp 55% konnte er davon erfolgreich abschließen.
Beim VfL fielen in den vergangenen Spielen zwei Akteure auf, die in ihren Anfangswochen bei den Lila-Weißen zunächst Schwierigkeiten hatten. Nachdem Marcus Müller nach seinem späten Transfer zum VfL Ende August am Anfang oft nur Kurzeinsätze feiern konnte, steht der 22-Jährige seit drei Spielen ununterbrochen in der Startelf. Dabei sticht der Mittelstürmer vor allem durch seine Zweikampfführung hervor. Mit 95 geführten Zweikämpfen in den letzten vier Spielen führt Müller mit großem Abstand die interne Zweikampftabelle der Osnabrücker an. Trotz seiner 1,88 m Körpergröße führte der gebürtige Augsburger 73 davon am Boden. Neben seiner Torvorlage im Spiel gegen Ingolstadt konnte er zudem sechs eigene Torabschlüsse in den letzten vier Spielen vorweisen und lief mit 28,1 km so viel wie kein anderer seines Teams. Ein weiterer Osnabrücker, der nach seiner Ankunft im Sommer zunächst eine schwierige Phase durchmachen musste, ist Bryang Kayo. Nachdem der US-Amerikaner sich im Spiel gegen Dortmund II eine Bänderverletzung zuzog und vier Spiele ausfiel, ist er seit Oktober wieder fester Bestandteil des Teams und seit sieben Spielen stets in der Anfangsformation vertreten. Ein Prunkstück seines Spiels ist seine Sprintfähigkeit. So absolvierte der 22-Jährige in den letzten vier Spielen 62 Sprints. Während die Kölner ihre letzten drei Spiele allesamt verloren haben, konnte der VfL am vergangenen Wochenenden nach den Niederlagen gegen Dynamo Dresden (0:3) und dem FC Ingolstadt (2:4) gegen Alemannia Aachen beim 1:1 zumindest einen Punkt einfahren. Um im Abstiegsplätze Plätze gutzumachen, reichte das Remis jedoch nicht aus, sodass am kommenden Sonntag auch der VfL auf Sieg spielen wird.
Die Bilanz
Erst viermal gab es ein Aufeinandertreffen zwischen dem VfL und Viktoria Köln. Dabei hatten meistens die Lila-Weißen die Überhand in den Duellen. Dreimal konnten die Osnabrücker einen Sieg einfahren, bei einem Remis zwischen den Teams. Das letzte Auswärtsspiel im Sportpark Höhenberg gewann der VfL im Mai 2023 mit 2:0 dank den Toren von Henry Rorig und Robert Tesche. Letzterer trifft besonders gerne gegen den kommenden Gegner. So schoss der 37-Jährige zwei seiner elf Tore für den VfL gegen die Kölner. Gegen keinen anderen Verein traf der Routinier doppelt in Diensten der Osnabrücker.
Das Personal
Bei den Gastgebern fallen mit Donny Bogicevic (Bänderriss), Zoumana Keita (Muskelverletzung), Sidny Lopes Cabral (Muskelverletzung) und Robin Velasco (Aufbautraining nach Syndesmoseriss) vier Spieler verletzungsbedingt aus.
Der VfL muss mit Kapitän Timo Beermann (Rotsperre) nur auf einen Akteur verzichten. Chefcoach Pit Reimers kann damit ansonsten auf den gesamten Kader zurückgreifen, da auch die zuletzt gesperrten Dave Gnaase und Joël Zwarts wieder spielberechtigt sind.
Stimmen zum Spiel
Vor dem Spiel gegen Viktoria Köln richtete VfL-Trainer Reimers seinen Blick auch über das kommende Spiel hinaus und stellte das Ziel bis zum Ende des Jahres klar: „Wir haben die klare Zielsetzung, den Abstand auf die Nicht-Abstiegsplätze zu verkürzen. Und wir wollen damit am Sonntag in Köln anfangen.”
Um diese Zielsetzung zu erfüllen, sind die drei Punkte am Sonntag zwingend notwendig. Reimers erwartet im Sportpark Höhenberg am Sonntag erneut eine kämpferische Leistung seiner Mannschaft und hofft auch auf die nötige Effizienz in den Offensivkationen seiner Jungs. „Beide Mannschaften sind in der Pflicht. Nicht nur wir, sondern auch die Kölner nach den letzten drei Spielen. Es ist eine Mannschaft, die sich auch über Ballbesitz definiert. Für uns wird es sowohl wichtig sein, in allen Phasen gut zu verteidigen, als auch selbst Akzente zu setzen. Zudem müssen wir auch an die Grundtugenden denken, die wir letzte Woche gegen Aachen auf den Platz gebracht haben.“
TV und Liveradio
Der Pay-TV Sender Magentasport überträgt die Partie live ab 19:15 Uhr. Das Liveradio der Lila-Weißen meldet sich wie gewohnt wenige Minuten vor Anpfiff. Ansonsten können VfL-Fans das Spiel ebenso über den Liveticker in der App oder auf der Website, sowie auf der Plattform X verfolgen.
Hohe Intensität nur teilweise belohnt
Der VfL Osnabrück muss ich beim Brückentag gegen Alemannia Aachen am Ende eines von hoher Intensität geprägten Drittligaspiels mit einem Punkt begnügen. Niklas Wiemann erzielte die Führung für die Lila-Weißen, die in vielen guten Phasen den zweiten Treffer verpassten und drei Mal Aluminium-Glück hatten.
VfL-Coach Pit Reimers schickte seine Mannschaft in veränderter Formation auf den Rasen. Timo Beermann (Rote Karte) und Dave Gnaase (5. Gelbe Karte) fehlten gesperrt, Lars Kehl, Bashkim Ajdini und Ba-Muaka Simakala nahmen zunächst auf der Bank Platz. Dafür rückte Maxwell Gyamfi nach abgesessener Gelbsperre zurück in die Startelf, genau wie Erik Engelhardt, Robert Tesche und Lion Semic. Mit dem Ball sortierte sich das Personal in ein 4-3-3, gegen die Kugel wurde mit einem 3-5-2 das System des Gegners gespiegelt.
All das hätte nach wenigen Sekunden – die Partie begann aufgrund einer verletzungsbedingten Behandlung des Schiedsrichters Felix Weller mit 5-minütiger Verspätung – schon Makulatur sein können, als Niklas Niehoff mustergültig von Bryang Kayo bedient wurde, der sich energisch auf der Grundlinie durchsetze. Niehoff hätte den Ball nur noch wenige Zentimeter über die Torlinie befördern müssen, verpasste aber das Lede um Millimeter. Es wäre der Selbstvertrauen schaffende Moment direkt zu Beginn des Spiels gewesen. Und Niehoff war auch kurz vor dem Halbzeitpfiff wieder vom Pech verfolgt. Mit einem Traumpass von Robert Tesche in den Strafraum freigespielt, scheiterte der 20-Jährige am langen Bein von Aachens Schlussmann Marcel Johnen (48.).
Die Gäste hatten ihrerseits nach anfänglichen Schwierigkeiten zwei Aluminium-Treffer. Erst landete ein abgefälschter Schuss auf dem Lattenkreuz. Im weiteren Verlauf der ersten Halbzeit streifte ein Flachschuss nach einer ebenfalls flachen Hereingabe von der rechten Angriffsseite den Außenpfosten. Eine Viertelstunde vor Ende der Partie traf Aachens Angreifer Kevin Goden beim Stand von 1:1 das dritte Mal Aluminium. Nach einer Bogenlampe kam er an den Ball und hob diesen über den herauseilenden VfL-Keeper Lukas Jonsson auf den Querbalken ins Toraus.
Zwei Treffer standen am Ende zu Buche. Der erste fiel für den VfL. Die Aktion auf der rechten Seite der Lila-Weißen schien fast erledigt, als Niklas Niehoff weit in den Aachener Strafraum flankte. Gäste-Torwart Johnen konnte den Ball nicht kontrollieren, faustete die Kugel mit einem Hechtsprung vor die Füße von Niklas Wiemann, der entschlossen zum 1:0 ins dadurch leere Tor traf (21.).
Kurios war auch der Gegentreffer, bei dem Sasa Strujic in der 30. Spielminute als Torschütze eingetragen wurde. Bei seinem Klärungsversuch wurde er so unglücklich von Maxwell Gyamfi angeschossen, dass der Ball von dort unhaltbar für Jonsson im langen Eck landete.
Pit Reimers sagte nach dem Spiel: „Es ging heute nicht darum, einen Schönheitspreis zu gewinnen, sondern ehrlichen Arbeiterfussball zu bieten. Die Haltung meiner Mannschaft, entspricht dem, was wir uns vorstellen. Trotzdem ist ein Punkt in unserer Situation zu wenig. Und dennoch gab es heute einige Dinge, auf die wir aufbauen können.“ Osnabrück Cheftrainer hatte Recht, der VfL war über die gesamten 90 Minuten intensiv da und bot eine leidenschaftliche Leistung – erneut angetrieben von einem fantastischen Publikum bei einer mal wieder so gut wie ausverkauften Bremer Brücke. Beide Mannschaften hatten in Anbetracht der Torchancen die Möglichkeit zum Sieg, am Ende teilen sich beide Klubs die Punkte, obwohl der VfL in vielen statischen Werten wie Torschüsse (17 zu 12) oder gewonnene Zweikämpfe (52,5%) vorn lag.
Nach dem 1. Advent folgt am kommenden Sonntag der 2. Advent und damit das Auswärtsspiel des VfL bei Viktoria Köln. Beide Teams machen mit der Partie im Sportpark Höhenberg, die um 19:30 Uhr angepfiffen wird, den 17. Spieltag der Saison zu. Wer den VfL in die Domstadt begleiten möchte, findet die Infos zum Ticketing hier: www.vfl.de/ticketinfos-koeln-essen/.
„Angriffslustig“ gegen Alemannia Aachen
Am kommenden Sonntag trifft der VfL Osnabrück an der Bremer Brücke auf den Aufsteiger Alemannia Aachen (Anpfiff: 13:30 Uhr). Nach einer hitzigen Trainingswoche erwartet Cheftrainer Pit Reimers diese „Angriffslust“ auch am Sonntag auf dem Platz, um die wichtigen drei Punkte an der Brücke behalten zu können. Der Vorbericht.
Der Gegner
Mit dem Aachener Turn- und Sportverein Alemannia 1900 e.V., besser bekannt als Alemannia Aachen, trifft der VfL am kommenden Sonntag auf einen altbekannten Gast an der Bremer Brücke. Bereits 44-mal traf man in Pflichtspielen aufeinander. Das letzte Duell ist jedoch schon elf Jahre her. Dies liegt vor allem an der langen Durststrecke der Aachener, welche lange Dauergast in der 2. Bundesliga waren, doch nach finanziellen Schwierigkeiten zwei aufeinanderfolgende Abstiege verkraften und sich in der Saison 2013/14 in der Regionalliga West wiederfinden mussten. Es folgten zehn lange Jahre in der Viertklassigkeit, in denen man immer wieder oben mitspielen, jedoch nie die Meisterschaft und dem damit verbundenen Aufstieg feiern konnte. In der vergangenen Saison war es dann jedoch soweit: Mit 75 Punkten wurde man vor dem 1. FC Bocholt souverän Meister und feierte vor über 30.000 Zuschauern den Aufstieg in die 3. Liga am Tivoli. Damit konnte man neben den bisher sechs Pokalsiegen im Landespokal Mittelrhein und dem Sieg des damaligen Westdeutschen Pokals im Jahre 1967 den insgesamt achten Vereinstitel einfahren.
Zu den weiteren Vereinserfolgen gehören zudem die Vizemeisterschaften in der Bundesliga im Jahre 1969 und in der 2. Bundesliga im Jahre 2006. Zwei Jahre zuvor erreichte man das DFB-Pokalfinale in Berlin, bei dem man 2:3 gegen Werder Bremen verlor. Dadurch das Werder Bremen allerdings durch den Gewinn der Meisterschaft bereits für das internationale Geschäft qualifiziert war, spielte die Alemannia in der darauffolgenden Saison erstmals in der UEFA-Cup, in der man sensationell das Sechzehntelfinale erreichte.
In die aktuelle Saison startete man mit vier Siegen, sieben Unentschieden und vier Niederlagen. Damit steht man nach 15 Spieltagen mit 19 Punkten auf dem 14. Tabellenplatz. Einer der Erfolgsgaranten ist dabei Chefcoach Heiner Backhaus. Der 42-Jährige übernahm das Traineramt bei der Alemannia im September 2023. Mit ihm feierte man nicht nur den Aufstieg, sondern auch den Gewinn des Landespokal Mittelrhein, als man im Finale den Bonner SC mit 4:2 besiegte. Im Kader von Backhaus, der in seiner aktiven Spielerkarriere unter anderem in Tunesien, Zypern und Malta spielte, stehen auch zwei Ex-Osnabrücker. Seit Januar 2023 läuft Ulrich Bapoh im gelb-schwarzen Trikot auf. Zuvor bestritt der gebürtige Kameruner von 2020 bis 2022 insgesamt 34 Spiele für die Lila-Weißen. Für die Alemannia kann der 25-Jährige bisher in 35 Spielen zwei Tore und zwei Vorlagen vorweisen. Der zweite Ex-Osnabrücker bei den Aachenern ist Leandro Putaro. Der 27-Jährige wechselte erst im Sommer ablösefrei von der Hasestadt nach Aachen. Der Außenbahnspieler lief 27-mal im VfL-Trikot auf und konnte dabei ein Tor im Niedersachsenpokal erzielen. Für die Alemannia stand er bislang achtmal auf dem Rasen, konnte jedoch noch kein Startelfeinsatz feiern.
Die Ausgangslage
Alemannia Aachen geht mit einigen Herausforderungen in die nächste Partie. Die Schwarz-Gelben stellen aktuell die schwächste Offensive der 3. Liga. Lediglich 14 Tore aus 15 Spielen konnten sie bisher erzielen. Auch im Spielaufbau hapert es, was sich im geringsten Ballbesitzwert der Liga von nur 40,7 Prozent widerspiegelt. Die Lila-Weißen dagegen haben in der bisherigen Saison öfter den Ball in den eigenen Reihen und können einen Ballbesitzanteil von 50,7% vorweisen. Auffällig ist zudem, dass die interne Torjägerliste der Aachener von einem Abwehrspieler angeführt wird. Linksverteidiger Sasa Strujic traf bereits viermal und ist damit der erfolgreichste Schütze seines Teams. Knapp dahinter folgt Rechtsaußen Anton Heinz mit drei Treffern. Im letzten Ligaspiel erkämpfte sich Aachen vor ausverkauftem Haus ein 1:1 gegen den TSV 1860 München. Unter der Woche folgte ein Testspiel gegen den Bundesligisten 1. FC Köln, das mit 0:2 verloren ging.
Der VfL musste hingegen zuletzt eine 2:4-Niederlage beim FC Ingolstadt hinnehmen. Dabei war Cheftrainer Pit Reimers bereits gesundheitlich angeschlagen und konnte sein Team nur eingeschränkt betreuen. Zudem verpassten mehrere Spieler krankheitsbedingt einige Einheiten in der vergangenen Trainingswoche. Erneut torgefährlich zeigte sich jedoch Offensivspieler Chance Simakala, der mit seinem Treffer gegen Ingolstadt seine 50. Torbeteiligung im VfL-Trikot feierte. Kein anderer Spieler im Kader ist so torgefährlich wie der 27-Jährige. Auch im kommenden Spiel möchte Simakala seine Quote ausbauen, trifft er doch auf einen seiner Ex-Vereine. Der gebürtige Eschweiler begann seine Fußballkarriere in der Jugend der Alemannia, bevor er mit 14 Jahren zu Borussia Mönchengladbach wechselte.
Die Bilanz
Von den bislang 44 Duellen konnte der VfL 13 für sich entscheiden. Zehnmal trennte man sich mit einem Unentschieden und 21-mal verließen die Aachener den Platz als Siegermannschaft. Dabei erzielten die Lila-Weißen 55 Tore und mussten 66 Gegentreffer hinnehmen. Das letzte Duell fand im Mai 2013 statt. Durch den 4:0-Heimsieg am letzten Spieltag der Saison konnten die Lila-Weißen den dritten Tabellenplatz und damit das Erreichen der Relegation feiern.
Das Personal
Beim TSV fallen mit Luca Schmidt (Kahnbeinbruch), Julius Schell (Knie-OP), Leroy Zeller (Verletzung) und Gianluca Gaudino (Rotsperre) definitiv vier Spieler aus. Außerdem sind die Einsätze von Sascha Marquet, Lars Oeßwein, Julian Schwermann und Dustin Willms auf Grund von Krankheit fraglich.
Beim VfL fallen mit Joël Zwarts (Rotsperre), Timo Beermann (Rotsperre) und Dave Gnaase (Gelbsperre) drei Spieler für die Partie am Sonntag aus. Inwiefern die Krankheitswelle unter der Woche das Aufgebot am Sonntag beeinflusst, lässt sich noch nicht sagen.
Stimmen zum Spiel
Nach einer intensiven Trainingswoche erwartet der Osnabrücker Cheftrainer Reimers von Anfang an eine kämpferische Leistung seiner Mannschaft: „Wir sind alle angriffslustig. Ich kann auf jeden Fall bestätigen, das in den letzten Tagen viel geredet wurde. Aber irgendwann ist dann auch mal Feierabend damit. Spätestens am Sonntag um 13:30 Uhr braucht keiner mehr reden und irgendwelche Ankündigungen machen, was wir uns vornehmen. Es zählt nur eins, dass wir unsere Leistung mit Anpfiff auf den Platz bringen. Das ist auch genau meine Erwartungshaltung an unsere Mannschaft und den Staff. Sobald es losgeht, müssen wir auch loslegen.“
Trotz der Personalsituation und der Krankheitswelle, die seine Mannschaft unter der Woche heimsuchte, sieht Reimers darin keine Ausrede für die kommende Partie: „Das spielt am Sonntag nicht die ganz große Rolle. Letztendlich werden wir mit elf Mann auf dem Platz sein und haben dazu noch Spieler auf der Bank. Wir wollen ein Ausrufezeichen setzen.“
TV und Liveradio
Der Pay-TV-Sender MagentaSport zeigt das Spiel ab 13:15 Uhr live. Das Liveradio der Lila-Weißen ist ebenfalls kurz vor Spielbeginn auf www.vfl.de/liveradio verfügbar.
„Ernüchternder Tag“ in Ingolstadt
Am Sonntagnachmittag musste der VfL Osnabrück eine deutliche 2:4-Auswärtsniederlage beim FC Ingolstadt 04 hinnehmen. Nachdem man nach einer Stunde schon vier Gegentreffer kassierte, kam das Aufbäumen der Mannschaft Mitte der zweiten Halbzeit zu spät, um Punkte aus dem Audi-Sportpark nach Osnabrück nehmen zu können. Der Spielbericht.
Nach ereignislosen ersten zehn Minuten waren es die Osnabrücker durch Kapitän Timo Beermann, die den ersten Torabschluss verzeichnen konnten. Nach einem Einwurf legte Marcus Müller den Ball auf den aufgerückten Kapitän zurück. Der Abschluss des 33-Jährigen ging allerdings deutlich über das Tor (13‘). Nur einige Augenblicke später tauchten auch die Schanzer erstmals gefährlich vor dem Tor von VfL-Keeper Lukas Jonsson auf. Nach einem Foul von Dave Gnaase am linken Sechszehnerrand bekamen die Schanzer einen Freistoß zugesprochen. Gnaase sah dafür seine fünfte gelbe Karte in der laufenden Saison und ist somit für das Spiel gegen Alemannia Aachen am kommenden Sonntag gesperrt. Der Freistoß landete bei Simon Lorenz, dessen Kopfball Jonsson mit einer Glanztat stark parieren konnte (17‘). Drei Minuten später war der Schwede dann aber chancenlos. Nach einer Flanke von David Kopacz landete der Ball bei Sebastian Grönning, der aus der Drehung abschloss und zur 1:0-Führung ins Tor der Osnabrücker traf (20‘).
Mit der Führung im Rücken kamen die Gastgeber nun besser ins Spiel und trotzdem hatte der VfL durch Kofi Amoako die Chance zum Ausgleich. Nach einer Ecke landete der zweite Ball beim 19-Jährigen, der am zweiten Pfosten auf seine Chance lauerte. Sein Direktabnahme kam eigentlich gut auf das Tor, doch Rechtsverteidiger Marcel Costly passte auf und konnte per Kopf im letzten Moment noch auf der Linie klären (33‘). Im direkten Gegenzug mussten die Lila-Weißen den erneuten Gegentreffer hinnehmen. Torschütze Grönning gelang es zunächst seinen Mitspieler Zeitler durch einen gelungenen Steilpass in Szene zu bringen. Dieser scheiterte allerdings an der Fußabwehr von Jonsson. Zum Pech der Osnabrücker landete das Spielgerät direkt vor die Füße von Grönning, der den Ball eiskalt im leeren Tor unterbringen konnte (34‘). Mit einem 0:2-Rückstand ging es für die Lila-Weißen nach 45 Minuten also in die Kabine.
Zu Beginn der zweiten Halbzeit brachte Cheftrainer Pit Reimers mit Erik Engelhardt eine frische Offensivkraft. Dennoch waren es die Schanzer, die auch das erste Tor der zweiten Hälfte erzielen konnten. Nur drei Minuten nach Wiederanpfiff schnürte Grönning den Dreierpack, nachdem Zeitler ihm den Ball im Sechzehner per Hacke zurücklegte (48‘). Auch nach dem 3:0 waren die Gastgeber die spielbestimme Mannschaft und pressten die Osnabrücker Abwehrreihe weiter hoch an. In der 56. Spielminute wurde Rechtsverteidiger Costly vom VfL nach einem Seitenwechsel völlig frei gelassen, sodass dieser die Linie hochsprinten und die Hereingabe in den Sechzehner bringen konnte. Dort fand er mit Kopacz am zweiten Pfosten einen Abnehmer, der damit sein drittes Saisontor erzielen konnte (56‘).
Trotz des 0:4-Rückstands wurde die Partie dann nochmal hitzig. Mit einem Doppelschlag konnte der VfL den Rückstand aus dem Nichts auf zwei Tore verkürzen. So brachte der eingewechselte Semic einen Freistoß vom linken Strafraumrand vor das Tor, wo er mit Chance Simakala einen Abnehmer fand und dieser ins Tor einnicken konnte (73‘). Nur eine Minute später kam der VfL dann erneut gefährlich vor das Tor: Marcus Müller machte den Ball im gegnerischen fest und legte auf Dave Gnaase ab, der vom Sechszehnerrand ins rechte untere Eck zum 2:4 treffen konnte (74‘). Die Drangphase des VfL wurde nur zwei Minuten später aber gestoppt. Schiedsrichterin Fabienne Michel zog die rote Karte, nachdem Timo Beermann im Zweikampf mit Lukas Fröde mit der Sohle voraus ging (76‘). Die letzte Viertelstunde mussten die Lila-Weißen also ohne ihren Kapitän und zu zehnt zu Ende bringen. Damit war die Niederlage nun endgültig besiegelt. In der Pressekonferenz nach dem Spiel zog Co-Trainer Tim Danneberg, der den erkrankten Cheftrainer Pit Reimers ersetzte, folgendes Fazit: „Für uns es ein insgesamt ein ernüchternder Tag und ein ernüchterndes Ergebnis. In den letzten zwei Wochen ist bei uns viel passiert. Trotzdem müssen wir uns heute vorwerfen lassen, dass gerade die Basics in vielen Momenten nicht gepasst haben.“
Für den VfL geht es am kommenden Sonntag weiter. Dann empfängt man an der Bremer Brücke den Aufsteiger Alemannia Aachen (Anpfiff 13:30 Uhr).
Tore:
1:0 (Grönning 20‘), 2:0 (Grönning 34‘), 3:0 (Grönning 48’), 4:0 (Kopacz 56’), 4:1 (Simakala 73’), 4:2 (Gnaase 74’)
Besondere Vorkommnisse:
Platzverweis Timo Beermann (76‘)
VfL Osnabrück:
Jonsson – Ajdini, Karademir, Beermann, Gnaase – Amoako (Tesche 62‘), Kehl (Wulff 62‘), Simakala, Kayo (Engelhardt 46‘), Niehoff (Semic 62‘) – M. Müller
FC Ingolstadt 04:
M. Funk – Costly, Cvjetinovic, Lorenz, Keidel – Fröde, Plath, Kanuric (Öztürk 61‘), Kopacz – Grönning (Decker 90+1‘), Zeitler (Borkowski 61‘)
Vorbericht vor Auswärtsspiel beim FC Ingolstadt
Am Sonntag gastiert der VfL Osnabrück im Audi-Sportpark beim FC Ingolstadt (Anpfiff: 16:30 Uhr). Der VfL möchte nach der Länderspielpause bei den formstarken Schanzern dreifach punkten. Der Vorbericht.
Der Gegner
Der Fußballclub Ingolstadt 04 entstand am 5. Februar 2004, als die Fußballabteilungen der beiden Vereine MTV Ingolstadt und ESV Ingolstadt ausgegliedert wurden. Zu den größten Vereinserfolgen in der noch kurzen Historie gehört der Gewinn der Meisterschaft in der 2.Bundesliga in der Saison 2014/15. Dank diesem konnte man erstmals in der Bundesliga spielen und sich dort sensationell zwei Jahre halten. Nachdem man im ersten Jahr an keinem einzigen Spieltag auf einem Abstiegsplatz stand, musste man in der Saison 2016/17 mit nur 32 Punkten auf Platz 17 den Gang zurück in die 2.Bundesliga antreten. Auch dort hielt man sich erneut nur zwei Jahre und landete 2019 in der 3.Liga. Nach einem zwischenzeitlichen Intermezzo zurück in der Zweitklassigkeit in der Saison 2021/22 ist man nun seit zwei Jahren erneut drittklassig. Seit 2013 ist die Audi Sport GmbH mit 19,94% an der Lizenzspielerabteilung des Vereins beteiligt. Außerdem ist Audi, dessen Hauptsitz in Ingolstadt liegt, ebenfalls im Besitz der Heimspielstätte der Schanzer, dem Audi-Sportpark. Seit 2010 werden die Heimspiele des Vereins in dem 15.200 Zuschauer fassenden Stadion ausgetragen.
Mit Sabrina Wittmann hat der FC Ingolstadt die erste Cheftrainerin im deutschen Profifußball. Die gebürtige Ingolstädterin ist schon seit 2017 im Verein tätig. So trainierte die 33-Jährige bereits mehrere Jahre die U17 und U19 der Schanzer und war zusätzlich als Sportliche Leiterin beschäftigt. Im Mai 2024 wurde sie nach der Entlassung von Michael Köllner erst Interimstrainerin und nach vier Spielen, in denen sie unbesiegt blieb, im Juni dieses Jahres zur Cheftrainerin ernannt. Und auch in der neuen Saison konnte Wittmann den positiven Lauf mit ihrer Mannschaft fortführen. Mit 20 Punkten nach 14 Spielen steht man aktuell auf dem achten Tabellenplatz. Zusätzlich ist man seit sieben Spielen ungeschlagen und kann die zweitbeste Offensive der Liga vorweisen.
Bei den Ingolstädtern befindet sich im aktuellen Kader mit Pascal Testroet ein Ex-Osnabrücker. Der 34-Jährige spielte von 2013 bis 2014 ein Jahr für den VfL und konnte dabei in 28 Partien neun Treffer erzielen. Für den FCI geht er seit Juli 2022 auf Torejagd und war dabei in 78 Partien bereits 37-mal erfolgreich. Zusätzlich sorgte er 19-mal per Vorlage für den Torerfolg eines Mitspielers. Mit Bryang Kayo ist aktuell ein VfL-Akteur vom FCI ausgeliehen. Der US-Amerikaner bestritt in der vergangenen Saison 28 Partien für die Schanzer und wechselte im Sommer nach Osnabrück. Bislang war der 22-Jährige in zehn Partien für die Lila-Weißen im Einsatz.
Die Ausgangslage
Mit Sebastian Gröning haben die Schanzer einen der effektivsten Joker der Liga in ihren Reihen. Der Angreifer wurde bisher achtmal eingewechselt und konnte dabei vier Tore erzielen sowie eine Torvorlage beisteuern. Insgesamt ist Gröning mit sieben Treffern der Toptorschütze des FC Ingolstadt und zeigt sich als absoluter Strafraumstürmer: 27 seiner 29 Torschüsse gab er innerhalb des gegnerischen Sechzehners ab.
Die Passgenauigkeit im Team der Schanzer wird maßgeblich von Simon Lorenz geprägt. Mit 718 gespielten Pässen und einer Erfolgsquote von 91,2 Prozent zählt er zu den passpräzisesten Spielern der Liga. Auch in der Luft zeigt Lorenz seine Qualitäten: Mit 135 bestrittenen Luftduellen liegt er ligaweit auf dem zweiten Platz. Marcel Costly rundet das Profil der Mannschaft ab und belegt mit 45 geschlagenen Flanken den fünften Platz im Ligavergleich. Dabei konnte der Rechtsverteidiger bereits vier Tore auflegen. Zwei seiner Vorlagen wurde nach einer Hereingabe vom Stürmer per Kopf vollendet. Die Schanzer haben ohnehin mit 12 erzielten Kopfballtoren die meisten der Liga und bestritten bereits 135 Luftzweikämpfe.
Damit der VfL am Samstag gegen die Ingolstädter-Lufthoheit dagegenhalten kann, ist die Rückkehr vom zuletzt angeschlagenen Kapitän Timo Beermann wichtig. Der 33-Jährige hat die zweitbeste Luftzweikampfquote der Liga und konnte 71,9% der Duelle für sich entscheiden.
Insgesamt ist der FC Ingolstadt seit sieben Spielen ungeschlagen und belegt in der Formtabelle der letzten fünf Spieltage den dritten Rang. Offensiv präsentiert sich das Team äußerst variabel. Schon zwölf verschiedene Spieler konnten in dieser Saison treffen – eine Zahl, die nur Arminia Bielefeld ebenfalls vorweisen kann. Mit 32 geschossenen Toren und 225 Torschüssen belegen die Schanzer den zweiten Platz im Ligavergleich. Diese offensive Durchschlagskraft wird jedoch durch eine anfällige Defensive relativiert. Denn mit 27 Gegentoren haben die Schanzer nur ein Tor weniger als der VfL kassiert. Damit liegt man ligaweit auf Platz 18 in dieser Kategorie. Die jüngste Länderspielpause nutzen die Ingolstädter für ein Testspiel gegen den Bundesligisten FC Augsburg. Während man selbst verletzungsgeplagt unter anderem mit mehreren Spielern aus der U19 antrat, konnten die Augsburger aus den vollen Schöpfen und die Partie deutlich mit 7:0 gewinnen.
Der VfL nutzte die Pause ebenfalls für ein Freundschaftsspiel gegen den Regionalligisten SV Rödinghausen. Auch Trainer Pit Reimers musste dabei auf einige Stammkräfte verzichten und testete in den 90 Minuten verschiedene Systemvarianten aus. Am Ende mussten sich die Lila-Weißen mit 2:3 unter Ausschluss der Öffentlichkeit geschlagen geben. In der Liga verlor man zuletzt zu Hause gegen den Tabellenzweiten Dynamo Dresden mit 0:3. Gegen die “Schanzer” möchte man nach der Länderspielpause, in der auch der Fandialog stattfand, wieder dreifach punkten.
In der Offensive wird dann unter anderem Chance Simakala entscheidend für den Torerfolg sein. Der 27-Jährige ist mit einem Anteil von 37,5 Prozent an den gesamten VfL-Toren der zentrale Akteur in der Lila-Weißen-Offensive. Kein anderer Spieler der 3. Liga hat einen so hohen Toranteil bei seinem Team. Mittelfeldmann Dave Gnaase bringt darüber hinaus eine bemerkenswerte Konstanz ins Spiel. Mit 288 bestrittenen Zweikämpfen, 183,3 gelaufenen Kilometern und 673 gespielten Pässen ist er der Aktivposten der Mannschaft und glänzt mit der zweitbesten Passquote im Team von 87,5 Prozent. Letztendlich muss die Mannschaft von Cheftrainer Pit Reimers aber gemeinsam eine geschlossene Leistung auf den Platz bringen, um die Serie der “Schanzer” zu brechen und den Sieg mit in die Hasestadt bringen zu können.
Dabei helfen sollen auch drei neue Gesichter im Funktionsteam der Lila-Weißen. Heiko Flottmann und Ferhat Findik sind seit dieser Woche Teil des Trainerteams. Flottmann, der bereits in zwei früheren Amtszeiten als Trainer und Nachwuchskoordinator beim VfL tätig war, komplettiert das Trainerteam als Assistent von Reimers. Findik ist als Videoanalyst tätig. Beide kamen im Zuge der Freistellung vom ehemaligen Co-Trainer Maniyel Nergiz, der den VfL in der letzten Woche auf eigenen Wunsch verlassen hat. Hilfreich ist auch, dass Reimers die beiden bereits aus seiner früheren Zeit beim Hamburger SV kennt. Zusätzlich ist auch Benjamin Berg seit dieser Woche Teil des Teams. Der 32-Jährige fungiert dabei als Mental-Coach und begleitet die Mannschaften unter anderem während der Trainingseinheiten. Alle drei bezeichnet Reimers als „gute Bausteine“ für das Team.
Die Bilanz
Bislang gab es zehn Duelle zwischen den beiden Vereinen. Sechsmal konnte der VfL gewinnen, einmal gab es ein Remis und dreimal gingen die “Schanzer” als Sieger vom Platz. Zu zwei besonderen Aufeinandertreffen kam es 2021, als man in der Relegation zur 2. Bundesliga gegeneinander spielte. Nach einem 0:3 im Hinspiel konnte der VfL zwar das Rückspiel mit 3:1 an der heimischen Bremer Brücke gewinnen, musste aber dennoch den Abstieg in die 3. Liga hinnehmen. Der letzte Auswärtssieg der Lila-Weißen bei den Ingolstädtern war gleichzeitig auch der höchste in der Historie des Duells. Mit 4:1 gewann man im Februar 2023 im Audi-Sportpark, dank den Toren von Sven Köhler, Omar Traoré und Erik Engelhardt, welcher doppelt traf.
Das Personal
Beim FCI herrschen momentan große Verletzungssorgen. Mit Ryan Malone (Knie-OP), Moritz Seiffert (Oberschenkelverletzung), Mattis Hoppe (Knieverletzung), Max Besuschkow (Wadenverletzung), Yannick Deichmann (Sprunggelenksverletzung), Maximilian Dittgen (Oberschenkelverletzung), Pascal Testroet (Oberschenkelverletzung) und Tim Heinke (Wadenverletzung) fallen insgesamt acht Spieler verletzungsbedingt aus.
Bei den Lila-Weißen muss Cheftrainer Pit Reimers durch die Sperren von Maxwell Gyamfi (Gelbsperre) und Joël Zwarts (Rotsperre) auf zwei Spieler für das kommende Spiel verzichten.
Stimmen zum Spiel
Reimers legte vor der Partie im Spieltagsinterview den Fokus vom Gegner weg und vollkommen auf die eigenen Ziele der Mannschaft: „Ich erwarte ein offenes Spiel. Aber wie ich auch schon in den letzten Wochen gesagt habe: In unserer jetzigen Situation tun wir sehr gut daran, uns auf unsere Stärken zu besinnen und auf das, was wir auf den Platz bringen wollen. Und das ist maximaler Einsatz, maximale Bereitschaft und maximale Laufintensität. Aus meiner Sicht sind das auch die Grundbotschaften von letzter Woche aus dem Fandialog. Und dem wollen wir natürlich absolut gerecht werden.“
TV und Liveradio
Der Pay-TV-Sender MagentaSport zeigt das Spiel ab 16:15 Uhr live. Das Liveradio der Lila-Weißen ist ebenfalls kurz vor Spielbeginn auf www.vfl.de/liveradio verfügbar.
VfL testet gegen Rödinghausen Systeme und Personal
Im Testspiel gegen den SV Rödinghausen am Donnerstagmittag an der Brücke prüfte VfL-Coach Pit Reimers mit Blick auf die Personalsituation vor dem nächsten Ligaspiel in Ingolstadt sowohl eine Vierer- als auch eine Dreierkette. Zudem kamen 19 Spieler in den 90 Minuten zum Einsatz, auch drei Spieler aus der U19 durften sich zeigen. Am Ende der 90 Minuten setzten sich die Gäste mit 3:2 durch.
Nicht im Aufgebot für das Testspiel in der Länderpause standen: Timo Beermann, Chance Simakala, Niklas Niehoff, Bastien Conus, Jannes Wulff, Joel Zwarts, Erik Engelhardt und Kofi Amoako. Teils wurde das Stammpersonal geschont oder stand krank bzw. verletzt/angeschlagen nicht zur Verfügung. Der VfL fand trotz der Personalrochade im Vergleich zum letzten Ligaspiel ordentlich in die Partie. „In puncto Kommunikation und Griffigkeit haben mir insbesondere weite Teile der ersten Halbzeit gut gefallen“, sagte Pit Reimers. Bryang Kayo hätte den VfL schon früh in der Partie in Führung bringen können. Nach einer sehenswerten Passstafette landete der Ball vor den Füßen des US-Amerikaners, der den Ball jedoch zu unplatziert auf das Tor und damit SVR-Keeper Albers nicht ernsthaft in Bedrängnis brachte (13‘). Im direkten Gegenangriff wurde es dann auch vor dem VfL-Tor erstmalig gefährlich, als Jonathan Riemer aus halblinker Position knapp zwanzig Meter vor dem Tor abzog und mit seinem Sonntagsschuss das Lattenkreuz traf (15‘). Danach wurde es auf beiden Seiten etwas ruhiger.
Der VfL kam nach einer knappen halben Stunde jedoch immer wieder zu vereinzelten Torchancen. So auch in der 27. Minute, als Kevin Wiethaup einen starken Steilpass auf Lars Kehl spielte und dieser aus der Drehung den besser postierten Brian Beyer fand. Der Franzose suchte im Sechzehner direkt den Abschluss, verfehlte das Tor aber knapp am linken Pfosten (27‘). Zwei Minuten später zwang der VfL durch gute Pressingarbeit den Gästekeeper zu einem Fehlpass. Wiethaup fing diesen ab und legte quer auf Kayo. Mit einer sehenswerten Fußabwehr vereitelte SVR-Verteidiger Maximilian Hippe das quasi sicher geglaubte 1:0. Danach kam es auf beiden Seiten vermehrt zu Torabschlüssen, ohne jedoch, dass die Torwarte groß herausgefordert wurden. Kurz vor der Halbzeitpause durfte sich VfL-Keeper Lukas Jonsson dann doch nochmal auszeichnen. Den Schuss von Ansgar Kuhlmann, der im Strafraum zum Abschluss kam, konnte der Schwede stark parieren (44‘). Letztendlich ging es nach intensiven 45 Minuten torlos in die Kabinen.
Zur zweiten Halbzeit wechselte der VfL von einer Viererkette auf eine Dreierkette. Beide Trainer brachten einige frische Kräfte. Einer davon war Robert Tesche, der das Spiel der Osnabrücker mit seinem Treffer zum 1:0 direkt positiv beeinflussen konnte. Nach einer Ecke setzte sich der Routinier im Strafraum durch und nickte ins rechte Eck ein (52‘). Die Führung für den VfL hielt allerdings nicht lange. Nur eine Minute später wurde Simon Engelmann im Strafraum freigespielt und zielte gekonnt von der linken Strafraumecke zum 1:1-Ausgleich ins lange Eck (53‘). „Die Führung sollte uns eigentlich mehr Sicherheit geben. Dass wir direkt im Gegenzug den Ausgleich kassieren, darf uns natürlich nicht passieren“, so Reimers nach dem Spiel. Vom direkten Gegenschlag ließen sich die Lila-Weißen aber nicht von der Spielidee abbringen und pressten den Gegner weiterhin hoch an. In der 66. Minuten zwangen sie somit erneut Torwart Karl Albers zu einem Fehlpass, den Marcus Müller diesmal zum 2:1-Führungstreffer nutzen konnte. Nach seinem Ballgewinn musste dieser den Ball nur noch aus 25 Metern in das leere Tor unterbringen (66‘). Dasselbe Duell wiederholte sich auch in der 74. Minute. Nachdem Müller nach einem Steckpass frei vor Albers stand, konnte letzterer den Abschluss jedoch stark per Fußabwehr parieren (74‘).
In der Schlussphase brachte Reimers dann nochmals frische Kräfte und mit Felix Langhammer, Finn Cramer und Joschka Kroll einige Talente aus der U19 des VfL in die Partie. Auch Gästetrainer Farat Toku wechselte im Laufe des Spiels immer wieder durch und brachte unter anderem den 22-Jährigen Ole Hoch. Dieser war dann maßgeblich am Doppelschlag der Gäste kurz vor Ende der Partie beteiligt. In der 83. Minute schlenzte Hoch den Ball von der rechten Strafraumkante in die linkere obere Ecke unhaltbar für den in der Halbzeit eingewechselten David Richter ins Tor (83‘). Nur eine Minute später war es erneut Hoch, der aus ähnlicher Position nach einem Eckball auf das Tor abzog. Kurz vor der Linie kommt dann aber noch der Toptorschütze des SVR, Michael Seaton, an den Ball und trug sich somit in die Torjägerliste des Spiels ein (84‘). Nach dem späten Doppelschlag versuchten die Lila-Weißen noch den Ausgleich zu erzielen, konnten die Defensive der Gäste aber nicht mehr groß in Bedrängnis bringen.
Am Ende verliert der VfL das Testspiel unter Ausschluss der Öffentlichkeit knapp mit 2:3. Reimers zog nach der Partie ein gemischtes Fazit: „Mit dem Ergebnis und den drei Gegentore sind wir alles andere als zufrieden, dennoch haben wir uns deutlich mehr Tormöglichkeiten als in den Spielen zuletzt herausgespielt.“ Für den VfL geht es nach der Länderspielpause am 24. November auswärts beim FC Ingolstadt (Anpfiff: 16:30 Uhr) weiter.
Tore:
1:0 (Tesche 52‘), 1:1 (Engelmann 53‘), 2:1 (Müller 66‘), 2:2 (Hoch 83‘), 2:3 (Seaton 84‘)
VfL Osnabrück:
Jonsson (Richter 46‘) – Semic (Kroll 85‘), Wiemann, Karademir, Ajdini (Gyamfi 63‘) – Gnaase (Tesche 46‘), Kehl, Kayo (Ercan 46‘) – Beyer (Langhammer 63‘), Müller (Cramer 85‘), Wiethaup (Mulaj 63‘)
SV Rödinghausen:
Albers – Hippe, Kurzen (Chato 46‘), Engelmann (Hoch 72‘), Rohlfing (Wolff 46‘), Tia (Corsten 46‘), Kuhlmann (Horn 64‘), Ndure, Adetula (Seaton 46‘), Hober (Bajric 46‘), Riemer (Alassane 72‘)
Vorbericht für das Testspiel gegen den SV Rödinghausen
Der VfL Osnabrück empfängt am Donnerstagmittag mit dem SV Rödinghausen den aktuellen Tabellenfünften der Regionalliga West zu einem Testspiel (Anpfiff: 13:00 Uhr). Der Vorbericht.
Der Gegner
Mit dem SV Rödinghausen trifft der VfL Osnabrück am Donnerstagmittag auf einen etablierten Regionalligisten. Seit 2014 spielt man durchgängig in der Regionalliga West und konnte in der Saison 2019/20 unter dem damaligen Trainer Enrico Maaßen dort sogar die Meisterschaft feiern. Dennoch verzichtete man auf den Aufstieg in die 3.Liga und blieb somit bis heute viertklassig. Der Verein entstand durch die Fusion der Vereine VfR Bieren und SV Grün-Weiß Schwenningdorf im Jahre 1970. Seitdem konnte man neben dem Gewinn der Meisterschaft 2019 und 2022 den Landespokal Westfalen für sich entscheiden. Dadurch qualifizierte man sich auch für die Hauptrunde im DFB-Pokal.
Der aktuelle Trainer des Vereins ist Farat Toku. Der 44-Jährige war als Spieler unter anderem für die Zweitvertretung vom FC Schalke 04 und die SG Wattenscheid 09 tätig. Bei Letzterem war er von 2015 bis 2019 auch als Trainer aktiv. Über Stationen bei Viktoria Berlin und der Tätigkeit als Co-Trainer beim türkischen Erstligisten Alanyaspor landete er im Oktober 2023 in Rödinghausen. Seitdem konnte der gebürtige Bochumer 21 Siege in 40 Spielen einfahren und führte seine Mannschaft in der vergangenen Saison mit 51 Punkten auf den achten Tabellenplatz.
Die Partie am Donnerstag wird für einige Akteure auch ein Wiedersehen mit ihrem Ex-Verein. Beim VfL stehen aktuell mit Niklas Wiemann, Aday Ercan und Chance Simakala drei Spieler mit Rödinghauser Vergangenheit im Kader. Wiemann kam 2023 vom SVR nach Osnabrück und hatte davor in zwei Jahren 46 Spiele für den Regionalligisten bestritten. Aday Ercan spielte leihweise in der Saison 2021/22 in Rödinghausen und wurde dort 31-mal eingesetzt. Chance Simakala war ebenfalls nur ein Jahr in Rödinghausen tätig und konnte in der Zeit in 41 Spielen 20 Torbeteiligungen vorweisen. Mit dieser Statistik machte der heute 27-Jährige auch in Osnabrück auf sich aufmerksam, sodass er im Sommer 2021 von Rödinghausen zum VfL kam.
Auf der Gegenseite befinden sich ebenfalls zwei Spieler, die eine Osnabrücker Vergangenheit vorweisen können. Paterson Chato spielte von Juli 2022 bis Januar 2024 für den VfL und bestritt in der Zeit 34 Partien für die Lila-Weißen. Nach einer Station im österreichischen Lustenau spielt der 27-Jährige seit dieser Saison beim SV Rödinghausen. Mittelfeldakteur Dino Bajric spielte in der Jugend beim VfL und lief insgesamt 45-mal für die U17 und U19 des Vereins auf.
Die Ausgangslage
Die Rödinghausener stehen aktuell auf dem fünften Platz in der Regionalliga West und sind seit vier Spielen ungeschlagen (3 Siege, 1 Remis). Im letzten Ligaspiel konnte man zu Hause mit 2:0 gegen den Regionalligaaufsteiger Eintracht Hohkeppel gewinnen. Der Toptorschütze des Teams ist Michael Seaton. Der 28-Jährige kam erst Anfang September nach Rödinghausen und konnte in bislang acht Spielen sechs Tore erzielen und zwei weitere vorlegen. Der ehemalige jamaikanische Nationalspieler ist also eine echte Sofortverstärkung für das Team von Farat Toku. Ebenfalls für Torgefahr sorgt mit Patrick Kurzen ein Dauerbrenner beim SVR. Der 27-Jährige konnte in dieser Saison bereits drei Tore und vier Vorlagen erzielen und ist seit 2018 im Kreis Herford beheimatet. Insgesamt kann er bereits auf 189 Spiele zurückblicken, die er für den Verein bestritten hat. Damit steht Kurzen auf dem zweiten Platz der Rekordspielerliste des SVR.
Der VfL steht bekanntlich in der 3.Liga am Tabellenschlusslicht und möchte das anstehende Testspiel dafür nutzen, um die Abläufe im Defensiv- und Offensivspiel zu optimieren. In der Liga verlor man zuletzt mit 0:3 zu Hause gegen die SG Dynamo Dresden, wobei man zudem erneut einen Platzverweis hinnehmen musste, als Joël Zwarts in der 73. Minute die rote Karte sah. Mit Blick nach vorne wird das Spiel gegen Rödinghausen dann auch als Vorbereitung für die anstehende Partie beim FC Ingolstadt am 24. November genutzt, bei dem man neben Zwarts auch definitiv auf den gelbgesperrten Maxwell Gyamfi verzichten muss.
Das Spiel am Donnerstag findet dabei unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt und wird, anders als die letzten beiden Testspiele, im normalen Format (2×45 Minuten) im Stadion an der Bremer Brücke gespielt.
Die Bilanz
Bereits sechsmal ist man in einem Testspiel gegeneinander angetreten. Dreimal gewann dabei der VfL, zweimal spielte man unentschieden und einmal ging der Sieg nach Rödinghausen. Das letzte Testspiel zwischen den beiden Teams fand in der Sommervorbereitung auf die aktuelle Saison statt. Am 20. Juli traf man im Häcker Wiehenstadion in Rödinghausen aufeinander, als der VfL mit 4:0 dank des Doppelpacks von Joël Zwarts und den Toren der U19-Spieler Finn Cramer und Felix Langhammer gewinnen konnte.
Das Personal
Beim Gegner fallen mit Alexander Höck (Kreuzbandriss) und Kevin Hoffmeier (Knieverletzung) zwei Spieler verletzungsbedingt aus.
Beim VfL sind einige Spieler angeschlagen, sodass es sich erst kurzfristig herausstellen wird, wer beim Testspiel zum Einsatz kommen kann.
Stimme zum Spiel
Cheftrainer Pit Reimers möchte das Testspiel erneut dazu nutzen, um vielen Spielern Einsatzminuten zu geben. „In dem Spiel geht es zum einen darum, sich ein gutes Gefühl wiederzuholen, Selbstvertrauen zu tanken und einfach ein gutes Spiel zu machen. Zum anderen wollen wir natürlich auch Spielern Einsatzminuten im Trikot geben, damit sie im Rhythmus bleiben oder wieder in diesen kommen.“
Es wird also am Donnerstag beim VfL viel rotiert werden. Nichtsdestotrotz möchte Reimers am Ende als Sieger vom Platz gehen: „Das Spiel hat für uns eine hohe Bedeutung, weil in unserer jetzigen Situation einfach jedes Spiel zählt, um Erfolgserlebnisse zu sammeln. Wir wollen einfach unter Beweis stellen, dass wir ein gutes Spiel machen können und das Spiel am Ende natürlich auch gewinnen.“
Livestream und Liveticker
Das Spiel ist im Liveticker in der App oder auf der Website im Matchcenter zu verfolgen. Außerdem überträgt die NOZ das Spiel im Livestream.
0:3-Niederlage gegen Dynamo Dresden
Der VfL Osnabrück verlor das ausverkaufte Heimspiel gegen die SG Dynamo Dresden am Samstagnachmittag mit 0:3. Nach einem 0:2-Halbzeitstand konnte der VfL auch in der zweiten Halbzeit offensiv zu wenig Akzente setzen und musste die Partie am Ende auch noch zu zehnt beenden. Der Spielbericht.
Die erste Torchance hatten die Gäste in der 13. Spielminute, als deren Toptorschütze Christoph Daferner im Sechzehner zum Abschluss kam und das Tor nur knapp links verfehlte (13‘). Im Osnabrücker Offensivspiel scheiterte es oft an dem ungenauen Zuspiel, sodass man nur selten zu Abschlusschancen kam. Das Spiel war dabei stets von intensiven Zweikämpfen geprägt. Aufgrund einer Provokation seines Mitspielers sah Maxwell Gyamfi seine fünfte gelbe Karte. Damit ist der 24-Jährige für das Spiel in Ingolstadt gesperrt. In der 35. Minute kam es jedoch zur besten Chance für den VfL in der ersten Hälfte. Nach einer kurzausgeführten Ecke schlug Bastien Conus die Flanke von links in den Strafraum, wo er mit Robert Tesche einen Abnehmer fand. Der Routinier versuchte den Ball zurückzulegen, fand jedoch nur einen Verteidiger der Gäste. Dessen Klärungsversuch landete jedoch vor Dave Gnaase. Dieser wartete nicht lange und zog per Volley ab. Sein Versuch flog nur knapp rechts am Tor vorbei. Bei dem Schuss hätte Gästekeeper Tim Schreiber keine Chance gehabt (35‘).
Sieben Minuten später gingen die Gäste dann durch Christoph Daferner in Führung. Nach einer Flanke des Rechtsverteidigers Jonas Sterner konnte der 26-Jährige den Ball im Sechzehner zunächst annehmen und dann ins obere rechte Eck zur 1:0-Führung platzieren (42‘). Kurz vor dem Halbzeitpfiff konnte die SGD dann nochmal ins Tor von Lukas Jonsson treffen und den Doppelschlag perfekt machen. Ein Ballverlust im Mittelfeld wurde von Daferner zum Steckpass in die Spitze genutzt. Dort wartete Jakob Lemmer, der frei vor Jonsson den Ball flach linksunten zum 2:0 ins Tor schieben konnte (45+2‘). Mit zwei späten Gegentreffern ging es für den VfL also mit einem 0:2-Rückstand in die Halbzeitpause.
Auch zu Beginn der zweiten Halbzeit war Dynamo die spielbestimmende Mannschaft. Trotzdem kam der VfL in der 58. Minute zur Großchance durch Marcus Müller. Der 22-Jährige, der nach seinem Startelfdebüt unter der Woche in Emden, erneut von Beginn an randurfte, stand nach toller Vorarbeit plötzlich frei vor SGD-Torwart Schreiber. Zuvor spielte Simakala in den Strafraum, wo Müller den Ball festmachen konnte und aus der Drehung abzog. Sein Versuch wehrte Schreiber allerdings stark ab, sodass den Osnabrückern der frühe Anschlusstreffer in der zweiten Halbzeit verwehrt wurde (58‘). Stattdessen flog der Ball auf der anderen Seite ins Tor. Nach einem Eckball war es erneut Daferner, der im Strafraum, nach einem Kopfball von Lars Bünning, auf 3:0 erhöht (67‘). Sechs Minuten später kam es zum Platzverweis für Joël Zwarts. Abseits des Spielgeschehens ging Dynamo-Spieler Lars Bünning im Zweikampf mit dem Niederländer zu Boden. Ein angeblicher Ellenbogenschlag wurde geahndet.
In diesen letzten fünfzehn Minuten passierte dann nicht mehr viel. Die Gäste trafen durch Jakob Lemmer in der 81. Minute nochmal die Latte, kamen aber ansonsten genau wie die Osnabrücker zu keinen nennenswerten Abschlusschancen mehr. Damit verlor der VfL vor heimischen Publikum verdient mit 0:3. Nach der anstehenden Länderspielpause geht es für die Mannschaft von Pit Reimers am 24. November auswärts zum FC Ingolstadt.
Tore:
0:1 (Daferner 42‘), 0:2 (Lemmer 45+2‘), 0:3 (Daferner 67‘)
Besondere Vorkommnisse:
Platzverweis Joël Zwarts, rote Karte (73‘)
VfL Osnabrück:
Jonsson – Ajdini (Semic 65‘), Gyamfi, Wiemann, Conus – Gnaase, Kayo (Amoako 65‘), Tesche (Kehl 46‘), M. Müller (Beyer 79‘), Simakala (Wulff 79‘) – Zwarts
SG Dynamo Dresden:
Schreiber – Sterner, Bünning, Boeder, Heise – Sapina, N. Hauptmann (Marx 90+1‘), Oehmichen (Batista Meier 85‘) – Lemmer (Berger 85‘), Daferner, R. Meißner
Vorbericht für Brückentag gegen die SG Dynamo Dresden
Am Samstag trifft der VfL Osnabrück vor ausverkauftem Haus an der Bremer Brücke auf die SG Dynamo Dresden (Anpfiff: 14:00 Uhr). Dann möchte man nach dem Sieg unter der Woche im NFV-Pokal auch in der Liga endlich wieder dreifach punkten. Der Vorbericht.
Der Gegner
Die Sportgemeinschaft Dynamo Dresden e.V. ist ein Fußballverein aus der sächsischen Landeshauptstadt Dresden. Der Verein wurde am 12. April 1953 gegründet und zählt mit über 29.000 Mitgliedern zu den 25 mitgliederstärksten Sportvereinen Deutschlands. Mit 98 Europapokalspielen ist Dynamo Dresden zudem einer der erfolgreichsten und beliebtesten Vereine in der Geschichte des DDR-Fußballs. Die SGD wurde achtmal Meister der DDR-Oberliga und gewann siebenmal den FDGB-Pokal. Nach der Wiedervereinigung spielte Dynamo von 1991 bis 1995 in der Fußball-Bundesliga. Im Jahr 1995 wurde der Verein aufgrund einer bis dahin einmaligen Lizenzverweigerung für einen Erstligisten in die damals drittklassige Regionalliga zurückgestuft, da es aufgrund der Misswirtschaft des damaligen Vereinspräsidenten Rolf-Jürgen Otto zu Liquiditätsengpässen gekommen war. Nach einem zwischenzeitlichen Abstieg in die Viertklassigkeit kämpfte man sich in den Profifußball zurück und spielte in den letzten Jahren immer wieder in der 2. oder 3. Liga, wobei es zu einigen Duellen mit den Lila-Weißen kam.
Trainer der Dresdener ist seit dieser Saison Thomas Stramm. Der Schweizer kam im Sommer von Freiburg II nach Sachsen und war als Spieler ausschließlich in der Schweiz, unter anderem beim FC Winterthur und dem FC Schaffhausen, aktiv. Bevor der 41-Jährige die Zweitvertretung der Freiburger übernahm, war er dort als U19-Trainer tätig und konnte mit den A-Junioren 2018 Deutscher Pokalsieger werden. Der Einstand bei seinem neuen Arbeitgeber verlief nach Maß. Mit 22 Punkten steht man nach 13 Spieltagen auf Platz vier in der 3.Liga. Das Ausscheiden im Landespokal gegen den Regionalligisten Chemnitzer FC (1:3 nach Verlängerung) fiel in der bisherigen Saison allerdings negativ auf.
Kapitän der Dresdener ist Stürmer Stefan Kutschke. Der 36-Jährige spielte schon in der U19 für den Verein und in der Saison 2016/17 leihweise bei den Profis der SGD. Seit Sommer 2022 ist der gebürtige Dresdener wieder für seinen Heimatklub im Einsatz und konnte sich mit bereits 49 Toren auf den sechsten Platz der ewigen Torschützenliste des Vereins eintragen. Auch in dieser Saison traf er in zehn Spielen bereits dreimal, sah jedoch in der Partie gegen Wehen Wiesbaden am 11. Spieltag die rote Karte aufgrund eines groben Foulspiels. Für dieses Vergehen wurde Kutschke vom DFB für drei Spiele gesperrt, sodass er das Gastspiel seiner Mannschaft an der Bremer Brücke nur von der Tribüne aus verfolgen kann. Ein weiterer Schlüsselspieler der Dresdener ist Christoph Daferner. Der 26-Jährige ist momentan vom 1.FC Nürnberg an die Sachsen ausgeliehen, spielte aber bereits von 2020 bis 2022 für die SGD. In 91 Partien konnte er bereits 33 Tore und 10 Vorlagen liefern. Sechs davon erzielte Daferner in der laufenden Saison und ist damit der Toptorschütze seines Teams. Dahinter steht Tony Menzel. Der gebürtige Dresdener konnte diese Saison viermal selbst treffen und zwei weitere Tore vorlegen. Der 19-Jährige verletzte sich allerdings im Pokalspiel gegen den SV Darmstadt am Knie und kann seine Quote am Samstag gegen den VfL also nicht ausbauen.
Die Ausgangslage
Die SG Dynamo Dresden präsentiert sich in der aktuellen Drittliga-Saison als besonders spielbestimmende Mannschaft. Mit 253 Torschüssen haben die Dresdner die meisten Abschlüsse aller Drittligisten verzeichnet, was ihren offensiven Spielstil unterstreicht. Außerdem weist Dynamo auch den höchsten Ballbesitzanteil der Liga auf. Im Durchschnitt halten sie den Ball zu 57,7 % der Spielzeit in den eigenen Reihen.
Einzelne Spieler der SGD stechen mit beeindruckenden Statistiken hervor. Der bereits angesprochene Christoph Daferner hat mit 43 Torschüssen die meisten aller Drittligaakteure abgegeben. Insgesamt 39 dieser Schüsse setzte er aus dem Strafraum an, womit er zu den gefährlichsten Offensivspielern der Liga gehört. Claudio Kammerknecht glänzt als passsicherer Spieler und hat mit 883 Pässen ligaweit die drittmeisten Zuspiele an den Mann gebracht. Zum Vergleich: Beim VfL hat Dave Gnaase als Spieler mit den meisten Pässen im Team 634 Zuspiele verzeichnet.
Auch Dynamo-Spieler Jakob Lemmer fällt durch seine Leistungen auf der Außenbahn auf. Er brachte bereits 49 Flanken aus dem laufenden Spiel heraus, womit er in dieser Kategorie ligaweit an zweiter Stelle steht. Besonders hervorzuheben ist seine Effizienz im Dribbling. Mit 28 Dribblings und einer Erfolgsquote von 85,7 % verzeichnet er die beste Quote unter allen Drittligaspielern.
Trotz dieser individuellen Leistungen und dem guten Saisonstart musste das Team zuletzt eine kleine Talfahrt durchstehen. So konnte man in den letzten acht Partien wettbewerbsübergreifend nur einen Sieg gegen die Zweitvertretung von Hannover 96 (2:1) einfahren. Der letzte Auswärtssieg der Dresdener erfolgte am 25. September, als man 3:0 in Verl gewann. Das Ziel der Gäste wird es am Samstag also sein, den negativen Lauf zu stoppen und dreifach gegen den VfL zu punkten.
Die Lila-Weißen haben da natürlich etwas gegen. Nach dem Sieg im NFV-Pokalhalbfinale gegen den BSV Kickers Emden will die Mannschaft von Pit Reimers das zweite Erfolgserlebnis der Woche verbuchen. In der Liga musste man zuletzt auswärts beim F.C. Hansa Rostock eine 0:2-Niederlage einstecken und spielte zuvor zweimal hintereinander gegen 1860 München (2:2) und den 1.FC Saarbrücken (1:1) Unentschieden. Um die Abstiegsplätze, auf dem man sich seit dem siebten Spieltag befindet, zu verlassen, müssen schnellstmöglich Punkte her. Drei davon sollen am Samstag gegen Dynamo Dresden eingefahren werden.
Dabei helfen soll im Sturm unter anderem Joël Zwarts. Der Niederländer ist einer der Zielspieler im gegnerischen Strafraum und konnte von dort bereits 32 Schüsse auf das Tor bringen. In der Defensive sorgt unter anderem Kapitän Timo Beermann dafür, dass der Ball schnellstmöglich aus der Gefahrenzone kommt. Schon 28-mal sorgte der 33-Jährige mit Befreiungsaktionen für Sicherheit in der Osnabrücker Defensive. Zudem konnte der dienstälteste VfL-Akteur in den letzten vier Spielen beeindruckende 73,7% der Luftzweikämpfe für sich entscheiden. Seit dem Spiel gegen den TSV 1860 München hütet der Schwede Lukas Jonsson das Osnabrücker Tor. In seinen bisher drei Ligaspielen für den VfL konnte der 32-Jährige 64,3% der gegnerischen Torabschlüsse abwehren. Für den größten Jubel sorgte dabei sein gehaltener Elfmeter im letzten Heimspiel gegen Saarbrücken. Auch beim kommenden Spiel wollen die Lila-Weißen die Bremer Brücke dann wieder zum Jubeln bringen. Zum ersten Mal in dieser Drittligasaison wird dabei das Stadion mit 15.741 Zuschauern komplett ausverkauft sein.
Die Bilanz
In der Vergangenheit trafen die beiden Teams insgesamt 18-mal aufeinander. Aus Sicht der Osnabrücker konnte man dabei fünf Siege feiern, spielte sechsmal unentschieden und musste sieben Niederlagen hinnehmen. Acht Partien wurden in der 3. Liga ausgetragen, zweimal traf man in der 2. Bundesliga und viermal in der Regionalliga Nord aufeinander.
Zudem standen sich die Teams in den Saisons 2010/11 und 2012/13 in der Relegation zur 2. Bundesliga gegenüber. Im Jahre 2011 gingen die Lila-Weißen dabei als höherklassiger Zweitligist in die Relegationsspiele, mussten aber nach einem 1:1-Unentschieden im Hinspiel und einer 1:3-Niederlage nach Verlängerung im Rückspiel den Gang in die 3.Liga antreten. Zwei Jahre später ging der VfL als Drittligist in die Relegation und konnte trotz des 1:0-Hinspielsiegs nach einer 2:0-Rückspielniederlage nicht den Aufstieg in die zweite Liga feiern und blieb somit drittklassig.
Der bislang letzte Heimsieg gegen Dynamo Dresden gelang Osnabrück im Dezember 2019. Damals setzte sich der VfL klar dank Toren von Moritz Heyer, Niklas Schmidt und Bashkim Ajdini mit 3:0 durch.
Das Personal
Dynamo-Trainer Thomas Stamm muss für die Partie an der Bremer Brücke mit Stefan Kutschke (Rotsperre), Aljaz Casar (Gelbsperre), Tony Menzel (Knieverletzung), Kyu-hyun Park (Schambeinprellung) und Paul Lehmann (Rückenprobleme) definitiv auf vier Spieler verzichten. Zudem sind die Einsätze von den beiden Stammkräften Claudio Kammerknecht (muskuläre Probleme) und Niklas Hauptmann (Bluterguss im Oberschenkel) fraglich.
Dem VfL und Pit Reimers fehlt für die Partie am Samstag erneut der rotgesperrte Erik Engelhardt. Im Pokalspiel gegen Emden unter der Woche fehlte Niklas Niehoff auf Grund einer Schulterverletzung und Kapitän Timo Beermann musste nach einer Viertelstunde verletzt ausgewechselt werden. Ob die beiden zum Spiel gegen Dresden wieder im Kader stehen werden, wird sich allerdings erst kurzfristig herausstellen.
Die Stimmen zum Spiel
Dynamo Trainer Thomas Stamm warnte in der Pressekonferenz vor dem Spiel, den VfL aufgrund der derzeitigen Tabellensituation zu unterschätzen: „Wenn man sich den Kader anschaut, dann ist es eine sehr gute Drittligamannschaft, die in den vergangenen Wochen die Punkte nicht einfahren konnte. Wir haben keine gute Auswärtsbilanz und wollen stabilere Leistungen zeigen. Wer am Samstag nur auf die Tabelle schaut und nicht auf die Spiele, der zeigt, dass er sich mit der 3. Liga nicht beschäftigt hat. Wir werden die Aufgabe mit Selbstvertrauen angehen, wissen aber auch, dass wir ein sehr gutes Spiel brauchen, um endlich wieder einen Auswärtssieg feiern zu können“.
VfL-Trainer Pit Reimers freut sich auf die Atmosphäre an der Bremer Brücke und erwartet dementsprechend ein hitziges Duell: „In unserer jetzigen Situation tun wir total gut daran, komplett auf uns zu schauen. Ich erwarte von der Atmosphäre einen ähnlichen Charakter wie das Spiel am Mittwoch, wo von beiden Fanlagern alles reingehauen wird. Mit Sicherheit wird es auch hitzig werden. Wir wollen unseren Teil dazu beitragen, indem wir ein richtig gutes Spiel machen und wieder die Energie auf den Platz bringen, die uns auch in den letzten beiden Heimspielen gegen Stuttgart und Saarbrücken ausgezeichnet hat.“
TV und Radio
Der Pay-TV-Sender MagentaSport zeigt das Spiel ab 13:45 Uhr live. Zusätzlich bieten auch die öffentlich-rechtlichen Sender NDR und MDR eine Übertragung an, die jeweils wenige Minuten vor dem Anpfiff, sowohl analog als auch im Stream, beginnen. Das Liveradio der Lila-Weißen ist ebenfalls kurz vor Spielbeginn auf www.vfl.de/liveradio verfügbar.
2:1 in Emden: VfL erkämpft Finaleinzug
Der VfL Osnabrück hat durch einen 2:1-Auswärtssieg beim BSV Kickers Emden das Finale des NFV-Pokals erreicht. Nach einem frühen Gegentreffer konnte der VfL mit einer kämpferischen Leistung das Spiel verdient für sich entscheiden. Der Spielbericht.
Das Spiel war erst wenige Minuten alt, da gingen die Lila-Weißen durch den Treffer von Mika Eickhoff in Rückstand. Der 21-Jährige stand in der dritten Minute plötzlich völlig frei vor VfL-Keeper Lukas Jonsson und schoss den Ball flach zur Emder-Führung ins Tor (3‘). Für die Emder war es die erste und einzige Torchance in den ersten 45 Minuten. Ansonsten musste Torwart Lukas Jonsson kaum ins Spiel eingreifen. Doch es kam zu Beginn noch schlimmer: Kapitän Timo Beermann verletzte sich in einem Zweikampf und konnte nicht weitermachen. Für ihn kam Niklas Wiemann in die Partie (17‘).
Doch der VfL ließ sich von den Umständen nicht beeindrucken und setzte den Plan weiter durch. In der 25. Minute wurde es dann erstmalig richtig gefährlich vor dem Tor von Kickers-Keeper Marcel Bergmann. Marcus Müller, der in der Partie gegen Emden sein Startelfdebüt für den VfL feierte, stieg nach einer Flanke von Bastien Conus im Sechzehner zum Kopfball und brachte den Ball auf den zweiten Pfosten. Dort stand jedoch kein Mitspieler bereit, sodass der Ball ins Toraus flog (25‘). Sieben Minuten später waren die Rollen dann vertauscht. Müller setzte sich auf der rechten Seite stark gegen Kickers-Verteidiger Tim-Justin Dietrich durch und brachte den Ball vor das Emder Tor. Dort kam Kickers-Keeper Bergmann zwar an den Ball, konnte diesen aber nicht festhalten. Dadurch landete das Spielgerät vor die Füße von Bastien Conus. Dieser zögerte nicht lange und schoss den Ball wuchtig zum 1:1-Ausgleich ins Tor (32‘). Nach dem verdienten Ausgleich kamen die Lila-Weißen noch zu mehreren Torchancen, unter anderem traf Lars Kehl per schönem Schuss noch den Pfosten, ein weiterer Treffer sollte aber nicht gelingen. So ging es mit einem für die Emder schmeichelhaften Remis in die Pause.
Mit dem Wiederanpfiff ergab sich das gleiche Bild wie schon in den ersten 45 Minuten. Während sich die Emder in die eigene Hälfte zurückzogen, suchten die Lila-Weißen die Lücke in der Emder-Defensivreihe. Und in der 57. Minute wurde diese dann gefunden. Joël Zwarts machte den Ball im Mittelfeld fest und schickte den links startenden Conus. Dieser war schneller als sein Gegenspieler und brachte den Ball flach in den Strafraum, wo er mit dem einlaufenden Marcus Müller einen Abnehmer fand. Lässig schob dieser den Ball ins Tor. Doch die Fahne ging hoch, Abseits. Im Laufe der Halbzeit setzten sich die Lila-Weißen stetig immer weiter in der gegnerischen Hälfte fest, allerdings ohne konkrete Abschlusschancen herausspielen zu können.
Erst in der Schlussphase der Partie konnten die Emder auch wieder ein bisschen offensiv auf sich aufmerksam machen. Doch Torwart Jonsson konnte seine Hände rechtzeitig dazwischen bekommen und die Hereingaben der Emder aus der Gefahrenzone bringen. Kurz vor Schluss, als sich manch ein Zuschauer schon auf die drohende Verlängerung eingestellt hatte, fiel dann doch noch der erlösende Treffer für den VfL. Eine schöne Kombination von Jannes Wulff, Chance Simakala und Bryang Kayo sorgte für den 2:1-Führungstreffer. Nachdem Simakala den Ball von Wulff zugespielt bekam, spielte er diesen direkt auf Kayo weiter, der per Lupfer Simakala frei vor Keeper Bergmann auftauchen ließ. Flach links am Keeper vorbei landete der Ball am Pfosten. Kickers-Verteidiger Dennis Engel versuchte den Ball zu klären, schoss stattdessen aber direkt ins eigene Tor und sorgte somit für das 2:1 aus Sicht des VfL (87‘).
In der Nachspielzeit warfen die Emder dann alles nach vorne. Doch die Osnabrücker konnten die Hereingaben, welche aus Einwürfen oder Eckbällen resultierten, stets klären und sorgten so für den verdienten Finaleinzug. Cheftrainer Pit Reimers gab sich in der Pressekonferenz nach dem Spiel zufrieden: “Der Sieg ist hochverdient und für uns extrem wichtig. Nicht nur in unserer jetzigen Situation, sondern auch mit Blick auf den DFB-Pokal wollten wir unbedingt ins Finale einziehen. Insofern hatte das Spiel eine extrem hohe Bedeutung für uns.“
Im Finale wartet nun mit Blau-Weiß Lohne der nächste Regionalligist. Diese Partie wird allerdings noch auf sich warten lassen. Das nächste Pflichtspiel für die Lila-Weißen steht bereits am Samstag an. Dann erwartet man an der heimischen Bremer Brücke die SG Dynamo Dresden (Anpfiff: 14:00 Uhr).
Tore:
1:0 (Eickhoff 3‘), 1:1 (Conus 32‘), 1:2 (ET Engel 87‘)
VfL Osnabrück:
Jonsson – Conus, Beermann (Wiemann 17‘), Gymafi, Ajdini – Amoako (Gnaase 64‘), Tesche, Kehl (Simakala 72‘) – Kayo, Müller (Wulff 87‘), Zwarts (Engelhardt 64‘)
BSV Kickers Emden:
Bergmann, Dietrich, Herbst, Steinwender, Eickhoff, Chukwuemka Igwe (Kaissis 46‘), Schmidt (Schiller 67‘), Siderkiewicz (von Aschwege 90‘), Ndiaye, Steffens (Abbey 46‘), Engel (Steffen 90‘)
Vorbericht vor Landespokal-Halbfinale in Emden
Im Halbfinale des Niedersachsenpokals geht es für den VfL Osnabrück am Mittwochabend zum BSV Kickers Emden (Anpfiff: 19:00 Uhr). Im Ostfriesland-Stadion trifft man dabei auf eine Mannschaft, die nach dem Aufstieg in die Regionalliga auch in der neuen Spielklasse bereits für Furore sorgen konnte. Der Vorbericht.
Der Gegner
Der Ballspielverein Kickers Emden wurde 1946 gegründet und etablierte sich in den folgenden Jahrzehnten als einer der führenden Fußballvereine in Ostfriesland. In den 1990er- und frühen 2000er-Jahren erreichte der Verein durch kontinuierliche Erfolge den Aufstieg in höhere Amateur- und Halbprofispielklassen, bis er 2008 die damals neu gegründete eingleisige 3.Liga erreichte und dort mit ambitionierten Auftritten auf sich aufmerksam machte. Finanzielle Schwierigkeiten führten jedoch nur ein Jahr später, 2009, zum Rückzug aus der 3.Liga und zur freiwilligen Rückstufung in die Oberliga. Nach vielen sportlich durchwachsenen Jahren stieg man in der Saison 2021/22 nach 14 Jahren zurück in die Regionalliga Nord auf. In der darauffolgenden Saison musste man mit nur 15 Punkten jedoch direkt wieder den Weg in die Oberliga antreten. Der direkte Wiederaufstieg gelang auch dank der finanziellen und strategischen Hilfe des Einstiegs von Henning Rießelmann und dessen Sportberatungs-Agentur im Sommer 2023. Rießelmann und dessen Unternehmung sorgten mit Investitionen in Infrastruktur und Kader, sowie der Akquise von Sponsoren für deutlich bessere Bedingungen als beim Aufstieg in die Regionalliga 2022. Nicht nur außerhalb des Platzes ist die Entwicklung der Emder also positiv, auch auf dem Platz startete man sehr vielversprechend in die Regionalligasaison und steht mit 29 Punkten aktuell auf dem vierten Tabellenplatz.
Im aktuellen Kader von Kickers Emden ist mit Tobias Steffen ein ehemaliger Spieler des VfL Osnabrück zu finden. Steffen verbrachte die Saison 2008/09 in der U17 und U19 des VfL und erzielte dort in 27 Spielen beeindruckende 19 Tore. Nach seiner Zeit beim VfL wechselte der gebürtige Leeraner zu Bayer Leverkusen. Dort spielte er zwar vorwiegend in der zweiten Mannschaft, konnte aber auch zwei Einsätze in der Europa League verbuchen. Einen Bundesligaeinsatz und den Sprung in die erste Mannschaft schaffte Steffen jedoch nicht. Über Stationen in Essen, Rödinghausen, Oldenburg und Delmenhorst fand der mittlerweile 32-Jährige im Sommer 2023 den Weg nach Emden, wo er in der aktuellen Regionalliga-Nord-Saison in 13 Partien bereits fünf Tore erzielte und gemeinsam mit Mika Eickhoff (5 Tore) zu den besten Torschützen gehört. Kapitän der Emder ist Tido Steffens. Der 30-Jährige, der mit 256 Einsätzen, die zweitmeisten in der Vereinsgeschichte absolviert hat und mit 137 Treffern als Rekordtorschütze des BSV gilt, spielte in seiner Karriere bisher einzig und allein für Kickers Emden. Ergänzt wird das Team der Ostfriesen von David Schiller. Der 25-Jährige ist mit sieben Assist der Topvorlagengeber der Mannschaft. Chefcoach von den Kickers ist Stefan Emmerling. Der 58-Jährige war bereits zwischen 2007 und 2009 beim BSV und kehrte 2019 nach Stationen in Ahlen, Erfurt, Paderborn und der Zweitvertretung vom 1. FC Köln wieder an die Seitenlinie im Ostfriesland-Stadion zurück.
Die Ausgangslage
Emden zeichnet sich durch eine besonders starke Defensive aus und hat in der laufenden Saison der Regionalliga Nord mit nur 18 Gegentoren in 16 Partien die drittbeste Abwehrreihe der Liga. In der bisherigen Saison konnten die Ostfriesen neun Siege feiern und mussten fünf Niederlagen sowie zwei Remis hinnehmen. Am vergangenen Wochenende musste das Heimspiel der Emder gegen Teutonia Ottensen auf Grund einer Krankheitswelle beim Gegner abgesagt werden. Das letzte Pflichtspiel bestritten die Emder somit am 26. Oktober gegen Eintracht Norderstedt. Im Viertelfinale des Landespokals gelang Emden ein beeindruckender Sieg gegen den VfB Oldenburg: Trotz doppelter Unterzahl nach den Platzverweisen von Julian Stöhr in der 64. Minute und Kai Kaissis in der 110. Minute setzte sich die Mannschaft im Elfmeterschießen mit 6:3 durch. In der Historie des Wettbewerbs konnte der Verein den Pokal in den Jahren 1996, 2000 und 2009 dreimal gewinnen.
Der VfL Osnabrück hingegen ist mit fünf Titeln der Rekordsieger des Niedersachsenpokals und qualifizierte sich damit auch für die 1. Runde DFB-Pokals in der jeweils darauffolgenden Saison. Im Viertelfinale dieser Saison bezwangen die Lila-Weißen den SV Meppen dank eines Last-Minute-Treffers von Jannes Wulff mit 1:0. Der VfL, der im letzten Ligaspiel beim F.C. Hansa Rostock eine 0:2-Auswärtsniederlage einstecken musste, möchte im Pokal nach vier sieglosen Spielen im Ligabetrieb wieder ein Erfolgserlebnis verbuchen.
Die zweite Halbfinalbegegnung des Niedersachsenpokals fand bereits am vergangenen Mittwoch statt. Blau-Weiß Lohne sicherte sich mit einem souveränen 3:0-Sieg gegen den SSV Jeddeloh II den Finaleinzug und damit die Chance auf den zweiten Pokalsieg der Vereinsgeschichte, der gleichzeitig die Teilnahme am DFB-Pokal garantiert.
Die Bilanz
In insgesamt 16 Pflichtspielen standen sich beide Mannschaften gegenüber. Fünfmal ging der VfL dabei als Sieger vom Platz. Sechsmal endete die Partie mit einem Remis und fünfmal musste man eine Niederlage gegen die Ostfriesen hinnehmen. Das letzte Duell fand im April 2007 statt. Am 33. Spieltag der Regionalliga Nord trennte man sich mit einem 1:1-Unentschieden. Nach der 1:0-Führung der Emder durch Nermin Celikovic, konnte der VfL drei Minuten vor Schluss durch den Treffer von Mathias Surmann ausgleichen. Die Partie am Mittwoch ist im Übrigen eine Premiere: Noch nie stand man sich im Niedersachsenpokal gegenüber.
Das Personal
Trotz den Platzverweisen von Julian Stöhr und Kai Kaissis im Viertelfinale des NFV-Pokals muss Trainer Emmerling nicht auf die beiden Akteure verzichten. Das Regelwerk des Wettbewerbs sieht keine Sperre nach einer gelb-roten Karte vor, sodass beide Spieler für das Spiel gegen den VfL spielberechtigt sind. Verzichten muss Emden allerdings auf den verletzten Torwart Moritz Onken. Onken hatte im Spiel gegen Oldenburg drei Elfmeter gehalten und avancierte so zum Pokalheld, kann seine persönliche Pokalgeschichte also vorerst nicht fortführen.
Beim VfL gibt es ebenfalls keine verletzungsbedingten Ausfälle zu vermelden. Zudem ist auch der in der Liga gesperrte Erik Engelhardt im Aufgebot der Lila-Weißen mit dabei.
Stimmen zum Spiel
Kickers Kapitän Tido Steffens schilderte gegenüber der Nordwest Zeitung wie sehr seine Mannschaft dem Pokalabend entgegenfiebert: „Die Füße jucken schon, die Vorfreude in der ganzen Mannschaft ist groß. Wenn wir ausscheiden, dann haben das alle erwartet, aber wir sind in einer guten Verfassung, in der wir auch Profis ärgern und für eine Überraschung sorgen können. Auf die Kulisse herrscht brutale Vorfreude.“
VfL-Trainer Pit Reimers betonte im Spieltagsinterview am Dienstagmittag, wie wichtig das Spiel für ihn und seine Mannschaft ist: „Uns erwartet ein K.O.-Spiel, in dem es um alles geht. Mit einem Sieg qualifiziert man sich für das Finale. Wir treffen auf eine Mannschaft, die vor allem zu Hause uns das Leben schwer machen wird. Darauf sind wir vorbereitet. Aber viel wichtiger ist, was wir morgen abliefern. Unsere klare Marschroute ist, das wir einfach mit 100 Prozent ins Spiel gehen und jeder spürt, der uns da morgen sieht, dass da der VfL Osnabrück kommt. Wir wollen mit allen Mitteln dagegen arbeiten, mit Herz, mit Leidenschaft, aber auch mit einem kühlen Kopf.”
Am morgigen Mittwochabend werden rund 1000 Osnabrücker im Ostfriesland-Stadion erwartet. Reimers möchte den treuen VfL-Fans nach den ernüchternden vergangenen Wochen dann endlich auch etwas zurückgeben. „Die Unterstützung, die uns schon die ganzen Wochen widerfährt, ist unglaublich, gerade an einem Mittwochabend. Es ist unsere Plicht, denen etwas zurückzuzahlen für ihren Aufwand. Das ist uns als Mannschaft total bewusst. Ich möchte einfach jedem, der uns da spielen sieht, egal ob im Livestream oder live im Stadion merkt, zeigen, dass wir alles daransetzen, eine Runde weiterzukommen.“
Livestream und Ticker
Der NFV überträgt die Partie ab 19:00 Uhr kostenlos im Livestream. Der VfL bietet wie gewohnt einen Liveticker auf der Website, sowie in der App an. Das Liveradio muss für das Pokalspiel leider ausfallen.
0:2-Auswärtsniederlage in Rostock
Der VfL Osnabrück muss sich trotz einer Leistungssteigerung in der zweiten Halbzeit mit 0:2 im Ostseestadion gegen den F.C. Hansa Rostock geschlagen geben. Der Spielbericht.
Bevor der VfL schon früh in der ersten Hälfte in Rückstand geriet, hatte man selbst in der achten Spielminute das 1:0 auf dem Fuß. Chance Simakala stand nach einem misslungenen Rückpass der Rostocker Defensive plötzlich frei vor Hansa-Keeper Benjamin Uphoff. Der Versuch, den Keeper rechts zu umlaufen, misslang jedoch, da Uphoff noch eine Hand dazwischen bekam. Der Ball landete dann bei Joël Zwarts, doch auch sein Abschluss landete unplatziert auf Uphoff, sodass dieser erneut parieren konnte (8‘). Zwei Minuten später gingen dann die Rostocker durch ihren Toptorschützen Sigurd Haugen und dessen vierten Saisontreffer in Führung. Nach einer Flanke von Ex-Osnabrücker Nico Neidhart kam zuerst Kevin Schumacher frei zum Abschluss, scheiterte aber an der Parade von VfL-Keeper Lukas Jonsson. Der Abpraller landete beim mitgelaufenen Haugen, der den Ball nur noch ins Tor schieben musste (10‘).
Kurz darauf kam es zur erneuten Abschlusschance der Gastgeber, als Jonas Dirkner aus gut 17 Metern abzog und das Tor nur knapp links verfehlte (14‘). Der VfL konnte sich im Laufe der ersten Halbzeit kaum Chancen herausspielen. Eine der besten Gelegenheiten ereignete sich in der 27. Minute. Nach einer Flanke von Kapitän Beermann verpasste Zwarts in der Mitte nur knapp, sodass der Ball überraschend zu FCH-Verteidiger Ahmet Gürleyen kam. Mit Glück konnte dieser den Ball dann noch knapp am Tor vorbei zum Eckball klären (27‘). Die Rostocker blieben aber die spielbestimmende Mannschaft und forderten in der 40. Minute nochmal Torwart Jonsson heraus. Neidharts Hereingabe entwickelte sich zum Schussversuch, wodurch Jonsson überrascht war, den Ball aber per Faustabwehr an den rechten Pfosten lenken konnte (40‘). Kurz vor der Pause trafen die Rostocker dann nochmals den Pfosten, als Schumacher nach einem Stechpass von Haugen auf das Tor von Jonsson zu sprintete. Der Rostocker Offensivmann stand zwar deutlich im Abseits, die Fahne des Linienrichters blieb jedoch unten, sodass es zum Abschluss des Stürmers kam. Vom linken Innenpfosten sprang der Ball dann wieder in den Strafraum, wodurch es mit einem 0:1-Rückstand aus Sicht des VfL in die Kabinen ging.
Auch kurz nach der Pause war es trotz einer Leistungssteigerung zunächst Jonsson, der abermals den zweiten Gegentreffer verhindern konnte. Nach einen Steckpass von Neidhart stand Haugen frei vor dem Schweden, der den flachen Abschluss des Norwegers mit dem Fuß zur Ecke klären konnte (52‘). Doch die Lila-Weißen kamen nach der Pause besser ins Spiel und durch Zwarts in der 59. Minute zur ersten Abschlusschance in der zweiten Halbzeit. Der Schuss des Niederländers aus gut 20 Metern landete jedoch knapp links neben dem Tor vorbei. Vier Minuten später war es dann der kurz zuvor eingewechselte Jannes Wulff, der die Chance zum Ausgleich hatte. Nachdem sich Zwarts an der Torauslinie stark gegen Gürleyen durchsetze, legte dieser den Ball zurück auf Wulff ab. Dessen Schussversuch landete im Außennetz (63‘). Die beste Phase der Osnabrücker mündete dann in der Kopfballchance von Maxwell Gyamfi. Nach einer Ecke von der linken Seite leitete dieser den Ball an den zweiten Pfosten, wo Dario Gebuhr den Ball noch per Hacke ins Toraus lenken konnte (65‘).
In der Schlussphase der Partie kam es dann auf beiden Seiten kaum zu nennenswerten Abschlussgelegenheiten, bis die Gastgeber in der Nachspielzeit durch das Tor von Ryan Naderi die Partie entschieden. Nach einem Einwurf von rechts setzte sich Christian Kinsombi gegen Beermann durch und legte den Ball quer auf den in der Mitte freigestandenen Naderi. Dieser musste den Ball dann nur noch ins Tor schieben und konnte somit sein drittes Saisontor erzielen (90+1‘).
Am Ende muss der VfL weiter auf den ersten Auswärtssieg in der laufenden Saison warten und verliert mit 0:2 beim F.C. Hansa Rostock. Für die Mannschaft von Pit Reimers geht es bereits am Mittwochabend im Niedersachsenpokal weiter. Dann trifft man um 19:00 Uhr auswärts auf den BSV Kickers Emden.
Tore:
1:0 (Haugen 10‘), 2:0 (Naderi 90+1‘)
VfL Osnabrück:
Jonsson – Niehoff (Semic 80‘), Gyamfi, Beermann, Conus – Amoako, Gnaase (Müller 80‘), Tesche (Kehl 61‘) – Kayo (Wiemann 86‘), Zwarts, Simakala (Wulff 61‘)
Hansa Rostock:
Uphoff – Pfanne (Gebuhr 46‘), Gürleyen, Rossipal – Neidhart, M. Schuster, Dirkner, K. Schumacher (Roßbach 84‘), Fröling (Jonjic 72‘), Lebeau (Kinsombi 84‘) – Haugen (Naderi 61‘)
Vorbericht für das Auswärtsspiel gegen den F.C. Hansa Rostock
Am morgigen Samstag ist der VfL Osnabrück im Ostseestadion beim F.C. Hansa Rostock zu Gast. Die Lila-Weißen wollen bei den Hanseaten nach zuletzt zwei Unentschieden endlich wieder dreifach punkten. Der Vorbericht.
Der Gegner
Der Fußballclub Hansa Rostock ist mit 28.000 Mitgliedern der größte Sportverein aus Mecklenburg-Vorpommern. Gegründet wurde der Club aus der Hansestadt am 28. Dezember 1965, als die Fußballabteilung des damaligen SC Empor Rostock ausgegliedert wurde. Die größten Vereinserfolge feierte man 1991, als man die damals letztmals ausgespielte NOFV-Oberliga, sowie den NOFV-Pokal, gewinnen konnte. Nachdem man in den darauffolgenden Jahren sich zunächst Mitte der Neunziger und Anfang der Zweitausenderjahre in der Bundesliga festsetzte, spielte man seit der Saison 2005/06 zweit- und drittklassig. 2021 schaffte man abermals den Aufstieg in die 2.Bundesliga, stieg jedoch vergangene Saison zusammen mit dem VfL erneut in die 3.Liga ab. Nach dem Abstieg stellte sich der Klub nicht nur aufseiten der Spieler, sondern auch auf den Positionen neben dem Platz neu auf. Dabei wagten auch einige Ex-Osnabrücker den Schritt in die Hansestadt.
Mit Julius Ohnesorge wechselte der ehemalige Leiter des Lizenzbereich des VfL zu den Rostockern. Der 32-Jährige war seit 2015 bei den Osnabrückern tätig und bekleidet bei seinem neuen Arbeitgeber die Rolle des Technischen Direktors. Mit Amir Shapourzadeh ist zudem ein weiterer Ex-Osnabrücker bei den kommenden Gegnern zu finden. Der 42-Jährige wechselte ebenfalls im Sommer nach Rostock und war von 2021 bis 2024 bei den Lila-Weißen als Sportdirektor tätig. Beim FCH ist er als Direktor Profifußball angestellt. Auch auf der Spielerseite ist ein altbekanntes Gesicht zu finden. Nico Neidhardt wurde in der Jugend vom VfL Osnabrück ausgebildet und feierte im August 2012 sein Profidebüt für den VfL. Danach folgten allerdings nur zwei weitere Kurzeinsätze und im Juli 2013 der Wechsel zur Zweitvertretung vom FC Schalke 04. Bei den Hanseaten spielt der 30-Jährige bereits seit 2019 und konnte diese Saison bislang drei Tore für seine Mitspieler vorlegen. Toptorschütze der Rostocker ist Sommerneuzugang Sigurd Haugen. Mit drei Treffern ist der von Aarhus GF ausgeliehene Norweger der treffsicherste seiner neuen Mannschaft. Auf Torejagd für den FCH ging in seiner Karriere auch VfL-Spieler Erik Engelhardt. Der Mittelstürmer spielte von 2019 bis 2021 für die Rostocker und konnte in 15 Partien ein Tor und drei Torvorlagen erzielen.
Die Ausgangslage
Ähnlich wie der VfL tun sich auch die Rostocker nach dem Abstieg aus der 2.Bundesliga zu Beginn der neuen Saison schwer, sodass die Verantwortlichen vor dem vergangenen Spieltag den damaligen Cheftrainer Bernd Hollerbach entließen. Der 54-Jährige war seit Juni dieses Jahres im Amt bei den Rostockern und konnte in der laufenden Saison nur zwei Siege einfahren. Somit saß am vergangenen Spieltag das Interimstrainerduo aus Marcus Rabenhorst und Simon Pesch auf der Bank des FCH. Die beiden führten ihre Mannschaft im Heimspiel gegen Rot-Weiss Essen zu einem souveränen 4:0-Sieg. Trotzdem befinden sich die Verantwortlichen weiter auf der Suche nach einem neuen Cheftrainer für den FC Hansa. In der bisherigen Saison konnte Rostock zwar die drittmeisten Torschüsse der Liga abgeben, aber nur 16 Tore und damit genauso viele wie der VfL erzielen. Ansonsten zeichnet sich die Mannschaft aus Mecklenburg-Vorpommern vor allem durch ihre aggressive Spielweise aus, die mit bisher 35 erhaltenden gelben Karten die zweitmeisten aller Drittligateams vorweisen kann.
Der VfL möchte nach den zwei Unentschieden gegen 1860 München (2:2) und den 1.FC Saarbrücken (1:1) den positiven Lauf fortsetzen, aber auch endlich wieder dreifach punkten. Nach der englischen Woche konnte Cheftrainer Pit Reimers seine Mannschaft wieder eine komplette Trainingswoche lang auf den kommenden Gegner einstellen. Die Stärke des VfL zeichnet sich unter anderem in der Zweikampfführung aus. Mit 51,5% konnten die Lila-Weißen die zweitmeisten Duelle aller Drittligisten für sich entscheiden. Und auch im Passspiel weisen Reimers Schützlinge eine bessere Quote als die Rostocker auf. Mit 81,9% steht man im Ligavergleich auf Platz sechs und damit deutlich vor den Hanseaten, die mit einer Quote von 78,7% auf Platz 16 stehen.
Die Bilanz
Von insgesamt 23 Duellen konnte der VfL acht Partien für sich entscheiden. Ebenfalls achtmal trennte man sich mit einem Unentschieden und sieben Mal musste man sich dem FCH geschlagen geben. Der letzte Auswärtssieg des VfL im Ostseestadion erfolgte in der Saison 2016/17, als man bei den Hanseaten durch Tore von Tobias Willers und Kwasi Wriedt mit 2:1 gewinnen konnte.
Das Personal
Bei den Gastgebern fallen mit Dominik Lanius (Knieverletzung), Cedric Harenbrock (Adduktorenbeschwerden) und King Manu (Trainingsrückstand nach Muskelverletzung) insgesamt drei Spieler für die Partie am Samstag aus.
Beim VfL muss nach dem Platzverweis im Spiel gegen den 1.FC Saarbrücken Erik Engelhardt auf der Tribüne Platz nehmen. Der 26-Jährige wurde vom DFB für zwei Ligaspiele gesperrt. Ansonsten kann Pit Reimers erneut auf den gesamten Kader zurückgreifen.
Stimmen zum Spiel
VfL-Trainer Reimers erwartet ein intensives Spiel. „Beide Mannschaften werden Gas geben und auch auf die Leistung vom letzten Wochenende anknüpfen wollen. Rostock hat nach dem Trainerwechsel eine richtig gute Vorstellung abgeliefert, was sicherlich auch nochmal Selbstvertrauen gegeben hat. Wir haben aber auch Selbstvertrauen getankt durch die Leistung in den letzten beiden Spielen.“
Angesprochen auf die morgige Kulisse mit über 20.000 Zuschauerinnen und Zuschauer im Ostseestadion gab sich Reimers gelassen. „Gerade aus den letzten Spielen sind wir es gewohnt, vor vielen Zuschauern zu spielen. In München ging es schon zur Sache und was für eine Stimmung beim letzten Heimspiel geherrscht hat, brauche ich keinem zu berichten. Morgen wird das Publikum ähnlich enthusiastisch ihre Mannschaft nach vorne peitschen, aber auch von uns sind ja wieder viele mit dabei. Insofern erwarte ich ein stimmungsvolles Spiel.“
TV und Radio
Der Pay-TV-Sender MagentaSport überträgt die Partie ab 13:45 Uhr live. Das Liveradio der Lila-Weißen meldet sich kurz vor Anpfiff unter www.vfl.de/liveradio.
Zwei Platzverweise und ein gehaltener Elfmeter
Nach ereignisreichen 90 Minuten mit zwei Platzverweisen und einem gehaltenen Elfmeter trennt sich der VfL Osnabrück bei sommerlichen Temperaturen vor 14.196 Zuschauer an der Brücke mit einem 1:1-Unentschieden vom 1. FC Saarbrücken. Der Spielbericht.
In der ersten Halbzeit waren die Lila-Weißen die deutlich aktivere Mannschaft und forderten den Keeper der Gäste, Phillip Menzel, einige male heraus. Erstmals gefährlich im Strafraum der Gäste wurde es in der 12. Minute, als nach einer Flanke von Bastien Conus der Ball direkt vor die Füße von Robert Tesche fiel. Dessen Abschluss Richtung rechtes Toreck konnte Torwart Menzel jedoch mit einer starken Parade entschärfen (12‘). Vier Minuten später meldete sich dann Stürmer Joël Zwarts erstmalig beim Keeper der Gäste an. Nach einem Einwurf von Niklas Niehoff nahm der Niederländer das Spielgerät zunächst gut mit und schloss dann direkt aus der Drehung mit links ab. Menzel war jedoch auch diesmal zur Stelle, konnte den Ball aber erst beim zweiten Versuch festhalten (16‘). Direkt in der darauffolgenden Aktion waren es erneut Niehoff und Zwarts die für Torgefahr sorgten. Nach einer Flanke des Rechtsverteidigers köpfte Zwarts den Ball zwar aufs Tor, aber auch direkt in die Arme von Menzel, der somit keine Probleme hatte (17‘). In der 21. Minute testete dann Chance Simakala den Torhüter der Gäste. Am rechten Strafraumeck kam dieser zum Abschluss und versuchte den Ball im rechten Eck unterzubringen. Menzel konnte den Ball jedoch zur Ecke klären (21‘). „Es waren in Sachen Energie und Leidenschaft die besten 30 Minuten, die ich während meiner Amtszeit gesehen habe“, befand VfL-Cheftrainer Pit Reimers auf der Pressekonferenz nach dem Spiel.
Zum ersten Platzverweis der Partie kam es in der 27. Minute als FCS-Verteidiger Lasse Wilhelm die zweite Gelbe Karte des Spiels sah. Zuvor hatte der 21-Jährige den startenden Dave Gnaase ein Bein gestellt. Nachdem in der ersten Halbzeit das Spiel meist auf das Tor der Gäste lief, gingen diese aus dem Nichts in der 41. Minute in Führung. Zuerst setzte sich Kai Brünker an der Mittelfeldlinie durch und spielte dann einen Steckpass auf den startenden Sebastian Vasiliadis. Maxwell Gymafi versuchte noch den Stürmer am Abschluss zu hindern, konnte den Treffer durch die Beine vom quasi chancenlosen VfL-Keeper Lukas Jonsson aber nicht mehr verhindern (41‘). Kurz vor dem Halbzeitpfiff wurde es dann nochmal gefährlich, als Niehoff eine Hereingabe von Kofi Amoako per Hacke verarbeitete und der Ball nur knapp links am Tor vorbeiflog (45+2‘). Mit einem 0:1-Rückstand ging es für den VfL trotz viertelstündiger Überzahl in die Pause.
Auch zu Beginn der zweiten Halbzeit waren es die Lila-Weißen, die besser ins Spiel kamen. Während die Gäste nochmals defensiv wechselten und Verteidiger Dominik Becker für Stürmer Kai Brünker ins Spiel brachten, suchten die Osnabrücker zunächst vergeblich die Lücke zum Torabschluss. Es dauerte bis zur 57. Minute, bis der VfL die drückende Überlegenheit mit einem Torerfolg belohnen konnte. Der zur Halbzeit eingewechselte Lars Kehl eroberte den Ball im Strafraum und legte auf den aufgerückten Linksverteidiger Bastien Conus zurück. Dieser überlegte nicht lange und drosch den Ball direkt ins obere rechte Eck sehenswert zum Ausgleich (57‘). Zehn Minuten später kam schließlich VfL-Kapitän Timo Beermann zu spät in den Zweikampf mit Stürmer Stehle und brachte diesen an der Strafraumkante zu Fall. Die Frage, ob das Foul außerhalb oder innerhalb des Sechzehners erfolgte, beantwortete Schiedsrichter Burda mit dem Pfiff zum Elfmeter. FCS-Spieler Kasim Rabihic schnappte sich den Ball und versuchte den Ball lässig in die Mitte des Tores zu platzieren. Doch VfL-Keeper Jonsson ahnte dies und blieb stehen, womit der Schwede den Ball bei seinem Heimspieldebüt an der Brücke klären konnte (67‘).
Wenige Augenblicke danach zog Schiedsrichter Burda die zweite Rote Karte des Spiels. Der zehn Minuten zuvor eingewechselte Erik Engelhardt traf Simon Stehle in den Augen des Referees in einem Zweikampf offenbar zu hart (73‘). Zum Entsetzen des VfL-Stürmers musste dieser also den Platz verlassen und die Partie ging mit zehn-gegen-zehn weiter. Coach Reimers nach dem Spiel dazu: „Für mich ist nach Sicht der TV-Bilder die Rote Karte gegen Erik eine zu harte Entscheidung.“ Trotz des umstrittenen Platzverweises waren es weiterhin die Lila-Weißen, die sich die besseren Torchancen erspielen konnten und gepusht durch das einmal mehr fantastische Publikum an der Brücke auf den Führungstreffer pochten. In der 86. Minute wurde es dann nochmal richtig gefährlich, als wieder einmal Niklas Niehoff eine Flanke in den Sechzehner brachte. Simakala konnte diese zwar verarbeiten, traf aber nur die Latte. Der Abpraller landete bei Zwarts, aber auch der Niederländer konnte den Ball nicht am Keeper vorbei ins Tor bringen (86‘). In der fünfminütigen Nachspielzeit war es dann ein wildes hin und her, wobei sich keine der Mannschaften nennenswerte Abschlusssituationen erspielen konnte.
Am Ende geht eine wilde Partie mit 1:1 aus, in der sich die Osnabrücker zwar deutlich mehr Chancen herausspielen konnten, aber letztendlich nur einer der 24 Torschüsse im Kasten von Philip Menzel landete. Die Entwicklung mit dem Spiel am Mittwoch in München und heute gegen Saarbrücken zeigt in die richtige Richtung, unter dem Strich hätte die Leistung zwei Punkte mehr verdient. Für den VfL geht es am kommenden Samstag weiter. Dann trifft man im Ostseestadion auf den F.C. Hansa Rostock (Anpfiff: 14:00 Uhr).
Tore:
0:1 (Vasiliadis 41‘), 1:1 (Conus 57‘)
Besondere Vorkommnisse:
Platzverweis Wilhelm (27‘)
Jonsson hält Elfmeter von Rabihic (67‘)
Platzverweis Engelhardt (73‘)
VfL Osnabrück:
Jonsson – Niehoff, Gyamfi, Beermann (Karademir 73‘), Conus – Amoako (Kehl 46‘), Gnaase, Tesche (Müller 73‘) – Kayo (Engelhardt 63‘), Zwarts, Simakala
1.FC Saarbrücken:
Menzel – Fahrner, Bichsel, Wilhelm, T. Schumacher – Sontheimer, Vasiliadis (Günther-Schmidt 70‘), Neudecker (Krahn 30‘), Stehle (Schmidt 82‘), Rabihic (Civeja 70‘) – Brünker (Becker 46‘)
Vorbericht vor Brückentag gegen den 1.FC Saarbrücken
Am Samstag erwartet der VfL mit dem 1.FC Saarbrücken eine besonders defensivstarke Mannschaft. Die Lila-Weißen wollen nach dem Remis gegen 1860 München unter der Woche die nächsten Punkte einfahren, um die Abstiegsränge zeitnah verlassen zu können. Der Vorbericht.
Der Gegner
Mit dem 1.FC Saarbrücken erwartet den VfL am Samstagnachmittag ein traditionsreicher Gegner an der Bremer Brücke. So gehörten die Gäste 1963 zu einem von 16 Gründungsmitgliedern der heutigen Bundesliga. Zuvor konnte man 1943 und 1952 jeweils Deutscher-Vizemeister werden und spielte nach dem Krieg sogar kurzzeitig aufgrund der angespannten politischen Lage in der zweiten französischen Liga, in der man zwar außer Wertung spielte, aber nach heutiger Punktereglung sogar Tabellenerster geworden wäre. Nach der Bundesligagründung 1963 folgte jedoch schon nach der ersten Saison der Abstieg als Tabellenletzter in die Zweitklassigkeit. In den darauffolgenden Jahren spielte man über eine zumeist in der zweiten Liga, konnte zwischenzeitlich aber immer wieder in die Bundesliga zurückkehren, sich dort aber nie länger als zwei Jahre halten. Im Jahr 1995 erhielt der Verein aufgrund fehlender Unterlagen keine Lizenz für die 2.Bundesliga und musste deshalb in der drittklassigen Regionalliga antreten. Zwischenzeitlich schaffte man zwar den Sprung zurück in die 2.Liga, konnte sich dort aber nicht festsetzen, sodass 2006 der Abwärtstrend begann, der bis in die Oberliga führte. Nach zwei Aufstiegen hintereinander gelang allerdings die direkte Rückkehr in die Drittklassigkeit. Im Anschluss an den erneuten Abstieg 2014 dauerte es sechs Jahre, bis man unter Trainer Lukas Kwasniok den Aufstieg und die Rückkehr in die Drittklassigkeit feierte. Seitdem ist der Verein aus der Landeshauptstadt Saarlands durchgängig in der 3.Liga ansässig und konnte bisher jede Saison auf einem einstelligen Tabellenplatz abschließen
Cheftrainer der Saarbrücker ist Rüdiger Ziehl. Der 46-Jährige war als Spieler unter anderem beim 1.FC Kaiserslautern und dem VfL Wolfsburg II tätig und machte bei Letzteren direkt nach seiner aktiven Spielerkarriere seine ersten Erfahrungen im Trainerbereich. Nachdem er zunächst als Co-Trainer anfing, übernahm er 2016 den Cheftrainerposten der Zweitverwertung vom VfL Wolfsburg und führte diese 2019 zur Meisterschaft in der Regionalliga Nord. Im September 2022 trat der in Zweibrücken geborene Ziehl erst das Amt des Managers beim FCS an. Einen Monat später übernahm dieser dann erst interimsweise und dann auch fest das Traineramt der Saarbrücker. Seitdem ist Ziehl in Doppelfunktion tätig. In seinen ersten beiden Saisons führte er seine Mannschaft zweimal bis auf den fünften Platz und scheiterte somit nur knapp am Aufstieg in die 2.Bundesliga. Nationale Aufmerksamkeit erreichte Ziehl mit seiner Mannschaft im letzten Jahr vor allem durch den Erfolg im DFB-Pokal, wo man mit Bayern München, Eintracht Frankfurt und Borussia Mönchengladbach gleich drei Bundesligisten schlagen konnte und das Halbfinale des Wettbewerbs erreichte. Dort verlor man jedoch ausgerechnet gegen den Erzrivalen vom 1.FC Kaiserslautern mit 0:2 und schied aus.
Kapitän der Saarbrücker ist Manuel Zeitz. Der 34-Jährige ist schon seit acht Jahren im Verein und hat bereits 390 Pflichtspieleinsätze für die Blau-Schwarzen gesammelt. Damit ist Zeitz, der schon in der Jugend für Saarbrücken auflief, mit klarem Abstand der Rekordspieler der Saarländer. Mit 51 Toren ist der Innenverteidiger zudem auf Platz acht der ewigen Torschützenliste des Vereins. In der Offensive sind Tim Civeja und Kai Brünker die Schlüsselspieler des Teams. Beide Akteure haben in dieser Spielzeit bereits drei Treffer erzielen können. Bester Vorlagengeber der Saarbrücker ist der 23-Jährige Rechtsaußen Simon Stehle. Der in Spanien geborene Deutsch-Kolumbianer konnte bereits fünf Tore vorlegen. Mit Maurice Multhaup befindet sich außerdem ein Ex-Osnabrücker im Kader des FCS. Der 27-Jährige spielte in der Saison 20/21 ein Jahr für die Lila-Weißen und konnte in 29 Partien zwei Tore erzielen, sowie zwei weitere vorlegen. Im Sommer ist Multhaup von Eintracht Braunschweig nach Saarbrücken gekommen, kann bisher jedoch nur vier Kurzeinsätze und 64 Spielminuten vorweisen.
Mit Dave Gnaase befindet sich zudem auch ein Ex-Spieler der Saarländer im aktuellen Kader des VfL. Nach 68 Pflichtspielen im Saarland kam der 27-Jährige im Juli 2023 zu den Lila-Weißen.
Die Ausgangslage
Die Gäste stehen nach elf Spieltagen mit 20 Punkten auf dem vierten Tabellenplatz. Nachdem man am vergangenen Wochenende einen 0:2-Rückstand gegen dem VfB Stuttgart II aufholen konnte und noch 3:2 gewann, fuhr man unter der Woche zu Hause gegen Hansa Rostock einen 2:0-Sieg ein. Insgesamt spielte der FCS und Torhüter Philip Menzel bereits fünfmal zu Null und damit so oft wie kein anderes Team in der 3.Liga. Die Defensive ist also der Grundstein des guten Saisonstarts der Gäste.
In der Offensive traf die Mannschaft von Rüdiger Ziehl mit 15 Treffern genau so oft wie der VfL. Trotz einem vergleichsweisen geringen durchschnittlichen Ballbesitz von 49% kamen die Blau-Schwarzen zu 172 Torschüssen (viertmeiste im Ligavergleich). Ein weiterer Faktor für den Erfolg der Mannschaft ist die gute Zweikampfführung. 52% aller Zweikämpfe gewinnen die Saarbrücker und führen damit die zweitbeste Quote aller Drittligamannschaften. Aber auch der VfL muss sich in dieser Statistik nicht verstecken und konnte 50,9% aller Zweikämpfe bisher für sich entscheiden. Damit steht man auf Platz sechs im Ligavergleich.
Für die Lila-Weißen geht es darum, nach dem Remis beim TSV 1860 München unter der Woche die nächsten Punkte einzufahren, damit man die Abstiegsränge verlassen so schnell wie möglich verlassen kann. Joël Zwarts konnte in München bei seinem Ex-Verein mit seinem Kopfballtreffer sein drittes Saisontor erzielen. Der 25-Jährige schloss diese Saison bereits 29-mal aufs Tor ab und ist somit einer der Zielspieler des VfL im Offensivspiel.
Die Vorlage zum Tor von Zwarts sowie den zweiten Treffer des VfL in München erzielte Chance Simakala. Der 27-Jährige konnte damit seinen sechsten Treffer und seine zweite Vorlage diese Saison feiern. Damit ist die Nummer sieben des VfL einer der besten Scorer der 3.Liga der bisherigen Saison. Und auch gegen den kommenden Gegner sorgt Simakala besonders gerne für Torgefahr. In bisher allen Partien, die er für den VfL gegen Saarbrücken bestritten hat, konnte er entweder selbst treffen oder mindestens ein Tor vorlegen. Diese Serie kann aus Sicht von Cheftrainer Pit Reimers und dem VfL am Samstag gerne fortgeführt werden.
Die Bilanz
Von insgesamt 24 Duellen mit den Saarbrückern konnte der VfL zehn gewinnen und sechsmal ein Unentschieden einfahren. Achtmal musste man sich den Saarländern geschlagen geben. Die letzte Niederlage der Osnabrücker liegt aber bereits 24 Jahre zurück. Im September 2000 verlor man auswärts mit 1:2, nachdem aufgrund von drei Verletzungen schon in der ersten Halbzeit alle Wechselmöglichkeiten ausgeschöpft waren. Den letzten Sieg konnte man im März des vergangenen Jahres feiern, als die Lila-Weißen im Ludwigsparkstadion durch Tore von Erik Engelhardt und Chance Simakala mit 2:1 gewinnen konnten.
Das Personal
Die Gäste müssen einige Ausfälle für die Partie gegen die Lila-Weißen verkraften. Mit Bjarne Thoelke (Knieprobleme), Sven Sonnenberg (Muskelfaserriss im Oberschenkel) und Kapitän Manuel Zeitz (Innenbandriss im Knie) fallen gleich drei Innenverteidiger bei der Mannschaft von Rüdiger Ziehl aus. Zudem muss dieser auch auf Jacopo Sorde (muskuläre Probleme) und den gelbgesperrten Calogero Rizzuto verzichten.
Beim VfL muss Trainer Reimers keine Verletzungsausfälle verzeichnen und kann somit, wie bereits beim Spiel gegen den TSV 1860 München, auf die volle Kaderbreite zurückgreifen.
Stimmen zum Spiel
Wie schon beim Spiel gegen die “Sechziger” musste Pit Reimers seine Mannschaft in kürzester Zeit auf den Brückentag gegen Saarbrücken vorbereiten: „Die Vorbereitung ist vergleichbar mit dem Spiel am Mittwoch. Wir können im Training nicht das volle Tempo gehen, arbeiten aber taktisch mit weniger Intensität. Und dann geht’s vor allem darum, dass wir im Kopf frisch sind und Bock auf dieses Spiel vor unseren Fans haben.“
Für das Spiel am Samstag warnt Reimers seine Mannschaft vor allem vor einer besonderen Stärke des Gegners: „Ich erwarte ein umkämpftes Spiel gegen eine gute Mannschaft, die vor allen Dingen bei Standardsituation zuletzt gefährlich war. Wir wissen um die schwere der Aufgabe, aber tun auch gut daran, in der jetzigen Situation den Fokus bei uns zu haben. Wir haben das Spiel in München aufgearbeitet und wollen daran anknüpfen, gleichzeitig aber auch wieder den nächsten Schritt gehen.“
Rüdiger Ziehl, der Trainer der Gäste sprach in der Pressekonferenz vor dem Spiel über ähnliche Faktoren: „Osnabrück hat einfach gerade eine Phase, wo sie wenig Punkte geholt haben und entsprechend auch den Trainer schon gewechselt haben. Wir dürfen uns trotzdem nicht an den Tabellenplatz orientieren, sondern müssen sehen, wer spielt und wie sie als Gruppe agieren. Ich denke, dass sie gerade zu Hause an der Bremer Brücke mit den Zuschauern eine Wucht entwickeln wollen und entsprechend liegt es an uns, ob wir das auch zulassen.“
TV und Radio
Der Pay-TV-Sender MagentaSport zeigt das Spiel ab 13:45 Uhr live. Zusätzlich bieten auch die öffentlich-rechtlichen Sender NDR, SR und SWR eine Übertragung an, die jeweils wenige Minuten vor dem Anpfiff beginnt. Das Liveradio der Lila-Weißen ist ebenfalls kurz vor Spielbeginn auf www.vfl.de/liveradio verfügbar.
2:2-Remis auf Giesings Höhen
Beim Flutlichtspiel am Mittwochabend trennte sich der VfL mit einem 2:2-Unentschieden vom TSV 1860 München. Zweimal konnten die Lila-Weißen einen Rückstand dabei nur wenige Minuten später egalisieren. Der Spielbericht.
Vier Wechsel nahm Cheftrainer Pit Reimers im zweiten Spiel der Englischen Wochen in seiner Anfangsformation vor: Im Tor begann erstmals der Schwede Lukas Jonsson. Dazu agierten Bastien Conus und Niklas Niehoff auf den Außenverteidigerpositionen. Auch Robert Tesche begann.
Trotz der Wechsel startet der VfL in den ersten 15 Minuten besser als der Gegner ins Spiel. Schon in der neunten Minute kamen die Lila-Weißen durch Joël Zwarts zur ersten Torchance. Nach einer Flanke von Niklas Niehoff brachte dieser den Ball nach einem Kopfballaufsetzer auf die Latte und Torhüter René Vollath erstmals in Bedrängnis. Anschließend kamen dann auch die Sechziger im Spiel an, konnten aber trotz überwiegenden Ballbesitzes keine nennenswerten Torchancen herausspielen. Torwart Lukas Jonsson erlebte also zunächst ruhige Anfangsminuten bei seinem Startelfdebüt.
Dennoch musste der Schwede in der 41. Minute hinter sich greifen, als Morris Schröter auf der rechten Seite einen langen Ball verarbeitete und den in der Mitte freistehenden Patrick Hobsch bediente. Dieser musste den Ball dann nur noch ins Tor schieben (41‘).
Der VfL antwortete auf die Führung der Gäste aber prompt. Nur zwei Minuten später, nach einer Flanke von Chance Simakala aus dem linken Halbraum, sprang Zwarts am zweiten Pfosten höher als seine Gegenspieler und köpfte zum 1:1-Ausgleich ins Tor (43‘). Somit konnte der Niederländer gegen seinen Ex-Verein sein drittes Saisontor erzielen. Somit ging es mit einem 1:1 in die Pause.
Nur wenige Minuten nach Wiederanpfiff wurde es dann direkt gefährlich im Strafraum des VfL. In der 51. Minute kam David Philipp links vor Torhüter Jonsson nach einem Zuspiel vom Torschützen Hobsch frei zum Abschluss. Sein Versuch landete jedoch knapp über dem Tor. In den nächsten zwanzig Minuten des Spiels passierte dann nicht fiel, beide Mannschaften versuchten aus der Distanz für Gefahr zu sorgen und scheuten ansonsten das letzte RIsiko. Doch die Abschlüsse landeten dann meist direkt in den Armen beider Torhüter.
In der 71. Minute kam es schließlich zur Doppelchance für die Sechziger, als nach einer Ecke Hobsch zum Abschluss kommt, aber nur den eigenen Mann trag und auch der Nachschuss von Bastien Conus geblockt werden konnte (71‘). Nur wenige Minuten später lag der Ball trotzdem wieder zurück: Thore Jacobsen, der erneut Dreh- und Angelpunkt des Aufbauspiels der Löwen war und mit 79 Ballaktionen die meisten des Spiels vorweisen konnte, brachte einen Ball auf die linke Seite, auf der sich Maximilian Wolfram gegen den ausrutschenden Lion Semic durchsetzen konnte und frei vor Jonsson ins lange Eck verwandelte (76‘). Der VfL-Keeper war bei diesem Abschluss machtlos.
Aber auch in der zweiten Halbzeit ließ die Antwort der Osnabrücker nicht lange auf sich warten. Nach einer Hereingabe von Lion Semic war der einlaufende Conus schneller als sein Gegenspieler Kozuki am Ball. Dieser traf den Schweizer am Fuß und brachte ihn somit zu Fall. Schiedsrichter Oldhafer entschied nach einem kurzen Augenblick auf Strafstoß, den darauf Simakala sicher in die Mitte verwandelte (76‘). Torwart René Vollath sprang währenddessen in die rechte Ecke und war somit chancenlos. Nach der schnellen Antwort wurde es dann vor allem in der Endphase nochmal brenzliger für die Lila-Weißen, gemeinsam wurden die Bälle aber entschärft.
Am Ende ging die Partie leistungsgerecht mit 2:2 aus. Der VfL zeigte eine starke Moral und antwortete den beiden Rückständen blitzschnell und verdiente sich somit, einen Punkt mit nach Osnabrück nehmen zu dürfen. Für die Lila-Weißen beginnt schon am morgigen Donnerstag die Vorbereitung auf das nächste Ligaspiel. Am Samstag erwarten die Osnabrücker im heimischen Stadion an der Bremer Brücke den 1.FC Saarbrücken (Anpfiff: 14:00 Uhr).
Tore:
1:0 (Hobsch 41‘), 1:1 (Zwarts 43‘), 2:1 (Wolfram 76’), 2:2 (Simakala FE 79‘)
VfL Osnabrück:
Jonsson – Niehoff (Wulff 90‘), Gyamfi, Beermann, Conus – Amoako, Kayo (Semic 74‘), Tesche, Gnaase, Simakala (Wiethaup 84‘) – Zwarts (Müller 90‘)
TSV 1860 München:
Vollath – Danhof, Verlaat, Reinthaler, Kwadwo – Jacobsen, Ma. Frey, M. Schröter (Wolfram 63‘), Philipp (Guttau 63‘), Kozuki – Hobsch (Schubert 85‘)
Vorbericht vor dem Auswärtsspiel beim TSV 1860 München
Am Mittwochabend tritt der VfL Osnabrück zum Auswärtsspiel beim TSV 1860 München an (Anpfiff: 19:00 Uhr). Die “Löwen” konnten nach einem schwachen Saisonstart zunächst die Kurve kriegen, ließen aber in den letzten beiden Spielen wieder Punkte liegen. Der VfL dagegen will in München den ersten Auswärtssieg der Saison einfahren. Der Vorbericht.
Der Gegner
Für den VfL ist die Auswärtsfahrt nach München mit einer Luftlinienentfernung von 526 km die zweitweiteste der Saison. Aufgrund der Terminierung des Spiels auf einen Mittwochabend im Rahmen der Englischen Woche wird die Mannschaft die Anreise per Flugzeug vornehmen. Die Auswärtsfahrt nach München gestaltet der VfL als Tagestour, reist also am Spieltag an und ohne Übernachtung am gleichen Tag wieder ab. In der Abwägung des Zielkonflikts zwischen Kosten, Nachhaltigkeit sowie sportlichen und regenerativen Interessen haben sich die Lila-Weißen dazu entschlossen, die rund 1.200 Kilometer lange Gesamtstrecke von Osnabrück nach München und zurück per Flieger zurückzulegen.
„Wir haben in sechs Tagen drei Spiele zu bestreiten, darunter das weit entfernte Auswärtsspiel in München unter der Woche. Bei der Reise mit dem Bus würden wir bei 18 Stunden Fahrzeit faktisch zwei Tage für Regeneration nach den Spielen gegen Bielefeld und München bzw. Vorbereitung auf das Spiel am Samstag gegen Saarbrücken verlieren. Deshalb haben wir uns für die Anreise mit dem Flugzeug entschieden“, erklärt VfL-Sportgeschäftsführer Philipp Kaufmann die für den VfL eher unübliche Art der Anreise zu einem Auswärtsspiel.
Mit dem Turn- und Sportverein München von 1860, kurz TSV 1860 München, trifft der VfL auf einen Verein, der auf eine lange Historie zurückblicken kann. Der Verein wurde erstmals am 15. Juli 1848 gegründet, jedoch nach einem Verbot aufgrund „republikanischer Umtriebe“ am 17. Mai 1860 erneut ins Leben gerufen. Die Fußballabteilung entstand am 25. April 1899. Die erfolgreichsten Jahre erlebte man in den 1960er Jahren. In der Saison 1963/64 gewann man den DFB-Pokal, 1966 wurde man Deutscher Meister. Zudem konnte man 1965 das Finale des Europapokals der Pokalsieger erreichen, wo man sich jedoch mit 0:2 gegen West Ham United geschlagen geben musste.
In den folgenden Jahrzehnten durchlebte der Verein sportliche und finanzielle Höhen und Tiefen. Mehrfach stieg man in verschiedenen Liegen ab und wieder auf, verbachte aber die meiste Zeit seiner Vereinsgeschichte in der 2. Bundesliga. Die letzte Erstligasaison erlebte der Verein in der Saison 2003/04. Finanzielle Schwierigkeiten brachten den Verein immer wieder in die Bredouille und 2011 zum Einstieg des jordanischen Investors Hasan Ismaik. Ismaik, der einen Mehrheitsaktienanteil an der TSV München von 1860 GmbH & Co. KGaA besitzt, sorgte seitdem immer wieder für Konfliktpotential zwischen ihm, dem e.V. und der aktiven Fanszene. So konnte man unter anderem nach dem Abstieg aus der 2. Bundesliga im Jahre 2017 nicht fristgerecht die nötigen Geldreserven hinterlegen, sodass der Verein keine Lizenz für die 3. Liga erhielt. Es folgte der Abstieg in die viertklassige Regionalliga Bayern. Nach nur einer Saison gelang jedoch der souveräne Aufstieg in die 3. Liga, wo der Verein seit 2018 nun durchgängig spielt. Während man 2021 und 2022 nur knapp den Aufstieg verpasste, als man in beiden Jahren den vierten Platz belegte, musste man in der letzten Saison lange zittern und konnte erst am vorletzten Spieltag den Klassenerhalt sichern.
Seit Januar dieses Jahres ist Argirios Giannikis Trainer der Mannschaft. Der 44-jährige Deutsch-Grieche hat bislang bei 32 Partien an der Seitenlinie der Münchner gestanden und dabei einen Punkteschnitt von 1,5 Punkten pro Spiel erzielt. Zuvor arbeitete Giannikis unter anderem bei Rot-Weiss Essen, dem VfR Aalen und in Griechenland bei AEK Athen. Seine Trainerkarriere begann der gebürtige Nürnberger 2007 als Co-Trainer von Markus Kauczinski, bis er 2017 bei RW Essen als Cheftrainer übernahm.
Einer der Schlüsselspieler im Münchener Offensivspiel ist Julian Guttau. Der 24-Jährige ist nicht nur mit drei Toren einer der Toptorschützen des Teams, sondern konnte bereits auch zweimal erfolgreich seine Mitspieler bedienen. Mit 21 Torschüssen feuerte er zudem mit Abstand (Platz 2 Maximilian Wolfram mit 12 Torschüssen) die meisten innerhalb seines Teams ab. Kapitän Jesper Verlaat spielte nicht nur die meisten Pässe (436), sondern führte auch die meisten Zweikämpfe (175) bei den Löwen. Seine Erfolgsquote liegt dabei bei 66,28%. Im Mittelfeld gibt der Sommerneuzugang Thore Jacobsen das Tempo vor. Der 27-Jährige kam ablösefrei von der SV Elversberg und lief diese Saison in seinen 876 Spielminuten bereits 102,05 km. Der Kader des TSV 1860 München umfasst momentan auch den vom VfL Osnabrück ausgeliehenen Linksverteidiger Florian Bähr. In seinen bisher sechs Einsätzen für die Löwen sammelte der 21-Jährige insgesamt 486 Spielminuten und konnte im Spiel gegen Viktoria Köln bereits eine Torvorlage beisteuern.
Die Ausgangslage
Nach einem schwachen Saisonstart, bei dem man aus den ersten fünf Spielen nur drei Punkte sammeln konnte, hat der TSV sich zuletzt wieder gefangen. Mit Siegen gegen Bielefeld, Hannover II und Dortmund II wurde die Siegesserie zuletzt von Wehen Wiesbaden bei der 2:3-Heimspielniederlage gebrochen. Im so genannten “Straßenbahnderby” gegen die Spvgg Unterhaching trennte man sich am vergangenen Sonntag mit einem 2:2-Unentschieden.
Obwohl den TSV und den VfL tabellarisch neun Plätze trennen, weisen beide Mannschaften kaum signifikante Unterschiede in den Statistiken auf. So können beispielsweise beide Klubs eine leicht positive Zweikampfquote vorweisen, wobei der VfL mit 51,08% im Ligavergleich einen Platz vor den Münchenern (51,03%) auf Platz fünf steht. Außerdem lieferten beide Teams ähnlich viele Torschüsse ab. Die Münchener konnten aus ihren 132 Torschüssen bislang 14 Tore erzielen. Der VfL dagegen konnte zwar mehr Schüsse aufs Tor bringen (139), aber bislang nur 13 Treffer, und damit einen weniger als die kommenden Gastgeber, feiern. Trotz der statistischen Nähe trennen die beiden Mannschaften in der Tabelle fünf Punkte. Diese Distanz will der VfL am Mittwochabend verkürzen. Nach dem ersten Saisonsieg gegen Stuttgart II, musste die Mannschaft von Trainer Pit Reimers am vergangenen Sonntag eine 1:3-Niederlage im Derby gegen Arminia Bielefeld hinnehmen.
Das Spiel in München wird für zwei Osnabrücker die Rückkehr an ihre alte Wirkungsstätte. Mit Torwart David Richter und Stürmer Joël Zwarts wechselten im Sommer zwei VfL-Akteure vom kommenden Gegner nach Osnabrück. Zwarts verbrachte eine Saison bei den Münchenern und konnte in 22 Spielen sechs Tore sowie eine Vorlage erzielen. David Richter war ebenfalls nur eine Saison beim TSV tätig und kam 13-mal zum Einsatz.
Die Bilanz
In insgesamt 15 Duellen trafen die beiden Mannschaften bislang aufeinander. Dabei konnte der VfL viermal gegen die Münchener gewinnen und musste sechs Niederlagen einstecken. Fünfmal gab es ein Remis. So auch im allerersten Aufeinandertreffen beider Mannschaften im Jahr 1981, als man sich am zweiten Spieltag der 2. Bundesliga mit einem 1:1 im Stadion an der Grünwalder Straße trennte. Der letzte Auswärtssieg des VfL bei den Sechzigern erfolgte im April 2022, als man mit 3:2 durch Tore von Marc Heider, Aaron Opoku und Lukas Kunze gewinnen konnte.
Das Personal
Beim TSV 1860 sind momentan alle Spieler des 25-Mann großen Kaders einsatzfähig. Somit muss Trainer Giannikis auf keine Ausfälle für das Spiel gegen den VfL reagieren und kann aus dem Vollen schöpfen. Gleiches gilt für Pit Reimers auf Seiten des VfL, der ebenfalls keine gesperrten oder verletzten Spieler zu verzeichnen hat.
Stimmen zum Spiel
Trainer Pit Reimers hatte nach der Partie gegen Arminia Bielefeld am Sonntagnachmittag nur wenig Zeit, seine Mannschaft auf das Spiel in München vorzubereiten. Trotzdem sieht er seine Mannschaft für das Spiel am Mittwochabend gut eingestellt. „Inhalte kann man auch innerhalb von zwei Tagen platzieren. Mit Sicherheit nicht mit der Intensität, wie es in einer normalen Trainingswoche sonst vonstattengegangen wäre. Wir sind auf dem Platz, wir können uns taktisch vorbereiten auf den Gegner. Wichtig wird aber sein, dass wir morgen Abend frisch ins Spiel gehen und dann wieder bereit sind, mit hundert Prozent alle Sprints zu machen in beide Richtungen.“
Taktisch haben sich die Lila-Weißen vorgenommen, wieder mehr eigenen Ballbesitz zu generieren „gegen einen Traditionsverein in einem stimmungsvolles Stadion, der auch selbst einen spielerischeren Ansatz hat und den Ball haben möchte.“
Besonders bemerkenswert findet der Chefcoach die unaufhaltsame Unterstützung der VfL-Anhänger, gerade in der sportlich angespannten Situation: „Dass uns so viele Fans nach München begleiten, ist toll und zeichnet den Klub aus. Das ist auch in dieser Situation, in der wir uns als Mannschaft, als Klub, alle gemeinsam befinden, ein tolles Zeichen. Wir wollen da gemeinsam raus.“
TV und Radio
Der Pay-TV-Sender MagentaSport überträgt die Partie ab 18:45 Uhr live. Das Liveradio der Lila-Weißen meldet sich kurz vor Anpfiff unter www.vfl.de/liveradio.
1:3-Niederlage im Derby gegen Arminia Bielefeld
Der VfL Osnabrück muss sich nach einer kämpferischen Leistung am Ende mit 1:3 auswärts bei Arminia Bielefeld geschlagen geben. Nach dem zwischenzeitlichen Ausgleichstreffer folgte innerhalb von vier Minuten der Doppelschlag der Bielefelder. Der Spielbericht.
Nachdem sich in den ersten 15. Minuten beide Mannschaften zunächst abtasteten, kam es in der 18. Spielminute zur ersten Chance für die Gastgeber, als Sarenren Bazee plötzlich nach einem Pass von Isaiah Young frei vor dem Tor stand. Jedoch scheiterte dieser an David Richter, der stark parierte (18‘). Die Osnabrücker meldeten sich erstmals in der 28. Minute beim Arminia-Keeper Jonas Kersken an, als Simakala den Abschluss aus dem rechten Halbraum suchte. Richtig gefordert wurde der Keeper jedoch nicht. Auch der Torabschluss durch Beermann per Kopf in der 36. Minute brachte keine große Gefahr, da der VfL-Kapitän nicht genug Druck hinter den Ball bringen konnte. Kurz vor der Halbzeit rettete dann Maxwell Gyamfi das Unentschieden in die Pause. Young setzte sich auf der rechten Außenbahn durch und legte den Ball auf den einlaufenden Mael Corboz ab. Dieser zog direkt ab, traf aber nur den einspringenden Maxwell Gyamfi, der somit zur Ecke klären konnte. Mit einem 0:0 ging es also nach 45 Minuten in die Kabinen.
Kurz nach Wiederanpfiff kam es schließlich zum Führungstreffer der Arminia. Wieder war es die Kombination von Young und Sarenren Bazee, die diesmal im Tor endete. So flankte Young über die rechte Seite in den Strafraum, wo er den freistehenden Sarenren Bazee fand. Dieser machte den Ball zunächst fest und schloss aus der Drehung ins rechte Eck ab (52‘). In den darauffolgenden Minuten hatten die Bielefelder die Chance auf 2:0 zu erhöhen, scheiterten aber zum einen erneut an dem starken Gyamfi, der den Schussversuch von Sanrenren Bazee blockte (57‘) und hatten dann Glück, dass der Versuch von Corboz in der 66. Minute knapp über das Tor flog.
Im Zuge des Führungstreffers zogen sich die Gastgeber in die eigene Hälfte zurück und überließen dem VfL das Spiel. In der 76. Minute kam es dann zur ersten großen Chance für den VfL in der zweiten Hälfte. Bryang Kayo setzte sich am linken Strafraumrand zunächst gegen Lukas Kunze durch und stand frei vor Torhüter Kersken. Sein Versuch den Ball durch die Beine des Keepers ins Tor zu bringen, scheiterte jedoch, da dieser seine Beine schnell genug zusammenbekam (76‘). Gleichzeitig mit dieser Chance leitete dies die beste Phase des VfL ein, welche nur zwei Minuten später durch den Treffer von Chance Simakala belohnt wurde. Joel Zwarts legte zentral den Ball auf den startenden Simakala ab. Dieser setzte sich gegen den Bielefelder Defensivmann durch und legte den Ball links an Kersken vorbei zum 1:1-Ausgleich ins Tor (78‘).
Der Ausgleich hielt jedoch nicht lange, da Louis Oppie einen Freistoß am linken Strafraumrand sehenswert ins linke obere Eck zum 2:1 platzieren konnte (81‘). Aus dem erneuten Führungstreffer folgte der Doppelschlag. Nur vier Minuten später war es der eingewechselte Mika Schroers, der den Konter der Bielefelder, nach Vorlage von Ex-Osnabrücker Lukas Kunze, ins rechte Eck vollendete (85‘). In den Schlussminuten der Partie versuchte der VfL auch durch die offensiv eingewechselten Marcus Müller und Kevin Wiethaup denn erneuten Anschlusstreffer zu erzielen. Letzterer brachte Jonas Kersken mit einem Abschlussversuch in der 89. Minute nochmal in Bedrängnis. Der Schlussmann konnte aber durch eine starke Parade noch zur Ecke klären. Infolgedessen konnte der VfL offensiv keine Akzente mehr setzen, nach einer dreiminütigen Nachspielzeit pfiff Schiedsrichter Tom Bauer die Partie ab.
Mit 1:3 verlor der VfL das Derby nach einer kämpferischen Leistung gegen den DSC Armninia Bielefeld. Für die Lila-Weißen geht es schon direkt am Mittwochabend weiter, wenn man auswärts beim TSV 1860 München antritt (Anpfiff: 19:00 Uhr).
Tore:
1:0 (Sarenren Bazee 52‘), 1:1 (Simakala 78‘), 2:1 (Oppie 81‘), 3:1 (Schroers 85’)
VfL Osnabrück:
Richter – Ajdini (Müller 87‘) , Gyamfi, Beermann, Wiemann (Conus 66’) – Kayo (Kehl 77’), Amoako (Wiethaup 87‘) , Gnaase – Zwarts, Simakala, Engelhardt (Niehoff 77‘)
Arminia Bielefeld:
Kersken – Lannert, Großer, L. Schneider, Oppie – Russo (Nsumbu 87‘), Corboz, L. Kunze – Young (Schreck 74‘), Sarenren Bazee (Schroers 73‘), A. Becker (Kania 90‘)
Vorbericht für das Derby gegen Arminia Bielefeld
Nach der vergangenen Länderspielpause geht es für die Mannschaft von Cheftrainer Pit Reimers zum Derby am Sonntag in die SchücoArena nach Bielefeld (Anpfiff: 16:30 Uhr). Dort wartet ein Team, welches viel in ihr eigenes Spiel investiert und vor allem dank ihrer herausragenden Defensivarbeit gut in die Saison gestartet ist. Der Vorbericht.
Der Gegner
Der Deutsche Sportclub Arminia Bielefeld wurde am 3. Mai 1905 im Keller des Alten Rathauses in Bielefeld gegründet. Zwei Wochen später spielte man dann schon die erste Partie der Vereinsgeschichte gegen eine Mannschaft aus Osnabrück. Im Jahre 1970 schaffte man erstmalig den Aufstieg in die Bundesliga. Dort konnte man sich zwei Jahre halten, bevor man 1972 den Gang zurück in die damals zweitklassige Regionalliga West antreten musste. In den Folgejahren entwickelte man sich auf Grund der vielen Auf- und Abstiege zu einer klassischen Fahrstuhlmannschaft. Die beste Platzierung in der Bundesliga erreichte man in den Saisons 82/83 und 83/84, in denen man zweimal hintereinander den achten Platz erreichen konnte. Die meisten Jahre der Vereinshistorie verbrachte man allerdings in der zweiten Bundesliga. Nachdem man 2020 wieder einmal den Aufstieg in die Bundesliga feierte, musste man von 2022 bis 2023 innerhalb eines Jahres zwei Abstiege hintereinander hinnehmen und spielt seit der Saison 23/24 in der dritten Liga.
Trainer von Arminia Bielefeld ist Mitch Kniat. Der 38-Jährige begann seine Trainerkarriere beim Blumenthaler SV und landete nach Stationen beim SC Paderborn II und dem SC Verl im Juli 2023 in Bielefeld. Nach einer durchwachsenden ersten Saison, in der man, nach dem Abstieg in die dritte Liga, erst spät den Klassenerhalt sicher machen konnte, ist seine Mannschaft in die bisherige Saison besser gestartet. Mit 15 Punkten steht man aktuell auf dem siebten Tabellenplatz.
Arminia Bielefeld gehört mit seinen bisher neun erzielten Saisontoren zu den offensivschwächsten Teams der Liga. Bemerkenswert ist trotzdem, dass das Team von Mitch Kniat schon neun verschiedene Torschützen vorweisen kann. Kein Spieler traf in dieser Saison also doppelt. Auch bei den Vorlagen zeigen sich die Ostwestfalen variabel, denn sieben verschiedene Spieler trugen sich bisher als Vorlagengeber in die Spielberichte ein. Im Vergleich zum DSC gibt es in diesen beiden Kategorien beim VfL zwei Spieler, die herausstechen. So konnte Chance Simakala bereits vier Saisontore erzielen, während Erik Engelhardt mit vier Vorlagen der erfolgreichste Torvorbereiter im Team der Lila-Weißen ist.
Die Defensive ist dagegen das Prunkstück der Bielefelder. Mit nur acht Gegentoren stellt man zusammen mit Sandhausen die beste Defensive der Liga. Ansonsten zeigten sich die Ostwestfalen in der bisherigen Saison als spielerisch starke Mannschaft. Mit einem durchschnittlichen Ballbesitz von 57,58% ist man das ballbesitzstärkste Team der Liga. Außerdem kann man auch in den Laufwerten Ligabestwerte nachweisen. Mit insgesamt 1090,51 gelaufenen Kilometern, sowie den meisten absolvierten Sprints und intensiven Läufen führen sie diese Statistiken ebenfalls im Ligavergleich an.
Taktisch stellte Kniat bislang in fast allen Spielen ein offensives 4-3-3 auf. Ein Schlüsselspieler für die Bielefelder ist Rechtsverteidiger Christopher Lannert. Der 26-Jährige hat bereits 41 Flanken aus dem Spiel geschlagen- mehr als jeder andere Spieler. Auffällig ist, dass Bielefelds Spiel auf Flanken ausgelegt ist. Denn auch Linksverteidiger Louis Oppie brachte bislang 21 Flanken in die gefährliche Zone. Dennoch sind es nicht die großgewachsenen Neuzugänge im Sturmzentrum wie André Becker (1,97m) oder Julian Kania (1,93m), die die meisten Torschüsse im Bielefelder Kader vorweisen können. Mit Kapitän Mael Corboz und Marius Wörl sind es zwei Mittelfeldspieler, die mit jeweils 16 Torschüssen die meisten Torschüsse abgegeben haben. Aber auch die Außenverteidiger selbst suchen häufig den Abschluss. Louis Oppie konnte einen seiner bislang 14 Versuche im Tor unterbringen, Christopher Lannert dagegen muss nach 10 Torschüsse, diese Saison noch auf seinen ersten Torerfolg warten.
Ein ebenfalls wichtiger Akteur im Bielefelder Spiel ist Maximilian Großer. Der 23-Jährige Innenverteidiger stand in jedem Ligaspiel in der Startelf und ist nicht nur für die stabile Defensive verantwortlich, sondern auch ein wichtiger Bestandteil des Bielefelder Aufbauspiels. 601 Pässe spielte der gebürtige Dresdener bereits und liegt damit im Ligavergleich auf Platz drei der Statistik. Dabei kann er eine beachtliche Passquote von 89,85% vorweisen.
Die Ausgangslage
Während der VfL auf Grund des Sieges gegen Stuttgart II sich mit einem Erfolgserlebnis in die vergangenen Länderspielpause verabschiedete, mussten sich die Bielefelder bei ihrem Gastspiel in Saarbrücken mit einem 0:0 zufriedengeben. Trotzdem ist die Lage bei den Ostwestfalen deutlich entspannter als beim VfL. Mit Platz sieben und insgesamt 15 Punkten ist man in Schlagdistanz zu den Aufstiegsrängen, welche man mit einem Sieg im Derby wieder erreichen könnte. Auf der anderen Seite könnte der VfL im Falle eines Derbysiegs die Abstiegsränge verlassen. Auf den ersten Nicht-Abstiegsplatz ist es derzeit nur ein Punkt Abstand.
Für Pit Reimers wird es das erste Pflichtspiel gegen Arminia Bielefeld sein. Sein Gegenüber spielte sowohl als Spieler, als auch als Trainer jeweils dreimal gegen den VfL Osnabrück. Dabei musste sich Mitch Kniat fünfmal geschlagen geben und konnte nur einmal gegen die Lila-Weißen gewinnen. Als Akteur des BSV Kickers Emden stand er für 20 Minuten auf dem Feld, als man im November 2005 mit 4:0 gegen den VfL und den damaligen Cheftrainer Claus-Dieter Wollitz gewann.
Wenn am Sonntag ab 16:30 Uhr der Ball in der SchücoArena läuft, treffen einige Akteure auf ihren jeweiligen Ex-Verein. Erst im vergangenen Sommer wechselte Lukas Kunze, nach drei Jahren beim VfL, zu Arminia Bielefeld. Der in Bielefeld geborene Kunze konnte sich auf Anhieb durchsetzen und stand in allen neun Ligapartien bisher in der Startelf. Auf der Gegenseite treffen Niklas Wiemann, Bashkim Ajdini und Robert Tesche auf ihren Ex-Verein. Wiemann spielte nur in seiner Jugend bei den Ostwestfalen und bestritt daher kein Pflichtspiel für die Profis. Bashkim Ajdini dagegen war von 2011 bis 2015 für den DSC tätig und kann auf insgesamt 96 Spiele für die Profis und die Zweitvertretung der Bielefelder zurückblicken. Robert Tesche feierte im Trikot der Bielefelder nicht nur sein Profi-, sondern auch gelichzeitig sein Bundesligadebüt. Am 30. März 2007 stand der damals 19-Jährige gegen Borussia Dortmund von Beginn an auf dem Platz. Während Wiemann und Tesche noch kein Derby für den VfL spielen durften, musste Ajdini in zwei Partien ein Unentschieden und eine Niederlage gegen die Bielefelder hinnehmen. Am Sonntag könnten die Ex-Bielefelder also erstmals einen Sieg in der persönlichen Derby-Bilanz verbuchen.
Die Bilanz
Insgesamt trafen die beiden Vereine in 35 Pflichtspielen aufeinander. In diesen Begegnungen konnte der VfL sechs Mal als Sieger vom Platz gehen, während es 15-mal zu einem Unentschieden kam und 14 Niederlagen aus Sicht der Lila-Weißen zu verzeichnen sind. Das letzte Aufeinandertreffen fand am 17. Mai 2020 statt und endete mit einem 1:1-Unentschieden. Aufgrund der damaligen Corona-Auflagen musste die Partie unter Ausschluss der Öffentlichkeit ausgetragen werden. Die meisten Spiele zwischen beiden Teams (insgesamt 14) fanden in der zweiten Bundesliga statt. Darüber hinaus trafen die Mannschaften auch sechs Mal in der dritten Liga aufeinander.
Wann sich die allererste Begegnung zwischen den beiden Vereinen ereignet hat, ist auf Grund von unterschiedlichen Quellen nicht ganz sicher. So soll sich die erste Begegnung vor genau 100 Jahren in der Spielzeit 1924/25 ereignet haben, als sich die beiden Mannschaften in der Bezirksliga Westfalen gegenüberstanden. Andere Quellen datieren die erste Begegnung ein paar Jahre später auf den 7. Februar 1932. An diesem Tag spielte man den Sieger des Westfalenpokals aus. Das Finale verlor der VfL allerdings mit 1:3. Bis zum Zweiten Weltkrieg wurden die Osnabrücker Vereine aufgrund der räumlichen Nähe häufig den westfälischen Spielklassen zugeordnet. Begegnungen zwischen dem DSC und dem VfL nach dem Krieg ließen aufgrund der geänderten Zuordnungspraxis bis 1970 auf sich warten und fanden dann wie erwähnt hauptsächlich im Rahmen der zweiten Bundesliga oder dritten Liga statt.
Das Personal
Bei den Gastgebern fallen mit Semi Belkahia (Knie-OP), Marius Wörl (Gesichtsfraktur) und Jeredy Hiltermann (Fußverletzung) drei Spieler für die Partie am Sonntag aus.
Pit Reimers dagegen kann aus den vollen schöpfen. Einzig bei Lion Semic steht noch ein kleines Fragezeichen, ob er es in den Spieltagskader schafft. Der 21-Jährige konnte am Freitag zwar wieder voll ins Mannschaftstraining einsteigen, dennoch wird noch abgewartet, ob ein möglicher Einsatz am Sonntag noch zu früh kommen könnte.
Stimmen zum Spiel
Durch die Länderspielpause hatte der VfL viel Zeit, um sich auf das Derby vorzubereiten. Cheftrainer Reimers blickt auf die Vorbereitung aufs Derby: „Wir haben eine intensive Trainingswoche hinter uns, gerade zum Wochenstart haben wir nochmal den Fokus vor allem auf unser Spiel gelegt und wirklich fünf intensive Einheiten hinter uns gebracht. In den letzten beiden Tagen ging es dann auch um den Gegner und in die Vorbereitung auf das Spiel. Die Jungs sind motiviert, sie sind konzentriert und haben aber auch gleichzeitig die nötige Lockerheit, insofern bin ich optimistisch.“
Taktisch sieht der 40-Jährige eine Änderung der Bielefelder Taktik im Vergleich zur letzten Saison und merkte vor allem die höhere Intensität des Bielefelder Spiels an: „Im Vergleich zur letzten Saison spielt Bielefeld zielstrebigeren Fußball. Sie wollen schneller zum Tor, schneller Bälle heiß machen und auch in der Box eine höhe Präsenz haben. Aber darauf sind wir vorbereitet und ich hoffe, wir kriegen alles wegverteidigt.“
Also ein normales Spiel für den Trainer? Reimers: „Von der inhaltlichen Planung ist es eine normale Gegnervorbereitung. Aber gerade auf emotionaler Ebene ist es schon was Besonderes für jeden Osnabrücker, in Bielefeld zu spielen. Für mich ist es auch wichtig, wieder ein gutes Zusammenspiel zu haben mit unseren Fans. Wir wollen dafür sorgen, dass die in der Kurve merken, dass wir da sind, wir alles geben und wir punkten wollen.“
TV und Radio
Der Pay-TV-Sender MagentaSport überträgt die Partie ab 16:15 live. Das Liveradio der Lila-Weißen meldet sich kurz vor Anpfiff unter www.vfl.de/liveradio.
0:1-Testspielniederlage nach 120 Minuten gegen den FC Emmen
Am Freitagmittag musste sich der VfL Osnabrück im Testspiel über 120 Minuten gegen den FC Emmen mit 0:1 geschlagen geben. In einem Spiel, in dem beide Trainer viel ausprobierten, konnte der VfL in seiner besten Phase gegen Ende der ersten Halbzeit keinen Treffer markieren.
In den ersten dreißig Minuten spielte sich die Partie zumeist im Mittelfeld ab. Auf beiden Seiten kam es zu keiner hundertprozentigen Torchance, sodass die Torhüter bis dato einen ruhigen Arbeitstag erlebten. In den Offensivaktionen des VfL verpassten die Spieler meist den richtigen Moment des Zuspiels oder des Abschlusses. Die größte Torchance der ersten dreißig Minuten hatte Kapitän Timo Beermann, der in der 21. Minute, nach einem Eckball, den Ball am zweiten Pfosten nur knapp verpasste. Nach einer kurzen Pause und der Auswechslung von Timo Beermann, der für Maxwell Gyamfi das Feld verließ, ging es mit dem zweiten Viertel weiter.
Die zweiten dreißig Minuten starteten mit einer Druckphase der Gäste, welche durch den Führungstreffer in der 36. Minute von Damienus Reverson belohnt wurde. Der Treffer fiel durch einen Fehlpass von Maxwell Gyamfi im Aufbauspiel, der seinen Nebenmann Yigit Kardemir anspielen wollte, stattdessen aber den Ball direkt vor die Füße von Stürmer Reverson legte. Dieser musste den Ball dann nur noch ins Tor schieben (36‘). Reverson, der momentan als Testspieler für den FC Emmen tätig ist konnte somit als Pluspunkte für eine mögliche Festverpflichtung sammeln. Auch in den Minuten danach spielte sich die Partie zunächst in der Hälfte des VfL ab. Die Gäste aus den Niederlanden konnten sich jedoch keine weiteren torgefährlichen Situationen erspielen. In den letzten zehn Minuten hatte der VfL dann seine beste Phase, in der man sich mehrere Torchancen erspielen konnte. In der 53. Minute war es Jannes Wulff, der nach einer Flanke vom in der Zwischenzeit eingewechselten Liridon Mulaj per Kopf den Keeper der Gäste, Luca Unbehaun, herausforderte. Der Deutsche konnte den Ball jedoch noch über die Latte ins Toraus klären (53‘). Aus der daraus folgenden Ecke ergab sich erneut die Torchance für Wulff, der im Sechzehner zum Abschluss kam, dessen Versuch jedoch vom Abwehrspieler der Gäste geblockt wurde (54‘). Ein paar Minuten später gab es erneut die Torchance für den VfL, als Niklas Wiemann den Ball zurück auf Marcus Müller legte. Luca Unbehaun passt aber erneut auf und fing den Ball in letzter Sekunde vor den Füßen von Müller ab (57′). Zur Pause des Testspiels wäre also ein Unentschieden nicht unverdient gewesen. Der VfL konnte seine Chancen jedoch nicht nutzen und musste hinten auf Grund eines individuellen Fehlers den Gegentreffer hinnehmen.
Zum dritten Viertel brachte Pit Reimers mit Kofi Amoako, Bryang Kayo und Brian Beyer frische Kräfte. Direkt nach Wiederanpfiff merkte man den Osnabrückern an, dass sie an die gute Offensivphase zum Schluss der zweiten dreißig Minuten anknüpfen wollten. In der 62. Spielminute flog eine Flanke von Mulaj zuerst an Marcus Müller, dann an Brian Beyer vorbei und landete schlussendlich nur knapp neben dem rechten Pfosten. Drei Minuten später waren es Beyer und Niehoff im Zusammenspiel über die rechte Seite, die für Torgefahr sorgten. Niehoffs Hereingabe suchte Marcus Müller, landete jedoch in dessen Rücken, sodass es nicht zum Torabschluss kam (65‘).
In der 78. Minute wurde Faris Hammouti über rechts geschickt. Dieser sah, den in der Mitte freistehenden Adrian Rogulij, der den Ball jedoch rechts neben das Tor legte. Ein paar Minuten später hielt dann Keeper Lukas Jonsson das 0:1 fest, als ein Steckpass auf den, in den Sechzehner einlaufenden, Alaa Bakir kam und dieser versuchte, den herauskommenden Jonsson zu umlaufen. Doch der VfL-Keeper bekam seine Finger noch dazwischen und verhindert somit das 0:2 (82‘). Damit waren auch die dritten dreißig Minuten gespielt.
Die letzte halbe Stunde war dann, ähnlich wie die erste, ziemlich ereignisarm. Erst gegen Ende des Spiels, als die Emmener schon auf Zeit spielten, kam der VfL noch zu zwei großen Ausgleichchancen. Zuerst war es Brian Beyer, der nach einer Flanke von Mulaj, den Ball per Flugkopfball gegen den linken Innenpfosten setzte (115‘) und dann Dave Gnaase in der 119. Spielminute, dessen Abschluss nach Zuspiel von Niehoff über rechts knapp das Tor verfehlte. Damit endete das Testspiel gegen den niederländischen Zweitligisten nach 120 Minuten aus Sicht des VfL mit 0:1. Für die Jungs von Pit Reimers startet nun, nach zwei freien Tagen, am Montag die Vorbereitung auf das nächste Ligaspiel, dem Derby gegen Arminia Bielefeld. Gespielt wird am Sonntag, den 20. Oktober in der Schüco Arena in Bielefeld. Um 16:30 Uhr ist Anpfiff, wenn über 3.000 Osnabrücker ihrer Mannschaft hinterherreisen und nach dem Sieg gegen Stuttgart II auf weitere drei Punkte hoffen.
Tore:
0:1 (Reverson 36‘)
VfL Osnabrück:
Jonsson (Böggemann 91‘) – Wiemann (Langhammer 74‘), Beermann (Gyamfi 31‘), Karademir (Gnaase 91‘), Ajdini (Niehoff 45‘) – Ercan (Kayo 61‘), Tesche (Amoako 61‘), Wulff (Kehl 74‘) – Simakala (Mulaj 45‘), Müller (Zwarts 74‘), Wiethaup (Beyer 61‘)
FC Emmen:
Unbehaun – Schouten, Soares, Vos, Nunumente – Wagner, Rhein, Hawkins, Quispel – Nsona, Reverson
Vorbericht für das Testspiel gegen den FC Emmen
Am Freitagmittag bestreitet der VfL Osnabrück ein Testspiel gegen den niederländischen Zweitligisten FC Emmen. Im Sommer kamen acht der insgesamt siebzehn Neuzugänge von deutschen Vereinen. Dadurch sind einige bekannte Namen im Kader der Gäste zu finden. Grund genug, sich den Gegner einmal näher anzuschauen.
Der Gegner
Der Verein, der in der gleichnamigen Stadt Emmen beheimatet ist, wurde am 25. August 1925, damals noch unter dem Namen „Noordbarge Emmen Combinatie“, gegründet. Als 1954 die Profiliga in den Niederlanden eingeführt wurde, entschied sich der Verein zunächst, weiterhin im Amateurbereich zu verbleiben. Erst im Jahr 1985 trat der Verein schließlich in den Profifußball ein und nahm den Namen „BVO Emmen“ an. Seit 2005 ist der Verein unter dem heutigen Namen „FC Emmen“ bekannt. Die Heimspiele trägt der Verein im Stadion „De Oude Meerdijk“ aus, welches eine Kapazität von 8.309 Sitzplätzen bietet. Das Stadion, welches nur 13 Kilometer von der deutschen Grenze entfernt liegt, dient seit 1977 als Heimspielstätte des Vereins und wurde zuletzt 2001 renoviert.
Im Jahr 2022 konnte der Verein seinen bisher größten Erfolg feiern, als man unter Trainer Dick Lukkien mit 83 Punkten Meister der zweiten niederländischen Liga wurde. Dick Lukkien war von 2016 bis 2023 sieben Jahre lang Trainer des Vereins, bevor er im letzten Sommer zum FC Groningen wechselte und diesen, nach dem Abstieg in die Keuken Kampioen Divisie, zum Wiederaufstieg führte. In der Vereinsgeschichte des FC Emmen spielte man bislang vier Jahre in der Eredivisie, der höchsten Spielklasse der Niederlande. Die beste Platzierung erreichte man dort in der Saison 2019/2020 als man Zwölfter wurde. Ansonsten ist der Verein in der zweiten Liga beheimatet und kämpft dort regelmäßig um den Aufstieg, so auch in der vergangenen Saison. In den Play-Offs scheiterte man erst, nachdem man sich in der ersten Runde gegen den FC Dordrecht durchsetzen konnte, im Halbfinale gegen den späteren Gewinner und Aufsteiger NAC Breda.
Trainer des FC Emmen ist seit dieser Saison der Deutsche Robin Peter. Der gebürtige Leipziger studierte in seiner Heimatstadt zunächst Lehramt mit den Fächern Sport, Englisch und Politik und arbeitete nebenbei jahrelang im Jugendberiech von RB Leipzig. Nachdem er im Mai 2021 seine UEFA-Pro-Lizenz erhielt, wurde er zunächst Cheftrainer der U17, später im Januar 2023, Cheftrainer der U19 des Vereins. Die Cheftrainerstelle beim FC Emmen ist nun seine erste Tätigkeit im Herrenbereich.
Im Sommer erfolgte wieder einmal ein großer Umbruch beim FC Emmen. Insgesamt begrüßte man 17 Neuzugänge in der niederländischen Provinz Drenthe. Davon wurden acht Spieler von deutschen Vereinen verpflichtet. Sechszehn Spieler gab man im vergangenen Transferfenster ab. Die Fluktuation im Kader der Emmener ist dabei nichts Außergewöhnliches. Dies lässt sich auch mit einem Blick auf den dienstältesten Spieler im Kader nachweisen. Der Innenverteidiger Dennis Vos ist gerade einmal seit 20 Monaten im Verein, kann sich aber im Vergleich zu seinen Mitspielern als Routinier bezeichnen.
Stammtorhüter seit dieser Saison ist Luca Unbehaun. Der 23-Jährige kam im Sommer vom SC Verl und spielte bisher in allen neun Saisonspielen von Beginn an. Der ehemalige Deutsche-U-Nationalspieler kassierte dabei zwölf Gegentore und konnte zweimal zu null spielen. Schon vergangene Saison setzte man im Tor auf einen Deutschen. Eric Oelschlägel hütete innerhalb von zwei Jahren in insgesamt 27 Partien das Tor des FC Emmen. Mittlerweile ist der 29-Jährige, nachdem sein Vertrag im Sommer nicht verlängert wurde, vereinslos. Im aktuellen Kader sind sieben deutsche Spieler vertreten. Unter anderem gehören die deutschen Julius Kade und Torben Rhein zum Stammpersonal im Mittelfeld. Beide kamen im Sommer neu zum Verein und konnten jeweils ein Tor und eine Torvorlage in dieser Saison beisteuern. Außerdem kam mit dem deutschen Fridolin Wagner ein weiterer drittligaerfahrener Mann zum FC Emmen. In insgesamt 175 Drittligapartien konnte der 27-Jährige 16 Tore erzielen und 13 weitere vorlegen. Auch bei seinem neuen Arbeitgeber konnte er bereits ein Tor erzielen und stand in sieben Partien in der Anfangsformation.
Die Ausgangslage
Den Saisonstart des FC Emmen kann man als mittelmäßig bezeichnen. Nach neun Spielen belegt man nicht nur den zehnten Tabellenplatz, sondern erspielte sich die bisher zwölf Punkte durch drei Siege, drei Unentschieden und drei Niederlagen. Dazu kommt auch noch eine ausgeglichene Tordifferenz (12:12). Nachdem man zu Beginn der Saison noch in einem 4-4-2 agierte, hat sich mittlerweile ein 4-2-3-1 beim kommenden Gegner des VfL etabliert. Als Außenbahnspieler laufen dabei die beiden Neuzugänge Kelian Nsona und Jalen Hawkins auf. Beide konnten in dieser Saison bereits drei Treffer erzielen und sind damit die Toptorschützen der Mannschaft. Kelian Nsona ist für eine Saison vom Zweitligisten Hertha BSC ausgeliehen und avancierte direkt zum Stammspieler, indem er neben seinen Treffern auch drei weitere Assist geben konnte. Der Deutschamerikaner Jalen Hawkins kam im Juli vom SV Waldhof Mannheim und verbuchte bereits zwei Torvorlagen bei seinen neun Startelfeinsätzen. Im letzten Saisonspiel trennte man sich mit einem 1:1 gegen MVV Maastricht.
Der VfL konnte am vergangenen Sonntag seinen zweiten Saisonsieg gegen die Zweitvertretung vom VfB Stuttgart einfahren. Für Pit Reimers war es erst das zweite Spiel für den VfL als Chefcoach. In der Länderspielpause und dem nun anstehenden Testspiel hat der 40-Jährige also Zeit, seine Mannschaft noch besser kennenzulernen und auf die kommenden Aufgaben in der Liga vorzubereiten. Unter anderem wartet dann direkt am 20. Oktober mit dem Derby bei Arminia Bielefeld ein besonderes Spiel für den VfL. Danach gibt es für die Lila-Weißen keine Verschnaufpause, wenn es am darauffolgenden Mittwoch, den 23. Oktober, nach München zum TSV 1860 geht. Grund genug also, um die Pause nun zum Regenerieren und Vorbereiten zu nutzen, damit auch in den kommenden Wochen weitere Erfolgserlebnisse gefeiert werden können.
Das Testspiel gegen den FC Emmen soll dafür ein Baustein sein. Es werden zweimal 60 Minuten gespielt, sodass möglichst alle Akteure Spielzeit bekommen können. Die Partie wird in Osnabrück an der Bremer Brücke gespielt, muss jedoch auf Grund von Bauarbeiten innerhalb des Stadions unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfinden.
Die Bilanz
Bisher gab es drei Testspiele zwischen den beiden Mannschaften. Der VfL konnte alle Spiele für sich entscheiden. Im November 2011 gewann man mit 2:0, als Benjamin Girth für die Lila-Weißen doppelt traf. Im vergangenen Jahr spielte man gleich zweimal gegen die Emmener. Im Juli gewann man mit 5:0, als sich unter anderem Niklas Wiemann, Lars Kehl und Erik Engelhardt in die Torschützenliste eintragen konnte. Und drei Monate später, im Oktober 2023, gewann man beim letzten Aufeinandertreffen mit 4:2.
Das Personal
Die Gegner haben momentan keine Ausfälle zu vermelden und können somit mit dem kompletten Kader nach Osnabrück reisen.
Der VfL muss beim anstehenden Testspiel voraussichtlich auf zwei Spieler verzichten. Bastien Conus ist nach seiner Erkältung noch nicht wieder ganz fit und trainiert zunächst weiterhin individuell. Außerdem hat sich Bashkim Ajdini eine Erkältung zugezogen und wird wahrscheinlich für das Spiel am Freitag ebenfalls ausfallen.
Stimme zum Spiel
Chefcoach Pit Reimers blickt mit Vorfreude auf das anstehende Testspiel. „Ich möchte den Spielern eine Chance geben, die bisher nicht so viel Spielzeit bei mir hatten. Besonders gegen Wiesbaden musste ich eine Aufstellung wählen, die total unfair war, weil ich nur aufgrund von ganz wenigen Einheiten eine Startaufstellung nominieren musste. Am Freitag sollen jetzt alle Jungs die Möglichkeit haben, sich zu beweisen und ihre Stärken zu zeigen. Dabei möchten wir weiter an unseren Abläufen arbeiten und am Ende natürlich auch im Endergebnis ein erfolgreiches Testspiel absolvieren.“
Liveticker
Das Spiel ist im Liveticker in der App oder auf der Website im Matchcenter zu verfolgen. Außerdem überträgt die NOZ das Spiel im Livestream.
1:0-Heimsieg beim Brückendebüt von Pit Reimers
Der VfL und Cheftrainer Pit Reimers konnten am Sonntagabend bei dessen Heimspieldebüt einen enorm wichtigen 1:0-Heimssieg an der Bremer Brücke feiern. Nach einer verdienten 1:0-Führung hielt Torwart David Richter und die VfL-Defensive im zweiten Durchgang die Null, wodurch die drei Punkte in Osnabrück blieben. Der Spielbericht.
Zu Beginn der Partie tasteten sich beide Mannschaften zunächst ab, wobei der VfL die etwas aktivere Mannschaft war. Nach 13 Minuten fiel dann aus dem Nichts die Führung für den VfL durch Innenverteidiger Maxwell Gyamfi. Am Strafraumrand nahm dieser den Ball zunächst mit der Brust mit und ließ dann VfB-Verteidiger Leon Reichardt aussteigen, der nur wenige Minuten zuvor bereits mit gelb verwarnt wurde. Allein vor dem Torwart zog der Innenverteidiger dann in klassischer Stürmermanier ab und sorgte für die 1:0 -Führung des VfL. Danach wechselten sich beide Mannschaften mit Ballbesitzphasen ab, wobei die Mannschaft von Pit Reimers sich dabei die vielversprechenderen Chancen herausspielen konnte. Dies belegte auch die Torschussstatistik der ersten 45 Minuten, in der der VfL insgesamt sechs, der VfB nur einen Torschuss vorweisen konnte. Kurz vor dem Halbzeitpfiff hatten die Lila-Weißen dann nochmal zwei hochkarätige Chancen durch Lars Kehl, dessen Abschluss zunächst die Latte traf und dann kurz vor der Linie aufkam (43‘) und erneut Chance Simakala, der völlig frei im Sechszehner zum Kopfball kam, den Ball aber links neben das Tor setzte (44‘). Mit einer verdienten 1:0-Führung ging es für den VfL dann in die Halbzeitpause.
Kurz nach dem Wiederanpfiff hatten dann die Gäste aus Stuttgart die erste Chance der zweiten Halbzeit. Nach einer Ecke von Samuele di Benedetto kam Luan Simnica am zweiten Pfosten zum Abschluss. VfL-Keeper David Richter parierte aber sicher (47‘). Die darauffolgende Ecke der Stuttgarter entwickelte sich zur Konterchance für den VfL. Ein langer Ball der Osnabrücker zwang VfB-Torwart Dennis Seimen zum Sprint aus seinem Kasten, bei dem der 18-Jährige nur haarscharf vor dem ebenfalls startenden Niklas Niehoff an den Ball kam und die Situation entschärfen konnte (49‘).
Anders als in der ersten Halbzeit kamen die Gäste im zweiten Durchgang dann auch vermehrt zu Abschlusschancen. So auch in der 63. Minute, als die Hereingabe von Jarzinho Mangala am zweiten Pfosten mit Christopher Olivier einen Abnehmer fand. Völlig frei schoss der Stuttgarter den Ball jedoch am rechten Pfosten vorbei (63‘). Zwei Minuten später hatte dann wiederum Chance Simakala das 2:0 auf dem Fuß, als er nach einem langen Ball von Torwart David Richter, auf der linken Seite gegen den Stuttgarter Verteidiger durchsetzen konnte und zum Abschluss kam. Sein flacher Versuch landete jedoch in den Armen von Torwart Dennis Seimen (65‘). Danach spielte sich die Partie zumeist in der Hälfte des VfL ab und die Gäste drängten auf den Ausgleich. Dabei erspielten sich die Schwaben eine Ecke nach der anderen, welche allerdings erfolglos blieben und von der VfL-Defensive verteidigt werden konnten. Nicht nur durch sein Tor konnte sich Verteidiger Maxwell Gyamfi in der Partie auszeichnen. Mit 66,66% Prozent konnte der 24-Jährige zudem die beste Bodenzweikampfquote des Spiels vorweisen.
In der Schlussphase der Partie warfen sich die Lila-Weißen in jeden Zweikampf und versuchten mit Kontergelegenheiten die Entscheidung zu erzielen. Meist scheiterte dies jedoch an der fehlenden Passpräzision im letzten Zuspiel. Am Ende konnte die Mannschaft von Pit Reimers die Führung bis zum Ende halten und dem 40-Jährigen bei seinem Heimspieldebüt an der Bremer Brücke zu seinem ersten Sieg mit dem VfL verhelfen. Das nächste Pflichtspiel des VfL erfolgt, nach der anstehenden Länderspielpause, erst wieder am 20. Oktober, wenn man ebenfalls sonntags im Derby bei Arminia Bielefeld antritt (Anpfiff: 16:30 Uhr).
Tore:
1:0 (Gyamfi 13‘)
VfL Osnabrück:
- Richter – Wiemann, Gyamfi, Beermann, Ajdini – Gnaase, Kehl (Tesche 72‘), Amoako (Kayo 64‘) – Niehoff (Zwarts 72‘), Engelhardt (Wiethaup 89‘), Simakala
VfB Stuttgart II:
Seimen – Reichardt, Nothnagel, Meyer (Kaufmann 87‘) – Malanga, Olivier (Glück 70‘), di Benedetto, Raimund (Kastanaras 70‘) – Simnica (Sessa 70‘), Faghir (Tritschler 80‘), Münst