Das sind echte Fußballgeschichten. Bis zum Sommer trug Benjamin Girth noch das Trikot des SV Meppen, nun entscheidet er als von Holstein Kiel an den VfL Osnabrück ausgeliehene Neuzugang das Derby zu Gunsten der Lila-Weißen.

 

Dabei brauchte der VfL, um in die Partie hineinzufinden. Die Bedingungen an der Bremer Brücke waren für beide Teams eine Herausforderung, das Geläuf durch den Niederschlag der letzten Tage stellenweise extrem tief. Mit zunehmender Spielzeit wurden die Hausherren ballsicherer und zogen besseres Positionsspiel auf. „Wir haben durch ein paar Halbchancen an der Führung gerochen“, meinte VfL-Trainer Daniel Thioune nach der Partie. Das 1:0 und gleichzeitig der einzige und damit spielentscheidende Treffer sei ein „klassisches Benjamin Girth-Tor gewesen“.

Marc Heider schaltete nach einem abgeblockten Schuss von David Blache am schnellsten und brachte den Ball von der Grundlinie auf den ersten Pfosten, wo Girth lauerte, aus einem Meter Torentfernung einschob und damit in der 37. Spielminute das Derby für die Osnabrücker entschied.

Thiounes Pendant auf Meppener Seite, Christian Neidhardt: „Das Tor ärgert mich, weil wir selbst das Abseits aufgehoben haben. Im Zweiten Durchgang haben wir es richtig gut gemacht. Nils Körber hat mit seinen Paraden die Null für Osnabrück gehalten.“ Passt, denn der VfL gab im zweiten Spielabschnitt die Spielkontrolle mehr und mehr ab. Die Gäste aus dem Emsland konnten aus der Überlegenheit kaum zwingende Tormöglichkeiten kreieren. Und wenn, dann war Körber zwischen den Pfosten auf dem Posten und hielt, was zu halten war.

„Derbys sind wie Pokalspiele, getreu dem Motto ‚do or die‘ und heute war do!“, bilanzierte Thioune zufrieden. Am Ende fand das Derby vielleicht glücklichen, aber nicht unverdienten Sieger. Mit dem Sieg gegen den SV Meppen wahren die Osnabrücker die Tabellenführung in der 3. Liga und die Bilanz in dieser Saison – drei Derbys, drei Siege und dazu ein Unentschieden im Nachbarschaftsduell gegen die Sportfreunde Lotte.