Nach Pokalspiel und Länderspielpause geht es für den VfL in Liga 3 weiter. Nächster Heimspielgegner ist am Samstag (Anstoß: 14.00 Uhr) der SV Waldhof Mannheim, der mit einem alten Bekannten an die Bremer Brücke reist. Gästetrainer Christian Neidhart absolvierte zwischen 1988 und 1991 insgesamt 67 Zweitligaeinsätze für die Lila-Weißen.

Der Stürmer, der von Wacker 04 Berlin nach Osnabrück gekommen war, hatte ein Faible für niedersächsische und schleswig-holsteinische Vereine und auch seine Trainerlaufbahn begann Neidhart im hohen Norden. Nach seiner Zeit beim SV Wilhelmshaven coachte er sieben Jahre lang den SV Meppen und führte die Emsländer zum Aufstieg in die 3. Liga. Mit Rot-Weiß Essen wäre ihm um ein Haar das gleiche Kunststück gelungen, doch RWE entließ den Coach zwei Spieltage vor Saisonende. Seit Anfang Juni führt er nun bei Waldhof Mannheim Regie und hat damit erneut eine Mannschaft übernommen, die um den Aufstieg – diesmal in Liga 2 – mitspielen will. „Wir haben ambitionierte Ziele“, ließ Neidhart bei seiner Vorstellung verlauten, und bisher ist bei den „Buwe“ alles im Soll.

In Lauerstellung

Gegen Meppen, Elversberg und Ingolstadt zog Mannheim den Kürzeren, doch mit 16 Punkten liegt man nur einen Zähler hinter dem Relegationsplatz. Außerdem hat Waldhof die zweite Runde des DFB-Pokals erreicht und steht hier vor einer keineswegs unlösbaren Aufgabe, wenn am 18. Oktober der 1. FC Nürnberg ins Carl-Benz-Stadion kommt.
Es gibt allerdings auch noch einiges zu tun. 13 Tore in neun Spielen bedeuten nur Liga-Durchschnitt – Konkurrenten wie Elversberg (24), München (22) oder Wehen Wiesbaden (19) trafen deutlich häufiger ins Schwarze. Und auch an der Defensive muss Neidhart noch feilen: Mehr als 13 Gegentore kassierte kein Top-Ten-Team der 3. Liga.
Die bemerkenswertesten statistischen Fakten liefern allerdings die Heim- und Auswärtstabellen. Waldhof Mannheim konnte keins seiner vier Auswärtsspiele gewinnen und sammelte nur beim 2:2 in Verl einen Punkt. Auch im Landespokal Baden scheirterte der Klub am vergangenen Dienstag auswärts beim FC Astoria Walldorf. Auf eigenem Geläuf wurden dagegen alle fünf Liga-Partien gewonnen.

Taktisches

22 Spieler hat Christian Neidhart bislang eingesetzt, Stammkeeper Morton Behrens sowie Julian Riedel, Marcel Seegert, Bentley Bexter Bahn, Dominik Kother und Berkan Taz waren in allen neun Ligaspielen mit von der Partie.
Unabhängig davon verfügt der Trainer über einige Variationsmöglichkeiten und das sowohl in personeller als auch in taktischer Hinsicht. Nach den letzten Wochen spricht einiges dafür, dass Waldhof am Samstag mit Viererkette und einem Stoßstürmer agiert – entweder in Neidharts bewährtem 4-2-3-1- oder in einem 4-1-4-1-System. Auf Marco Höger werden die Gäste in jedem Fall verzichten müssen. Der Routinier hat sich im Training einen Kreuzbandriss zugezogen und wird lange Zeit ausfallen.

Lila-Weiß gegen Blau-Schwarz

Waldhof Mannheim war stets ein schwieriger Gegner für den VfL, der nur 3 von 14 Duellen nach dem Zweiten Weltkrieg gewinnen konnte. Die Blau-Schwarzen gingen neunmal als Sieger vom Platz, nur eine Partie endete torlos.


Text: Thorsten Stegemann

Bild: osnapix