Der VfL Osnabrück empfängt am Donnerstagmittag mit dem SV Rödinghausen den aktuellen Tabellenfünften der Regionalliga West zu einem Testspiel (Anpfiff: 13:00 Uhr). Der Vorbericht.

Der Gegner
Mit dem SV Rödinghausen trifft der VfL Osnabrück am Donnerstagmittag auf einen etablierten Regionalligisten. Seit 2014 spielt man durchgängig in der Regionalliga West und konnte in der Saison 2019/20 unter dem damaligen Trainer Enrico Maaßen dort sogar die Meisterschaft feiern. Dennoch verzichtete man auf den Aufstieg in die 3.Liga und blieb somit bis heute viertklassig. Der Verein entstand durch die Fusion der Vereine VfR Bieren und SV Grün-Weiß Schwenningdorf im Jahre 1970. Seitdem konnte man neben dem Gewinn der Meisterschaft 2019 und 2022 den Landespokal Westfalen für sich entscheiden. Dadurch qualifizierte man sich auch für die Hauptrunde im DFB-Pokal.

Der aktuelle Trainer des Vereins ist Farat Toku. Der 44-Jährige war als Spieler unter anderem für die Zweitvertretung vom FC Schalke 04 und die SG Wattenscheid 09 tätig. Bei Letzterem war er von 2015 bis 2019 auch als Trainer aktiv. Über Stationen bei Viktoria Berlin und der Tätigkeit als Co-Trainer beim türkischen Erstligisten Alanyaspor landete er im Oktober 2023 in Rödinghausen. Seitdem konnte der gebürtige Bochumer 21 Siege in 40 Spielen einfahren und führte seine Mannschaft in der vergangenen Saison mit 51 Punkten auf den achten Tabellenplatz.

Die Partie am Donnerstag wird für einige Akteure auch ein Wiedersehen mit ihrem Ex-Verein. Beim VfL stehen aktuell mit Niklas Wiemann, Aday Ercan und Chance Simakala drei Spieler mit Rödinghauser Vergangenheit im Kader. Wiemann kam 2023 vom SVR nach Osnabrück und hatte davor in zwei Jahren 46 Spiele für den Regionalligisten bestritten. Aday Ercan spielte leihweise in der Saison 2021/22 in Rödinghausen und wurde dort 31-mal eingesetzt. Chance Simakala war ebenfalls nur ein Jahr in Rödinghausen tätig und konnte in der Zeit in 41 Spielen 20 Torbeteiligungen vorweisen. Mit dieser Statistik machte der heute 27-Jährige auch in Osnabrück auf sich aufmerksam, sodass er im Sommer 2021 von Rödinghausen zum VfL kam.

Auf der Gegenseite befinden sich ebenfalls zwei Spieler, die eine Osnabrücker Vergangenheit vorweisen können. Paterson Chato spielte von Juli 2022 bis Januar 2024 für den VfL und bestritt in der Zeit 34 Partien für die Lila-Weißen. Nach einer Station im österreichischen Lustenau spielt der 27-Jährige seit dieser Saison beim SV Rödinghausen. Mittelfeldakteur Dino Bajric spielte in der Jugend beim VfL und lief insgesamt 45-mal für die U17 und U19 des Vereins auf.

Die Ausgangslage
Die Rödinghausener stehen aktuell auf dem fünften Platz in der Regionalliga West und sind seit vier Spielen ungeschlagen (3 Siege, 1 Remis). Im letzten Ligaspiel konnte man zu Hause mit 2:0 gegen den Regionalligaaufsteiger Eintracht Hohkeppel gewinnen. Der Toptorschütze des Teams ist Michael Seaton. Der 28-Jährige kam erst Anfang September nach Rödinghausen und konnte in bislang acht Spielen sechs Tore erzielen und zwei weitere vorlegen. Der ehemalige jamaikanische Nationalspieler ist also eine echte Sofortverstärkung für das Team von Farat Toku. Ebenfalls für Torgefahr sorgt mit Patrick Kurzen ein Dauerbrenner beim SVR. Der 27-Jährige konnte in dieser Saison bereits drei Tore und vier Vorlagen erzielen und ist seit 2018 im Kreis Herford beheimatet. Insgesamt kann er bereits auf 189 Spiele zurückblicken, die er für den Verein bestritten hat. Damit steht Kurzen auf dem zweiten Platz der Rekordspielerliste des SVR.

Der VfL steht bekanntlich in der 3.Liga am Tabellenschlusslicht und möchte das anstehende Testspiel dafür nutzen, um die Abläufe im Defensiv- und Offensivspiel zu optimieren. In der Liga verlor man zuletzt mit 0:3 zu Hause gegen die SG Dynamo Dresden, wobei man zudem erneut einen Platzverweis hinnehmen musste, als Joël Zwarts in der 73. Minute die rote Karte sah. Mit Blick nach vorne wird das Spiel gegen Rödinghausen dann auch als Vorbereitung für die anstehende Partie beim FC Ingolstadt am 24. November genutzt, bei dem man neben Zwarts auch definitiv auf den gelbgesperrten Maxwell Gyamfi verzichten muss.

Das Spiel am Donnerstag findet dabei unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt und wird, anders als die letzten beiden Testspiele, im normalen Format (2×45 Minuten) im Stadion an der Bremer Brücke gespielt.

Die Bilanz
Bereits sechsmal ist man in einem Testspiel gegeneinander angetreten. Dreimal gewann dabei der VfL, zweimal spielte man unentschieden und einmal ging der Sieg nach Rödinghausen. Das letzte Testspiel zwischen den beiden Teams fand in der Sommervorbereitung auf die aktuelle Saison statt. Am 20. Juli traf man im Häcker Wiehenstadion in Rödinghausen aufeinander, als der VfL mit 4:0 dank des Doppelpacks von Joël Zwarts und den Toren der U19-Spieler Finn Cramer und Felix Langhammer gewinnen konnte.

Das Personal
Beim Gegner fallen mit Alexander Höck (Kreuzbandriss) und Kevin Hoffmeier (Knieverletzung) zwei Spieler verletzungsbedingt aus.

Beim VfL sind einige Spieler angeschlagen, sodass es sich erst kurzfristig herausstellen wird, wer beim Testspiel zum Einsatz kommen kann.

Stimme zum Spiel
Cheftrainer Pit Reimers möchte das Testspiel erneut dazu nutzen, um vielen Spielern Einsatzminuten zu geben. „In dem Spiel geht es zum einen darum, sich ein gutes Gefühl wiederzuholen, Selbstvertrauen zu tanken und einfach ein gutes Spiel zu machen. Zum anderen wollen wir natürlich auch Spielern Einsatzminuten im Trikot geben, damit sie im Rhythmus bleiben oder wieder in diesen kommen.“

Es wird also am Donnerstag beim VfL viel rotiert werden. Nichtsdestotrotz möchte Reimers am Ende als Sieger vom Platz gehen: „Das Spiel hat für uns eine hohe Bedeutung, weil in unserer jetzigen Situation einfach jedes Spiel zählt, um Erfolgserlebnisse zu sammeln. Wir wollen einfach unter Beweis stellen, dass wir ein gutes Spiel machen können und das Spiel am Ende natürlich auch gewinnen.“

Livestream und Liveticker
Das Spiel ist im Liveticker in der App oder auf der Website im Matchcenter zu verfolgen. Außerdem überträgt die NOZ das Spiel im Livestream.