Am Dienstagabend war der Gast beim Halleschen FC, das Nachholspiel stand an. Und es wurde aus Osnabrücker Sicht wild, mitreißend und schlussendlich sehr bitter…
Das Hinspiel endete für beide Teams mit einem intensiven, aber unbefriedigenden 0:0 Unentschieden. Die Vorzeichen am Dienstag: Der VfL wollte weiter in der Spur bleiben um im Kampf um die vorderen Plätze weiter ein gewichtiges Wörtchen mitreden zu können, für Halle war Zählbares im Kampf um den Klassenerhalt angepeilt. Daniel Scherning griff zum bewährten 4-3-3 System mit exakt der gleichen Startformation wie am Samstag beim TSV 1860 München. Schiedsrichter der Partie war Christof Günsch.
Der VfL begann konzentriert und engagiert, suchte früh seine ersten Gelegenheiten. Situationen erspielten sich die Lila-Weißen zwar, echte Torgelegenheiten waren in den ersten 20 Minuten nicht auszumachen. Der Gegner aus Halle fand mit zunehmender Spieldauer besser ins Spiel, konzentrierte sich auf eine dicht gestaffelte Doppel-Abwehrreihe und Konterfußball im Angriff. Guttau und Eberwein verzeichneten Halbchancen für sich, aber entweder „Pipo“ Kühn im Tor oder die konzentrierte Abwehrreihe entschärften alle Gelegenheiten.
In der 27. Minute war es dann Felix Higl, der den ersten, echten Schuss auf die linke, obere Ecke des Hallenser Kasten abgab, den Schreiber aber abklatschen konnte.
Dann aber kam die 31. Minute und der sprichwörtliche „Dosenöffner“, mitten in eine starke Phase der Hausherren: Traoré flankte vor die Box, Heider verlängerte per Kopf und plötzlich tauchte Klaas frei vor Schreiber auf, blieb cool und schob überlegt zur 1:0 Führung ein.
In der 36. Minute legte der VfL dann nach: Kunze und Köhler eroberten die Kugel im zentralen Mittelfeld. „Köhli“ hatte, wie schon am Samstag in München, den Blick für den startenden Opoku, der flach vorm Tor herflankt. Higl muss aus kurzer Distanz nur noch einschieben. 2:0 für einen eiskalt verwandelnden VfL!
In der 40. Minute bewahrte Kühn sein Team mit einer starken Parade vor dem Anschlusstreffer: Kreuzer flankte stark in den Fünfmeterraum, wo Huth sich hoch zum Kopfball streckte. „Pipo“ fischte den Ball aber noch mit all seinem Können aus dem unteren Eck! Stark gemacht vom VfL-Keeper!
Und dann war auch schon Halbzeit! Nach dem Pausentee kam der VfL ohne Wechsel, die Hallenser mit Derstroff für Zimmerschied aus der Kabine.
Halle startete mit viel Druck in die zweiten 45 Minuten und suchte mit Macht die eigenen Offensivaktionen – ein früher Anschlusstreffer hätte das Spiel natürlich auf den Kopf stellen können.
In der 57. Minute musste Trapp humpelnd das Feld verlassen, für ihn kam Haas in die Partie.
Nur zwei Minuten später kam der Hallesche FC dann zum 2:1: Über die linke Seite und eine Flanke in den Rückraum, wo Kreuzer dem Ball entgegenlief und fast schon stolpernd an den linken Innenpfosten und von dort ins Tor traf.
Der VfL verfiel allerdings nicht in Unruhe, sondern suchte weiter die Gelegenheiten und den konzentrierten Spielaufbau. Nur zwei Minuten nach dem Hallenser Tor scheiterte Klaas im ersten Versuch an Schreiber. Der Nachschuss von Traoré wurde ebenfalls geblockt.
Die 73. Minute brachte dann das 3:1 für den VfL: Heider hatte den Ball im Mittelfeld bekommen, ging steil, schickte Opoku auf links, der eine scharfe Flanke vors Tor des HFC brachte. Halles Landgraf drückte den Ball ins eigene Tor.
In der 84. Minute brachte der starke Derstroff eine schöne Flanke von der linken Seite, vor dem Tor stieg Zulechner hoch und köpfte unhaltbar zum 2:3 ein.
Und nur drei Minuten später stand es tatsächlich 3:3: Sherbakovski zog von halblinks einfach mal ab, wobei der Ball wohl noch abgefälscht war. Extrem bitter angesichts des insgesamt starken VfL-Auftritts.
In der 90. Minute hatte der VfL noch die Riesen-Chance zum 4:3, aber weder Heider noch der perfekt freie Bapoh trafen ins Tor.
So blieb es beim 3:3 Unentschieden.
Weiter geht’s am Samstag an der Bremer Brücke gegen Waldhof Mannheim.
Aufstellungen:
VfL: Kühn – Traoré (Bapoh, 74., Trapp, Gugganig (Haas, 57.), Kleinhansl – Köhler, Kunze, Klaas (Wähling, 90.), Opoku, Higl (Wooten, 90.), Heider
Aufstellung Hallescher FC: Schreiber – Vollert, Nietfeld, Reddemann – Kreuzer, Löhmannsröben, Landgraf (Wosz, 74.), Zimmerschied (Derstroff, 46.) – Gutta, Eberwein (Sherbakovski, 81.), Huth (Zulechner, 81.)
Verwarnungen:
VfL: Wähling (90.)
Hallescher FC: Zimmerschied (25.), Nietfeld (80.)
Ecken:
VfL: 5
Hallescher FC: 5
Zuschauer: 5.175 (rund 150 Osnabrücker)