Wer sich die Aufstellungen des VfL bei den letzten Partien angeschaut hat und nicht immer die aktuellsten Entwicklungen beim VfL verfolgt, ist vielleicht über einen noch eher unbekannteren Namen gestolpert. Yigit Karademir stand zuletzt zweimal in der Startelf der Lila-Weißen und steht damit sinnbildlich für den Weg, den der VfL mit der Talentförderung und der engen Zusammenarbeit zwischen NLZ und Profimannschaft auch zukünftig gehen möchte.

Seit dem Sommer 2021 ist Yigit Kardemir beim VfL Osnabrück unter Vertrag. Der damals 17-Jährige kam aus der Jugend vom FC Schalke 04 und spielte zunächst in der U19 der Lila-Weißen. In den Kader der Profimannschaft schaffte er es erstmals am 16. Februar 2022 beim Spiel gegen den TSV 1860 München. Danach wurde der Rechtsfuß es immer wieder in den Spieltagskader beordert, kam jedoch nie zum Einsatz. Nebenbei überzeugte Yigit jedoch mit seinen Einsätzen in der U19, sodass der erste Profivertrag im Mai 2023 folgte. In der darauffolgenden Saison wurde der gebürtige Nordhorner dann an den SV Meppen in die Regionalliga Nord ausgeliehen. Dort entwickelte sich Karademir zum Stammspieler und machte insgesamt 32 Partien. Somit war er mit seinen Leistungen entscheidend beteiligt am 2. Platz in der Liga und dem Gewinn des Niedersachsen-Pokals der Meppener. Mit einer erfolgreichen Saison im Rücken kam Yigit also zur neuen Saison 24/25 zurück zum VfL Osnabrück.

Als Herausforderer in der Innenverteidigung am Beginn der Saison eingeplant, stand der Deutsch-Türke in den ersten zwei Saisonspielen zwar im Kader, kam jedoch nicht zum Einsatz. Beim zweiten Brückentag der Saison gegen die SpVgg Unterhaching folgte dann jedoch direkt das Startelfdebüt für den 20-Jährigen. Und auch im darauffolgenden Spiel, bei der Zweitvertretung von Borussia Dortmund, schenkte Cheftrainer Uwe Koschinat ihm das Vertrauen und schickte ihn von Beginn an auf das Feld. Mit seiner Leistung überzeugte er nicht nur die Fans, sondern auch seinen Trainer. Dieser war nach dem Spiel in Dortmund voll des Lobes:

„Er bringt enorme Körperlichkeit mit und hat heute ein wirklich tolles Spiel gemacht. Er war heute sehr konzentriert und trotzdem mutig im eigenen Ballbesitz. Ich finde, das war ein gelungener Auftritt von ihm.“

Neben dem Lob für die Leistung von Yigit betonte Uwe Koschinat auch die Entwicklung des Verteidigers als Beispiel für den Weg, den der VfL mit der engen Zusammenarbeit zwischen NLZ und der Profimannschaft gehen will: „Insgesamt ist das natürlich eine tolle Situation, weil Yigit zu den Spielern vor der Saison gezählt hat, die so eine Art Herausforderer sind und diesen nächsten Step nach vorne gehen wollen. Und wenn er das in der Kürze der Zeit schafft, dass er jetzt schon zwei Spiele auf dem Buckel hat, und man gesehen hat, man kann sich auf ihn auf dem Niveau verlassen, dann ist das aus meiner Sicht sehr positiv für uns.“

Und auch der Spieler selbst zieht nach seinen ersten 180 Minuten für die Profimannschaft des VfL eine positive Bilanz:

„Es war auf jeden Fall ein sehr besonderes Gefühl, in der Startelf zu stehen. Auf den Moment hat man lange hingearbeitet und diese Arbeit hat damit sich schon ein klein bisschen ausgezahlt. Es erfüllt mich mit Stolz, zwei Spiele für den VfL bestritten zu haben. Dennoch kann ich an vielen Dingen arbeiten und diese verbessern.“

Die Fans des VfL können sich also mit Yigit Karademir über einen weiteren Spieler freuen, der den Weg vom Nachwuchsleistungszentrum in die Profimannschaft geschafft hat und seine Entwicklung im lila-weißen Dress fortsetzen wird.


Text: Jendrik Greiwe
Fotos: Michael Titgemeyer