Trotz einer guten Leistung über fast 80 Minuten inklusive einer verdienten Führung musste der VfL am Samstagnachmittag in Wiesbaden eine bittere Niederlage hinnehmen. Der Spielbericht.

Im ersten Spiel von Neu-Cheftrainer Pit Reimers wurde die Startaufstellung dreifach getauscht im Vergleich zur Partie gegen Energie Cottbus. Maxwell Gyamfi rückte für Yigit Karademir in die Innenverteidigung, Kofi Amoako gab sein Startelfdebüt und Lion Semic ersetzte den erkrankten Niklas Niehoff auf der rechten Abwehrseite.

In der ersten Halbzeit waren es die Osnabrücker, die zu Beginn der Partie die erste große Möglichkeit durch Ba-Muaka Simakala hatten. In der sechsten Spielminute profitierte die VfL-Offensive von einem Fehlpass im Aufbauspiel der Wiesbadener. Der VfL schaltete schnell um und der Ball landete bei Simakala, der plötzlich allein vor dem Keeper der Wiesbadener, Florian Stritzel, stand. Aus halblinker Position konnte Stritzel den Ball allerdings mit einer Fußabwehr parieren.

Danach fanden auch die Wiesbadener besser ins Spiel. Die Abschlussversuche der Gastgeber landeten dann aber oft weit neben oder über dem Tor, sodass VfL-Keeper David Richter nicht eingreifen musste. In der 34. Minute ging der VfL dann verdient in Führung. Nachdem sich Erik Engelhardt gegen Florian Carstens durchgesetzt hatte, spielt dieser den Pass in die Mitte auf den freistehenden Simakala. Dieser schlenzte den Ball dann elegant aus dem Stand ins rechte obere Eck und ließ Torwart Stritzel diesmal keine Chance. Sechs Minuten später kamen dann die Wiesbadener zu ihrer besten Chance in der ersten Halbzeit. Nach einem Ballgewinn in der Defensive schalteten die Hausherren schnell um. Auf der linken Seite wurde Fabian Greilinger angespielt, der den im Rückraum einlaufenden Tarik Gözüsirin sah und suchte. Dessen Abschluss ging nur knapp rechts am Tor vorbei. Wenig später pfiff Schiedsrichter Patrick Alt zur Halbzeit.

In der zweiten Halbzeit waren es dann wieder Greilinger und Gözüsirin, die im Zusammenspiel für erste Gefahr im Strafraum des VfL sorgten. Der Abschluss von Gözüsirin verfehlte aber erneut das Tor (57‘). In der 60. Minute hatte dann Lars Kehl das 2:0 auf dem Fuß. Lion Semic setzte sich stark auf der rechten Außenbahn durch und hatte dann das Auge für den freistehenden Kehl, der am Strafraumrand abzog. Sein Ball wäre gut auf das Tor gekommen, wurde jedoch noch von einem Wiesbadener zur Ecke abgefälscht (60‘). Die VfL-Defensive arbeitete stark in der Gemeinschaft, gewann viele Zweikämpfe und war sehr präsent.

Die Schlüsselszene des Spiels erfolgte dann in der 79. Spielminute. Lion Semic rutschte im Zweikampf mit offener Sohle in Thijmen Goppel hinein und bekam seine zweite gelbe Karte im Spiel. Für den VfL bedeutete dies, dass die letzten zehn Minuten in Unterzahl bestritten werden mussten. Nur drei Minuten später fiel dann der Ausgleich der Wiesbadener durch Thijmen Goppel. Dieser flankte aus dem rechten Halbraum in den Sechzehner. Dort wollte eigentlich Nikolas Agrafiotis zum Kopfball hochsteigen, der Ball flog jedoch über seinem Kopf hinweg direkt ins lange Eck zum 1:1 (82‘).

Auf den Platzverweis wollte Trainer Pit Reimers dann mit den Einwechslungen von Bashkim Ajdini und Robert Tesche reagieren. Nur wenige Sekunden später fiel aus einer Ecke dann das 1:2. Moritz Flotho sprang im Sechzehner höher als seine Gegenspieler und brachte den Ball per Kopf im Tor unter (85‘). Danach warf der VfL nochmal alles nach vorne und kam durch den eingewechselten Jannes Wulff zur Ausgleichchance. Dieser stand plötzlich frei vor Keeper Stritzel, der aber wiederum erneut mit dem Fuß parieren konnte (87‘).

Am Ende konnten die Wiesbadener die Partie innerhalb von wenigen Minuten drehen. Der VfL belohnte sich nicht für einen starken Auftritt bis zum Platzverweis und musste am Ende die fünfte Niederlage der Saison hinnehmen.

Am kommenden Sonntag geht’s weiter, wenn man zu Hause gegen die Zweitvertretung vom VfB Stuttgart (Anpfiff 19:30 Uhr). Damit hat Neu-Chefcoach Pit Reimers ein wenig mehr Zeit, um seine Mannschaft für die kommende Aufgabe vorzubereiten.

 

Tore:

0:1 (Simakala 34‘), 1:1 (Goppel 82‘), 2:1 (Flotho 85‘)

VfL Osnabrück:

Richter – Semic, Gyamfi, Beermann (Wiemann 74‘), Conus – Kehl (Tesche 84‘), Gnaase, Amoako – Zwarts (Wulff 60‘), Engelhardt (Ajdini 84‘), Simakala (Beyer 60‘)

SV Wehen Wiesbaden:

Stritzel – Mockenhaupt, Carstens, Luckeneder – Goppel (Hübner 85‘), Gözüsirin (Fechner 85‘), Kiomourtzoglou, Greilinger, Bätzner (Flotho 69‘), Franjic (Agrafiotis 45‘) – Kaya