Endlich wieder Heimspiel, endlich wieder Bremer Brücke. Am Samstagnachmittag hatten die Lila-Weißen Viktoria Berlin zu Gast. Hier kommt unser Spielbericht.

Im Hinspiel setzten sich die Lila-Weißen mit 2:1 im Ludwig-Jahn-Sportpark durch. Kapp hatte die Viktoria in der 7. Minute mit einem sehenswerten Volleyschuss über „Pipo“ Kühn hinweg in Front geschossen, Heider und Köhler per Kopf nach einer Opoku-Ecke drehten die Partie noch vor der Pause und verteidigten den knappen Vorsprung bis zum Schluss. Daniel Scherning blieb seinem favorisierten 4-3-3 am Samstag treu, Berlins Trainer Toku wählte ein 3-5-2-System. Schiedsrichter der Partie war Nicolas Winter.

Bei herrlichem Sonnenschein bestimmte der VfL die Anfangsviertelstunde. Mehrfach belagerte die lila-weiße Offensive den Berliner Strafraum, Viktoria verteidigte mit allem, was sie hatte und verhinderte so ein frühes Gegentor. Heider, Opoku und Kleinhansl prüften Berlins Keeper Krahl in den ersten 10 Minuten. Tiefe Läufe, viele Flanken aber keine Abnehmer bis hierhin.

In der 21. Minute musste die Viktoria verletzungsbedingt wechseln: Kapp, Torschütze des Hinspiels, hatte sich augenscheinlich eine Knie- oder Oberschenkelverletzung zugezogen. Für ihn kam Gambos in die Partie.

In der 25. Minute kam der Ball nach einem Freistoß an der VfL-Bank schnell zu Opoku, dessen Flanke wurde geklärt, den zweiten Ball brachte Higl in den Rückraum und Kunze zielte abschließend zu hoch. Aber der VfL drückte weiter aufs Gaspedal und stresste die Berliner permanent.

In der 32. Minute ging der VfL dann absolut verdient in Führung: Ausgangspunkt war ein schneller Abstoß von „Pipo“ Kühn. Heider gab den Vorlagengeber für Kunze, dessen Schuss noch von einer Berliner Hand berührt wurde, so aber direkt und unhaltbar im langen Eck landete. Schiri Winter hätte andernfalls auf Strafstoß entschieden.

Und sie machten weiter, erspielten sich Situation an Situation, wobei der finale Abschluss ausbaufähig blieb.

Nach zwei Minuten Nachspielzeit ging es in die Kabinen – ohne Wechsel ging es zur zweiten Halbzeit weiter. Hier erwischte die Viktoria, unter anderem mit zwei Ecken in den ersten 4 Minuten, den besseren Start.

In der 52. Minute zeigten sich die Lila-Weißen dann erstmals wieder gefährlich vorm gegnerischen Tor: Klaas setzte mit viel Übersicht Opoku in Szene, der die rechte Bahn runtersprintete – seine Flanke wurde dann hochgefährlich und klatschte an die Latte. Davor hatte Heider bereits in die Maschen getroffen – das Tor wurde aber wegen einer Abseitsstellung zurückgepfiffen.

In der 64. Minute erzielte Viktoria Berlin aus dem Nichts den Ausgleich: Benyamina bekam den Ball recht früh im Zentrum, spazierte die linke Seite runter, von Beermann nur begleitet. Der Klärungsversuch von „Eule“ lief ins Leere, Benyamina hatte freie Bahn und traf ins lange Eck zum 1:1. Bitter aus Osnabrücker Sicht, hatte der VfL das Spiel doch bis hierhin vollkommen im Griff…

Nach einem Doppelwechsel der Gäste in der 70. Minute hatte Traoré, der sich die Kugel im Mittelfeld abgeholt hatte, die erneute Führung auf dem Schlappen – sein strammer Schuss aus 18 Metern zischte knapp am linken Pfosten vorbei.

Vier Minuten später brandete dann wieder lauter Jubel durchs Rund der Bremer Brücke: Opoku spielte Heider in den Lauf, „Heidi“ passte überlegt zurück in die Box, wo Opoku dann die freie Zielauswahl hat und den Ball im langen Eck versenkte. 2:1 für den VfL, der sich die Führung durch ein weiterhin engagiertes Spiel absolut verdient hatte.

Und dann kam die 84. Minute und das verdiente, dritte VfL-Tor des Tages: Opoku brachte die Ecke von der rechten Seite, und Köhler köpft in die kurze Torecke, wo Krahl im Kasten die Hände erst hinter der Linie an den Ball bekommt.

Und das reichte! Der VfL fuhr einen verdienten und enorm wichtigen Heimsieg ein und erwartet nun am nächsten Samstag Eintracht Braunschweig zum Nachholspiel an der Bremer Brücke!

Aufstellung VfL: Kühn – Itter (Traoré, 60.), Beermann, Trapp, Kleinhansl – Köhler, Kunze, Klaas (Wähling, 89.) – Opoku (Bapoh, 89.), Higl (Simakala, 60.), Heider (Wooten, 77.)

FC Viktoria 1889 Berlin: Krahl, Lewald, Makreckis, Theisen (Ogbaidze, 54.), Benyamina, Kapp (Gambos, 21.), Gunte, Seiffert (Yamada, 70.), Jopek (Küc, 70.), Pinckert, Menz

Verwarnungen:

VfL: Higl (58.)
FC Viktoria 1889 Berlin:

Ecken:

VfL: 8
FC Viktoria 1889 Berlin: 4

Zuschauer: 9.363


Text: René Kemna
Bild: osnapix.de