Vor langer Zeit gab es fünf Pflichtspiele zwischen dem VfL Osnabrück und dem VfB Stuttgart, in der 3. Liga bekamen es die Lila-Weißen mehrfach mit dem Nachwuchs der Schwaben zu tun. Doch die Profikader beider Vereine trafen noch nie in einer Liga aufeinander. Die Fans können sich am Samstag also auf eine echte Premiere freuen. Los geht´s an der Bremer Brücke um 13.00 Uhr.

Seit 1977 gehörte der fünffache Deutsche Meister und dreimalige DFB-Pokalsieger zum Stammpersonal der Fußball-Bundesliga. Doch dem Abstieg 2017 folgten nur zwei weitere Spielzeiten in der Beletage. Im Sommer verlor der VfB Stuttgart die Relegation gegen Union Berlin und musste erneut den Gang in die 2. Liga antreten.

Rückschlag und/oder Chance?

Für einen Klub von der Ausstrahlung des VfB Stuttgart kommt der Abstieg in die 2. Bundesliga einer mittelschweren Katastrophe gleich. Doch die findigen Schwaben nutzten den Rückschlag für eine Generalüberholung. Mit Thomas Hitzelsberger rückte eine neue Generation an die Spitze des Vorstands, die Verkäufe von Benjamin Pavard (Bayern München), Ozan Kabak (Schalke 04), Timo Baumgartl (PSV Eindhoven) und weiteren Leistungsträgern spülten über 60 Millionen Euro in die Kassen und von den 20 Verpflichtungen erwiesen sich gleich mehrere als absolute Volltreffer.

Besonders gilt das für Hamadi Al Ghaddioui. Der 29-Jährige Mittelstürmer kam – für viele Fans durchaus überraschend – von Jahn Regensburg zum VfB und führt derzeit die Scorer-Liste mit vier eigenen Toren und einer Vorbereitung an. Für den früheren Nationalspieler Mario Gomez steht dagegen nur ein Treffer zu Buche.

Auch der Schweizer Gregor Kobel (Hoffenheim) wusste als Nr.1 bislang durchweg zu überzeugen. Unter den Spielern mit zehn oder mehr Einsätzen in der laufenden Saison sind mit Rechtsverteidiger Pascal Stenzel (Freiburg) und den Mittelfeldakteuren Atakan Karazor (Kiel) und Orel Mangala (HSV) drei weitere Neuzugänge.

Saisonverlauf

Stuttgart gönnte sich bis zum 8. Spieltag keine Blöße, verlor dann aber zwei aufeinander folgende Heimspiele gegen Wehen Wiesbaden und Kiel sowie die Liga-Partie beim HSV. Im Pokal konnte man die Hamburger wenige Tage später bezwingen. Zuletzt gab´s ein 3:1 gegen Dynamo Dresden.

Taktisches

Cheftrainer Tim Walter ließ sowohl im 4-3-3-System als auch im 4-4-2 mit Raute spielen. Summa summarum erzielten die Stuttgarter 20 Tore, mussten aber 17 Gegentreffer hinnehmen.

Lila-Weiß gegen Rot-Weiß

Drei Endrunden-Spiele um die Deutsche Meisterschaft in den Jahren 1950 und 1952 sowie zwei Partien im DFB-Pokal 1981 und 1982 – mehr Pflichtspiele gab es nicht zwischen VfL und VfB. Das bislang erfreulichste Ergebnis für die Lila-Weißen war das 0:0 im Jahr 1952. Alle anderen Partien gingen an Stuttgart.
Gegen die zweite Mannschaft der Schwaben traten die Lila-Weißen zwischen 2009 und 2016 zwölf Mal in der 3. Liga an und kamen auf sechs Siege, zwei Unentschieden und vier Niederlagen.