Am Samstagmittag testete der VfL Osnabrück gegen Hannover 96 in zwei Abschnitten über je 2 x 30 Minuten (Gesamtspielzeit: 120 Minuten), in denen der VfL mit veränderten Aufstellungen spielte. Die erste Stunde entschieden die Lila-Weißen durch einen Treffer von Jannes Wulff mit 1:0 für sich, die zweiten 60 Minuten gewannen die Hausherren mit 4:1 (Ergebnis final: 4:2). Den Treffer für den VfL erzielte Liridon Mulaj, für Hannover erzielten Tresoldi und Ngankam einen Doppelpack.

Wie im ersten Testspiel gegen den TuS Bersenbrück schickte VfL-Coach Uwe Koschinat sein Team im 4-3-3-System auf die Platte. Mit David Richter, Joel Zwarts und Niklas Niehoff standen drei Neuzugänge in der Startelf. Niklas Wiemann wurde 60 Minuten als Linksverteidiger in der Viererkette getestet.

Hannover 96 legte mit ordentlich Dampf los und kam bereits nach drei Minuten zur ersten, aber auch einzigen Großchance. Nach einem Abpraller zog Andreas Voglsammer kompromisslos aus 16 Metern ab und ballerte das Leder gegen das Lattenkreuz. Nach weiteren 10 Minuten Powerplay des Zweitligisten, hatten sich die Lila-Weißen sortiert, waren deutlich besser im Spiel, sorgten selbst für Offensivakzente, hatten mehr Ballbesitz und mehr Zugriff auf den Gegner in den Zweikämpfen.

Es entwickelte sich mit einer kurzen Unterbrechung nach 30 Minuten, die Hannover für einen nahezu kompletten Austausch des Personals nutzte, ein intensives Spiel mit vielen Tiefenläufen und aggressiven, aber fairen Zweikämpfen.

Nach 36 Minuten gelang dem VfL die Führung. Joel Zwarts behauptete den Ball im Zweikampf mit Havard Nielsen im Mittelfeld und leitete geschickt auf Jannis Wulff weiter, der wiederum Noel Niemann auf der linken Seite innerhalb des Strafraums bediente. Seine clevere Flanke konnte Lars Kehl am 5-Meter-Raum annehmen und aufs Tor gefährlich aufs Tor bringen. Dann wurde es wild, denn erst hielt Ron-Robert Zieler, Marcel Halstenberg klärte nochmal auf der Linie und letztlich sprang der Ball vom Pfosten vor die Füße von Wulff, der den Ball aus kurzer Distanz entscheidend über die Linie drückte.

Die Abwehrreihe des VfL ließ in der Folge zusammen mit den Teamkollegen keine Möglichkeiten für 96 mehr zu. Insbesondere Maxwell Gyamfi setzte in Laufduellen immer wieder geschickt seinen Körper ein und eroberte Ball um Ball.

VfL-Aufstellung „Spiel 1“:

Richter – Ajdini, Gyamfi, Beermann, Wiemann – Wulff, Gnaase, Tesche – Niehoff (31. Kehl), Zwarts, Niemann

 

Im zweiten Abschnitt über 60 Minuten bestritt der VfL in der gleichen Grundformation, aber mit angepasstem Personal. Einzig Torhüter David Richter, Niklas Wiemann (nun in der Innenverteidigung an der Seite von Yigit Karademir) und Lars Kehl, der im ersten Abschnitt nach 30 Minuten für Niehoff in die Partie kam, blieben auf dem Feld.

Nach fünf Minuten erzielte Hannover 96 das 1:1. Nicolo Tresoldi ließ sich nicht aufhalten von Aday Ercan, der mit Blick aufs Resultat besser ein taktisches Foul hätte ziehen sollen, und von Niklas Wiemann, der mit seiner Grätsche im Strafraum, zwar den Ball traf, aber ebenfalls nicht entscheidend stören können. Hannovers Angreifer war es auch, der in der 23. Minute auf 2:1 stellte. Eine mustergültige Flanke von Brooklyn Ezeh vollstreckte der Deutsch-Italiener per Kopf. David Richter im Osnabrücker Tor, konnte sich zuvor mit gleich drei Glanzparaden innerhalb von fünf Minuten auszeichnen, hier war er machtlos.

Diese Phase der Partie konnte zweifelsfrei als offener Schlagabtausch bezeichnet, denn im direkten Gegenzug nagelte Liridon Mulaj den Ball zum 2:2 unter die Latte. Der Sommerneuzugang der Lila-Weißen schloss damit einen schnellen Tempogegenzug nach Balleroberung entschlossen und erfolgreich ab. Im weiteren Verlauf wurde Hannover seiner Favoritenrolle mehr und mehr gerecht.

Während Hannover 96 im kurzen Break nach 30 Minuten erneut vollständig rotierte, nahm Uwe Koschinat drei Wechsel vor: Mats Remberg stand für David Richter zwischen den Pfosten, Joschka Kroll aus der U19 rückte als Innenverteidiger für Niklas Wiemann rein und Finn Cramer, ebenfalls aus der U19, wirkte für Lars Kehl im Mittelfeld.

Remberg musste nach 35 Minuten hinter sich greifen, trug aber keinerlei Mitschuld am Gegentreffer. Der versuchte Rückpass von Rechtsverteidiger Lion Semic geriet viel zu kurz, Hannovers Jessic Ngankam hatte wenig Mühe ins leere Tor einzuschieben, nachdem er den heraus eilenden Remberg umkurvt hatte. Ngankam erhöhte nach 45 Minuten auf 4:2 und wieder war es keine große Herausforderung für Hannovers Offensivkraft. Eine flache Hereingabe von der rechten Angriffsseite netzte er mit dem Erstkontakt ein.

In der Folge sollte nichts passieren. Insgesamt zeigte der VfL über 120 Minuten eine gute Leistung, konnte „Spiel 1“ sogar für sich entscheiden. Am kommenden Samstag geht es mit dem nächsten „XXL-Test“ weiter beim Testspiel in Rödinghausen.

VfL-Aufstellung „Spiel 2“:

Richter (30. Remberg) – Semic, Karademir, Wiemann (31. Kroll, 53. Langhammer), Conus – Kehl (31. Cramer), Ercan, Wiethaup – Badjie, Engelhardt, Mulaj