Im Testspiel gegen den SV Rödinghausen am Donnerstagmittag an der Brücke prüfte VfL-Coach Pit Reimers mit Blick auf die Personalsituation vor dem nächsten Ligaspiel in Ingolstadt sowohl eine Vierer- als auch eine Dreierkette. Zudem kamen 19 Spieler in den 90 Minuten zum Einsatz, auch drei Spieler aus der U19 durften sich zeigen. Am Ende der 90 Minuten setzten sich die Gäste mit 3:2 durch.
Nicht im Aufgebot für das Testspiel in der Länderpause standen: Timo Beermann, Chance Simakala, Niklas Niehoff, Bastien Conus, Jannes Wulff, Joel Zwarts, Erik Engelhardt und Kofi Amoako. Teils wurde das Stammpersonal geschont oder stand krank bzw. verletzt/angeschlagen nicht zur Verfügung. Der VfL fand trotz der Personalrochade im Vergleich zum letzten Ligaspiel ordentlich in die Partie. „In puncto Kommunikation und Griffigkeit haben mir insbesondere weite Teile der ersten Halbzeit gut gefallen“, sagte Pit Reimers. Bryang Kayo hätte den VfL schon früh in der Partie in Führung bringen können. Nach einer sehenswerten Passstafette landete der Ball vor den Füßen des US-Amerikaners, der den Ball jedoch zu unplatziert auf das Tor und damit SVR-Keeper Albers nicht ernsthaft in Bedrängnis brachte (13‘). Im direkten Gegenangriff wurde es dann auch vor dem VfL-Tor erstmalig gefährlich, als Jonathan Riemer aus halblinker Position knapp zwanzig Meter vor dem Tor abzog und mit seinem Sonntagsschuss das Lattenkreuz traf (15‘). Danach wurde es auf beiden Seiten etwas ruhiger.
Der VfL kam nach einer knappen halben Stunde jedoch immer wieder zu vereinzelten Torchancen. So auch in der 27. Minute, als Kevin Wiethaup einen starken Steilpass auf Lars Kehl spielte und dieser aus der Drehung den besser postierten Brian Beyer fand. Der Franzose suchte im Sechzehner direkt den Abschluss, verfehlte das Tor aber knapp am linken Pfosten (27‘). Zwei Minuten später zwang der VfL durch gute Pressingarbeit den Gästekeeper zu einem Fehlpass. Wiethaup fing diesen ab und legte quer auf Kayo. Mit einer sehenswerten Fußabwehr vereitelte SVR-Verteidiger Maximilian Hippe das quasi sicher geglaubte 1:0. Danach kam es auf beiden Seiten vermehrt zu Torabschlüssen, ohne jedoch, dass die Torwarte groß herausgefordert wurden. Kurz vor der Halbzeitpause durfte sich VfL-Keeper Lukas Jonsson dann doch nochmal auszeichnen. Den Schuss von Ansgar Kuhlmann, der im Strafraum zum Abschluss kam, konnte der Schwede stark parieren (44‘). Letztendlich ging es nach intensiven 45 Minuten torlos in die Kabinen.
Zur zweiten Halbzeit wechselte der VfL von einer Viererkette auf eine Dreierkette. Beide Trainer brachten einige frische Kräfte. Einer davon war Robert Tesche, der das Spiel der Osnabrücker mit seinem Treffer zum 1:0 direkt positiv beeinflussen konnte. Nach einer Ecke setzte sich der Routinier im Strafraum durch und nickte ins rechte Eck ein (52‘). Die Führung für den VfL hielt allerdings nicht lange. Nur eine Minute später wurde Simon Engelmann im Strafraum freigespielt und zielte gekonnt von der linken Strafraumecke zum 1:1-Ausgleich ins lange Eck (53‘). „Die Führung sollte uns eigentlich mehr Sicherheit geben. Dass wir direkt im Gegenzug den Ausgleich kassieren, darf uns natürlich nicht passieren“, so Reimers nach dem Spiel. Vom direkten Gegenschlag ließen sich die Lila-Weißen aber nicht von der Spielidee abbringen und pressten den Gegner weiterhin hoch an. In der 66. Minuten zwangen sie somit erneut Torwart Karl Albers zu einem Fehlpass, den Marcus Müller diesmal zum 2:1-Führungstreffer nutzen konnte. Nach seinem Ballgewinn musste dieser den Ball nur noch aus 25 Metern in das leere Tor unterbringen (66‘). Dasselbe Duell wiederholte sich auch in der 74. Minute. Nachdem Müller nach einem Steckpass frei vor Albers stand, konnte letzterer den Abschluss jedoch stark per Fußabwehr parieren (74‘).
In der Schlussphase brachte Reimers dann nochmals frische Kräfte und mit Felix Langhammer, Finn Cramer und Joschka Kroll einige Talente aus der U19 des VfL in die Partie. Auch Gästetrainer Farat Toku wechselte im Laufe des Spiels immer wieder durch und brachte unter anderem den 22-Jährigen Ole Hoch. Dieser war dann maßgeblich am Doppelschlag der Gäste kurz vor Ende der Partie beteiligt. In der 83. Minute schlenzte Hoch den Ball von der rechten Strafraumkante in die linkere obere Ecke unhaltbar für den in der Halbzeit eingewechselten David Richter ins Tor (83‘). Nur eine Minute später war es erneut Hoch, der aus ähnlicher Position nach einem Eckball auf das Tor abzog. Kurz vor der Linie kommt dann aber noch der Toptorschütze des SVR, Michael Seaton, an den Ball und trug sich somit in die Torjägerliste des Spiels ein (84‘). Nach dem späten Doppelschlag versuchten die Lila-Weißen noch den Ausgleich zu erzielen, konnten die Defensive der Gäste aber nicht mehr groß in Bedrängnis bringen.
Am Ende verliert der VfL das Testspiel unter Ausschluss der Öffentlichkeit knapp mit 2:3. Reimers zog nach der Partie ein gemischtes Fazit: „Mit dem Ergebnis und den drei Gegentore sind wir alles andere als zufrieden, dennoch haben wir uns deutlich mehr Tormöglichkeiten als in den Spielen zuletzt herausgespielt.“ Für den VfL geht es nach der Länderspielpause am 24. November auswärts beim FC Ingolstadt (Anpfiff: 16:30 Uhr) weiter.
Tore:
1:0 (Tesche 52‘), 1:1 (Engelmann 53‘), 2:1 (Müller 66‘), 2:2 (Hoch 83‘), 2:3 (Seaton 84‘)
VfL Osnabrück:
Jonsson (Richter 46‘) – Semic (Kroll 85‘), Wiemann, Karademir, Ajdini (Gyamfi 63‘) – Gnaase (Tesche 46‘), Kehl, Kayo (Ercan 46‘) – Beyer (Langhammer 63‘), Müller (Cramer 85‘), Wiethaup (Mulaj 63‘)
SV Rödinghausen:
Albers – Hippe, Kurzen (Chato 46‘), Engelmann (Hoch 72‘), Rohlfing (Wolff 46‘), Tia (Corsten 46‘), Kuhlmann (Horn 64‘), Ndure, Adetula (Seaton 46‘), Hober (Bajric 46‘), Riemer (Alassane 72‘)