Zum letzten Spiel des Jahres geht es für den VfL Osnabrück zum Sportclub Verl nach Ostwestfalen. Nach dem erfolgreichen Einstand unter Neu-Trainer Marco Antwerpen wollen die Lila-Weißen am vierten Advent auswärts nachlegen und drei Punkte mit nach Osnabrück nehmen. Der Vorbericht.
Der Gegner
Der Sportclub Verl von 1924 spielte 2020 erstmalig in der 3.Liga und konnte seitdem stets die Klasse halten. Rettete man sich in der Saison 2021/22 haarscharf auf dem 16. Tabellenplatz, konnte man in den anderen Spielzeiten schon frühzeitig den Klassenerhalt feiern und landete am Ende der Saison im Tabellenmittelfeld. Mit der SPORTCLUB Arena (Kapazität: 5207) verfügt der Verein über das aktuell kleinste Stadion in der 3.Liga. Zwar spielt die Zweitvertretung von Hannover 96 im noch kleineren Eilenriedestadion (Kapazität: 2500), zieht aber für Partien mit zuschauerstarken Gegnern in die große Heinz von Heiden-Arena. Die Verler tragen ihre Heimspiele seit der Saison 2023/24 dauerhaft in der SPORTCLUB Arena aus. Zuvor musste der SCV aufgrund der Auflagen des DFB unter anderem in Paderborn oder Lotte spielen. Dadurch ist es auch für den VfL Osnabrück nach zwölf Jahren die erste Partie gegen den SC Verl, die in der SPORTCLUB Arena stattfinden wird.
Trainer des Sportclubs ist Alexander Ende. Der 45-Jährige war schon als Spieler für die Verler aktiv und begann seine Trainerkarriere 2015 im Jugendbereich von Borussia Mönchengladbach. Nach einem zweijährigen Intermezzo als Chefcoach von Fortuna Köln landete er im Januar 2023 wieder zurück bei den Fohlen und trainierte dort die U19. Im Juli 2023 entschied sich Ende dann die Traineraufgabe beim SC Verl anzunehmen und konnte dort bislang in 65 Spielen einen Punkteschnitt von 1,57 vorweisen. Sein bevorzugtes System ist das 4-3-1-2. Die Position des Spielmachers übernimmt dabei Berkan Taz. Der Deutsch-Türke spielte bereits von 2020 bis 2021 eine Saison für die Ostwestfalen und kehrte im Januar dieses Jahres nach Stationen bei Dortmund II und Waldhof Mannheim zurück nach Verl. In der laufenden Saison ist der 26-Jährige der Schlüsselspieler in der Verler Offensive. So konnte der 26-Jährige bereits sieben Treffer für seine Mitspieler vorlegen und zwei weitere selbst erzielen. Toptorjäger der Schwarz-Weißen ist Dominik Steczyk, der in dieser Saison viermal ins gegnerische Tor traf. Dabei wird der Pole allerdings gleich von vier Teamkollegen in der teaminternen Rangliste verfolgt. So können Lars Lokotsch, Chilohem Onuoha, Timur Gayret und Jonas Arweiler allesamt drei Saisontreffer vorweisen. Die Verler besitzen also eine gewisse Flexibilität in ihrer Offensive.
Auf das Feld geführt wird die Mannschaft vom 22-Jährigen Kapitän Fabio Gruber. Seit Juli 2023 läuft der gebürtige Augsburger für die Verler auf und führte in dieser Saison als Innenverteidiger standardgemäß mit Abstand die meisten Luftzweikämpfe (133). Nur aufgrund einer Gelbrotsperre verpasste Gruber in dieser Saison bislang Spielminuten. Für die Verler ist der Abwehrchef also unersetzbar.
Die Ausgangslage
Während die Schwarz-Weißen seit fünf Spielen in der 3.Liga ungeschlagen sind, konnten die Osnabrücker beim Debüt vom Neu-Coach Marco Antwerpen am vergangenen Sonntag nach acht sieglosen Spielen endlich wieder ein Erfolgserlebnis verbuchen. Mit dem 2:0-Sieg gegen Rot-Weiss Essen verkürzte man den Abstand auf das rettende Ufer auf fünf Punkte, blieb aber weiterhin auf dem letzten Tabellenplatz. Der SC Verl steht mit 25 Punkten derzeit auf dem elften Platz und konnte allein in den letzten vier Partien zwölf Tore erzielen. Einen so genannten Lauf hatte dabei der bereits erwähnte Dominik Steczyk. Der 25-Jährige konnte in den letzten drei Partien stets ein Tor erzielen und findet nach Anfangsschwierigkeiten immer besser in die Saison.
Das Pardon auf der Gegenseite bildet dabei Mittelfeldspieler Dave Gnaase. Der 28-Jährige erzielte ebenfalls in seinen letzten drei Partien stets ein Tor, musste aber bei der Partie gegen Alemannia Aachen gelbgesperrt aussetzen. Die Vorlage für seinen Treffer gegen Rot-Weiss Essen lieferte Niklas Niehoff, der damit seinen dritten Assist in der laufenden Saison feierte. Nur Erik Engelhardt legte öfters für seine Teamkollegen auf (4). Damit der Ball auch am kommenden Sonntag wieder im gegnerischen Tor landet, könnte das offensive Kopfballspiel wichtig werden. Denn beim SC Verl landete bereits jeder fünfte zugelassene Torschuss, der aus einem Kopfball resultierte, letztendlich im Kasten von Verl-Keeper Philipp Schulze. Und mit bisher 58 Torschüssen aus Kopfbällen ist der VfL besonders aktiv in dieser Kategorie. Allerdings sollten die Lila-Weißen auch in der Defensive behutsam sein. Schließlich sind die Ostwestfalen die Mannschaft, die in dieser Saison die zweitmeisten Torschüsse abgeliefert hat. 286-mal feuerten die Schwarz-Weißen das Spielgerät auf den gegnerischen Kasten und konnten dabei 29 Tore erzielen.
Die Bilanz
Bislang trafen die beiden Teams in erst acht Duellen aufeinander. Dabei behielt meistens der VfL die Überhand und konnte fünf Siege einfahren. Dreimal gewannen die Schwarz-Weißen aus Verl. Ein Unentschieden gab es bisher noch nie. Die letzte Auswärtspartie konnte der VfL mit 1;0 für sich entscheiden, als Noel Niemann den entscheidenden Treffer nach Vorarbeit von Erik Engelhardt erzielte.
Das Personal
Bei den Gastgebern fallen Mittelfeldspieler Marcel Benger (Muskelfaserriss im Oberschenkel) und Lukas Demming (Muskelriss) für die Partie am Sonntag verletzt aus.
Die Lila-Weißen müssen auf den gesperrten Chance Simakala (Gelbsperre) verzichten. Zudem fällt Linksverteidiger Bastien Conus nach einem medizinischen Eingriff unter der Woche aus. Wieder mit dabei ist dagegen Kapitän Timo Beermann, der seine Rotsperre erfolgreich abgesessen hat und in Verl wieder im Spieltagskader stehen könnte.
Stimmen zum Spiel
Marco Antwerpen konnte für die Vorbereitung auf das Spiel gegen Verl, nach seinem Amtsantritt am vergangenen Freitag, erstmals die komplette Trainingswoche nutzen und die Mannschaft noch besser kennenlernen. So benannte der 53-Jährige am Freitagvormittag die Kernpunkte, die ganz oben auf dem Trainingsplan standen: „Ziel war, uns in unserem Spielsystem, das wir gewählt haben, noch besser zurechtzufinden. Wir müssen aber natürlich auch sehen, dass wir die Intensität wieder ins Spiel bekommen und auch im Ballbesitz stärker werden.“
Den kommenden Gegner schätzt Antwerpen unter anderem für dessen sorgenfreie Spielweise: „Es ist eine Mannschaft, die immer ohne Druck spielen kann. Das ist für Spieler immer eine schöne Situation. Es ist eine gute Mannschaft, die die Eingespieltheit als großen Vorteil vorweist. Und wir müssen sehen, dass wir mit unseren Dingen, die wir uns überlegen, da bestehen können.“
TV und Liveradio
Der Pay-TV Sender Magentasport überträgt die Partie live ab 16:15 Uhr. Das Liveradio der Lila-Weißen meldet sich wie gewohnt wenige Minuten vor Anpfiff. Ansonsten können VfL-Fans das Spiel ebenso über den Liveticker in der App oder auf der Website, sowie auf der Plattform X verfolgen.