Von einem „phasenweise mitreißenden Spiel“ spricht das Fußball-Fachmagazin „Kicker“, die Neue Osnabrücker Zeitung titelt „Ein Tag, an dem die Bremer Brücke gebebt hätte, vor Emotion“ und HSV-Urgestein Horst Hrubesch sendete „Glückwunsch nach Osnabrück. Sie haben uns gezeigt, wie man so ein Spiel angehen muss“ – der Himmel über Osnabrück hing am Sonntagnachmittag voller lila-weißer Geigen!
Der VfL zeigte im letzten #daheimspiel der Saison gegen den Hamburger SV all die Tugenden, die es im Abstiegskampf braucht, um Spiele erfolgreich gestalten zu können und sicherte sich durch den Heimsieg für mindestens eine Woche den Relegationsplatz 16 und die Chance, durch einen Auswärtserfolg am kommenden Sonntag, den Klassenerhalt sogar auf direktem Wege zu schaffen. Vorausgesetzt, der SV Sandhausen lässt am 34. Spieltag Punkte in Bochum liegen bzw. Braunschweig in Hamburg und/oder Jahn Regensburg verliert sein Heimspiel gegen den FC St. Pauli. Noch viele „Wenns“, aber die Leistung von gestern macht den VfL-Fans Hoffnung, dass das historische Ziel von drei Spielzeiten in der 2. Bundesliga doch noch gelingen kann.
Die Osnabrücker Profis waren gegen den HSV von Beginn an gallig im Spiel, gingen im Teamverbund keinem Zweikampf aus dem Weg und zeigten sich vor dem Tor endlich kaltschnäuzig genug, um sich einen Heimsieg zu verdienen! So wie VfL-Stürmer Christian Santos bei seinem Führungstor in der 34. Minute, als er eine Kerk-Flanke per Kopf in die Maschen wuchtete. So wie Flügelflitzer Maurice Multhaup in der 61. Minute, als er im Mittelfeld Kerk anspielte und in die Tiefe sprintete, den Ball von Kerk wieder aufnahm, die Nerven behielt und aus 13 Metern flach einschob, obwohl er den Ball nicht richtig traf. Und erst recht wie „Emotional Leader“ Marc Heider, der nach dem 2:2 der Hamburger in der 82. Minute nahezu postwendend das 3:2 nachlegte, als Reis durchs Mittelfeld dribbelte den Steckpass auf „Heidi“ spielte, der vor Ulreich „cool wie Hundeschnauze“ blieb.
Der Jubel der zahlreichen VfL-Fans rund um die Bremer Brücke nach Abpfiff war dem Team sicher und wohlverdient.
Der „Kicker“ verteilte nach dem Spiel gute Noten für das VfL-Team: „Spieler des Spiels“ wurde Sebastian Kerk mit einer Note von 1,5. Ludovit Reis, Philipp Kühn und Maurice Multhaup erhielten jeweils eine 2,0 und Ulrich Taffertshofer, Christian Santos mit seinem achten Saisontreffer und Timo Beermann eine 2,5. Im Bereich „Befriedigend“ sortierten sich Ajdini, Trapp, Wolze und Amenyido ein.
Für den VfL geht es in der kommenden Woche nun darum, im Voll-Quarantänelager in Ankum die Form der letzten zwei Wochen zu konservieren bzw. auszubauen und gut zu regenerieren. Dann soll am nächsten Sonntag und dem 34. Spieltag mit einem Erfolg in Aue der Schlusspunkt unter eine schon jetzt denkwürdige Spielzeit gesetzt werden. Dass es klappen kann, ist nun endlich wieder spürbar!
Auf geht’s, Osnabrücker!