Am Samstagnachmittag gastierte der VfL Osnabrück in der 1. Hauptrunde des DFB-Pokal 20/21 in Schleswig-Holstein bei Oberligist SV Todesfelde. Nach 90 kampfbetonten Pokalminuten belohnt Sebastian Klaas die unermüdlichen Anstrengungen der Lila-Weißen mit seinem Tor des Tages und dem folgerichtigen Einzug in die zweite Pokalrunde.

Im JODA-Sportpark bot sich den Zuschauern (!!) zunächst ein altgewohntes aber nach über einem halben Jahr sehr vermisstes Bild: Fahnen, Anfeuerungen von den Rängen, große Banner – inmitten der Corona-Pandemie ein willkommenes Stück (Fußball-)Normalität!

Der VfL trat von Beginn an wie der erwartete Favorit auf, hatte deutlich mehr Spielanteile und erkämpfte sich Chance um Chance: Nach rund 3 Minuten prüfte Heider Todesfeldes Schlussmann Landvoigt zum ersten Mal. Sein Kopfball gegen die Laufrichtung des Keepers strich allerdings knapp rechts am Pfosten vorbei. Aber auch die Hausherren ließen kurz darauf durch einen guten Konter mit anschließender Ecke erahnen, dass sie sich durchaus etwas vorgenommen hatten für ihr „Jahrhundert-Spiel“.

Mit zunehmender Dauer der ersten Hälfte wurden die Zweikämpfe im Mittelfeld härter, die Foulsituationen, zumeist an VfL-Spielern, wurden mehr.

Der VfL kam in der ersten Halbzeit durch Möglichkeiten von Kerk (11.), Ihorst (13.), ein ums andere Mal Heider oder dem spielfreudigen Klaas zu einigen Abschlussgelegenheiten. Trotzdem: Ein Tor wollte nicht fallen, weil die Osnabrücker Abschlüsse entweder nicht präzise genug waren oder Landvoigt im Gästetor immer wieder richtig stand oder Zentimeter vor den Osnabrücker Angreifern die Kugel aufnehmen konnte. Es entwickelte sich der erwartete, intensive Pokalfight, jede Aktion der Hausherren wurde von den rund 500 Zuschauern frenetisch beklatscht.

Torlos geht es in die Pause.

Die erste gute Chance in der zweiten Hälfte entstand durch eine Ecke von Niklas Schmidt, der zur Pause für Bryan Henning ins Spiel gekommen war. Der wuchtige Kopfball aus der Bewegung von Sebastian Kerk streicht allerdings knapp übers Gehäuse der Todesfelder. Eine starke Chance hatte auch Etienne Amenyido nach Ecke von Kerk per Kopf, Landvoigt im Tor pariert in letzter Sekunde.

VfL-Trainer Marco Grote hatte Amenyido zuvor im Verbund mit Chris Santos eingewechselt, Heider und Ihorst hatten den Platz zuvor verlassen.

Der VfL hatte weiterhin die deutlich höheren Spielanteile gegen weiter tiefstehende und eng gestaffelte Gäste und brauchte Geduld.

Dass diese sich auszahlte dauerte allerdings bis zur 77. Minute: Chris Santos leitet die Kugel mit einer feinen Bewegung auf den anstürmenden Klaas weiter, der in der Box vor Landvoigt die Nerven behält und trocken einnetzt.
In den Schlussminuten bewies der VfL Nervenstärke in Form von Philipp Kühn, der sich bei einer guten, durch eine Unachtsamkeit der lila-weißen Hintermannschaft verursachten, Chance für Todesfelde auszeichnen konnte.

Am Ende geht der VfL Osnabrück als glücklicher und verdienter Sieger vom Platz, hätte das Spiel aber gern eher und deutlicher für sich entschieden.

Eine Woche Vorbereitung steht nun noch an, dann startet am kommenden Wochenende die Zweitligasaison mit einem Auswärtsspiel bei der SpVgg Greuther Fürth.